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7/2005
Folge mir nach
1
Inhalt/Impressum
Inhalt
Aus aktuellem Anlass:
Offene Augen – „Sportwagen und Ziegelstein“ ............................................. 4
Den Willen Gottes erkennen (Teil II) ............................................................. 6
Bibel praktisch:
Gibt es etwas Gutes im Menschen ............................................................. 10
Erlebnisse mit Michael ............................................................................... 12
Die mich früh suchen (Teil II) ..................................................................... 14
Zum Nachdenken:
Pinnwand .................................................................................................. 18
Bibelstudium:
Was bald geschehen muss – Die zukünftigen Ereignisse (Teil I) ................... 20
Jesus Christus:
Die Freuden des Herr Jesus ...................................................................... 25
Post von euch/Fragenbeantwortung:
Hebräischer Knecht ................................................................................... 27
Zum Nachdenken:
Die Hugenottin Blanche Gamond – trotz Folter treu .................................. 30
Buchbesprechung:
In Christus gesegnet – ein Auslegung zum Epheserbrief ............................. 34
Gute Botschaft:
Noch eine Chance ... ................................................................................ 36
Impressum
Herausgeber: Anschrift der Redaktion:
Christliche Schriftenverbreitung Rainer Brockhaus · Kormoranweg 18 · 46487 Wesel
Hückeswagen Tel.: (02 81) 6 08 19 · Fax: 6 36 17
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Druck: Brockhaus Druck, Dillenburg
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Das persönliche Grußwort
W as wird mir die Zukunft bringen? Das ist eine Frage, die junge
und alte Menschen, Arme und Reiche, Frauen und Männer, Eltern und
viele Kinder, Deutsche und Ausländer – eigentlich jeden beschäftigt. Kann
es darauf eine konkrete Antwort geben?
Viele schauen, um eine solche Antwort zu erhalten, in das Horoskop
einer Zeitung oder eines Magazins etc. Andere gehen noch weiter und
versuchen sich an okkulten Sitzungen, gehen zu einem Wahrsager oder
lassen sich Karten legen. Das alles ist jedoch außerordentlich gefährlich.
Denn keine dieser Methoden hat die Bestätigung von oben, vom Herrn
Jesus. Im Gegenteil: Man lässt sich damit auf den Teufel ein. Bitte nicht!
Gibt es dann überhaupt keine Antwort?
Doch – es gibt Antworten auf die Eingangsfrage. Die Bibel, Gottes
Wort, ist uns dabei behilflich. Nicht, dass man dort „schwarz auf weiß“
nachlesen könnte: Morgen passiert dies, übermorgen jenes. Dafür
musst du dich ganz persönlich von dem Herrn durch sein Wort und
seinen Geist leiten lassen (S. 6) – heute und morgen! Aber was sich für
gewaltige Ereignisse auf dieser Erde ereignen werden, davon berichtet
die Bibel ganz ausführlich. Dazu empfehlen wir von Herzen die neue
Bibelstudienreihe „Was bald geschehen muss“ (S. 20).
Eine kurze, direkte Frage zum Schluss, die direkt mit deiner ganz per-
sönlichen Zukunft zu tun hat: Hast du die Chance zur Bekehrung schon
genutzt (sie hängt von dir, nicht von Gott ab!)? Denn sonst helfen dir
die ganze Bibel und auch der Zukunfts-Artikel in „Folge mir nach“ nicht
weiter. Das lehrt die erschütternde Geschichte auf der Rückseite dieses
Heftes. Du hast doch schon klar Schiff gemacht in deinem Leben, oder?
Heute kannst du es noch tun. Das Morgen steht nicht in den Sternen,
sondern in Gottes Hand. Aber nicht in der deinen!
„Ein junger und erfolgreicher Angestell- henden Reifen zurück zu dem Punkt, an
ter fuhr auf einer Straße am Stadtrand, dem der Stein geworfen worden war.
wobei er mit seinem erst wenige Tage alten
Sportwagen ein bisschen zu schnell unter- Der wütende Fahrer sprang aus dem
wegs war. Er beobachtete ständig aus den Wagen, schnappte sich das erstbeste Kind,
Augenwinkeln heraus die Räume zwischen drückte ihn gegen ein geparktes Fahrzeug
den parkenden Autos, um zu verhindern, und schrie: „Was sollte das? Wie heißt
dass ihm ein Kind vor den Wagen läuft. du? Weißt du, was du angerichtet hast?
Jedes Mal, wenn er meinte, etwas zu sehen, Das ist ein neuer Wagen, und diese Beule
verlangsamte er das Fahrzeug. wird viel Geld kosten. Warum hast du das
gemacht“?
Während sein Auto an den parkenden
Wagen vorbeifuhr, tauchte kein Kind auf, Der kleine Junge stotterte: „Bitte ... es tut
mir Leid. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Ich habe den Stein geworfen, weil keiner
anhalten wollte.“ Wahrend die Tränen
sein Gesicht hinunter liefen, zeigte er auf
einen Punkt hinter dem geparkten Wagen.
„Das ist mein Bruder, er ist über die Kurve
hinaus gerollt und aus seinem Rollstuhl
gefallen. Ich kann ihn nicht hochheben.“ Er
schluchzte und bat den verblüfften Mann:
„Würden Sie mir bitte helfen ihn wieder in
den Rollstuhl zu bekommen? Er hat sich
statt dessen flog plötzlich ein Ziegelstein verletzt und ist zu schwer für mich.“
krachend vor die Tür des Sportwagens!
Impulsiv trat er auf die Bremse, legte den In seinem Inneren bewegt musste jetzt auch
Rückwärtsgang ein und fuhr mit durchdre- der Fahrer schlucken. Er hob den behin-
1
Jugend für Christus, Nr. 99 – 3. Quartal 2002, Seite 3
4
Offene Augen
derten Jungen hoch und setzte ihn wieder einmal im Leben begegnen: dem Mann auf
in seinen Rollstuhl, zog sein Taschentuch der Straße, dem Kind auf dem Spielplatz,
heraus und wischte die Blutflecken von der Frau an der Information, der Familie im
den Schürfwunden weg. Er war so betrof- Urlaub ...
fen, dass er dem Jungen nur noch wortlos
hinterher sehen konnte, während dieser
seinen Bruder im Rollstuhl nach Hause
schob. Langsam und in Gedanken versun-
ken ging er zu seinem Sportwagen zurück.
Die richtigen Fragen stellen wir gerechnet haben; solche, die völlig
überraschend kommen; und solche, die
Bei dem Prozess, Gottes Willen zu erken- sich langsam im Lauf der Zeit abzeichnen.
nen, werden wir nicht umhin kommen,
über gewisse Fragen nachzudenken. Es 1. Biblisches Beispiel für den ersten Fall:
müssen nur die richtigen Fragen sein. Im Josua 1. Es war für Josua abzusehen,
Folgenden sind einige Fragen aufgeführt, dass er nach Gottes Gedanken nach
die dir dabei helfen können, zu richtigen Moses Tod die Führung des Volkes über-
Entscheidungen zu kommen. (Diese Liste nehmen würde. Persönliches Beispiel:
von Fragen erhebt keinen Anspruch auf Wenn du heiratest, sind die grundlegen-
Vollständigkeit.) den Veränderungen in deinem persönli-
Dient diese Entscheidung (die ich treffen chen Leben absehbar und nicht unbe-
will) zur Ehre Gottes? kannt. Macht die Tatsache, dass eine
Könnte ich diese Entscheidung vor dem Veränderung absehbar ist, die Verände-
Herrn und den Geschwistern rechtferti- rung weniger groß und die Führung des
gen bzw. erklären (sodass mein aufrich- Herrn weniger nötig? Durchaus nicht!
tiges Ringen um den Willen Gottes deut- 2. Biblisches Beispiel für den zweiten Fall:
lich wird – auch wenn nicht jeder meine Matthäus 2,13. Die Flucht nach Ägypten
Entscheidung „verstehen“ muss)? kam für Joseph und Maria völlig über-
Dient diese Entscheidung meinem geist- raschend. Persönliches Beispiel: eine
lichen Wachstum oder ist sie ihm hin- plötzliche Kündigung; der Herr legt dir
derlich? „plötzlich und unerwartet“ eine Aufgabe
Habe ich für die Entscheidung die nötige „vor die Füße“.
und mögliche Zeit mit Gebet und Nach- 3. Die dritte Kategorie ist weit weniger „dra-
sinnen etc. aufgebracht? matisch“ als die anderen, weil sie fort-
schreitend in unserem Leben auftaucht.
Veränderungen Es besteht die Gefahr, die Notwendigkeit
zur Veränderung zu übersehen. Umso
Wenn du wirklich den Willen Gottes für nötiger ist hier das Gebet, dass der Herr
dein Leben erfahren willst, musst du mit uns zeige, wo Er Veränderung in unse-
Veränderungen in deinem Leben rechnen. rem Leben (Verhalten, Gewohnheiten,
Diese Veränderungen lassen sich grob in Beziehungen etc.) wünscht.
drei Kategorien einteilen: die, mit denen
6
Gottes Willen erkennen (Teil II)
Geistliche Reife
Die Fälle -2- und -3- sind problematischer, Manchmal hätten wir es gerne, wenn uns
aber nicht selten. Gott in außergewöhnlicher Weise durch
-2- : Wir möchten etwas tun, aber es ist „Zeichen und Wunder“ seinen Willen klar
nicht Gottes Wille. machen würde. Doch das ist eben nicht die
8
Gottes Willen erkennen (Teil II)
Regel. Selbst wenn wir die „wunderbaren“ eine „ruhige Seefahrt“ wird. Das eine oder
Führungen Gottes in der Bibel betrachten, andere, oder auch beides, mag außerge-
kommen wir zu dem Ergebnis: wöhnlich schwierig erscheinen. Für die
1. Gott entscheidet, wie Er zu uns redet, Nachfolge des Herrn bedarf es mitunter
der Mensch kann das nicht bestimmen auch einer Portion Mut. Dazu hat Er uns
oder festlegen. auch aufgerufen: „Seid guten Mutes“
2. Auch in der Bibel, besonders im Neuen (Mt 9,2.22; 14,27; Mk 6,50; 10,49; Joh
Testament, sind diese wunderbaren 16,33).
Führungen Gottes die Ausnahme.
(Die Befreiung von Petrus durch einen Gehorsam
Engel war die Ausnahme – Apg 12; vgl.
die Befreiung des Paulus durch „nor- Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zuge-
male“ Maßnahmen – Apg 9,30; 2. Kor ben, dass in vielen Fällen das Problem nicht
11,32.33) darin besteht, Gottes Willen zu erkennen,
3. Wenn Gott so außergewöhnlich leitete, sondern ihn zu tun. In dem Fall erwartet
war für die Betroffenen immer völlig Gott einfach Gehorsam. „Dies ist der Weg,
klar, woher diese „Wunder“ kamen – ein wandelt darauf!“ (Jes 30,21).
wichtiger Punkt!
Wenn wir auch nicht sagen können, dass Fazit zu Führung und Gewissheit
Gott nie auf außergewöhnliche Weise ein-
greift, so sollten wir das jedoch nicht erwar- So gut ich selbst die Frage nach konkreter
ten, sondern im täglichen Umgang mit Führung nachvollziehen kann – wir sollten
unserem Herrn lernen, auf Ihn zu hören. nie das Vertrauen in Gottes Person durch
einen „Orakel-Werkzeugkasten“ („100 Tipps
Warten & Tricks – Gottes Führung zu erfahren“)
ersetzen, der uns letztlich von Methoden
Das Warten auf Gottes Führung gehört zu abhängig und von Gott selber unabhängig
den schwierigsten Aspekten dieses Themas. machen würde.
Aber es ist die Sache wert! Gott wirkt nach
seinem Zeitplan, und wenn wir ernsthaft Wenn wir die „Kanäle“ abgecheckt haben,
seinen Willen erkennen wollen, müssen wir durch die Gott normalerweise zu uns
uns schon diesem Zeitplan fügen. Wir glei- spricht, und wir keine absolute Gewissheit
chen oft kleinen Kindern auf einer langen über den einzuschlagenden Weg haben,
Autofahrt, die ihre Eltern ständig mit der dürfen und müssen wir nach bestem
Frage nerven: „Wann sind wir endlich Wissen und Gewissen entscheiden – und
da?“ Mama und Papa geben immer diesel- wir können absolut gewiss sein, dass Gott
ben vagen Antworten, die wir manchmal unser Leben in seiner Hand hat.
meinen, auch von Gott zu bekommen:
„bald“, „noch einen kleinen Augenblick“. Der Liederdichter des folgenden Liedes
Doch am Ziel angekommen sind wir immer, drückt einerseits unsere Gefühle bei man-
oder? Das Problem war eigentlich nie, ob cher Entscheidung gut aus. Andererseits
wir das Ziel auch erreichen, sondern das gibt er uns eine schöne Ermunterung:
Problem war unsere Ungeduld!
Oft haben wir gesonnen,
Mut ob wir es recht gemacht –
was wir mit Dir begonnen,
Gott wird uns in unserem Leben leiten. hast Du zum Ziel gebracht.
Aber nirgendwo sagt Gottes Wort, dass
das Erkennen seines Willens einfach ist,
oder dass das Befolgen seines Willens Michael Vogelsang
.
Folge mir nach
9
Gibt es etwas Gutes
im Menschen?
W ir leben in einer Zeit, in der biblischen Aussagen im Allgemeinen
nicht mehr viel Wert beigemessen wird. Auch wenn wir in einem
christlichen Land leben, werden doch biblische Grundsätze und biblische
Aussagen immer mehr aufgegeben. Dass echte Christen auch von diesem
Geist beeinflusst werden, bleibt leider nicht aus.
Eine wichtige Frage, die immer wieder ge- „sehr gut“ gemacht hatte (1. Mo 1,31). Der
stellt wird, ist diese: Gibt es etwas Gutes Mensch wurde ohne jede Sünde geschaffen!
im Menschen? Damit haben sich schon Aber er hat das Gebot Gottes in 1. Mose 2
Unzählige beschäftigt. Und sicher wirst nicht beachtet und doch von der Frucht des
auch du schon in irgendeiner Weise mit Baumes der Erkenntnis des Guten und Bö-
dieser Frage konfrontiert worden sein. sen gegessen. Er fiel in Sünde. Durch diesen
Vielleicht gab es über dieses Thema mal Ungehorsam sind nun alle seine Nachkom-
eine Unterhaltung mit deinen Freunden. men in die Stellung von Sündern gesetzt
Oder in der Schule habt ihr über das Wesen worden. Somit hat jeder Mensch eine böse
des Menschen, ja vielleicht sogar über den Natur, die Sünde, in sich wohnen. Aus
„guten Kern“ des Menschen gesprochen, dieser Quelle kommen die sündigen Taten
den man fördern muss, damit er sich weiter hervor. Beides macht den Menschen total
gut entwickelt. verderbt. Was das bedeutet, wird uns in un-
serem Abschnitt gezeigt. Es geht dabei um
Es ist wirklich eine Frage, über die es sich verschiedene Punkte:
lohnt, einmal nachzudenken: Ist etwas
Gutes im Menschen? Wir wollen gemeinsam Da ist kein Gerech ter.
untersuchen, was Gottes Wort in Römer 3
über den Menschen sagt. Gemeint ist dort Die erste Angabe über den sündigen Men-
der in Sünde gefallene Mensch (vgl. 1. Mo schen zeigt den Zustand, in dem der Mensch
3). Ausnahmslos alle Menschen gehören jetzt vor Gott steht. Und die Aussage Gottes
dazu. Schlag bitte die Bibel auf und lies ist klar. Kein Mensch ist gerecht vor ihm. Kei-
Römer 3,10–18! ner kann von seinem Zustand und seinem
Nicht wahr? Diese Verse muss man erst ein- Wesen her dem göttlichen Maßstab entspre-
mal verdauen! Ohne lange Vorrede schreibt chen.
hier Paulus – geleitet durch den Heiligen
Geist – das auf, was Gottes Beschreibung für Da ist keiner, der verständig ist.
den Menschen ist. Nein, neu war dies nicht.
Diese Aussagen sind einfach eine Wieder- Diese Aussage bezieht sich mehr auf das Den-
holung dessen, was schon in verschiedenen ken des Menschen. Der sündige Mensch ist
Stellen des Alten Testaments gesagt wurde. nicht dazu in der Lage, von seinem Denken
Paulus fasst diese Verse einfach nur zusam- oder Verstehen her auch nur irgendwie göttli-
men. che Dinge wirklich zu erfassen. Jegliches Ver-
Natürlich war es so, dass Gott den Menschen stehen in diesem Bereich ist ihm unmöglich.
10
Gibt es etwas Gutes im Menschen?
Ein junger Bruder war im Alter von 17 Reife zum Abschluss zu bringen, und wollte
Jahren nach Jena in die Kinderklinik ge- dann eine Lehre beginnen. Zuvor musste
kommen. Ein paar Monate zuvor war die er jedoch noch zu einer Abschlussuntersu-
Diagnose gestellt worden: Hodenkrebs. chung nach Jena. Dabei wurde aber festge-
Nachdem er bereits in verschiedenen Kran- stellt, dass nicht alle Metastasen abgetötet
kenhäusern behandelt worden war, wurde worden waren. Diese hatten sich wieder
er schließlich nach Jena überwiesen, weil vermehrt und auch die Lunge befallen. Mi-
hier ein Zentrum für die Tumorbehandlung chael hatte es wohl schon geahnt, weil es
an Kindern vorhanden ist. Er musste sich ihm nicht so gut ging.
über einen längeren Zeitraum einer Che- Sein Vater, leider ungläubig, war fassungs-
motherapie unterziehen. In den Pausen los über diese Tatsache. Seine Mutter, die
zwischen diesen Behandlungen wohnte er durch die zurückliegenden Ereignisse und
oft gemeinsam mit seiner Mutter in unse- das Vorbild ihres Sohnes wieder näher zu
rem Haus. In dieser Zeit entwickelte sich ihrem Herrn gefunden hatte, war auch
eine recht enge Beziehung zu ihm. Bereits recht niedergeschlagen, fand aber doch
vor seiner Erkrankung hatte er den Weg zu eine gewisse Ruhe und auch Trost durch
dem Herrn Jesus gefunden. Nun erwies das Wissen, dass Gott keinen Fehler macht.
sich sein Glaube immer mehr als eine Quel- Aber Michael selbst hat mich durch seine
le der Kraft, dieses Leid zu tragen. Schon in Ruhe enorm beeindruckt. Seine Eltern wa-
der Zeit seiner Behandlung konnte ich fest- ren nach Hause gefahren, weil sie sich in
stellen, wie dieser Glaube gefestigt wurde. ihren eigenen vier Wänden in diese Situati-
Nach ungefähr einem Jahr hatte die Che- on hineinfinden wollten.
motherapie zu einem gewissen Erfolg ge-
führt. Der Hodenkrebs wurde als klinisch Ein beeindruckender Weitblick
geheilt eingeschätzt. Er hatte Gelegenheit,
seine Schulausbildung mit der Mittleren So saß ich an diesem Abend noch lange
12
Erlebnisse mit Michael
mit Michael auf unserem Balkon. Er sagte: Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf
„Ich habe keine Angst vor den Ereignissen, stark wurden“ (Heb 11,34).
die nun mit hoher Sicherheit vor mir ste-
hen, denn ich weiß, was mich erwartet. Keine Ausnahmeerscheinungen
Wenn der Herr mich abruft, werde ich bei
Ihm sein. Ja, bei dem Herrn Jesus zu sein, Dass Michael keine Ausnahmeerscheinung
ist etwas Herrliches. Ich freue mich darauf. ist, möchte ich damit dokumentieren, dass
Das Einzige, das mir etwas Kummer berei- in diesem Jahr noch zwei weitere Personen
tet, ist der Gedanke an meine Eltern. Wie aus meiner Umgebung durch den Herrn
wird es mit meinem Vater? Findet er noch Jesus infolge einer solchen Krankheit von
den Weg zum Heiland? Und wie wird mei- dieser Erde abgerufen wurden, die in ähnli-
ne Mutter mit diesem Leid fertig?“ Noch cher, tapferer Weise im Glauben diese Nöte
eine ganze Weile haben wir uns über die bewältigten.
Kraft des Glaubens und die wunderbare Wir dürfen uns alle durch derartige Vor-
Hoffnung, die wir als Christen haben dür- bilder ermutigen lassen. Den Ausgang ih-
fen, unterhalten. res Wandels anschauend, dürfen wir ihren
Glauben nachahmen, ob wir nun älter oder
„Damit die Bewährung [oder Erpro- jünger sind. Auch wenn dieses Zitat aus
bung] eures Glaubens, viel kostbarer dem 13. Kapitel des Hebräerbriefes sich
als die des Goldes, das vergeht, aber auf Führer unter den Gläubigen bezieht,
durch Feuer erprobt wird, befunden dürfen wir es sicher auch in dieser Hinsicht
werde zu Lob und Herrlichkeit und anwenden.
Ehre in der Offenbarung Jesu Christi; Vielleicht wendest du ein, dass du eine
den ihr, obgleich ihr ihn nicht gese- solche Glaubenskraft nicht besitzt, um in
hen habt, liebt; an welchen glaubend, dieser Weise mit den Problemen umgehen
obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr zu können. Doch darum brauchen wir uns
mit unaussprechlicher und verherr- keine Sorgen zu machen. Wenn wir un-
lichter Freude frohlockt“. ser Vertrauen auf den Herrn Jesus setzen,
1. Petrus 1,7-8 kommt Er uns zu Hilfe, dass wir nur staunen
können. Der Herr schenkt die Kraft immer
Die Unterredung fand im Juni statt. Im Sep- genau dann, wenn wir sie nötig haben.
tember hat sein Herr ihn im Alter von 19 Eine der oben erwähnten Personen hat mir
Jahren heimgerufen. Da Michael nicht nur selbst erzählt, dass es oft ihr Gebet gewe-
im Verborgenen seinen Glauben ausgelebt sen ist, „Herr lass mich bitte nicht in solche
hat, waren auch viele seiner Schulfreunde Leiden kommen. Ich werde bestimmt nicht
zur Beerdigung gekommen. Dabei flossen damit fertig, aber ich möchte dich doch
viele Tränen. Sie alle hatten Michael sehr nicht verunehren.“ Als dann jedoch diese
geschätzt. Ich werde auch nicht vergessen, Krankheit an sie herantrat, war ich durch
dass wir an seinem Geburtstag im Januar das stille Vertrauen beeindruckt, das ich
zwei seiner Schulfreunde am Grab antra- Tag für Tag miterleben durfte.
fen. Für sie war er ein Wegweiser zum Heil
geworden. Sie hatten nach seinem Heim- Rainer Möckel
gang auch Frieden mit Gott gefunden.
D ass der Ungläubige Gott suchen soll, haben wir in einem Artikel im
vorigen Heft gesehen. Aber ob die entsprechenden Verse uns Christen
nicht vielleicht auch etwas zu sagen haben?
Gott suchen – eine Verpflichtung die sich für Ihn und seine Sache einsetzen!
14
Die mich früh suchen (Teil II)
unser ganzes Herz; Er gibt sich mit halben den Herrn als persönlichen Heiland ange-
Sachen nicht zufrieden. Geteilte und lau- nommen haben, nun aber nebenher auch
warme Herzen sind Ihm ein Gräuel. „Nie- die Welt und ihre Vergnügungen genießen
mand kann zwei Herren dienen; denn ent- möchten und die entschiedene Nachfolge
weder wird er den einen hassen und den dem Herrn nach auf spätere Jahre auf-
anderen lieben, oder er wird einem anhan- schieben. Das ist ein großer Verlust für dich
gen und den anderen verachten. Ihr könnt und auch für deinen Herrn!
nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Mt
6,24). Gibt es in deinem oder meinem Le-
ben vielleicht noch Bereiche, die wir ohne Täglich sein Angesicht suchen!
Ihn genießen möchten? Lasst uns Ihm dies
bekennen und liefern wir uns Ihm völlig Der Herr fordert uns auf, Ihn früh zu suchen,
aus! und verbindet damit eine Verheißung. Das
Wörtchen „früh“ lässt sich auch auf den
c) Die Verantwortung des Menschen, Beginn eines Tages beziehen. Indem wir
früh zu suchen. unseren Tag mit Ihm beginnen, wird uns
bewusst, dass wir seine Gnade und Hilfe für
„Die mich früh suchen, werden mich fin- jeden Schritt, den wir unternehmen, und
den” (Spr 8,17; vgl. auch Ps 63,1 und Jes für jede Aufgabe, die Er uns gibt, nötig ha-
26,9a). – Auch Gläubige können und sol- ben. Besonders am Morgen, wenn wir noch
len den Herrn früh suchen, und zwar in nicht von all den Sorgen und Problemen
dreierlei Hinsicht: des Tages in Beschlag genommen sind,
in Bezug auf das ganze Leben, kann der Herr deutlich zu unseren Herzen
in Bezug auf einen Tag reden und sich selbst unseren Herzen groß
und in Bezug auf die Art und Weise, machen. Es ist ein großes Geschenk, dass
wie sie Fragen und Schwierigkeiten an- wir Ihn täglich aufsuchen dürfen!
gehen und bewältigen.
16
Die mich früh suchen (Teil II)
der Furcht zu tun. Dies ist verständlich und er begann, den Gott seines Vaters David zu
ganz menschlich. Doch die Furcht muss in suchen. Es war nur der Anfang. Er würde
die Arme Gottes treiben! Josaphat tat das Gott noch in vielen Jahren seines Lebens
einzig Richtige. Anstatt auf die Stärke sei- „suchen“. Aber in diesem entscheidenden
ner Truppen zu vertrauen oder Hilfe bei Alter stellte er die Weichen und entschied
Verbündeten zu suchen, richtete er sein sich für Gott. Wir können annehmen, dass
Angesicht darauf, den HERRN zu suchen. In er sich in dieser Zeit bekehrte und in sei-
vollem Bewusstsein seiner eigenen Hilflo- nem Herzen den Entschluss fasste, dem
sigkeit suchte er das Angesicht Gottes im HERRN zu folgen.
Gebet. Es war sein Anliegen, Gott mit in
diese schwierigen Umstände hineinzuneh-
men. Das ist Gottesfurcht. Richten wir in b) König Asa (2. Chr 16)
Notsituationen auch unser Angesicht da-
rauf, Gott zu suchen? Oder vertrauen wir Da König Asa angesichts der Bedrohung
auf unsere eigene Stärke und Klugheit? durch den König von Israel auf Menschen-
hilfe vertraute anstatt auf Gott, musste Gott
Die persönliche Gottesfurcht Josaphats seine züchtigende Hand auf ihn legen.
hatte positive Auswirkungen auf das Er erkrankte an seinen Füßen und wur-
ganze Volk. Ganz Juda suchte den HERRN de schwer krank. Doch auch dann suchte
und legte Ihm seine Not vor. Und was tat er seine Hilfe nicht bei Gott, sondern bei
Gott? Er ließ ihr Gebet und Flehen nicht Ärzten. Gott hätte ihm Genesung von sei-
unerhört, sondern kam dem Volk zu Hilfe. ner Krankheit schenken können, wenn er in
Gott nahm die Sache in seine Hand und Buße und aufrichtigem Bekenntnis zu Ihm
vernichtete die Feinde. gekommen wäre, aber diesen Weg wollte er
nicht gehen. Stattdessen verhärtete er sein
b) König Josia (2. Chr 34) Herz und suchte in seiner persönlichen Not
lieber Menschenhilfe als den allmächtigen
Bevor der Heilige Geist auf Einzelheiten des Gott. Bis zu seinem Tod weigerte er sich,
Lebens Josias zu sprechen kommt, stellt Er Buße zu tun und zu Gott umzukehren. Wie
ihm ein dreifaches Zeugnis aus – gleichsam bedauernswert!
als Überschrift über sein Leben.
1. Josia tat, was recht war in den Augen Auf uns übertragen bedeutet das natürlich
Gottes. nicht, dass wir menschliche Hilfe, zum Bei-
2. Er wandelte auf den Wegen seines Va- spiel in Form ärztlicher Behandlung, gänz-
ters David. lich ablehnen sollen. Aber sie muss gepaart
3. Er wich nicht zur Rechten noch zur Lin- sein mit unserem Vertrauen auf Gott, der
ken ab. Josia ist der einzige König in der hinter allem steht und fähig ist, uns in je-
Schrift, von dem dies gesagt wird. Er war der Lage zu helfen. Er ist es auch, der den
kein Mann falscher Extreme, sondern wan- Ärzten die zur Diagnosestellung und Be-
delte „mitten auf den Steigen des Rechts“ handlung von Krankheiten nötige Weisheit
(Spr 8,20). schenkt.
Josia war sehr jung, als er König wurde, Gott suchen – eine lohnende und geseg-
gerade einmal acht Jahre alt. Als er sechs- nete Tätigkeit für Christen!
zehnJahre alt war und – wie die Schrift sagt
– noch ein Junge, lesen wir von ihm, dass Daniel Melui
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Was bald geschehen muss (Teil I)
solange man – durch sorgfältiges Vergleichen 2. Die Zeit der Gerichte: Nachdem die
der verschiedenen Bibelstellen – das Wort Gläubigen weggenommen sind, werden
Gottes mit dem Wort Gottes erklärt (vgl. 2. Pet die Zurückgebliebenen von furchtbaren
1,20–21). Gerichten getroffen, vor allem die ungläubi-
gen Juden und Christen. Wer das Evange-
Themen der Prophetie lium bis zur Entrückung bewusst abgelehnt
hat, kann sich danach nicht mehr bekehren.
Die Aussagen der Prophetie haben alle einen Andere Menschen kommen zum Glauben.
Bezug zur Erde. Der Mittelpunkt von Gottes Die Drangsalszeit dauert 7 Jahre. In den
Plan mit dieser Erde ist Christus. Er ist daher letzten 3 ½ Jahren – der „großen Drang-
auch der Mittelpunkt der Prophetie (vgl. Off sal“ – wütet Satan durch den Herrscher des
19,10b). Durch die Propheten weist der Hei- wieder entstandenen Römischen Weltrei-
lige Geist auf Ihn hin, auf seinen Tag – den ches und den Antichristen in besonderer
„Tag des Herrn“ –, auf die Gerichte und auf Weise. Am Ende wird der Angriff eines nörd-
sein Tausendjähriges Reich. lichen Nachbarvolks auf Israel der Anlass
dafür, dass sich die ganze (westliche) Macht
Israel, sein irdisches Volk, und dessen Land der Welt im Nahen Osten zusammenzieht,
mit seiner Hauptstadt Jerusalem ist ein großes um Krieg zu führen – letztlich gegen den
Thema der Prophetie. Das Neue Testament wiederkommenden Herrn Jesus Christus
spricht außerdem über die Zukunft der Chri- selbst.
stenheit.
3. Die Erscheinung Christi: Der Höhepunkt
Schließlich geraten die Völker und Weltreiche, der Gerichte ist erreicht, wenn der Herr
die mit Israel in Berührung kommen, in das Jesus mit allen seinen Heiligen sichtbar
Visier der Prophetie. Je enger sie mit Israel in erscheint und alle seine Feinde vernichtet.
Verbindung stehen, desto häufiger und deutli- Die gläubigen Juden werden dadurch aus
cher werden sie erwähnt (z.B. Assyrien, Ägyp- ihrer Drangsal befreit. Sie erkennen Ihn und
ten), weiter entfernte Reiche werden weniger gehen in das Reich ein, das Er nun aufrich-
deutlich gekennzeichnet (z.B. Westeuropa, tet.
Russland) oder liegen grundsätzlich außer-
halb des prophetischen Gesichtskreises (z.B. 4. Das Tausendjährige Reich: Christus regiert
Amerika, Australien). dann 1000 Jahre über die ganze Erde. Die
Versammlung herrscht vom Himmel her
mit Ihm. Jerusalem und Israel sind der Mit-
telpunkt der Erde. Große Umwälzungen,
2. Die zukünftigen Ereignisse im selbst in der Natur, bringen einen unge-
Überblick kannten Segen für alle Menschen. Durch
eine unmittelbare gerechte Bestrafung alles
Was erwartet uns und was kommt auf diese Bösen wird der globale Friede gesichert.
Erde zu? Kurz zusammengefasst, stehen fol- Doch am Ende der 1000 Jahre stellt Gott
gende Ereignisse bzw. Zeitabschnitte an: die Menschen, die inzwischen geboren
wurden, auf die Probe. Viele empören sich
1. Die Entrückung: Der Herr Jesus kommt gegen Ihn – und werden getötet.
– für die Ungläubigen unsichtbar –, um die
Seinen zu sich in den Himmel zu nehmen. 5. Der ewige Zustand: Nach den 1000
Die gestorbenen Gläubigen werden aufer- Jahren wird die erste Schöpfung aufgelöst.
weckt und gemeinsam mit den lebenden Alle Ungläubigen werden vor dem großen
von der Erde entrückt. Diese Hoffnung der weißen Thron gerichtet und enden im Feu-
Versammlung (Gemeinde, Kirche) kann ersee. Neue Himmel und eine neue Erde
jeden Augenblick Wirklichkeit werden. (Die bilden den ewigen Zustand, in dem es keine
Entrückung an sich ist also nicht Gegen- Sünde mehr gibt. Auf der neuen Erde leben
stand der Prophetie.) alle Gläubigen; nur die Versammlung gehört
in Ewigkeit dem Himmel an.
Folge mir nach
21
3. Der große Rahmen Ereignisse über. Deshalb ist eine Kenntnis der
Geschichte Israels und der Weltreiche, die mit
Die prophetischen Ereignisse gehören in den ihnen zu tun haben, von großer Bedeutung für
Gesamtzusammenhang der Bibel. Man wird das Verständnis der Prophetie.
sie nur dann klar erkennen können, wenn man
den „großen Rahmen“ sieht, in dem sie statt- Der Zerfall Israels
finden.
Nach der Regierung des Königs Salomo
Verschiedene Zeitalter wurde das 12-Stämme-Reich Israel in 2 und
10 Stämme geteilt. Das 10-Stämme-Reich
Zunächst ist festzuhalten, dass Gott in ver- wurde Gott sogleich untreu, indem es offizi-
schiedenen Zeitaltern (oder Epochen, Haus- ell Götzendienst übte (1. Kön 12,26 ff.). Gott
haltungen) den Menschen auf unterschied- beantwortete diese Untreue mit der assyri-
liche Weise begegnet. Jedes Zeitalter hat schen Gefangenschaft und der Zerstreuung
seinen eigenen Charakter und endet – durch der 10 Stämme (2. Kön 17,21 ff.). Sie werden
das Versagen des Menschen – im Gericht. Die erst nach der Erscheinung Christi in ihr Land
folgende Tabelle zeigt, wie man die verschie- zurückkehren (Hos 11,10.11).
denen Epochen unterscheiden kann.
In den verschiedenen Zeitaltern bis zum Das 2-Stämme-Reich wurde ebenfalls untreu
„Gesetz“ hat Gott den Menschen erprobt und Gott ließ sie durch Nebukadnezar für 70
– die Feindschaft des Menschen gegen Gott Jahre nach Babylon wegführen (Jer 25,11).
ist nur gewachsen. „Zuletzt aber sandte er
seinen Sohn zu ihnen“ (Mt 21,37). Sie kreuzig- Die „Zeiten der Nationen“
ten Ihn. Seitdem ist die Erprobung des Men-
schen abgeschlossen, und die Bibel spricht Die Herrlichkeit Gottes verließ Jerusalem (Hes
von unserer Zeit als „dem Ende der Zeitalter“ 10,4.18.19; 11,23), und Nebukadnezar bekam
(1. Kor 10,11; Heb 9,26). eine universelle Herrschaft (Dan 2,37.38).
Damit beginnen die „Zeiten der Nationen“.
Vergangenheit und Gegenwart Diese „Zeiten der Nationen“ gehen erst dann
zu Ende, wenn der Herr Jesus erscheint, um
Die Zukunft muss grundsätzlich als Fortset- – ausgehend von Israel – sein Reich aufzurich-
zung des Vergangenen begriffen werden. ten (Lk 21,24).
Man kann sie nicht isoliert betrachten. In der
Bibel geht die Beschreibung vergangener Die 2 Stämme kehrten nach 70 Jahren Gefan-
Ereignisse oft nahtlos in die Vision zukünftiger genschaft aus Babylon in ihr Land zurück
22
Was bald geschehen muss (Teil I)
und bauten den Altar, den Tempel, Jerusalem Inzwischen sind die zerstreuten und überall
und deren Stadtmauern wieder auf (2. Chr gejagten Juden wieder in ihr Land zurückge-
36,22.23; Esra; Neh). Doch die Herrlichkeit kehrt. Doch erwartet sie dort das endgültige
Gottes kehrte nicht zurück (Hag 2,3). Als Chri- Gericht. Nur ein Überrest wird den Messias
stus geboren wurde, waren sie nach wie vor annehmen und in sein Reich eingehen.
unter der Herrschaft eines Weltreiches: des
Römischen Reiches. Die Weltreiche
Die 2 Stämme (Juda und Benjamin) verwarfen In den „Zeiten der Nationen“ redeten die Pro-
Christus und kreuzigten Ihn. Auch die letz- pheten Daniel und Sacharja prophetisch von
ten Aufrufe zur Umkehr durch den Heiligen vier Weltreichen (Dan 2; Dan 7; Sach 6). Die
Geist lehnten sie hartnäckig ab und steinigten Weissagungen Daniels sind in den folgenden
Stephanus. Die Folge davon war die Zerstö- Tabellen zusammengefasst.
rung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. durch die
Römer (Mt 23,37.38).
Weltreich Dan 2: Das Bild eines Dan 7: Das Bild wilder Tiere
Menschen
1. Babylon Haupt von Gold Erstes Tier
Absolute Herrschaft Löwe und Adler: Kraft und
Schnelligkeit
Plötzlich (ängstliches) Menschenherz:
Angriff der Medo-Perser 539 v. Chr.
2. Medo- Brust und Arme von Silber Zweites Tier
Persien Weniger glanzvoll Bär: Schwerfälliger und weniger
Doppelreich majestätisch, aber mächtig
Auf einer Seite aufgerichtet: Die Perser
haben die Oberhand
Rippen im Maul usw.: Raubgieriger,
gefräßiger Eroberungsdrang
3. Griechenland Bauch und Lenden von Erz Drittes Tier
Weniger glanzvoll, da Leopard mit 4 Vogelflügeln:
von kurzer Dauer Schnelligkeit (in etwas mehr als 10
Jahren erobert sich Alexander der
Große ein riesiges Weltreich)
4 Köpfe: Zerfall in die
4 „Diadochenreiche“
4. Rom Schenkel von Eisen und Füße Viertes Tier
von Eisen und Ton Brutale Gewalt
Eisen: Grausame Härte Tier mit 10 Hörnern: siehe Off 13,1–10;
2 Schenkel: Teilung 395 17,8 ff.: Das Römische Reich wird
n. Chr. in Ost- und wieder entstehen
Weströmisches Reich Ein kleines Horn: Ein Diktator
Zehen mit Ton ver- (vgl. Off 17,11–13)
mischt: Am Ende führt
die Vermischung der
verschiedenen Völker zur
Teilung in getrennte
Reiche
Tausendjähri- Der Stein Der Sohn des Menschen und sein
ges Reich Der Messias richtet sein Reich
Reich auf
Folge mir nach
23
Was bald geschehen muss (Teil I)
In Kapitel 8 seines Buchs macht Daniel detail- das „Land der Zierde“ (Israel) ständig zwi-
lierte Aussagen über das medo-persische und schen die Fronten geriet.
das griechische Weltreich und über das, was
auf das griechische Reich folgte: Es zerfiel in Ab Kapitel 11,40 spricht Daniel über die
vier kleinere Reiche, wobei der Herrscher aus zukünftige „Zeit des Endes“ (V. 40) und zeigt,
einem dieser Reiche – aus Assyrien – Israel dass es dann wieder so sein wird, wie in der
besondere Mühe bereitete. Vergangenheit:
Der König des Nordens und der König des V. 40–41: Der König des Nordens zieht
Südens gegen den König des Südens aus und
„überschwemmt“ dabei Israel und weitere
Im 11. Kapitel seines Buchs nimmt Daniel benachbarte Länder. Nur wenige entkom-
zwei der vier „Diadochenreiche“, in die das men.
Griechische Weltreich zerfiel, näher unter V. 42–43: Ägypten unterliegt (Libyen und
die Lupe: Das nördlich von Israel gelegene Äthiopien auch).
Assyrien (heute ungefähr das Gebiet von Irak/ V. 44–45: Ein Gerücht, das ihn wütend
Syrien) und das südlich gelegene Ägypten. macht, lässt den Assyrer nach Israel
Sie werden der „König des Nordens“ und der zurückziehen. Dort wird er plötzlich ver-
„König des Südens“ genannt. In Kapitel 11,1– nichtet (durch den wiederkommenden
39 beschreibt er ausführlich, wie sich diese Herrn selbst).
Reiche in der Zeit von Kyros bis Antiochus Kap. 12,1–3: Nach der Drangsal erwacht
Epiphanes immer wieder bekriegten, während Israel als Nation zu neuem Leben.
Joachim E. Setzer
24
Die Freuden des Herrn Jesus
Die Freude des Herrn: über die Gegenstände für seine unendliche Liebe
Menschen seiner Schöpfung. zu haben, Geschöpfe, denen Er seine
Gedanken mitteilen konnte. Leider gaben
Wir finden einige Stellen in der Bibel, Ihm diese lange keinen Anlass zur Freude.
die von der Freude Gottes und seines Auch als der Herr Jesus dann auf die Erde
Sohnes sprechen. Wenn wir diese Stellen kam, bot sich Ihm ein trauriger Anblick.
lesen, stellen wir mit Erstaunen fest, dass Seine Geschöpfe hatten sich von Ihm
seine Freude tatsächlich oft in engem abgewandt. Gab es jetzt gar keine Freude
Zusammenhang mit uns, den Seinen mehr für den Mensch gewordenen Sohn
steht, aber auch ganz allgemein mit Gottes? Doch, die Quelle seiner Freude, als
den Menschen. Schon von Beginn der Er auf der Erde war, lag besonders in der
Gemeinschaft mit seinem Vater.
26
Post von Euch
!
Liebe M.,
Hebräischer Knecht die Vorschriften über den hebräischen
Knecht in 2. Mose 21 und 5. Mose 15
?
Liebe FMN-Redaktion, haben schon immer die Herzen von
noch einmal muss ich Euch in Anspruch gläubigen Lesern angesprochen, weil sie
nehmen! Ich möchte nämlich sicher so gut erkennbar den Einen vorstellen, der
gehen, dass ich die Geschichte über den in ganzer Wirklichkeit der Knecht war, der
„hebräischen Knecht“ richtig aufgefasst seinen Herrn liebte, der seine Frau und
habe. seine Kinder liebte und deshalb „auf ewig“
diente.
Zum Ersten: Wenn nun bei der Beschäftigung mit
Lässt 5. Mose 15,1.12 den Schluss zu, diesem Gegenstand Fragen – auch solche
dass das 7. Jahr der Freilassung mit praktischer Art – aufkommen, so möchte
dem Sabbatjahr zusammenfiel, oder ich versuchen, einige Gedanken dazu
war die Zählung der Dienstjahre eine vorzustellen. Ich hoffe, dass sie auch die
Extraangelegenheit, die unabhängig vom Fragen einigermaßen zufriedenstellend
Sabbat- u. Jubeljahrrhythmus erfolgte? beantworten.
Zweitens: Unterschied zwischen einem
Knecht, der im 7. Jahr frei wird, und dem,
der erst im Jubeljahr frei wird (3. Mo 25,40): Zu Frage I.
Musste ein Knecht etwa seinen „Modus“ 1) Aus den Texten des 2., 3. und 5. Buches
sozusagen vorher festlegen? Mose zu den Erlassjahren (Sabbatjahr
Drittens: Erfolgte die „Bezahlung“ des und Jubeljahr) erkenne ich nicht, dass
hebräischen Knechtes erst nach Ende der hebräische Knecht im Sabbatjahr
der 6-jährigen Dienstzeit mit Naturalien frei ausgeht, sondern im 7. Jahr nach
(5. Mo 15,13 ff.) oder musste der Käufer 6-jährigem Dienst. Er – und auch sein
dem sich Verkaufenden auch am Anfang Gläubiger – musste bei seiner materiellen
einen Geldbetrag bezahlen (2. Mo 21,32)? Not nicht warten bis zu einem Sabbatjahr,
Während der 6 Dienstjahre hatte er ja um dann 6 Jahre Dienst zu leisten und
offensichtlich sein Auskommen (2. Mo im folgenden Sabbatjahr wieder frei zu
21,11). sein.
Und die letzte Frage: Wie war das Los von 2) Das Sabbatjahr scheint eher ein Ruhejahr
Frau und Kind, wenn der hebräische Knecht für das Land zu sein (keine Ernte) und
ohne sie nach 6 Jahren frei ausgehen wollte? ein „Ruhejahr“ für den Israeliten, der
Kamen sie im Jubeljahr frei oder sollten sie Schulden hatte (5. Mo 15,2), weil diese
„ewig“ dem Haus des Dienstherrn gehören ihm jetzt erlassen wurden.
wie die Knechte von den Beisassen oder 3) Das Jubeljahr war ebenfalls ein Jahr der
Fremdlingen (3. Mo 25,46)? Ruhe für das Land, zum anderen aber
auch ein Jahr, wo der Verarmte, der sich
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir als Knecht verkauft hatte, weil er alles,
in diesen Fragen etwas unter die Arme auch sein ganzes Erbteil (Land) verloren
greifen könntet und bin gespannt darauf. hatte, wieder zu seinem Eigentum kam
(3. Mo 25,41). Auch er selbst musste im
Mit freundlichem Gruß Jubeljahr immer freigelassen werden,
M.S. selbst wenn die Zeit der 6 Jahre von 5.
Folge mir nach
27
!!
Mose 15 noch nicht abgeschlossen war. Warum nicht? Vielleicht liegt die Antwort
Allerdings finden wir keine eindeutige darin, dass 2. Mose 21 in erster Linie
„Synchronisierung“ der von Ihnen ein Hinweis auf das Kommen und die
genannten Vorschriften, so dass wir das Person des Herrn Jesus ist, während wir
nur schließen können. aus 3. Mose 25 und 5. Mose 25 stärker
die Anwendung auf das Volk Israel (und
4) Zusätzlich: Die Schrift zeigt im damit auch auf uns) finden. Der Herr
weiteren Verlauf des von Ihnen schon Jesus hat sich zum Knecht erniedrigt
angeführten Kapitels 3. Mose 25, dass – freiwillig. Wir sollen nie einen unserer
ein Israelit sich zu jedem Zeitpunkt Mitgeschwister als unseren Diener
verkauft haben konnte, wenn oder weil betrachten.
er verarmt war (Verse 50–52); hier wird
nämlich eine Berechnung der möglichen
Lösungssumme von den Jahren
abhängig gemacht, die noch bis zum Zu Frage III.
Jubeljahr bleiben (vgl. 3. Mo 25,15.16).
Auch die parallel zu verstehende Der hebräische Knecht hatte sich wegen
Handlung beim Kreditgewähren in 5. Verarmung im Allgemeinen an den
Mo 15,7–10, besonders Vers 9, (in Schuldherrn verkauft (der ihn vielleicht
Verbindung mit 3. Mo 25,37.50–52), aber „weiterverkaufte“) und diente wie
kann diesen Gedanken stützen. ein Tagelöhner, wurde also auch in
den Jahren seines Dienstes nach den
Grundsätzen des Tagelöhners (3. Mo
25,40) entlohnt. Am Ende der Dienstzeit
Zu Frage II. ging er nicht nur frei aus, d.h. ohne
verbliebene Schulden, sondern Gott
Siehe die Antwort zu Frage I, 1) und 3) bestimmte in seiner Güte noch, dass er
von dem Segen Gottes für den Herrn,
Der „Modus“ ergab sich aus der Schwere dem er gedient hatte, auch einen Teil
seiner sozialen Situation. Da die bekam: Der Herr sollte ihn nicht leer
Vorschrift, von der wir in 2. Mose 21 entlassen, sondern ihm reichlich von
lesen, ganz am Anfang der Gebote den Erträgen des Landes „aufladen“ (3.
vom Sinai zu finden ist, scheint sie die Mo 25,14).
„normale“ Ordnung darzustellen. 3.
Mose 25 ist vielleicht in diesem Sinn
eine Erweiterung der Vorschrift von 2.
Mose 21, da es Fälle geben mochte, bei Zu Frage IV.
denen 6 Jahre Dienst nicht reichten, um
die Schuld abzutragen. Dann war das In 2. Mose 21,4 heißt es, dass nur die Frau,
Gesetz aus 3. Mose 25 anzuwenden. die der Herr seinem Knecht gegeben
hatte, und ihre gemeinsamen Kinder
Es ist übrigens auffallend, dass nur 2. Mose dem Herrn gehören sollen, d.h. sie
21 von einem hebräischen „Knecht“ blieben im Stand der Knechte, d.h. als
(dort auch nur von einem männlichen!) Tagelöhner, bei ihrem Herrn. Dieser
spricht. Weder 3. Mose 25 noch 5. Mose Herr hatte nun nach den gleichen
15 nennen den Israeliten „Knecht“. Grundsätzen für sie zu sorgen. Mir
28
Post von Euch
! !
scheint, dass dann die Anweisungen in Versammlung) und seine Kinder (die
2. Mose 21,7–11 entsprechend beachtet Gläubigen individuell) zurückzulassen.
werden mussten, und dass außerdem Er liebte sie. Das ist es, was uns immer
die Frau als Frau des hebräischen zur Bewunderung treibt.
Knechts, eines Israeliten, (ob sie nun
selbst aus Israel oder vielleicht „von Die gesamten Anordnungen Gottes zu
den Nationen“ oder den „Beisassen diesen Fragen zeigen die barmherzige
stammte) sowie ihre Kinder jedenfalls im Fürsorge Gottes für die Armen und
Jubeljahr frei ausgehen mussten. Verarmten seines Volkes, genau so wie wir
Ob aber wirklich ein Knecht, dem sein das auch in Bezug auf Witwen und Waisen
Herr eine Frau gegeben hat, sie und von Gott kennen.
ihre gemeinsamen kleinen Kinder
nach maximal knapp 6 Jahren Ehe Herzliche Grüße in unserem Herrn Jesus
zurücklässt? Christus
Müssen wir hier nicht auch bedenken,
dass sich manche prophetischen Stellen Dein Rainer Brockhaus
im Alten Testament nur im Hinblick
auf ihre Erfüllung durch den Herrn
Jesus erklären lassen? Für Ihn kam es
nicht in Frage, seine Frau (die irdische
Braut, Israel, die himmlische Braut, die
Liebe „Folge-mir-nach“-Leser,
immer mal wieder erhalten wir Zuschriften, bei denen die Absenderadresse
nicht zu erkennen ist. Natürlich verstehen wir den Wunsch, anonym
bleiben zu können. Manchmal bietet es sich jedoch bei Themen an, eine
persönliche Antwort zu schreiben, ohne im Rahmen des Heftes auf bestimmte
Punkte einzugehen. Leider können wir in diesen Fällen, wenn uns keine
Absenderadresse bekannt ist, auch keine Antwort schreiben. Jeder, der uns
schreibt, darf davon ausgehen, dass sein Name auf Wunsch anonym bleibt.
Wir bitten Euch also, uns grundsätzlich Eure Adresse mitzuteilen, so dass wir
jedem antworten können.
30
Die Hugenottin Blanche Gamond – trotz Folter treu
32
Die Hugenottin Blanche Gamond – trotz Folter treu
34
Buchbesprechung
keit (vgl. Mt 16,18), und drittens als örtli- Das Buch kostet 12,00 €. Für FMN-Leser
che Realisierung und dementsprechend gibt es das Buch bis zum 30. Oktober zum
als gottgemäßer Ausdruck der gesamten Sonderpreis von 10,00 €. Es kann über
Versammlung auf der Erde (Mt 18,17; unsere Kontaktadresse oder direkt bei der
1. Kor 1,2; 3,16; 12,27)“ (Seite 51). Christlichen Schriftenverbreitung bestellt
Wir empfehlen das Studieren des werden. Bitte bei der Bestellung das
Epheserbriefes mit Hilfe dieses gut zu Stichwort „Sonderpreis FMN“ angeben.
lesenden und bei aller Überblicksform auch Viel Freude beim Entdecken dieser wichtigen
für ein gründliches Bibelstudium hilfreichen Belehrungen über die Versammlung
Bibelkommentars sehr. Das Buch hat 203 Gottes!
Seiten, ein ausführliches Inhaltsverzeichnis
und zitiert jeden einzelnen Vers des Briefes Manuel Seibel
(Elberfelder Übersetzung 2003, CSV
Hückeswagen).
Der junge Mann lag mit halb geöffneten Augen im Bett. Der Arzt gab keine Hoffnung
mehr. Plötzlich fragte der Kranke: „Bin ich sehr krank?“ – „Ja, mein Junge, du bist sehr
krank“, antwortete seine Mutter. Eine unsägliche Angst zeigte sich in den Zügen des
jungen Mannes. „Mutter“, flehte er, „sag mir, dass ich nicht sterben muss! Oh, ich kann
nicht sterben! Ich will nicht sterben!“
Dann ging sein Blick zu mir. Ich fragte ihn: „Georg, was soll ich von Gott für dich er-
bitten?“ – „Beten Sie, dass der
Herr mir noch einmal eine Ge-
legenheit gibt!“ Wir flehten zu
Gott, Georg noch einmal eine
Chance zu geben, mit Gott ins
Reine zu kommen. Georg flü-
sterte: „Nicht sterben! Ich kann
nicht sterben! Noch eine Gele-
genheit, ... eine einzige!“ – Ta-
gelang schwebte Georg zwischen
Leben und Tod. Doch allmählich
kehrten seine Kräfte zurück. Gott
hatte die Gebete erhört.
Bald darauf beschloss Georg, zur See zu gehen. Ich fragte ihn: „Willst du wirklich ohne
Gott und gegen den Willen deiner Mutter fortgehen? Denk daran, Georg, Gott lässt sich
13. August 2005, entnommen
nicht spotten!“ – „Den Gedanken, mich zu bekehren, habe ich bestimmt nicht aufgege-
ben“, antwortete er, „aber jetzt will ich erst mal zur See fahren. Wenn ich zurückkomme,
wollen wir darüber reden.“
Nach einiger Zeit kam ein Brief – von seinem Kapitän. Während eines Sturms war Georg
über Bord gespült worden. Alle Rettungsversuche waren vergeblich geblieben.