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Megacrania phleaus

Ordnung: Phasmatodea
Unterordnung: Anareolatae
Familie: Phasmatidae
Unterfamilie: Platycraninae
Tribus: Platycranini
Gattung: Megacrania (Kaup, 1871)
Art: Megacrania phelaus (Westwood, 1859)

allgemeine Bemerkungen:

• eine wunderschöne aber wegen der Futterpflanzen eine schwierige Art – nur für erfahrene Züchter zu empfehlen
• die Art wurde von Oskar Conle identifiziert

Herkunft:

• mein Zuchtstamm stammt von den Bergen der Central Kwara'ae Province, Malaita (Solomon Islands). Die Eier habe
ich 2006 direkt aus Malaita erhalten

Weibchen: pic1 pic2 pic3 pic4


• Weibchen sind etwa 11 cm lang. Sie haben gut entwickelte Flügel. Diese können sie allerdings nicht zum Fliegen
gebrauchen, da sie ziehmlich schwer sind, sobald sie mit dem Eierlegen begonnen haben
• die Färbung bewegt sich zwischen einem dunklen, fast schwarzen Braun bis hin zu einem hellen Braun. Die Beine
sind grünlich bis grünlich-blau, die Flügel orange-braun und die Antennen und Augen orange

Männchen: pic1 pic2 pic3 pic4 pic5


• Männchen sind etwa 8 cm lang. Ihre Flügel sind auch gut entwickelt. Diese gebrauchen sie selten mal um auch zu
fliegen, dies ist jedoch mehr ein flatternder Gleitflug als ein richtig aktives Fliegen
• sie haben die brillanteren Farben als die Weibchen. Der Körper ist schwarz, die Beine grün-blau, und die Flügel,
Antennen und Augen ziegelrot
• Bilder von Pärchen: pic1 pic2 pic3 pic4 pic5

Eier: pic1
• grosse Eier – 10 mm lang, 4 mm weit, 3 mm hoch
• Farbe: dunkles grau-braun

Futterpflanzen:
• die natürliche Futterpflanze für diese Art ist Pandanus. Für die erste Generation hatte ich frische Pandanusblätter im
Asienladen gekauft. Diese Pflanze (im besonderen Pandanus amaryllifolius ( = P. odorus)) wird in einigen
asiatischen Küchen als Gewürz eingesetzt. In Thailand wird dieser Gewürzpandanus „Bay toey“ genannt. Während
der Aufzucht der ersten Generation ging dies gut. Als dann die erste Tiere seit ein paar Wochen erwachsen waren,
war der Pandanus aus dem Laden aber plötzlich vergiftet. Alle Tiere sind über Nacht gestorben – zum Glück hatte
ich bereits ein paar Eier. Es ist also damit zu rechnen, dass der Pandanus aus dem Asienladen öfters vergiftet ist !
• für die 2. Generation bekam ich Pandanusblätter aus einem Tropenhaus. Du bekommst vielleicht auch Pandanus
aus einem Tropenhaus oder botanischen Garten in Deiner Nähe
• ansonsten kannst Du Dir auch Deine eigenen Pandanuspflanzen aus der Gärtnerei besorgen. Dabei muss aber in
Betracht gezogen werden, dass generell alle Pflanzen aus Gärtnereien vergiftet sind !Dabei handelt es sich oft um

bitte weiterlesen
systemische Pestizide, die in die Blätter eindringen und NICHT abgewaschen werden können. Diese Pestizide
werden meist über einen Zeitraum von 3 Monaten abgebaut.
Weiter ist zu beachten, dass Pandanus relativ langsam wächst und die Tiere fressen nicht gerade wenig davon (und
das auch nicht gerade in einer ökonomischen Weise)
• ich konnte weitere Pflanzen finden auf denen sie fressen – namentlich Mahonia aquifolium, Schilf and Palm Blätter
(Chrysalidocarpus lutescens)
Bis anhin gibt es aber nur Erfahrung zu Mahonia aquifolium als Futterpflanze. M. aquifolium ist eine recht häufige
Gartenpflanze und sie ist immergrün. M. phelaus Larven beginner gut auf M. aquifolium zu fressen. Aber es scheint
schwierig zu sein sie darauf erfolgreich aufzuziehen. Bis anhin sind bei verschiedenen Züchtern die meisten Larven
gestorben – vorallem während der Häutung. Dies obwohl die Luftfeucht hoch gehalten wurde. Momentan weiss ich
nur von einer guten Züchterin, die es geschafft hat adulte Tiere zu bekommen die ausschliesslich mit M. aquifolium
gefüttert wurden. Sie hat mich informiert, dass die Luftfeuchte im Terrarium sehr hoch war, und dass sie die Tiere 1-2
mal pro Tag gut eingesprüht hat. Deshalb ist es bis jetzt noch nicht klar, ob M. aquifolium tatsächlich als
Ersatzfutterpflanze taugt, da noch keine 2. Generation darauf gezogen wurde. Hoffendlich werden es noch weiter
Züchter probieren.........
Bis anhin gibt es noch keine Erkenntnisse, ob sich Schilf oder Palmblätter als Futter eigenen würden. Da ich selber
keine ganzjährige Quelle für diese Pflanzen habe, habe ich dies nicht ausprobiert. Vielleicht will es sonst jemand
probieren..........

Bemerkungen zur Zucht:


• Larven schlüpfen nach etwas 5-6 Monaten. Die Eier werden auf feuchtem (aber nicht nassem) Papier oder feuchtem
Sand inkubiert. Springschwänze können zur Kontrolle von Springschwänzen eingesetzt werden. Die
Inkubationstemperatur ist bei mir etwa 18 – 25 °C
• Bilder von Larven: pic1 (frisch geschlüpft) pic2 (zweite Larvenhaut - L2) pic3 (ältere Larven)
• Wichtig: Larven neigen dazu sich im Becher für die Futterpflanzen zu ertränken, diesen deshalb gut abdecken (zB
mit Baumwoll-Watte). Die adulten Tiere sind dagegen nicht mehr anfällig zu ertrinken
• auf Pandanus wachsen die Larven ohne weiter Probleme heran
• ich verwende einen luftigen Käfig, auf dem Boden hat es Papiertücher die ständig feucht gehalten werden
• sie trinken gerne, man kann sie also öfters mit Wasser sprühen (aber Vorsicht bei den kleinen Larven)
• die Aufzucht erfolgt bei Raumtemperatur (18 – 25 °C)
• sie machen die Adulthäutung nach etwa 3,5 (Männchen) to 4,5 Monaten (Weibchen), die Männchen haben eine
Häutung weniger und sind deshalb schneller erwachsen
• Männchen sitzen die ganze Zeit auf dem Rücken der Weibchen, sofern es nicht noch „unbesetzte“ Weibchen in
Käftig hat. Männchen ohne Weibchen werden manchmal versuchen sich ein bereits besetztes Weibchen zu
ergattern. Dann kommt es zu einem Ringen zwischen den beiden Männchen – mit wildem Strampeln der Beine und
sie versuchen sich sogar in die Beine zu beissen.
Öfters hört man auch wie die Männchen wie wild mit den Vorderbeinen auf die Unterlage trommeln. Dieses
Trommeln ist gut hörbar und dient wohl der Warnung von Widersachern.
Deshalb sollte man nicht mehr Männchen als Weibchen in den Käfig setzen, sonst sind diese ein wenig gestresst.
Ansonsten sind es aber friedlich Kreaturen
• die Larven und die adulten Tiere können ein Wehrsekret versprühen, das in den Augen brennt. Diese Wirkung lässt
nach ein paar Minuten nach und hinterlässt scheinbar keine bleibenden Schäden. Es ist aber doch Vorsicht geboten
beim Umgang mit diesen Tiere
• 3 Wochen nach der Adulthäutung beginnen die Weibchen mit der Eiablage – ungefähr 8 – 10 pro Woche. Diese
lassen sie einfach auf den Boden fallen
• hat man ungiftigen Pandanus – dann ist es eigendlich eine einfach zu haltende Art.........

Auf meinem Blog (hier) findest Du eine Text zum runterladen mit weiteren allgemeinen Hinweisen zu den
Haltungsbedingungen bein meinen Phasmidenzuchten. Diese können vielleicht nützlich sein........
Wenn Du noch Fragen hast, dann helfe ich gerne weiter

Bruno Kneubühler (Schweiz)


gopala@bluewin.ch
http://www.phasmatodea.blogspot.com

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