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Institut für Elektrische Meßtechnik

und Meßsignalverarbeitung
Technische Universität Graz

Elektrische Messtechnik, Labor


Wintersemester 2009

Messverstärker

Gruppe: 12

Teilnehmer:
Patrick Dallinger (Gruppe 11)
Christian Prattes (Protokollführer)
Stefan Straubinger

Betreuer: Manes Recheis

Übungsdatum: 05.10.2009
Inhaltsverzeichnis
1 Messung bzw. Abgleich der Offsetspannung am Operationsverstärker 3
1.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.5 Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.6 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.7 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2 Messung der Eingangsruheströme 6


2.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.5 Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.6 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.7 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

3 Messung Slew-Rate 8
3.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.5 Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.6 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.7 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4 Bodediagramm 12
4.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.5 Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.6 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.7 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

5 Integrator 16
5.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
5.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
5.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5.5 Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5.6 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
5.7 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1
6 Temperaturmessung mit Pt100 24
6.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
6.2 Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
6.3 Messwerte und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
6.4 Formeln und Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
6.5 Geräteverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
6.6 Diskussion und Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2
1 Messung bzw. Abgleich der Offsetspannung am
Operationsverstärker
1.1 Aufgabenstellung
Es ist die Offsetspannung am Operationsverstärker A3 des Übungsboards zu ermitteln.
Dabei ist ein nicht invertierender Verstärker mit der Verstärkung VdB = 40dB aufzu-
bauen. Nach dem Abgleich mit dem Abgleichpotentiometer kann mit einem Taster das
Potentiometer getrennt werden und am Ausgang die verstärkte Offsetspannung gemes-
sen werden. Der gemessene Wert ist mit dem Wert aus dem Datenblatt zu vergleichen.
Nach dem Abgleich ist ein Widerstand mit Re = 100kΩ an den nicht invertierenden
Eingang zu schalten und die Ausgangsspannung zu messen.

1.2 Schaltung
Abbildung 1 zeigt die Schaltung zur Messung der Offsetspannung. Die Anfangsposition
des Schalters S wird benutzt um den tatsächlichen Offsetabgleich durchzufürhren. Im
Anschluss wird der Schalter auf Position 2 gebracht und damit der Widerstand Re und
der Kondensator C auf den nicht invertierenden Eingang des OP geschaltet.

1 S +

R2

Uout

C1 Re
R1

Abbildung 1: Offsetspannungsmessung

1.3 Messwerte und Tabellen


Um die geforderte Verstärkung einzustellen, wurden folgende Widerstandswerte gewählt:

R1 = 1kΩ; R2 = 100k

Die Bauteilwerte für den Widerstand Re und Kondensator C wurden vorgegeben.

Re = 100kΩ; C = 1µF

Beim Abgleich der Offsetspannung wird in Schalterstellung 1 das Abgleichspotentio-


meter so eingestellt, dass die Ausgangsspannung Uout = 0V ist. Danach wird über den
Taster das Potentiometer weggeschaltet, um am Ausgang die um den Verstärkungsfaktor

3
größere Offsetspannung Uout,Of f messen zu können. Im nächsten Schritt wird der Schal-
ter S auf Position 2 gebracht. Am Ausgang stellt sich eine Spannung Uout 6= 0V ein. In
Tabelle 1 sind die Messwerte und Messergebnisse aufgelistet.

Eingestellt Gemessen Berechnet


Messung Uout,Of f Uout UOf f IB
mV mV µV nA
Messen von UOf f 67 663
Messen von IB -678 -67,13

Tabelle 1: Messwerte zur Offsetspannungsmessung

1.4 Formeln und Berechnungsbeispiele


Die Verstärkung ist das Verhältnis von Eingangsspannung zu Ausgangsspannung.
Ua
V = (1)
Ue
Die Verstärkung V des nicht invertierenden Verstärkers ergibt sich aus der Beschaltung
des OP mit den beiden Widerständen R1 und R2 zu
 
R2
V = 1+ (2)
R1
Die Verstärkung VdB in dB ist definiert als

VdB = 20 log (V ) (3)

Für die geforderte Verstärkung von VdB = 40dB erhält man die Verstärkung V durch
Umformen von Gleichung (3) zu
VdB 40
V = 10 20 = 10 20 = 100 (4)

Diese Forderung ist in Gleichung (2) einzusetzen und die Bauteilwerte entsprechend zu
wählen.    
R2 100
V = 100 = 1 + ≈ 1+ = 101 (5)
R1 1
Somit ergibt sich für die Bauteile R1 und R2 die bereits erwähnte Wahl
Re = 100kΩ; C = 1µF
Aus der gemessenen Ausgangsspannung Uout in Schalterstellung 1 und bei gedrücktem
Taster errechnet sich die Offsetspannung wie folgt.
Uout 67mV
Uof f = = = 663µV (6)
V 101

4
Dieses Ergebnis wird mit dem Wert der Offsetspannung von Uof f,DB = 1mV aus dem
Datenblatt für den OP µA741 bestätigt, gibt die Offsetspannung im Datenblatt doch
die maximale Offsetspannung an. Wird der Schalter S nach erfolgtem Ableich in Schal-
terstellung 2 gebracht, ergibt sich Aufgrund der nicht idealen Eigenschaften des OP ein
Spannungsabfall U1 über den Widerstand Re . Der Spannungsabfall entsteht aufgrund
des Eingangsruhestromes IB . Die Ausgangsspannung Uout = −678mV wird gemessen.
Über die Verstärkung kann auf die Eingangsspannung bzw. den Spannungsabfall am
Widerstand zurückgerechnet werden.
Uout −678mV
U1 = = = −6, 713mV (7)
V 101
Aus der Spannung U1 und dem Widerstand Re lässt sich über das Bauteilgesetz der
Eingangsruhestrom IB des OP berechnen.
U1 −6, 713mV
IB = = = −67, 13nA (8)
Re 101kΩ
Das negative Vorzeichen bedeutet in diesem Fall, dass der Strom in den OP fließt.

1.5 Diagramme
Bei dieser Aufgabenstellung sind keine Diagramme gefordert.

1.6 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Digitales Multimeter Fluke 75 Series III, InvNr.: 0102043, zur Spannungsmessung

1.7 Diskussion und Anmerkungen


Die Offsetspannung ist jene Spannung, die am Eingang angelegt werden muss, damit am
Ausgang Uout = 0V zu erhalten sind. Die Ursache der Offsetspannung liegt in toleranz-
bedingten Asymmetrien der Eingangsstufe des OP. Da diese Spannung typenabhängig
einige µV bis mV haben kann, ist sie nicht direkt messbar. Deshalb wird zur Messung
derselbigen auch ein nicht invertierender Verstärker benutzt. Der Abgleich erfolgt über
eine externe Spannungsquelle und Potentiometer in Schalterstellung 1.
Wechselt man nach erfolgtem Abgleich zu Schalterstellung 2, ergibt sich am Ausgang
wieder eine Spannung. Diese Spannung hat ihre Ursache darin, dass der OP einen Ein-
gangsruhestrom IB aufnimmt. Dieser Strom erzeugt über den Widerstand Re einen
Spannungsabfall der als Eingangsspannung am OP wirkt und zur Ausgangsspannung
verstärkt wird. Im Datenblatt für den OP ist der Eingangsruhestrom mit IB,DB = 80nA
angegeben, was die Richtigkeit der Messung bestätigt.
Der Kondensator C1 hat die Aufgabe die Schaltung zu stabilisieren. Ohne diesen Kon-
densator neigt der Ausgang zum Schwingen und aussagekräftiges messen der Ausgangs-
spannung ist nicht möglich.

5
Der Schalter S ist auf der Laborbox nicht als Schalter ausgeführt. Das Umschalten wird
durch entsprechendes Umstecken der Strippen bewerkstelligt.
Für die weiteren Messaufgaben dieser Laborübung ist darauf zu achten, dass das Offse-
tabgleichspotentiometer nicht unabsichtlich verändert wird.

2 Messung der Eingangsruheströme


2.1 Aufgabenstellung
Es sind die Eingangsruheströme IB− und IB+ am Operationsverstärker A3 des Übungs-
boards zu ermittelt. Die Messung soll durch eine integrierende Schaltung erfolgen. Dabei
wird ein Kondensator C1 = 1µF über den Biasstrom IB+ bzw. IB− geladen. Die Aus-
gangsspannung ua nach einer Zeit T ist so ein Maß für den Strom. Aus dem Vorzeichen
der ermittelten Spannung ist das Vorzeichen der Eingangsruheströme zu bestimmen.

2.2 Schaltung
Abbildung 2 zeigt die Schaltung zur Messung des Eingangsruhestromes des invertieren-
den Einganges des OP. In der Schaltung ist angedeutet, dass zum Zeitpunkt t = 0s der
Kurzschlussbügel entfernt wird und der Biasstrom auf integriert wird.

t = 0s

C1
ic

IB−

+

ua

Abbildung 2: Messschaltung zur Bestimmung des Eingangsruhestromes IB−

Abbildung 3 zeigt die Schaltung zur Messung des Eingangsruhestromes des nicht in-
vertierenden Einganges des OP. In der Schaltung ist ebenfalls angedeutet, dass zum
Zeitpunkt t = 0s der Kurzschlussbügel entfernt wird und der Biasstrom auf integriert
wird.

6

+
IB+
ic

t = 0s C1 ua

Abbildung 3: Messschaltung zur Bestimmung des Eingangsruhestromes IB+

2.3 Messwerte und Tabellen


In der Tabelle sind die gemessenen Ausgangsspannungen aa zum Zeitpunkt T gelistet
und die daraus berechneten Werte für die Eingangsruheströme eingetragen.

Eingestellt Gemessen Berechnet


Messung ua (T ) T IC IB+ IB−
V s nA nA nA
1.: IB− 6,52 100 -65,2 65,2
2.: IB+ -6,42 100 -64,2 -64,2

Tabelle 2: Messwerte zur Ermittlung der Eingangsruheströme

2.4 Formeln und Berechnungsbeispiele


Ausgehend vom Bauteilgesetz für den Kondensator
duC
ic = C (9)
dt
ergibt sich durch Umformen der Gleichung (9)
T
1
Z
uc = ic dt + U0 (10)
C 0

Da in dieser Anwendung der auf integrierte Strom der Eingangsruhestrom ist und dieser
ein Gleichstrom ist, kann der Strom vor das Integral gezogen werden. Durch den Kurz-
schlussbügel in beiden Schaltungen ist die Anfangsbedingung für U0 mit U0 = Uc (t =
0) = 0V gegeben. Damit erhält man nach weiterer Umformung die für die Auswertung
der Messwerte benötige Gleichung.
Uc
Ic = C (11)
T

7
In Gleichung (11) steht Ic für den jeweiligen Ladestrom des Kondensators. Das Vorzei-
chen des zugehörigen Biasstromes ist der jeweiligen Schaltung zu entnehmen. T steht
für die Integrationszeit. Für Schaltung 2 zur Bestimmung von IB− ist Uc = −ua (T ) zu
verwenden, im anderen Fall gilt Uc = ua (T ). Zur Bestimmung der nötigen Kapazität C
wurden folgende Annahmen getroffen: Integrierzeit T = 100s, maximale Spannung am
Kondensator Uc,max = ±10V und ein Ladestrom Ic = 100nA. Damit ergibt sich für die
Kapazität C
Ic T 100nA · 100s
C= = = 1µF (12)
Uc 10V
Exemplarisch wird der Eingangsruhestrom IB+ berechnet. Der Ladestrom IC in Schal-
tung 3 fließt entgegengesetzt zum Biasstrom IB+ , deshalb gilt IB+ = −IC . Nach Glei-
chung (11) ergibt sich somit
Ua 64, 2V
IB+ = −IC = −C = 1µF · = 64, 2nA (13)
T 100s
Aus den Eingangsruheströmen kann man nun noch den Mittelwert derselbigen berech-
nen:
IB+ + IB− 65, 2nA + 64, 2nA
IB = = = 64, 7nA (14)
2 2
Der Eingangsoffsetstrom ergibt sich aus
IOS = |IB+ − IB− | = |65, 2nA − 64, 2nA| = 1nA (15)

2.5 Diagramme
Bei dieser Aufgabenstellung sind keine Diagramme gefordert.

2.6 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Digitales Multimeter Fluke 75 Series III, InvNr.: 0102043, zur Spannungsmessung
Zur Zeitmessung wurde der Timer eines privaten Mobiltelefones verwendet.

2.7 Diskussion und Anmerkungen


Der Vergleich der Messergebnisse dieser Aufgabe mit der ersten bzw. mit den Daten aus
dem Datenblatt bestätigt die Messung. Durch genaues beachten der Vorzeichen erkennt
man, dass beide Eingangsruheströme in den OP fließen. Die relative Messabweichung
durch die Messung der Integrationszeit ist aufgrund der langen Integrationszeit sehr
gering und wird vernachlässigt.

3 Messung Slew-Rate
3.1 Aufgabenstellung
Für den Operationsverstärker A3 als nicht invertierenden Verstärker mit der Verstärkung
V = 2 ist die positive als auch negative Slew-Rate zu messen.

8
Es ist eine sinnvolle Eingangssignalform und deren Frequenz bei einer Amplitude von
Ue,SS ≥ 4V zu wählen. Die Anzeige am Oszilloskopschirm ist zu protokollieren.

3.2 Schaltung
Abbildung 4 zeigt die Schaltung zur Messung der der Slew-Rate. Ein- und Ausgangs-
spannung werden mit einem Oszilloskop gemessen. Die Eingangsspannung stammt von
einem Funktionsgenerator.

+

R2

Ue
Ua

R1

Abbildung 4: Messschaltung zur Bestimmung der Slew-Rate

Die Wahl für die Kurvenform ergibt sich aus der Überlegen, dass die Slew-Rate die
maximale Steigung der Ausgangsspannung ist. Es wird ein Rechtecksignal gewählt. Im
Datenblatt des OP ist die SlewRate mit SR = 0, 5 µVs
angegeben. Für eine Eingangs-
spannunsgamplitude von Ue,SS = 4V ergibt sich damit eine maximale Eingangsfrequenz
von fmax = 62, 5kHz bei der der OP den Ausgang noch ohne Verzerrungen aussteuern
kann. Gewählt wurde ein Rechtecksignal mit Ue,SS = 4V und f = 10kHz.

3.3 Messwerte und Tabellen


In der Tabelle sind die gemessenen Ausgangsspannungsänderungen ∆Ua in der Zeit ∆t
eingetragen. Daraus errechnet sich die Slew-Rate SR.

Eingestellt Gemessen Berechnet


Messung Ue,SS f Kanal 1 Kanal 2 Zeitbasis ∆Ua ∆t ∆Ua ∆t SR
V V µs V
Nr. V kHz div div div
div div V µs µs
SR+ 4 10 0,5 0,5 0,5 5,5 8 2,75 4 0,69
SR− 4 10 0,5 0,5 0,5 -5 8 -2,5 4 -0,63

Tabelle 3: Messtabelle zur Bestimmung der Slew-Rate

9
3.4 Formeln und Berechnungsbeispiele
Die maximale Frequenz eines rechteckförmigen Eingangssignales die der OP am Ausgang
aussteuern kann, ohne dass es zu Amplitudenverzerrungen kommt, zeigt Gleichung (16)
V
SR 0.5 µs
fmax = = = 62, 5kHz (16)
2USS 2 · 4V
Die Slew-Rate ergibt sich aus der Ausgangsspannungsänderung ∆Ua je Zeitintervall ∆t.
∆Ua
SR+ = (17)
∆t
Gleichung (17) ausgewertet für die positive Slew-Rate SR+ ergibt
V
0, 5 div · 5, 5div V
SR = µs = 0, 69 (18)
0, 5 div · 8div µs

3.5 Diagramme
In Abbildung 5 ist das Oszilloskopbild zur Messung der positiven Slew-Rate dargestellt.
Für die negative Slew-Rate sieht das Bild ähnlich aus, nur eben mit fallender Flanke.

Abbildung 5: Oszilloskopbild zur Bestimung der Slew-Rate

10
In Abbildung 6 sind positive wie auch negative Flanken der Ein- und Ausgangsspannung
dargestellt. Man erkennt, dass die negative Flanke der Ausgangsspannung nicht so schnell
abfällt wie die Positive steigt. Dieses Bild ist jedoch zur Messung der Slew-Rate nicht
geeignet, sondern dient dem Vergleich der Slew-Rates.

Abbildung 6: Oszilloskopbild zum Vergleichen der positiven und negativen Slew-Rate

3.6 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Oszilloskop, Tektronix 2225, Oszi012, Messung der Ein- und Ausgangsspannung
1Stk. Funktionsgenerator, Tektronix CFG250, Fuge017, Erzeugung der Eingangsspan-
nung

3.7 Diskussion und Anmerkungen


Sowohl die positive als auch negative gemessene Slew-Rate ist schneller als die im Da-
tenblatt angegebene garantierte Slew-Rate. Beim Messen mit dem Oszilloskop ist immer
darauf zu achten, dass der gesamte Schirm zur Anzeige der Signale verwendet wird, um
den Messabweichungen zur Ablesefehler gering zu halten.

11
4 Bodediagramm
4.1 Aufgabenstellung
Es ist das Bodediagramm eines invertierenden Verstärkers mit der Spannungsverstärkung
VdB = 40dB aufzunehmen. Dabei ist wieder der Operationsverstärker A3 des Labor-
boards zu verwenden. Weiters ist die voraussichtliche Grenzfrequenz fg zu berechnen
sowie die Transitfrequenz ft messtechnisch zu ermitteln. Die Werte sind mit jenen aus
dem Datenblatt zu vergleichen.

4.2 Schaltung
Abbildung 7 zeigt die Schaltung des OP als invertierenden Verstärker beschaltet. Wie
in der ersten Übungsaufgabe ergibt sich die Verstärkung V = 100 (siehe Gleichung
(4)). Um nicht in die Begrenzung des OP am Ausgang zu kommen, laut Datenblatt
|Ua | ≤ 13V , wurde das Eingangssignal mit Ue,pp = 100mV gewählt. Damit ergibt sich
über die Verstärkung ein Ausgangssignal von maximal Ua,pp = 10V . Die sinusförmige
Eingangsspannung stammt von einem Frequenzgenerator. Die Ein- und Ausgangsspan-
nung wird mit dem Oszilloskop gemessen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Gleichan-
teile des Frequenzgenerators weg gefiltert werden (AC-Kopplung). Die Phasenverschie-
bung wird anhand der Nulldurchgänge der Signale bestimmt. Die Transitfrequenz ist
jene Frequenz, bei der die Verstärkung V = 1 ist. Um die Transitfrequenz zu ermitteln,
wird also die Frequenz solange erhöht, bis Ein- und Ausgangssignal die gleiche Ampli-
tude aufweisen (siehe Tabelle 5).

R1 R2


+
Ue

Ua

Abbildung 7: Schaltung zum aufnehmen des Bodediagrammes

4.3 Messwerte und Tabellen


In der Tabelle 4 sind alle Messwerte für das Bodediagramm aufgelistet.

12
Eingestellt Gemessen Berechnet
Messung Ue,pp f Kanal 1 Kanal 2 Zeitbasis Ua,pp ∆φ Ue,pp T Ua,pp φ V V
mV V µs
Nr mV Hz div div div
div div div div V ◦
1 dB
1 100 100 20 2 2000 5 -2,5 5 5 10 -180 100 40
2 100 1000 20 2 200 5 -2,5 5 5 10 -180 100 40
3 100 2000 20 2 50 4,9 -5,3 5 10 9,8 -190,8 98 39,82
4 100 3000 20 2 50 4,5 -3,6 5 6,6 9 -196,4 90 39,08
5 100 5000 20 2 20 4,4 -5,85 5 10 8,8 -210,6 88 38,89
6 100 10000 20 2 10 3,2 -6,2 5 10 6,4 -223,2 64 36,12
7 100 20000 20 1 5 4,1 -6,8 5 10 4,1 -244,8 41 32,26
8 100 30000 20 1 5 2,8 -4,7 5 6,67 2,8 -253,8 28 28,94
9 100 50000 20 0,5 2 3,4 -7,4 5 10 1,7 -266,4 17 24,61
10 100 100000 20 0,2 1 4,4 -7,6 5 10 0,88 -273,6 8,8 18,89
13

Tabelle 4: Messwerttabelle zur Erstellung des Bodediagramm


Die Messwerte zur Ermittlung der Transitfrequenz sind in Tabelle 5 eingetragen.

Eingestellt Gemessen Berechnet


Messung Ue,pp Ua,pp Kanal 1 Kanal 2 Zeitbasis T Ue,pp f
mV mV µs
Nr. mV div div div div
div div Hz
1 100 5 20 20 0,1 5 5 793kHz

Tabelle 5: Messwerttabelle zur Ermittlung der Transitfrequenz

4.4 Formeln und Berechnungsbeispiele


Eine Abschätzung der Grenzfrequenz fg der Schalung erfolgt über das Verstärkungs-
bandbreiteprodukt mit der Transitfrequenz ft = 1M Hz aus dem Datenblatt.
ft 1M Hz
fg = = = 10kHz (19)
V 100
Die Verstärkung wird nach Gleichung (1) bzw. (3) in dB berechnet.
Der Phasenwinkel folgt der Gleichung:
∆φ
φ= · 360◦ (20)
T
Als Berechnungsbeispiel wird Messung Nr. 1 herangezogen. Die elementaren Umrech-
nungen der Spannung und Frequenz auf die Skalenteile der Oszilloskopdarstellung wird
weggelassen. Der Phasenwinkel φ ergibt sich nach Gleichung (20)

∆φ −2, 5div
φ= · 360◦ = · 360◦ = −180◦ (21)
T 5div
Für die Verstärkung ergibt sich nach (1)

Ua 10V
V = = = 100 (22)
Ue 100mV
bzw in dB
VdB = 20log (V ) = 20log (100) = 40dB (23)
Die Transitfrequenz errechnet sich mit den Daten aus Tabelle 5 wie folgt:
1 1
ft = = µs = 793kHz (24)
T 12, 6div · 0, 1 div

14
4.5 Diagramme
In Abbildung 8 ist das Bodediagramm des invertierenden Verstärkers abgebildet. Zur
Erstellung wurde Matlab verwendet.

Frequenzgang
40
V=f(f)

35

30
V in dB

25

20

15 1 2 3 4 5 6
10 10 10 10 10 10
Frequenz f in Hz

Phasengang

−180

φ=f(f)
φ in °

−230

−275 1 2 3 4 5 6
10 10 10 10 10 10
Frequenz f in Hz

Abbildung 8: Bodediagramm des invertierenden Verstärkers

4.6 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Oszilloskop, Tektronix 2225, Oszi012, Messung der Ein- und Ausgangsspannung
1Stk. Funktionsgenerator, Tektronix, Fuge017 CFG250, Erzeugung der Eingangsspan-
nung

4.7 Diskussion und Anmerkungen


Das Bodediagramm liefert das erwartete Ergebnis. Es ist gut ersichtlich, dass bei der
Grenzfrequenz fg = 10kHz die Phasenverschiebung phi ≈ −225◦ ist, und bis dahin die
Verstärkung V auf ca. 40dB bestehen bleibt. Die ermittelte Transitfrequenz weicht etwas

15
vom Wert im Datenblatt ab. Das kann auf die Ungenauigkeiten beim Vergleichen und
Ablesen der Spannungen am Oszilloskop zurückgeführt werden.

5 Integrator
5.1 Aufgabenstellung
Es ist ein Integrator mit dem Operationsverstärker A3 aufzubauen. Die Bauteilwerte sind
dabei wie in Tabelle 6 eingetragen zu wählen. Es soll die Funktionsweise des Integrators
durch anlegen von Rechteck-, Sinus-, und Dreiecksspannung mit einer Frequenz von
f = 100Hz gezeigt werden.
Für eine sinusförmige Eingansgspannung ist jene Frequenz fg zu ermitteln, bei der der
Betrag der Verstärkung |V | = 1 ist. Weiters ist der Zusammenhang der Bauteilwerte R1
und C mit dieser Frequenz zu zeigen.

5.2 Schaltung
Abbildung 9 zeigt die Schaltung des Integrators. Diese Schaltung wird auch Umkehrin-
tegrator genannt, da sie auf den invertierenden Verstärker aufbaut.
Um die Ein und Ausgangsspannung miteinander vergleichen zu können, werden diese
am Oszilloskop angezeigt. Um eine gute Abbildung trotz der niedrigen Signalfrequenz
zu bekommen, wurde der CHOP-Betrieb gewählt.
ue
ie R1

iC
C
uC


ue +

ua

Abbildung 9: Messschaltung des Umkehrintegrators

In der Schaltung 10 wurde in den Rückkoppelzweig ein zusätzlicher Widerstand R2 ein-


gebaut um auch die Gleichanteile im Signal rückzukoppeln, die der Kondensator alleine
blocken würde.

16
R2

R1 C


ue +

ua

Abbildung 10: Messschaltung des Umkehrintegrators mit Koppelwiderstand

5.3 Messwerte und Tabellen


Bei dieser Übung wurden keine Messwerte aufgenommen. Es geht nur um das analysieren
der Osziloskopbilder.
In Tabelle 6 sind die zu verwendenden Bauteilwerte angegeben.

Bauteil R1 R2 C
Wert 1kΩ 1kΩ / 10kΩ / 100kΩ 1µF

Tabelle 6: Tabelle mit zu verwendenden Bauteilwerten

5.4 Formeln und Berechnungsbeispiele


Die Zusammenhänge für Schaltung 9 sind wie folgt.
Bauteilgesetz für den Kondensator.
duc
ic = C (25)
dt
Aus der Maschenregel und dem Ohmschen Gesetz folgen

ua = u C (26)

ie = −iC (27)

ue
ie = (28)
R
Durch umformen und gegenseitiges Einsetzen von (25), (26), (27) und (28) ergibt sich
für die Ausgangsspannung ua
1
Z
ua = − ue dt + UC (t = 0) (29)
RC

17
Der Anfangszustand ist UC = 0. Aus Gleichung (29) folgt für eine Eingangsspannung
ue = sin (ωt)
1 1 1
Z
ua = − sin (ωt) dt = cos (ωt) (30)
RC RC ω
Im folgenden werden die Zusammenhänge der verschiedenen Eingangskurvenformen mit
der Ausgangskurvenform diskutiert.
Ein Rechtecksignal kann Abschnittsweise beschrieben werden durch
y(x) = k (31)
Integriert man nun Gleichung (31) ergibt sich ein dreieckförmiges Signal (k entspricht
der Steigung um m einem Offset)
Z Z
Y = y (x) dx = kdx = kx + m (32)

Ist die Eingangsfunktion ein Sinus gilt


y(x) = sin (x) (33)
Damit ist das Integral gegeben mit
Z Z
Y = y (x) dx = sin (x) dx = − cos (x) + m (34)

Das Ergebnis kann als eine Phasenverschiebung um −90◦ des Eingangssignales interpre-
tiert werden.
Für ein Dreicksignal gilt für die steigende Flanke (siehe auch Ergebnis von Gleichung
(32))
y(x) = kx + m (35)
Durch Integration von Gleichung (35) ergibt sich ein parabelförmiges Signal.
kx2
Z Z
Y = y (x) dx = (kx + m) dx = + mx (36)
2
Durch die Überlagerung dieses für die einzelnen Abschnitte, erhält man ein sinusähnliches
Ausgangssignal.
Für die Forderung |V | = 1 müssen die Amplituden von Ein- und Ausgangsspannung
gleich sein. Damit erhält den Zusammenhang der Bauteile mit der Grenzfrequenz fg
 
! 1 1
max (sin (ωt)) = max cos (ωt)
RC ω
1 1 1 1
1 = = ⇒
RC ω RC 2πfg
1
fg = (37)
2πRC
Gleichung (37) ausgewertet für die Bauteilwerte und gegeben Frequenz ergibt
1 1
fg = = = 159, 2Hz (38)
2πR1 C1 2π · 1kΩ · 1µF

18
5.5 Diagramme
Abbildung 11 zeigt das Verhalten der Schaltung bei rechteckförmigem Eingangssignal.
Es entsteht ein dreieckförmiges Ausgangssignal (Gleichung (32)).

Abbildung 11: Rechteckförmige Eingangsspannung führt zu dreickförmiger Ausgangs-


spannung

Abbildung 12 zeigt das Verhalten der Schaltung bei sinusförmigem Eingangssignal. Es


entsteht ein sinusförmiges, um −90◦ gegenüber dem Eingangssignal verschobenes Aus-
gangssignal (Gleichung (34)).

19
Abbildung 12: Sinusförmige Eingangsspannung führt zu phasenverschobener, si-
nusförmiger Ausgangsspannung

Abbildung 13 zeigt das Verhalten der Schaltung bei dreieckförmigem Eingangssignal. Es


entsteht ein sinus ähnliches Ausgangssignal (Gleichung (36)).

20
Abbildung 13: Sinusförmige Eingangsspannung führt zu sinus ähnlichem Ausgangsspan-
nungsverlauf

Verwendet man Schaltung 10 mit unterschiedlichen Werten für den Koppelwiderstand


ergeben sich folgende Oszilloskopbilder

21
Abbildung 14: Rechteckförmige Eingangsspannung, Koppelwiderstand R2 = 1kΩ

Abbildung 15: Rechteckförmige Eingangsspannung, Koppelwiderstand R2 = 10kΩ

22
Abbildung 16: Rechteckförmige Eingangsspannung, Koppelwiderstand R2 = 100kΩ

In Abbildung 14 ist zu erkennen, dass der relativ kleine Wert des Koppelwiderstandes
dazu führt, dass der Kondensator nur langsam geladen werden kann. Die Ausgangsspan-
nung hat einen typischen Lade- bzw Entladeverlauf. In Abbildung 15 ist dieser Effekt
noch leicht zu erkennen und in Abbildung 16 kann dieser Umstand nicht mehr festgestellt
werden.

5.6 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Oszilloskop, Tektronix 2225, Oszi012, Messung der Ein- und Ausgangsspannung
1Stk. Funktionsgenerator, Tektronix CFG250, Fuge017, Erzeugung der Eingangsspan-
nung

5.7 Diskussion und Anmerkungen


Die Schaltung nach Abbildung 9 weißt eine starke Abhängigkeit von einem Offset der
Eingangsspannung vor. Eine auch nur kleine Offsetspannung führt dazu, dass die Aus-
gangsspannung in die Begrenzung geht. Durch den Koppelwiderstand in Schaltung 10
wird dieses Verhalten verbessert. Allerdings hat das auch Nebeneffekte wie in Abbil-
dungen 14 bis 16 dargestellt. Im Allgemeinen ist bei dieser Übung besonders darauf zu
achten, dass die Offsetspannung des Frequenzgenerators auf 0V gehalten wird.

23
6 Temperaturmessung mit Pt100
6.1 Aufgabenstellung
Mit Hilfe eines Pt100 und einem nicht invertierenden Verstärker soll die Raumtemperatur
gemessen werden. Dabei soll die Übertragunsgkennline so eingestellt werden, dass Tabelle
7 gilt. Es ist die Konstantstromquelle am Übungsboard zu verwenden (I = 1mA).

6.2 Schaltung
Abbildung 17 zeigt die Schaltung zur Messung der Temperatur mit dem Pt100. Die
Ausgangsspannung wird mit einem DMM gemessen.

IC

+

P t100
R2

IC
Ua

= UH R1

Abbildung 17: Messschaltung zur Temperaturmessung mit dem Pt100

Um die Schaltung abzugleichen wird anstelle des Pt100 ein Pt100-Simulator eingebaut.
Im ersten Schritt wird der Abgleich für ϑ = 0◦ C durchgeführt. Der Pt100-Simulator
wird auf 0◦ C gestellt. Die Konstantstromquelle treibt nun einen Strom über den Pt100-
Simulator der zu einem Spannungsabfall führt und damit eine Eingangsspannung für den
OP darstellt. Dieser Spannungsabfall ist über die Hilfsspannungsquelle zu kompensieren.
Da diese Hilfsspannung nicht ausreicht, wird die vollständige Kompensation, das heißt
Ua = 0V , durch verändern des Offsetspannungsabgleichs des OP erreicht.
Im zweiten Schritt wird der Pt100-Simulator auf 100◦ C gestellt um den zweiten Punkt
der Kennlinie einzustellen. Dies wird damit bewerkstelligt, in dem man die Verstärkung
über das Potentiometer R2 so einstellt, dass die Ausgangsspannung Ua = 10V wird. Nun
ist die Schaltung kalibriert und der Pt100 kann wieder eingebaut werden und damit die
Temperatur gemessen werden.

6.3 Messwerte und Tabellen


Die Schaltung soll so abgeglichen werden, dass Tabelle 7 gilt.

24
Temperatur Ausgangsspannung
0◦ C 0V
100 C

10V

Tabelle 7: Übertragungskennlinie

Der aufgenommene Messwert mit dem Messergebnis bei Raumtemperatur ist in Tabelle
8 eingetragen.

Eingestellt Gemessen Berechnet


Messung Ua ϑ
Nr. V ◦
C
1 2,082 20,82

Tabelle 8: Messwerttabelle

6.4 Formeln und Berechnungsbeispiele


Die Spannung der Hilfsspannungsquelle ergibt sich über das ohmsche Gesetz und Be-
achtung des Vorzeichens zu

UH = −RP t100@0◦ C IC = −100Ω · 1mA = −100mV (39)

Da die Hilfsversorgungen nicht ganz exakt sind, muss zusätzlich noch mit dem Offset-
abgleich gearbeitet werden um die Ausgangsspannung auf 0V zu bringen.
Die Eingangsspannung bei 100◦ C ergibt sich aus folgendem Zusammenhang

Ue = UP t100@100◦ C + UH = RP t100@100◦ C IC + UH ≈ 138, 5Ω · 1mA − 100mV = 38, 5mV


(40)
Daraus errechnet man die benötigte Verstärkung nach Gleichung (1)
   
Ua 10V
V = = ≈ 260 (41)
Ue 38, 5mV

Mit dieser Forderung für die benötigte Verstärkung und den Zusammenhang der Bau-
teile und der Verstärkung für den nicht invertierenden Verstärker nach Gleichung (2)
kann man eine Wahl der Bauteilwerte unter Berücksichtigung der vorhandenen Bauteile
treffen.
R1 = 22Ω 0 ≤ R2 ≤ 10kΩ (42)
Um von der Ausgangsspannung auf die Temperatur zu Rechnen gilt folgender Zusam-
menhang, der für die gemessene Ausgangsspannung auch ausgewertet wird
100◦ C 100◦ C
ϑ = Ua = 2, 082V = 20, 82◦ C (43)
10V 10V

25
Für kleine Temperaturänderungen gilt ein linearer Zusammenhang zwischen Tempera-
turanstieg und Widerstandszunahme. Mit Gleichung (44) kann man den Widerstand des
Pt100 bei beliebiger Temperatur ϑ bestimmen
R (ϑ) = R0 [1 + α (ϑ − ϑ0 )] (44)
Damit ergibt sich ein Widerstandswert des Pt100 bei Raumtemperatur (α = 0, 00385K −1 ,
ϑ0 = 0, ϑ = 21◦ C und R0 = 100Ω) zu
 
R (21) = 100Ω 1 + 0, 00385K −1 (21◦ C − 0) = 108, 085Ω (45)

6.5 Geräteverzeichnis
1Stk. EMT-Laborbox (bei dieser Übung wurde OP A3 (Type µA741) verwendet)
1Stk. Digitales Multimeter Fluke 75 Series III, InvNr.: 0102043, zur Spannungsmessung
1Stk. Pt100 Simulator
1Stk. Pt100

6.6 Diskussion und Anmerkungen


Bei der Messung der Temperatur war besonders Auffällig, dass die Kalibrierung nicht
aufrecht blieb. Ursachen dafür sind in den nicht exakten Hilfsspannungsquellen zu finden.
Für genauere Temperaturmessungen mit metallischen Widerständen, insbesondere über
einen größeren Temperaturbereich darf der quadratische Anteil der Widerstandszunahme
mit der Temperatur nicht vernachlässigt werden. Durch Erweiterung von Gleichung (44)
erhält man
R (ϑ) = R0 1 + α (ϑ − ϑ0 ) + β (ϑ − ϑ0 )2
 
(46)

Unterschriften der Übungsteilnehmer

Graz, am 18. Oktober 2009

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