Jesus Christus in der Welt der Technik
Jesus Christus in der
Welt der Technik
- Studentenarbeit im DCTB
Winfried Borlinghaus, Studentenreferent, Korntal
  Jeder, der ein Studium absolviert
hat oder gerade absolviert, wird
bestätigen können, dass die Studi-
enzeit eine ganz besondere Zeit ist.
Der stete Wechsel von Prüfungs-
stress und Entspannung, Vermitt-
lung von interessantem Fachwis-
sen oder Langeweile, Erfolg und
Misserfolg, vertrauten Begegnungen
und Austausch mit Menschen ganz
anderer Weltanschauungen macht
die Studienzeit zu einer äußerst
intensiven Lebensphase. Zukünf-
tige Entscheidungen und Hand-
lungen werden nachhaltiger geprägt
als sonst. Wenn erst einmal der
berufliche und familiäre Alltag wie
eine starke Strömung alles Denken
mitreißt, wird jedes grundsätzliche
Anhalten und Nachsinnen über
Gott erschwert und das Verhältnis
zu ihm vielleicht nie mehr grund-
sätzlich geklärt.
Umso wichtiger ist es, gerade in
der Studienzeit in Jesus den Halt
für das eigene Leben zu finden.
Dieser Halt ist von unschätzbarem
Wert in den folgenden Zeiten von
Dauerbelastung, Entscheidungsfin-
dung, ethischen oder politischen
Umbrüchen. Dies gilt ganz beson-
ders für diejenigen, die mit ihrem
Studienabschluss ein besonderes
Maß an beruflicher Verantwortung
übernehmen wollen. Deshalb ist es
uns enorm wichtig, gerade in dieser
Zeit die Herausforderung anzu-
nehmen und Menschen von Jesus
Christus weiterzusagen.
Neuer Atheismus
An der grundsätzlichen Aufga-
benstellung hat sich daran im
DCTB bis heute nicht viel geän-
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Das Fundament 2/2008

dert. Allerdings herrschen an den

Hochschulen andere Verhältnisse als
vor zehn oder zwanzig Jahren. Das
spüren wir durchaus in der DCTB-
Studentenarbeit. Weil wir am Puls
der Zeit bleiben wollen, ist jeder
Wechsel von Lebensart und Hoch-
schulmentalität auch für uns eine
ständige Herausforderung und sorgt
für die nötige Spannung! Zur Zeit
spüren wir etwa die Auswirkungen
der Antikreationismus-Kampagne
in Medien und Politik und sehen
das allerdings durchaus als Möglich-
keit, um ins Gespräch zu kommen.
Endlich ist mal „Schluss mit lustig“
oder mit der Gleichgültigkeit. Auch
Richard Dawkins Bestseller „Der Sache – schon gar nicht irgendwel-
Gotteswahn“ fordert zu einer klaren che dicken Schmöker, die nichts
Stellungnahme heraus. mit einem Thema zu tun haben,
was einen gerade so interessiert.
Anders sieht es mit dem „Gottes-
wahn“ oder dem Stichwort „Krea-
Infotisch tionismus“ aus. Nun, so versuchen
wir es also mit kurzen Beiträgen,
Nehmen wir den guten alten Bü- die wir gratis anbieten. Die Zeit-
chertisch: er ist immer noch unser schrift hochschul.net oder unsere
missionarischer Kontaktpunkt Themenblätter können direkt
Nummer eins. Trotzdem ist nicht am Büchertisch mitgenommen
zu leugnen, dass das Interesse an werden. Das macht uns flexibler,
christlicher Literatur, die ja noch was die Themenauswahl angeht,
nie ein wirklicher Renner war, und wir können zu sehr aktuellen
zurückgegangen ist. Das gilt aber Ereignissen oder gesellschaftlichen
generell für Bücher überhaupt. Denkprozessen Stellung nehmen
Lesen ist nicht mehr jedermanns und selbstverständlich auch besser

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Fachhochschule in
Frankfurt/Main
ins direkte Gespräch einsteigen.
Titel wie „Sakrilegbetrug“ oder
„Christentum und Buddhismus“
sind weitere Beispiele. Speziell in
den vergangenen Monaten haben
wir nach einer bedenklichen Flaute
im Sommersemster wieder häufiger
tiefgründige Gespräche führen
dürfen.
Studenten bekennen sich
Enorm wichtig erschien dabei die
Unterstützung durch gläubige Stu-
denten vor Ort. Für sie sind solche
Büchertisch-Begegnungen natürlich
noch viel nervenaufreibender als
für uns nicht wirklich „abgebrühte“
Jesus Christus in der Welt der Technik
Studentenreferenten. Es ist schon
sehr mutig, wenn sich ein Christ
allen seinen Kommilitonen in dieser
Form zu erkennen gibt. Und er
wird dadurch natürlich auf eine
ganz besondere Art auch angreifbar
und verletzlich. Was aber überwiegt,
ist in jedem Fall die missionarische
Chance und unser Auftrag, in alle
Welt zu gehen - eben auch in die
Hochschulwelt -, um das Evangeli-
um weiterzugeben, kritische Fragen
aufzugreifen und nach Möglichkeit
Rede und Antwort zu stehen.
Genau das mutet uns Jesus im
Dienst für ihn zu! Kann ich erklä-
ren, warum ich Christ bin, warum
ich an Jesus und nicht an Buddha,
Mohammed oder an nichts glaube
oder warum nicht alles irgendwie
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Das Fundament 2/2008
das Gleiche ist? Die Frage kommt
dann auch prompt etwa in dieser
Form: Christlicher Techniker
Bund? Was soll das denn sein?
Und warum machst Du da mit?
Wer von den Studierenden in
diesem Semester am DCTB-Bü-
chertisch mit dabei war, hat erlebt,
was es bedeutet, Zeuge zu sein
- ganz praktisch und unmittelbar.
Deshalb ist dieser Arbeitszweig nach
wie vor von zentraler Bedeutung.
Events am Abend
Ähnliches gilt für die Möglichkeit,
Hörsaalvorträge zu organisieren
oder zu evangelistischen Haus-
kreisprogrammen einzuladen. Ein
Student ließ sich beispielsweise am
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Büchertisch zu so einem sehr privat
gehaltenen Abend einladen und
fuhr dazu durch die ganze Stadt! Er
hatte zentrale Fragen zum Glauben,
zur Bibel und zu Jesus und fand
auf diese Weise gute Antworten!
Woanders wurde zuerst gemütlich
gekocht und zu Abend gegessen und
dann gingen zwei Studenten, die
mit dem Glauben noch wenig am
Hut hatten, gleich mit zum Offenen
Abend an die Fachhochschule.
Uni Würzburg 2007
Gemeinden:
Pro Hochschule
Wer ein Studium vor sich hat, der
kann sich bereits im Vorfeld bei uns
über die Arbeit vor Ort informieren
und erhält dann unsere Unterstüt-

Fachhochschule Wilhelmshaven
zung. Ideal ist, wenn solche Unter-
stützung auch von der jeweiligen
Gemeinde für diesen wichtigen
missionarischen Dienst mitten in
Deutschland gewährt wird! Denn
Studenten aus aller Welt suchen
nach Sinn und interessieren sich für
unseren Glauben. Das ist eine große
Chance und eine hohe Verantwor-
tung. Kürzlich bedauerte es ein
Student sehr, dass er diese Möglich-
keit während seines Studiums gar
nicht so im Blick hatte. Natürlich
ist es auch von großer Bedeutung,
wenn Christen sich überhaupt an ei-
ner Hochschule erst einmal finden,
um dann gemeinsam füreinander
einzustehen, zu beten und schließ-
lich auch andere einzuladen.
Gelegentlich müssen wir erfah-
ren, dass man Hochschulbibelkreise
Jesus Christus in der Welt der Technik
als Konkurrenz zur Gemeindearbeit
oder als überflüssigen Zusatzter-
min missversteht, der wohl nichts
bringen würde, was man nicht
schon hätte. Das ist eindeutig zu
kurz gedacht. Sowohl der spezielle
missionarische Aspekt als auch
die besondere Form der Gemein-
schaft sind nicht Alternativen,
sondern notwendige Ergänzung.
In jedem Fall bereichert diese Art
von Gemeinschaft unter Christen
am Studienort das Glaubensleben
ungemein, denn sie wird in Druck-
situationen wie die der Studienzeit
als besonders intensiv und wertvoll
erlebt! Im Übrigen weitet sich auch
der persönliche Horizont, weil man
Gemeinde Jesu spätestens in einem
Hochschulbibelkreis als überregio-
nalen Leib Christi verstehen lernt.
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Das Fundament 2/2008
Abschied vom Diplom
Leider haben sich an den Hoch-
schulen die Termin-Verhältnisse
in den letzten Jahren dramatisch
verändert. Durch die Umstellung
von Diplom- auf Bachelor- und
Masterstudiengänge in Verbindung
mit zusätzlichen Projektarbeiten, die
vorzugsweise abends erledigt werden
müssen, fällt es immer schwerer,
sich regelmäßig für den geistlichen
Austausch „loszueisen“. Doch wenn
die Gemeinschaft mit anderen gläu-
bigen Kommilitonen ein Herzensan-
liegen ist, finden sich in aller Regel
auch ein Zeitraum und ein Ort, wo
die Begegnung möglich ist, sei es ein
Gebetsfrühstück, ein gemeinsames
Abendessen mit anschließendem
Bibelgespräch und Gebet oder ein
Treffen in der Mittagspause. Schon
oft haben wir erlebt, dass Gott auch
kleine, aber treue Zusammenkünfte
segnet und plötzlich unerwartete
Möglichkeiten schenkt.
Jedes Semester wieder ...
Gute Ideen sind derzeit stark
gefragt, und so ist seit dem Win-
tersemester 2001 unser Stubi-Team
ein unverzichtbares Element der
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hochschulmissionarischen Arbeit.
Einmal im Semester findet sich
dieses Stubi-Team - es steht für
Studentenbibelkreis-Team - in
Korntal zu einem gemeinsamen
Wochenende ein. Teilnehmer sind
Leiter und Vertreter aus möglichst
vielen Hochschulbibelkreisen, die
mit dem DCTB freundschaftlich
oder durch eine Mitgliedschaft
verbunden sind. Dazu kommen die
hauptamtlichen Mitarbeiter und,
wenn möglich, sogar ein Mitglied
aus der DCTB-Bundesleitung.
Das letzte Treffen Anfang No-
vember war zwar klein, aber fein!
Wir konnten gemeinsam den Jako-
busbrief durcharbeiten und dabei
lernen, wie man Bibeltexte richtig
versteht, persönlich anwendet und
für eine anregende Gruppenarbeit
aufbereitet. Zwischendrin blieb
noch Zeit zum wichtigen Austausch,
für Spaziergänge, einen Museums-
besuch und natürlich für ein sehr
gemütliches, gemeinsames Abendes-
sen im privaten Rahmen. Auf diese
Weise lernen die Studenten auch
noch die ein oder andere DCTB-
Mitarbeiter-Familie kennen.
Viele Freundschaften, lang-
jährige Kontakte und persönliche
Mitgliedschaften im DCTB sind
auf diese Weise schon entstanden,
weil persönliche Beziehungen

einfach die unverzichtbare Basis für
eine engagierte Unterstützung der
DCTB-Arbeit sind und bleiben.
Eine Familie
Dass wir Studentenreferenten so viel
in Deutschland unterwegs sind, hat
den Vorteil, immer wieder mal alte
oder neue Bekannte vor Ort besu-
chen zu können. Klar ist das nicht
gerade viel, wenn man sich nur ein-
bis zweimal pro Semester sieht, aber
es gibt ja noch weitere Chancen zur
Begegnung wie DCTB-Treffen und
Tagungen und die Hauptkonferenz.
Ein Highlight in diesem Herbst war
der Besuch von drei Studenten des
Jesus Christus in der Welt der Technik
Stubi-Team
Wintersemester 2007
Biberacher Hochschulbibelkreises
auf der Michelsberg-Tagung.
Genial sind auch gemeinsame
Freizeiten, von denen wir ja bekannt-
lich einige speziell für Studenten
konzipiert haben. Insgesamt lassen
diese Möglichkeiten fast so etwas wie
eine große DCTB-Famile entstehen.
Für alle diese Begegnungsmög-
lichkeiten gilt, dass sie im Zeichen
eines gemeinsamen Anliegens statt-
finden: Jesu gute Botschaft muss in
die Welt der Technik und Naturwis-
senschaft „hinausposaunt“ werden.
In Liebe und mit viel Verständnis
für andere Standpunkte, aber in
kompromissloser Deutlichkeit, weil
es kein besseres Fundament für ein
Leben gibt als Jesus Christus. 
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