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E DITORIAL

Liebe Israelfreunde
Neben Terror- und Kriegsmeldungen hört man in Israel fast täglich schockie-
rende Nachrichten über Verbrechen, Erpressung und Korruption. Man hat sich
schon beinahe daran gewöhnt, doch die Verhaftung von höchsten Beamten der
staatlichen Steuerbehörde zu Beginn dieses Jahres hat in weiten Kreisen einen
empörten Aufschrei ausgelöst. Viele Menschen fragen sich: «Wo soll das noch
hinführen? Wie wird das alles enden?» Zwar nehmen solche Entwicklungen welt-
weit in erschreckendem Masse zu, aber es wird gefährlich, wenn wir uns daran
gewöhnen. Nach Hesekiel 9,4 werden diejenigen, denen das Schlimme, das ge-
schieht, nicht gleichgültig ist, bei Gott registriert, damit sie vor dem kommenden
Gericht bewahrt bleiben: «Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem,
und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der Männer, die seufzen und stöhnen
über all die Gräuel, die in ihrer Mitte geschehen!»
Diese Kennzeichnung ist wie ein Gegenstück zum antichristlichen Kennzeichen
der Endzeit, von der die Offenbarung spricht. Hier ist die Rede von einem Zeichen,
das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, jedoch für Gott und Seine Engel.
Wie das Zeichen in Hesekiel gründet sich auch die endzeitliche Kennzeichnung auf
die innere Haltung des einzelnen Menschen zu Wahrheit und Lüge. Wie reagieren
wir auf die schlimmen Dinge, die in dieser Welt geschehen, in einer Welt, in der die
göttlichen und ewigen Werte nicht mehr viel zählen? Wir sind dazu aufgefordert,
Seufzen und stöhnen Stellung zu beziehen. Seufzen und stöhnen wir noch über die allgegenwärtigen
wir noch über die Gräuel oder sind wir bereits so abgestumpft, dass wir sie als selbstverständlich
allgegenwärtigen hinnehmen?
In Israel gibt es jeweils von 15 bis 16 Uhr eine Radiosendung, bei der jeder
Gräuel oder sind anrufen und sein Herz ausschütten kann. Als wieder einmal etwas Schlimmes pas-
wir bereits so abge- siert war, meldete sich eine Frau mit tränenerstickter Stimme und klagte darüber,
stumpft, dass wir sie warum so etwas in Israel geschehen konnte. Schliesslich sei das jüdische Volk aus
der Zerstreuung unter den Nationen in sein Land zurückgekehrt, um einen Staat zu
als selbstverständ- gründen, der ein Vorbild und Licht für die Völker sein sollte. Ihre Worte berührten
lich hinnehmen? mich stark, weil ich merkte, dass diese Frau es wirklich ernst meinte. Dabei musste
ich an die Versiegelten aus Israel denken, die in Offenbarung 7 erwähnt werden.
Bestimmt werden Menschen wie diese Frau, die seufzte und stöhnte über das
Schlimme, was geschehen war, dereinst zu jenen Versiegelten gehören, die Gott
in der grossen Trübsal bewahren wird.
Nach Epheser 1,13 sind auch diejenigen, die an Jesus glauben, mit dem Heiligen
Geist gekennzeichnet worden. Natürlich ist auch das nicht nach aussen hin sichtbar.
Aber allemal ist diese Versiegelung durch den Geist Gottes zu erkennen, unter
anderem auch durch die Art, wie wir auf die Geschehnisse in der Welt reagieren.
So können unsere Mitmenschen deutlich spüren, wo wir stehen und wer unser
Herr und Meister ist.
In dieser Verantwortung des Glaubens und der herrlichen Zuversicht, unter
dem Schutz Gottes zu stehen, grüsst Sie mit einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

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I N H A LT F E B R U A R 2 0 0 7
Nachrichten aus Israel • 2/2007

Nachrichten aus Israel® Zum Tod von Teddy Kollek. Teddy


Kollek war schon zu Lebzeiten eine
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf
Legende. In einem Altersheim starb
Abteilung Beth-Shalom er Anfang Januar 2007 im Alter von
Ringwiesenstrasse 12a
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95 Jahren. Schon seit langem wurde
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der berühmteste Bürgermeister Je-
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rusalems nicht mehr in der Öffent-
Deutschland:
lichkeit gesehen. Seite 12
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten Besser vorbereitet sein auf den nächs-
Tel. 0049 (0)7745 8001
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ten Krieg. Experten ziehen erste
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch Lehren. Armee, Sicherheitskräfte
Zeitschriften Schweiz: und Politiker wollen sich besser auf
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom zukünftige kriegerische Konfronta-
«Nachrichten aus Israel»
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf tionen vorbereiten. Seite 15
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E-Mail: nai@mnr.ch Eine heikle Aussage des israelischen
Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in Ministerpräsidenten Ehud Olmert
englischer, französischer, holländischer, portugiesischer,
rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. könnte der traditionellen Politik
Erscheinungsweise monatlich. der Zweideutigkeit ein Ende gesetzt
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Schweiz CHF 18.–; Deutschland EUR 12.–; Europa und
Mittelmeerländer EUR 18.–; Übersee EUR 24.–. Abonnemen- als er Israel in einem Atemzug
te laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden mit anderen Atommächten auf-
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht
einen Monat vor Jahresende gekündigt werden. zählte? Seite 21
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E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch
12 Zum Tod von Teddy Kollek
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigen- 14 Tel Aviv: bester Flughafen Europas
verantwortlich ihre persönliche Sicht dar. 14 Ausgerichtet auf Jerusalem
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe: 15 Besser vorbereitet sein auf den nächsten Krieg
ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks;
US = Ulrich Sahm 16 Unter fünf Preisträgern eine Israelin
16 Israel übergibt Ghajar an UNIFIL
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wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir 17 Erfolgreiche Waffenexporte
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18 Metro am Mittelmeer
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19 Geringere Einwanderungsquote
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20 Gebet von Tel Aviv nach Mekka
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die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist.
21 Antiisraelische Ultraorthodoxe
22 Weniger zivile Tote als angenommen

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BI BLISC H E BOTSC HAFT

Messiashoffnung
in Israel
Wie ein roter Faden zieht sich die Hoffnung auf einen Erlöser durch die ganze Bibel,
das Buch, das Gott durch das Volk Israel der Menschheit gegeben hat. Diese Messias-
hoffnung gab Gott an erster Stelle dem Volk Israel, doch darüber hinaus gilt sie nach
dem Zeugnis der Schrift für alle Menschen.

Fredi Winkler

Es ist bezeichnend, dass diese der Erlösung der Menschheit. Durch «Schilo»: «Nicht weicht das Zepter von
Hoffnung nicht erst mit der Entste- die ganze Heilige Schrift hindurch Juda, noch der Herrscherstab zwischen
hung des jüdischen Volkes in Erschei- leuchten schlaglichtartig Prophezei- seinen Füssen weg, bis dass der Schilo
nung trat, sondern schon am Anfang ungen über den kommenden Erlöser kommt, dem gehört der Gehorsam der
der Menschheitsgeschichte, als Adam auf, und zwar unter verschiedenen Völker» (1.Mo 49,10).
und Eva durch die List der Schlange in
Sünde fielen und die Menschen von
Gott getrennt wurden.

Eine universale Hoffnung. Es


wäre also falsch, die Messiashoffnung
als eine rein jüdische Angelegenheit
zu betrachten, weil die Bibel bereits im
Zusammenhang mit dem Sündenfall
von Adam und Eva zum ersten Mal
davon spricht. Gott sagte damals zur
Schlange und somit zu Satan: «Ich
will Feindschaft setzen zwischen dir
und der Frau, zwischen deinem Samen
und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf
zertreten, und du
wirst ihn in die
Verse stechen» Die Messiashoffnung gilt für alle Menschen
(1.Mo 3,15). Um
Seinen in diesem
Vers bereits angedeuteten Erlösungs-
plan zur Ausführung zu bringen,
brauchte Gott ein Mittlervolk, durch
das der verheissene Messias in diese
Welt kommen sollte, und dafür er- Namen. Im prophetischen Segen für Bei der ersten messianischen Ver-
wählte Er Israel. Aus diesem Grund seine Söhne gibt der Patriarch Jakob, heissung an das gerade entstehende
besteht ein enger Zusammenhang der Stammvater des Volkes Israel, dem Israel werden interessanterweise auch
zwischen der Erwählung Israels und Messias den geheimnisvollen Namen die Völker erwähnt. Damit hat Gott

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 2/2007

durch Seinen Geist von Anfang an däa legten. Mit den Makkabäern und zu tun, nach den prophetischen
deutlich gemacht, dass diese Hoff- danach mit den Herodianern genoss Aussagen im Buch Daniel auch mit
nung auch allen Nationen gilt. Im Judäa und auch Jerusalem unter dem Tempel. Damit war für das erste
Laufe der langen Geschichte Israels römischer Oberhoheit eine gewisse Kommen des Messias eine eindeutig
wird die Messiashoffnung jedoch an Autonomie. Als die Römer jedoch definierbare Zeit vorgegeben. Für das
erster Stelle als «Hoffnung Israels» Archelaus, den Sohn des Herodes, andere Kommen des Messias werden
bezeichnet. Ihr universaler Charak- im Jahr 6 n.Chr. wegen schlechter in den prophetischen Aussagen der
ter blieb deshalb eigentlich bis zum Amtsführung absetzten und Judäa Bibel ganz andere Begleiterscheinun-
tatsächlichen Kommen des Messias einem römischen Statthalter unter- gen genannt. Hier wird das ganze
verborgen und wurde noch weiter ver- stellten, wurden auch die Kompeten- Universum mit Sonne, Mond und
schüttet durch Vorstellungen des jü- zen des Sanhedrins, des Hohen Rates, Sternen mit einbezogen, und unter
dischen Volkes über eine überwiegend beschnitten. den Völkern wird es eine noch nie
nationale Erlösung. Der Apostel Pau- Rabbi Rahmon sagte dann über da gewesene Zeit des Krieges und des
lus bezeichnete später im dritten Ka- die neue Situation: «Als die Mitglie- Aufruhrs geben.
pitel des Epheserbriefes die Heilshoff- der des Sanhedrins merkten, dass sie Erstaunlicherweise haben einige
nung für die Nationen sogar als ein das Recht der Entscheidung über Tod jüdische Weise vor dem Hintergrund
Geheimnis, das bis dahin verborgen oder Leben eingebüsst hatten, waren von Psalm 118,22-23 sogar die Mög-
war. «Mir, dem allergeringsten von allen
Heiligen, ist die Gnade gegeben worden,
den Nationen den unausforschlichen
Reichtum des Christus (Messias) zu
verkündigen und ans Licht zu bringen,
was die Verwaltung des Geheimnisses
sei, das von den Zeitaltern her in Gott,
der alle Dinge geschaffen hat, verborgen
war» (Eph 3,8-9).

Als Zepter
und Herrscher- Beim zweiten Kommen Jesu wird es unter den
stab von Juda Völkern eine noch nie da gewesene Zeit des
wichen. Es ist Krieges und des Aufruhrs geben
bemerkenswert,
dass in der ersten messianischen
Verheissung an Israel mit dem Wort
«bis» ein Hinweis auf die Zeit des
Kommens des «Schilo» gegeben wird.
Zepter und Herrscherstab sollten von
Juda nicht weichen, bis der «Schilo» sie zutiefst bestürzt. Sie streuten Asche lichkeit eingeräumt, dass das aus-
gekommen ist. Aus diesem Grund war auf ihr Haupt, legten Säcke an und erwählte Volk seinen Messias nicht
die Verbannung Judas nach Babylon riefen: ‹Wehe uns! Das Zepter Judas annimmt, weil dort geschrieben steht:
zeitlich begrenzt, sonst hätte sich die wurde uns genommen, und der Mes- «Der Stein, den die Bauleute verworfen
Verheissung über den Messias nicht sias ist noch nicht gekommen.›» haben, ist zum Eckstein geworden.
erfüllen können. Die Juden mussten Dieses Zitat belegt, wie durch den Vom Herrn ist dies geschehen, es ist
wieder zurückkehren und auch den Verlust der Selbstverwaltung unter ein Wunder vor unseren Augen.» Das
Tempel wieder aufbauen, damit die frommen Juden die Frage nach dem ist schliesslich auch geschehen, und
prophetischen Aussagen über das Kommen des Messias neu gestellt die Folgen dieser schicksalsschweren
erste Kommen des Messias eintreffen wurde. Doch spätestens bei der Zer- Entscheidung sind uns zur Genüge
konnten. Erstaunlich ist in diesem störung Jerusalems und des Tempels bekannt. Es ist verblüffend, dass so-
Zusammenhang, dass während der hätten diese jüdischen Kreise erken- gar die Ablehnung des Messias in der
Verbannungszeit den Juden sogar eine nen müssen, dass der Messias nicht Bibel vorausgesagt wurde. Die oben
gewisse Autonomie erhalten blieb; die nur auf Grund des prophetischen zitierten Verse aus Psalm 118 sind
Perser setzten nämlich in Judäa einen Segens durch den Patriarchen Jakob sehr aufschlussreich. Der Eckstein,
jüdischen Statthalter ein. Bekannte bereits hätte kommen müssen, son- der hier ein Synonym für den Mes-
Beispiele sind Esra und Nehemia. So dern auch aufgrund der Prophezeiung sias ist, wird von den «Bauleuten»
blieb der Herrscherstab auch in die- in Daniel 9,25-27. verworfen, also von der religiösen
ser schlimmen Zeit bei Juda, wie es Ausserdem wussten die Rabbiner Führung, die von Gott den Auftrag
Jakob in seinem prophetischen Segen auch um die in der biblischen Pro- hatte, das Reich Gottes zu bauen, und
vorausgesagt hatte, denn der «Schilo» phetie erwähnten zwei verschie- nicht etwa vom ganzen Volk.
war noch nicht gekommen. Die Um- denen Kommen des Messias. Das Die religiösen Führungsleute
stände waren ähnlich, als die Römer erste Kommen hatte dem Jakobssegen mussten später sogar die relevanten
im Jahr 62 v.Chr. ihre Hand auf Ju- zufolge mit der jüdischen Herrschaft Bibelstellen umdeuten, um zu ver-

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
hindern, dass das Volk deren wahre Die zionistische Sicht einer modernen, säkular eingestellten zio-
Bedeutung erkennt. Weil sie das messianischen Hoffnung ohne per- nistischen Bewegung letztendlich so-
erste Kommen des Messias und die sönlichen Messias war jedoch nur gar dazu, dass der Text so interpretiert
vollständige, buchstäbliche Erfüllung die konsequente Weiterentwicklung wurde, als ob die Bibel nicht von ei-
der göttlichen Verheissungen in Jesus der von den Rabbinern eingeleiteten nem persönlichen Messias redet, son-
leugneten, konnten auch alle prophe- Umdeutung der messianischen Ver- dern nur von einer «messianischen»
tischen Aussagen über Sein Kommen heissungen in der Bibel. Zeit. Federführend in dieser Entwick-
in grosser Macht und Herrlichkeit lung war Josef Klausner, der unter den
zur Aufrichtung Seines Reiches nicht Die Wandlung der messiani- Juden europäischer Herkunft grossen
mehr wörtlich genommen werden. schen Hoffnung im Judentum. Als Einfluss hatte. Mit einer «Autorität»
Damit wurde im Judentum ein Pro- der Glaube an Jesus als den im Alten wie Klausner konnte die Bewegung
zess eingeleitet, bei dem alle messi- Testament verheissenen Erlöser sich des säkularen Zionismus ausgewählte
anischen Verheissungen umgedeutet weltweit ausbreitete, erforderte die messianische Verheissungen der Bibel
wurden. Die Auswirkungen dieser historische Ablehnung von Jesus als sogar auf sich beziehen. Zwar hatte
Entwicklung sind bis in die heutige Messias durch die Führungsschicht die zionistische Bewegung in diesem
Zeit hinein spürbar. des jüdischen Volkes von den Rabbi- Punkt Unrecht, doch Gott gebrauchte
nern eine Umdeutung der relevanten auch die säkularen Zionisten als Seine
Die zionistische Sicht über die messianischen Prophezeiungen. Risto Werkzeuge: Durch die Rückführung
messianische Zeit. Der Zionismus, Santola, ein finnischer Theologe, be- des Volkes Israel verwirklichte Er Sei-
die Bewegung im jüdischen Volk, die legt in seinem hervorragenden Buch ne Absichten.
für die Rückkehr der Juden in das «Der Messias im Alten Testament» Allerdings haben sich mit der
Land der Väter anhand der jüdi- Rückkehr des jüdischen Volkes in
eintritt, hat be- schen Schriften, das Land der Väter und dem Wieder-
stimmte Aspekte wie die Juden aufbau des Landes die messianischen
der messianisch- die Bibelstellen, Verheissungen noch nicht in ihrem
prophetischen in denen vom vollen Umfang erfüllt. Vielmehr
Aussagen im Al- Messias die Rede stellen diese Entwicklungen nur den
ten Testament für ist, ursprünglich Beginn der gewaltigen Ereignisse dar,
sich in Anspruch wie die Chris- die im Zusammenhang mit dem zwei-
genommen. Viele ten messianisch ten Kommen des Messias in der Bibel
Väter des Zionis- gedeutet hatten. erwähnt werden. Auch das unlösbar
mus, allen voran In den «Targu- erscheinende Palästinenserproblem
Asher Ginsburg, erinnert Israel täglich daran, dass
glaubten zwar die messianische Zeit noch nicht
Asher Ginsburg glaubte an eine messianische Zeit,
an eine messia- gekommen ist. Die Menschen im
jedoch nicht an einen persönlichen Messias
nische Zeit, jedoch nicht an einen Land stellen sich immer häufiger
persönlichen Messias. Sie hielten solche oder ähnliche Fragen: «Ist die
sich für berufen, durch eine Ideologie mim», den Übersetzungen des Alten Rückführung ins Land alles gewesen,
wie den Sozialismus oder sogar den Testamentes in die aramäische Spra- oder hat Gott noch mehr mit uns im
Kommunismus der Welt die messi- che, die zu den ältesten jüdischen Sinn? Was sagt die Bibel dazu? Wie
anische Zeit zu bringen. David Ben Schriften zählen, werden in den Er- wird es weitergehen?» Die gegenwär-
Gurion, der erste Ministerpräsident läuterungen die messianischen Text- tige Situation mit den vielen offenen
Israels, sagte einmal: «Wir werden der stellen noch eindeutig messianisch Fragen, zum Beispiel auch der letzte
Welt durch unsere hohen Ideale sowie interpretiert. Doch als Reaktion auf Krieg gegen den Libanon, die Unru-
durch Bildung und Wissenschaft die die christliche Auslegung werden die hen in Gaza, die ungewisse Zukunft
messianische Zeit bringen.» Doch in- Texte in späteren Schriften wie dem für Judäa und Samaria, ist zweifellos
zwischen haben auch die Sozialisten Talmud zusehends anders gedeutet. ein guter Nährboden für alle mögli-
in Israel erkennen müssen, dass dieses Diese von den Rabbinern eingeleitete chen Ideologien und Heilsangebote
Wunschdenken sich nicht erfüllt hat Umdeutung der relevanten Bibelstel- auf politischer und religiöser Ebene.
und auch nicht verwirklichen wird. len ebnete den Weg für eine nicht
Alle Ideologien zur Weltverbesse- wörtliche Auslegung der Schrift. Am Der Messias, ein Mensch wie
rung scheitern letzten Endes an den verhängnisvollsten wirkte sich jedoch jeder andere. Der Lehrsatz von
menschlichen Schwächen, die durch der Lehrsatz des im Judentum hoch Rabbi Moses Maimonides hatte einer
die Sünde des Ungehorsams gegen geachteten Rabbi Moses Maimonides langen Reihe von falschen Messias-
Gott entstanden sind. Der Alltag in aus. Der Gelehrte, der im Mittelalter gestalten Tür und Tor geöffnet. Zwar
Israel zeigt deutlich, dass messiani- lebte, sagte, der Messias werde ein hatte Maimonides drei Bedingungen
sche Zustände nicht durch mensch- Mensch sein wie jeder andere und gestellt, anhand derer man den Mes-
liche Anstrengungen herbeigeführt nicht von göttlicher Herkunft, wie sias erkennen könne. Er sollte erstens
werden können und das Modell des die Christen es von Jesus glauben. Israel zurück in sein Land führen.
«prophetischen Zionismus» auf die- Diese Umdeutung der messiani- Zweitens sollte er Frieden bringen
sem Gebiet versagt hat. schen Verheissungen führte in der und drittens den Tempel wieder

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 2/2007

aufbauen. Trotzdem hatten sich im dient – plötzlich an einen Messias, giösen Schulen sollen Schüler sogar
Laufe der Jahrhunderte verschiedene der auferstehen soll. Hier handelt es bestraft werden, wenn eine Schrift der
Juden als Messias ausgegeben, obwohl sich nun, so wie Maimonides lehrte, Propheten in ihrem Besitz gefunden
sie die gestellten Bedingungen nicht nur um einen Menschen – im Gegen- wird. Die Wertschätzung der mündli-
erfüllt hatten. Jeder fromme Jude satz zu Jesus, der zwar in Menschen- chen Thora, die ihren Niederschlag im
strebte jedoch nach diesen drei Din- gestalt gekommen, aber nach der Talmud findet, mündet konsequenter-
gen, denn es war ja möglich, dass ein Lehre des Neuen Testaments auch weise in den rabbinischen Satz: «Die
bestimmter Messiaskandidat sie noch der Sohn Gottes war. In Israel kann Worte der alten Weisen sind von
erfüllen könnte. Ausserdem war das man an Strassenrändern immer wie- grösserer Bedeutung als die der Pro-
Messiasdogma des Maimonides nur der grosse Poster mit Schneersons Bild pheten.» Diese Haltung ist in der Seele
frommer Juden tief verwurzelt.
Es ist nicht von ungefähr, dass die
Thoraweisen gerade die prophetischen
Bücher am geringsten achteten, denn
in ihnen leuchtet die Hoffnung auf
den Messias am hellsten auf. Das
problematischste Kapitel in diesen
Büchern ist für die Rabbiner zwei-
fellos das 53. Kapitel des Propheten
Jesaja, weil dessen Aussagen nur
schwer anders als messianisch gedeu-
tet werden können. Die erstaunliche
Erfüllung, die diese Prophezeiung in
Jesus Christus gefunden hatte, führte
offensichtlich dazu, dass die Synagoge
es vorzog, bei den liturgischen Lesun-
gen aus den prophetischen Texten der
Heiligen Schrift dieses Kapitel wegzu-
lassen. Auch in allen mittelalterlichen
Kommentaren fehlen Ausführungen
über Jesaja 53. An den betreffenden
Stellen findet sich jeweils in Klam-
Rabbi Schneerson, ein falscher Messias mern die Anmerkung, dass hier etwas
eine menschliche sehen. Sie tragen ausgelassen wurde. Dieses Schweigen
Lehre, die sich die Aufschrift: sagt mehr aus als viele Worte.
auf ein von Menschen verändertes «Willkommen der König, der Mes- Risto Santola schildert in seinem
Zeugnis der Schrift über den Messias sias». Buch, wie sein einziger, erst sieben
stützte. Die letzte Messiasgestalt im Angesichts solcher Auswüchse Jahre alter Sohn in Jerusalem tod-
Judentum war wohl Rabbi Menachem fragt man sich: Wie ist so etwas krank im Krankenhaus lag. Er wuss-
Mendel Schneerson von der chassi- überhaupt möglich? Die Antwort te, dass er sterben würde. Der Autor
dischen Lubawitscher-Bewegung. lautet: Weil das Wort Gottes miss- schreibt: «In dieser Zeit besuchte uns
Obwohl er schon vor einigen Jahren achtet wird. einer meiner Hochschulkollegen, ein
starb, halten ihn seine Anhänger im- Jude, im Krankenhaus. Er wusste von
mer noch für den Messias. Der Grund Die Autorität des Talmuds unserer Sympathie für die Juden und
dafür ist eine Prophezeiung seines be- und anderer jüdischer Schriften. bat mich dringend, mit meinem
rühmten Vorfahren, des Gründers der Die jüdische Theologie gründet sich siebenjährigen Sohn zum Judentum
Rabbinerdynastie, aus der er stamm- nicht nur auf das Alte Testament, überzutreten. Ich sagte diesem wohl-
te. Dieser hatte vorausgesagt, dass sondern auch auf die Überlieferung, meinenden Linguisten, dass wir dazu
in der siebten Generation nach ihm das heisst auf die Schriften der jü- keinen Grund hätten, da nach unse-
der Messias kommen würde. Rabbi dischen Weisen, die auch die Thora- rem Glauben Jesus das Gesetz erfüllt
Schneerson gehörte dieser prophe- weisen genannt werden. Die heutigen hat und Er der Sohn Gottes ist. ‹Das
zeiten Generation an. Ausserdem Rabbiner sagen: «Ohne die Auslegung glaube ich›, erklärte ich, ‹und das
hatte er zum grossen Bedauern seiner unserer Gelehrten – ihr Andenken glaubt auch mein Sohn.› ‹Aber Gott
Anhänger auch keine Nachkommen, sei gepriesen – ist das Alte Testament hat keinen Sohn›, protestierte mein
auf die man die Messiashoffnung nicht verständlich.» Freund und holte eine Bibel aus sei-
hätte übertragen können. Deshalb Im Gegensatz zu den rabbinischen ner Aktentasche. ‹Zeige mir, wo das
glauben sie, ihr verehrter Rabbi wer- Schriften wird nun das Studium der steht.› Ich sprach im Stillen ein Gebet,
de zu gegebener Zeit von den Toten prophetischen Schriften in den jüdi- denn dieser Mann, der es ernst mein-
auferstehen, obwohl sie das nicht of- schen Talmudschulen, den Yeshivot, te, würde sich nicht mit einer ober-
fiziell behaupten. Erstaunlicherweise eher gemieden, weil es die Schüler flächlichen Antwort zufrieden geben.
glauben sie jetzt – da es ihrer Sache verwirren könnte. An einigen reli- Irgendwo aus meinem Unterbewusst-

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
sein kam mir ein Vers in den Sinn, rael, dass sie ihre Bibel, das Alte Testa- sein Land, wie etwa in Hesekiel 36,24,
von dem ich gar nicht mehr wusste, ment, doch lesen und ernst nehmen, sondern in den darauffolgenden Ver-
dass ich ihn kannte. ‹Lies Sprüche dann werden sie darin ihren Messias sen geht es um weit mehr: «Und ich
30,4›, sagte ich, und er las: ‹Wer ist finden.» In der Geschichte vom rei- werde reines Wasser auf euch spren-
hinaufgefahren zum Himmel und wieder chen Mann und dem armen Lazarus gen … Und ich werde euch ein neues
herab? … Wie heisst er? Und wie heisst erkennt der Reiche erst am Ort der Herz geben … Und ich werde meinen
sein Sohn? Weisst du das?› Qual, im Hades, dass in seinem Leben Geist in euer Inneres geben …» (Hes
‹Das muss erklärt werden›, ant- etwas schief gelaufen ist. Als er dann 36,25-27). Deshalb war die nationale
wortete mein Freund. ‹Man kann es Abraham bittet, seine noch lebenden Erneuerung im Land der Väter nur der
nicht wörtlich nehmen.› Ich bat ihn, Brüder zu warnen, gibt ihm dieser die Anfang von dem, was Gott mit Sei-
weiterzulesen: ‹Alle Worte Gottes sind Antwort: «Sie haben Mose und die Pro- nem auserwählten Volk im Sinn hat.
durchläutert; er ist ein Schild denen, pheten. Mögen sie diese hören!» (vgl. Die Rückführung der Juden ins Land
die auf ihn trauen. Tu nichts zu Lk 16,19-31). Tatsächlich ist das von ihrer Vorväter war ein traumatischer
seinen Worten hinzu, dass er dich Gott uns Menschen in der Heiligen Prozess, der durch die Schrecken des
nicht zur Rechenschaft zieht und du Schrift gegebene Wort ausreichend, Holocausts führte und 6,5 Millionen
als Lügner dastehst.›» Risto Santola und es birgt in seiner Botschaft eine Menschen aus dem jüdischen Volk
schreibt weiter: «Irgendwie schienen grosse Herausforderung. Was machen das Leben kostete. Die Bibel redet
diese Worte ins Schwarze getroffen wir mit dieser Botschaft? Diese Frage jedoch nicht nur von einer Rückkehr
zu haben.» gilt nicht nur dem Volk Israel, dem in das Land, sondern auch von einer
Viele der nachbiblischen Schriften Gott sie zuerst gebracht hat. In Jesus geistlichen Erneuerung. Ausgelöst wird
im Judentum, vor allem der Talmud, Christus, dem Messias, gilt sie allen dieser Prozess durch die Bedrängnisse
sind für die religiösen Juden nicht Menschen. Die Fehler, die Israel in der schlimmen Zeit, von der Jesus
nur Auslegung und Erläuterung des seiner Geschichte gemacht hat und gesagt hat: «Denn dann wird grosse
Bedrängnis sein,
wie sie von An-
fang der Welt bis
jetzt nicht gewesen
ist und auch nicht

Tatsächlich ist das von Gott uns Menschen in der


Heiligen Schrift gegebene Wort ausreichend, und
es birgt in seiner Botschaft eine grosse Heraus-
forderung. Was machen wir mit dieser Botschaft?

werden wird» (Mt


24,21).
Auch die jü-
dischen Weisen
haben trotz ihrer
Umdeutungs-
versuche jene
Situation vor dem
Kommen des Mes-
sias immer wieder
als die schlimmste
Zeit gesehen, die
über Israel und
die ganze Welt
kommen wird.
biblischen Textes, sondern haben einen auch in der Gegenwart begeht, sol- Doch gerade diese Zeit der Drangsal
höheren Stellenwert als die Bibel. Sie len für uns kein Anlass sein, um über wird das jüdische Volk dazu bringen,
müssen deshalb klar als Hinzufügungen Israel zu richten. Vielmehr sollen sie dass es zum Segen für die ganze Welt
zum Wort Gottes angesehen werden. uns als Warnung dienen, damit wir wird und damit die Rolle übernimmt,
Was das bedeutet, sagt die erwähnte nicht den gleichen Verfehlungen zu der Gott es von Anfang an bestimmt
Bibelstelle aus dem Buch der Sprüche erliegen. hat. Dann werden alle Verheissungen,
deutlich genug (vgl. Spr 30,5-6). die Gott Seinem Volk gegeben hat, ihre
Wenn mich manchmal Leute fra- Die wörtliche Erfüllung aller wörtliche Erfüllung finden, so wie es Je-
gen: «Wie können wir am besten für messianischen Verheissungen an sus gesagt hat: «Der Himmel und die Erde
Israel beten?», dann sage ich immer Israel. Die Bibel redet nicht nur von werden vergehen, meine Worte aber wer-
wieder: «Betet für die Menschen in Is- der Rückführung des Volkes Israel in den nicht vergehen» (Mt 24,35). 

9
YESHUA
Nachrichten aus Israel • 2/2007
UND ISRAEL
EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM

Das hebräische Neue Testament –


das israelische Gegenstück zur neuen
«King James Bibel»
«Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert …»
(Hebr 4,12).

DR. GERSHON NEREL – TEIL 7

Die massgebliche Bedeutung des moderne Übersetzung». Dieses Prin- diesen Vorschlag in die Tat umzuset-
hebräischen Neuen Testaments in der zip lässt sich sogar in einem noch zen, wurden 1993 die ersten prakti-
Übersetzung von Franz Delitzsch ist strengeren Sinn auf das Hebräisch des schen Schritte unternommen. Damals
vergleichbar mit derjenigen der eng- Neuen Testaments in der Übersetzung sprach ich Miriam Ronning/Ronen
lischen King James Bibel. Genau wie von Delitzsch anwenden. (vormals Syväntö) an, ob sie sich bei
bei der neuen Ausgabe der King James Die messianisch-jüdischen diesem Projekt eine Zusammenarbeit
Bibel haben die Initiatoren der hebräi- Korrektoren in Yad Hashmona ver- vorstellen könnte. Zwei Jahrzehnte
schen «Negev-Version» des Delitzsch- suchten deshalb erst gar nicht, den zuvor hatte Miriam (Mirja) bei der
NT von Anfang an erklärt, dass es Text von Delitzsch von Grund auf Übersetzung des Neuen Testaments
nicht ihre Absicht sei, «eine neue umzugestalten, in modernes
Übersetzung anzufertigen … sondern sondern nur Hebräisch einen
eine gute Übersetzung noch besser zu einzelne Wörter wichtigen Beitrag
machen.» oder Ausdrücke geleistet. Einige
Auch in der heutigen Zeit halten auszutauschen, Jahre lang hielt
99 Prozent des jüdischen Volkes eine die als problema- sie am amerika-
Übersetzung des ursprünglichen Alten tisch galten, weil nischen Institut
Testaments (Tanach) in modernes He- sie nachweisbar für Studien im
bräisch für nicht gerechtfertigt. Der anachronistisch Heiligen Land auf
«alte» Text wird als authentisch und geworden waren. dem Berg Zion
verlässlich angesehen. Er dient sogar Deshalb wurden Vorlesungen über
als Grundlage für den Unterricht Begriffe, die im Bibelübersetzung.
von Kindern an Grundschulen. Ob- Laufe der Zeit Ausserdem hatte
wohl sich die Situation beim Neuen eine irreführen- sie bereits Erfah-
Testament anders darstellt, weil die de oder sogar
Originalmanuskripte nur in der grie- diffamierende
chischen Sprache vorliegen, ist ein an Bedeutung er- Franz Delitzsch
das klassische Hebräisch angepasster halten haben, durch andere, besser
Stil für viele Juden von grosser Be- geeignete Ausdrücke ersetzt. Die erste
deutung. Im Hinblick auf Genauig- und wichtigste Quelle dafür war das rungen gesammelt, als sie Bibelteile in
keit und Verlässlichkeit ist das Neue Alte Testament. Nur wenn dort kei- die finnische Sprache übersetzt hatte.
Testament in klassischem Hebräisch ne geeignete Entsprechung gefunden In ihrem Heim in Motza, einem Ort
vergleichbar mit der englischen King wurde, wurde auf das Hebräisch der zwischen Yad Hashmona und Jeru-
James Bibel. Es ist jedoch durchaus Mishna («mündliche Lehre», Teil des salem, überprüften Miriam und ich
bekannt, dass die Übersetzung der Talmuds) zurückgegriffen. fast zwei Jahre lang (bis 1995) die
King James Bibel von vielen Bibel- Evangelien und den Römerbrief, um
lesern als zu wörtlich empfunden Die Geschichte des Projekts. die wichtigsten Korrekturen zusam-
wird. In den Worten des Jerusalemer Das Projekt der Überarbeitung er- menzustellen. Dann endete unsere
Wissenschaftlers Malcolm Lowe (He- streckte sich über einen Zeitraum Zusammenarbeit. In den Jahren 1995
rausgeber des Magazins Immanuel, ei- von etwa zehn Jahren (von 1993 bis bis 1998 konsultierten meine Frau
nes Organs zur Religionsforschung in 2003), allerdings mit mehreren Un- Sara und ich mehrere Experten zwecks
Israel und zur Förderung des Dialogs terbrechungen. Nach der Veröffent- Weiterführung des Projektes. Zu ihnen
zwischen Juden und Christen) liegt lichung des «Angemerkten Neuen gehörten auch der Linguist Yohanan
jedoch eine gewisse Wahrheit; er sagt Testaments» in modernem Hebräisch Elihai (Jean Leroy) aus Jerusalem und
nämlich, dass «der Text trotz seines regte ich eine grundlegende Überar- Miriam Zeidan von der messianischen
antiquierten Vokabulars oft direkter beitung des Textes von Delitzsch an, Bethesda-Gemeinde in Haifa. Miriam
zu uns sprechen kann als so manche da diese dringend erforderlich sei. Um Zeidan hatte langjährige Erfahrungen

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YESHUA UND ISRAEL
mit der Korrektur und dem Lektorat für die Produktion dieser neuen NT- 1838 in London, Habrit HaHadasha
von hebräischer Fachliteratur. Ausgabe zogen sich über die Jahre Al-pi HaMashiah Im Nekudot Uteamim
Das Projekt wurde im September 2002 bis 2003 hin. Genauso lange (Das Neue Testament nach dem Mes-
1998 im westlich von Jerusalem dauerte in Finnland die Herstellung sias mit Punktierung – hebräischen
gelegenen Moshav Yad Hashmona der Filme für das hebräische Alte Vokalen – und Akzenten), erschienen
wieder aufgenommen, als meine Testament. 1886 in London, das hebräische Neue
Frau Sara und ich erneut begannen, Testament von Isaac Salkinson und
das gesamte Neue Testament von De- Methodische Gesichtspunkte. David Ginzburg, das noch heute in
litzsch gründlich auf die sprachlich Die revidierte Ausgabe stützt sich zweisprachigen Ausgaben in London
problematischen Stellen hin zu über- auf die achte Auflage des hebräischen vertrieben wird, und das Sefer Hab-
prüfen. Unsere Arbeit am Text dau- Neuen Testaments von Delitzsch. ritot (Buch der Bünde – Tanach und
erte drei Jahre, also bis Ende 2001. Diese Auflage ist am beliebtesten bei Neues Testament), erschienen 1991
In diesem Zeitraum tippte Sara den Israelis, die den Text von Delitzsch be- in Jerusalem.
korrigierten Text am Computer ab, vorzugen. Neben dem Mehrheitstext Die wichtigsten Grundsätze für
sodass die gesamte «Negev-Version» (Textus Receptus) des griechischen die Vorbereitung der «Negev-Versi-
des Delitzsch-NT, einschliesslich der Neuen Testaments verwendeten on» lassen sich so zusammenfassen:
abgeänderten Punktierung (die Vo- die Korrektoren für die Auswahl Höchste Priorität hatten Vokabular
kalzeichen) als Computerdatei vor- bestimmter hebräischer Wörter aus und Wortwahl, die unbedingt an den
lag. Mitglieder der jüdisch-messiani- mehreren möglichen Bedeutungsva- heutigen Sprachgebrauch angepasst
schen Gemeinde in Yad Hashmona, rianten weitere Texte und Überset- werden mussten. Zweitens wurde in
darunter David, Miriam, Yedidyah zungen, darunter die Peschitta (Ara- problematischen Versen der Satzbau
und Eli Bar-David, halfen bei diesem mäisch und Hebräisch), erschienen modifiziert. Drittens wurden auch
Projekt mit hilfreichen Beiträgen. Mi- 1986 in Jerusalem, Berit Hadasha Al-pi die mit bestimmten Textaussagen
riam Zeidan unterstützte uns beim HaMashiah (hebräisches Neues Testa- verknüpften theologischen Vorstel-
Korrekturlesen. Die Vorbereitungen ment nach dem Messias), erschienen lungen berücksichtigt. 

H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

DER VATIKAN UND DER HOLOCAUST

Papst Pius XII. wusste über Auschwitz Bescheid


Dank der Nachforschungen der israelischen Historikerin Prof. Dina Porat von der Universität Tel
Aviv erfuhr die Öffentlichkeit von Kritik des Vatikans an Papst Pius XII. im Jahr 1944.

Aus den vorliegenden Dokumenten geht hervor, dass Papst gedrückt, die «grosse Macht besitzen und über viel Einfluss verfügen,
Pius XII. sowie andere hochrangige Persönlichkeiten des Vatikans eine Hilfeleistung jedoch unterlassen». Darüber hinaus habe ihm
detailliert über die von den Nazis betriebene Vernichtung des jü- Roncalli versprochen, das Dokument umgehend im Vatikan bekannt
dischen Volkes Bescheid wussten – und zwar viel früher, als der zu machen. Dennoch beteuert der Vatikan bis heute, dass ihm die
Vatikan zugibt. Protokolle erst im Oktober 1944 vorgelegt worden seien.
Prof. Porat legt dar, dass Pater Angelo Giuseppe Roncalli (der Papst Pius XII. bleibt eine umstrittene Persönlichkeit. Immer
spätere Papst Johannes XIII.) im Jahr 1944 Papst Pius XII. wegen wieder werden Stimmen laut, er habe schon im Laufe der 1940er-
dessen Haltung gegenüber den Nazis scharf angriff. Bereits 1943 Jahre genauestens über die Massenvernichtung in den NS-Lagern
hatte er den katholischen Präsidenten der Slowakei gebeten, die Bescheid gewusst, aber trotz seiner prominenten Stellung nichts
Deportationen von Juden nach Auschwitz einzustellen. Das Schrei- getan, um Juden zu helfen. Der Vatikan wies diese Behauptungen
ben hatte er auf Bitte eines Mitarbeiters der Jewish Agency, Haim stets zurück.
Barlas, angefertigt, der damals engen Kontakt zu Roncalli unterhielt. 1999 schliesslich berief Papst Johannes Paulus II. eine interna-
Im Juni 1944 fielen dann Barlas die «Protokolle von Auschwitz» in tionale Historikerkommission ein, die sich anhand der im Vatikan
die Hände. Dabei handelt es sich um den Erlebnisbericht von zwei vorhandenen Dokumente mit dieser Frage beschäftigen sollte. Die
Auschwitz-Häftlingen, die im April 1944 aus dem Vernichtungslager Gruppe brach jedoch frühzeitig ihre Arbeit ab, da laut Aussagen
fliehen konnten. Barlas übergab diese Protokolle umgehend Pater einiger Mitglieder der Vatikan nicht alle Dokumente zugänglich
Roncalli. In seinen Erinnerungen hält Barlas fest, dass Roncalli zu machte. ZL 
Tränen gerührt und zutiefst entsetzt gewesen sei. Anschliessend habe
Roncalli seinen Unmut über das Verhalten seiner Vorgesetzten aus- Der Vatikan und der Holocaust: www.shoa.de/content/view/105/85

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL
JERUSALEMS GRÖSSTER BAUMEISTER SEIT HERODES UND SULEIMAN DEM
PRÄCHTIGEN

Zum Tod von Teddy Kollek


Teddy Kollek war schon zu Lebzeiten eine Legende. In einem
Altersheim starb er Anfang Januar 2007 im Alter von 95
Jahren. Schon seit langem wurde der berühmteste Bürgermeister
Jerusalems nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
einen unaussprechlichen Geburtsort als Bürgermeister Jerusalems. Jerusa-
angeben zu müssen. Da er in Ös- lem kannte in seiner Geschichte zwei
terreichs Hauptstadt seine Jugend grosse Architekten, deren Bauwerke
verbracht hatte, gab er neben seinem diese einzigartige Stadt nachhaltig
Geburtsdatum immer nur an: «in prägten: König Herodes und den Os-
Wien aufgewachsen». manen Suleiman den Prächtigen. Die
Er war bereits im Alter von 24 monumentale Bautätigkeit von Hero-
Jahren nach dem Attentat von Nati- des blieb rund um den ursprünglich
onalsozialisten auf Bundeskanzler En- von König Salomo errichteten Tem-
Theodor Kollek kam am 27. gelbert Dollfuss in das britische Man- pelberg erhalten. Suleiman, der auch
Mai 1911 in Nagyvázsony nahe des datsgebiet Palästina geflohen. Seinen Wien belagerte, hinterliess die im 16.
Plattensees in Österreich-Ungarn typisch wienerischen Akzent verlor Jahrhundert erbaute Stadtmauer.

Staatliches Begräbnis von Teddy Kollek


zur Welt. Dennoch er jedoch nie Teddy Kollek schuf eigenhändig
war «Teddy», wie ganz. das moderne Jerusalem. In den Be-
ihn jeder nannte, ein eingefleisch- Teddy setzte sich in den jungen ginn seiner Amtszeit als Bürgermeis-
ter Wiener. Teddy, der von seinen Jahren des Staates Israel als grosser ter fiel das Ende der Teilung Jerusa-
zionistischen Eltern nach Herzl den Visionär für den Aufbau der Touristik lems zwischen Israel und Jordanien in
Vornamen Theodor erhielt, hasste es, ein. Weltweit bekannt wurde er jedoch den Jahren 1948 bis 1967. In seinem

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
die ihm aber immer verziehen wurden.
So haben viele – auch internationale
Gäste – immer
wieder darüber
Teddy Kollek graviert seinen Namen in den gelächelt, dass
Beth-Shalom-Eckstein ein
Teddy während
Sitzungen und
Vorträgen ein Nickerchen zu machen
pflegte. Keiner nahm es ihm übel, dar-
über lächelte man einfach nur.
Am 4. Januar 2007 wurde Teddy
Kollek im Rahmen eines Staatsaktes
auf dem Jerusalemer Herzl-Berg bei-
gesetzt. US

Website der Jerusalem-Stiftung:


www.jerusalemfoundation.org/english/home.php

Kommentar: Teddy Kollek war


viele Jahre lang ein besonderer Freund
von Beth-Shalom. Insbesondere war
er mit dem Gründer des Missions-

Büro zeigte er jedem Besucher ein Bild fürchtet. Wenn


der Mauer von Berlin und der Mauer er sich etwas in
von Jerusalem, wie diese unmittelbar den Kopf gesetzt
nach dem Sechstagekrieg eingerissen hatte, liess er
wird. sich nicht davon
Teddy hat viel für «seine» Stadt ge- abbringen. So
tan, auch wenn in seine Amtszeit der hatte er die Hol-
Bau der ersten unschönen Hochhäu- länder regelrecht
ser fiel. Doch sein eigentliches Lebens- überredet, für alle
werk ist wohl das Israel-Museum mit Verkehrsinseln Je-
dem «Schrein des Buches», wo unter rusalems Tulpen
anderem die berühmten Schriftrollen zu stiften. Als er
vom Toten Meer aufbewahrt werden, eines Tages beob-
welche die Essener-Sekte zur Zeit Jesu achtete, wie eine Beth-Shalom-Park: Teddy Kollek im Gespräch
mit Wim Malgo
angelegt hatten. Touristin Tulpen pflückte, liess er sei-
Ebenso wichtig war seine Grün- nen Dienstwagen stoppen. Er sprang
dung der Jerusalem-Stiftung. Teddy heraus und belehrte sie nicht etwa, werks Mitternachtsruf, Wim Malgo, eng
war ein bekannter «Schnorrer» und sondern schlug gleich auf sie ein. Es verbunden. Viele Sofort-Hilfe-Aktionen
sammelte Millionenbeträge, um mit gab weitere ähnliche Zwischenfälle, von Beth-Shalom liefen über Bürger-
der Jerusalem-Stiftung kulturelle meister Teddy
und völkerverbindende Projekte in Kollek. Auch etli-
seiner chronisch bankrotten Stadt che Beth-Shalom-
zu verwirklichen. In Jerusalem leben Kongresse über
Araber, Juden und Christen, Arme- biblische Prophe-
nier, Griechen und Menschen aus tie in Jerusalem
den unterschiedlichsten Regionen eröffnete Teddy
der Erde fast rei- Kollek jeweils mit
bungslos neben- einem persönli-
einander. 1993 Teddy Kollek in der Zionshalle in Dübendorf chen Grusswort.
wurde Kollek von Teilnehmer frü-
Ehud Olmert als herer Israelreisen
Bürgermeister Jerusalems abgelöst. können sich sicher
Kollek war für sein Wiener Tem- noch daran erin-
perament sowohl beliebt als auch ge- nern. CM 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL

INTERNATIONALE UMFRAGE ZUR QUALITÄT VON FLUGHÄFEN

Tel Aviv: bester Flughafen Europas


Die Airport Council Association (ein internationaler Flughafenverband) führte kürzlich eine Stu-
die durch, die ein erstaunliches Ergebnis zu Tage förderte: Der Ben-Gurion-Flughafen von Tel Aviv
bietet von allen europäischen Flughäfen den besten Service.

Insgesamt wurden 40 europäische Flughäfen bewertet. Dabei Auf jedem Flughafen wurden 350 Reisenden 34 Fragen zu Park-
schaffte es der Ben-Gurion-Flughafen an die Spitze. Selbst in der plätzen, Sicherheitskontrollen, Warteschlangen, Toiletten, Restau-
erweiterten Studie, in der weltweit 77 Flughäfen unter die Lupe rants, Pass- und Zollkontrollen usw. gestellt. ZL 
genommen wurden, schaffte er es noch auf Rang 5.
Auf einer Skala von eins bis fünf erzielte der israelische Flughafen Website des Ben-Gurion-Flughafens:
die Note 3,94. Auf dem zweiten Platz folgt Brüssel, und den dritten www.iaa.gov.il/Rashat/en-US/Airports/BenGurion
Rang belegt Zürich vor Helsinki, München, Amsterdam, Kopenhagen
und Wien.
Die Umfrageteilnehmer, die über Tel Aviv reisten, betonten vor
allem, dass sie mit der Bereitstellung von Gepäckrollis sehr zufrieden
gewesen seien. Zudem wurde die grosse Anzahl der Check-in-Schal-
ter positiv hervorgehoben, ebenso die zahlreichen Andockstellen für
die Flugzeuge. Darüber hinaus schätzten die Befragten die Erreich-
barkeit und Vielzahl der Duty-Free-Geschäfte. Schliesslich genossen
es viele, fast auf dem ganzen Flughafen mit ihrem Computer drahtlos
im Internet surfen zu können. Ebenfalls positiv bewertet wurden das
grosse Toilettenangebot und die Sauberkeit.
In der weltweiten Studie schnitten die asiatischen Flughäfen am
besten ab: Hongkong belegt den ersten Platz, gefolgt von Seoul,
Kuala Lumpur und Singapur.

«JÜDISCHER» KOMPASS

Ausgerichtet auf Jerusalem


Gläubige Juden müssen sich nach den Grundsätzen der Halacha – des jüdischen Religionskodex –bei
allen Gebeten Jerusalem zuwenden.
Juden sind verpflichtet, dreimal seinem Zimmer offene Fenster nach die Welt mit Sich Selbst (vgl. 2.Kor
am Tag zu beten. Dabei sollen sie Jerusalem hin und betete dreimal 5,19). Jerusalem ist deshalb auch die
ihren Blick nach Jerusalem richten. am Tag in diese Richtung (vgl. Dan meist umkämpfte Stadt der Welt.
Befinden sie sich in Jerusalem selbst, 6,11). Jerusalem ist nicht zu verglei- Beten wir für den Frieden Jerusalems
so sollen sie sich dem Tempelberg chen mit irgendeiner andern Stadt, (vgl. Ps 122,6)!
zukehren. Und wie ist es mit uns Christen
Solange man sich gut orientieren vom Neuen Bund? Wir beten nicht
kann, ist das alles leicht zu bewerk- in Richtung irdisches Jerusalem,
stelligen. Schwierig wird es aber auf sondern in Richtung himmlisches
Reisen und an unbekannten Orten. Jerusalem: «Das obere Jerusalem aber
Für diese Knacknuss wurde inzwi- ist frei, und dieses ist die Mutter von
schen eine ziemlich einfache Lösung uns allen» (Gal 4,26). Ausserdem:
gefunden: Ein Kompass mit doppelter «Wenn ihr nun mit Christus aufer-
Anzeige weist sowohl nach Norden als weckt worden seid, so sucht das, was
auch nach Jerusalem. ZL droben ist, wo Christus ist, sitzend zur
es befindet sich in der Mitte der Welt Rechten Gottes. Trachtet nach dem,
Kommentar: Nicht nur die Ha- (vgl. Hes 5,5). Es wird die zukünftige was droben ist, nicht nach dem, was
lacha gebietet den Juden, in Richtung Welthauptstadt sein, von wo aus der auf Erden ist» (Kol 3,1-2). In diesem
Jerusalem zu beten – das steht sogar Messias regieren wird (vgl. Jes 2,1- Zusammenhang sind auch die Worte
in der Bibel. Denn kein Geringerer 5). Zu Jerusalem geschah das grösste Jesu aus Johannes 4,21-23 sehr auf-
als der grosse Prophet Daniel hatte in Wunder aller Zeiten: Gott versöhnte schlussreich. CM 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
NACHBEARBEITUNG DES ZWEITEN LIBANON-KRIEGS

Besser vorbereitet sein auf den nächsten Krieg


Während sich Israels Bevölkerung noch immer mit den Ereignissen des zweiten Libanon-Kriegs vom
Sommer 2006 beschäftigt, ziehen die Experten erste Lehren. Armee, Sicherheitskräfte und Politiker
wollen sich besser auf zukünftige kriegerische Konfrontationen vorbereiten.

Mit den Lehren, die man aus trollierten. In der Folge quittierte Gal einigen hundert Personen zu Proto-
dem letzten – Israel aufgezwunge- Hirsch den Dienst. Zuvor war bereits koll genommen. Der Bericht wird um
nen – Krieg zu ziehen hat, beschäf- General Adam, der Oberbefehlsha- die Zeit des Erscheinens dieser Zeit-
tigen sich mehrere Institutionen ber des gesamten Nordabschnittes, schriftausgabe erwartet. Experten
auf unterschiedlichen Ebenen. Die zurückgetreten. Schon während vermuten, dass die Erkenntnisse des
israelische Armee hat diverse interne des Kriegs hatte der Generalstab Winograd-Ausschusses schwerwie-
Untersuchungen und Studien durch- öffentlich kundgetan, dass Adam gende Folgen für die Armee-Führung
geführt. Dabei wurden Kampftech- «das Vertrauen des Generalstabs haben werden. ZL
niken und Kriegsstrategien ebenso verloren habe».
evaluiert wie das Kriegsmaterial und Darüber hinaus entschied die Kommentar: Es ist sicher sehr
der Einsatz der israelischen Soldaten. Armee, einige Befehls- und Zustän- gut und wichtig, dass Israel eigene
Niemals zuvor hat die israelische Ar- digkeitsstrukturen zu verändern, die Fehler des letzten Libanonkrieges
mee derart umfangreiche und auch eigenen Kampfstrategien zu überprü- hinterfragt, damit diese in Zukunft
selbstkritische Untersuchungen fen, die Reservisten besser auszubil- nicht mehr vorkommen. Dennoch
infolge eines Krieges eingeleitet. den und den Nachrichtendienst zu liegt der eigentliche Grund der
Erstmals wurden auch Befehle des verstärken. Probleme woanders: Noch immer
Generalstabs hinterfragt. So wurde Auch die Politiker kamen zu weit- ist Israel ferne von Gott. Und letzt-
der ehemalige Generalstabschef reichenden Schlussfolgerungen: Man endlich kommt es ausschliesslich auf
Dan Shomron beauftragt, die Ent- ist sich einig, dass die Kürzungen die Hilfe und das Eingreifen Gottes
scheidungen seines inzwischen zu- des Verteidigungshaushaltes in den an. In 1. Samuel 14,6 lesen wir: «…
rückgetretenen Kollegen Dan Halutz letzten Jahren die Staatssicherheit es ist dem Herrn nicht schwer, durch
zu überprüfen. gefährden. Deshalb wird das Vertei- viele oder durch wenige zu retten!» Na-
Ingesamt ist es erstaunlich, dass digungsbudget wieder aufgestockt. türlich hat der Herr in Seiner Treue
man aufgrund von nur wenigen un- Viele weitere Gutachten stehen Israel geholfen, aber wenn es sich
erwünschten Zwischenfällen perso- noch aus. Dazu gehören die Ent- einst bekehrt haben wird, wird diese
nelle Konsequenzen anstrebte. Einer scheidungen der Winograd-Unter- Hilfe des Herrn eine ganz andere
der wenigen Berufssoldaten, die per- suchungskommission. Unter dem Dimension annehmen.
Ist das nicht
auch oft in un-
serem Leben so:
Es geht etwas
schief und man
hinterfragt alles
Mögliche. Aber
dass wir viel-
leicht in Sünde

Die israelische Armee muss auf den nächsten


Krieg besser vorbereitet sein

gefallen und auf


Wege geraten
sind, die nicht
von Gott sind,
wollen wir nicht
wahrhaben. Wir
sönlich zur Verantwortung gezogen Vorsitz von Richter Elijahu Winograd können den ganzen Segen Gottes in
werden sollten, ist Brigadegeneral werden zurzeit viele Armee-Ent- unserem Leben erfahren, wenn wir
Gal Hirsch, der jene Grenztruppen scheidungen und unterschiedliche Ihm gehorsam sind und auf dem
befehligte, die bei Kriegsausbruch die Abläufe des Krieges begutachtet. schmalen Weg der Nachfolge Jesu
israelisch-libanesische Grenze kon- Bisher wurden die Aussagen von bleiben. CM 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL
MARIE-CURIE-PREIS 2006 AN ISRAELISCHE WISSENSCHAFTLERIN

Unter fünf Preisträgern eine Israelin


Prof. Michal Lavidor vom multidisziplinären Zentrum für Gehirnforschung der Bar-Ilan-Universität
gewann zusammen mit vier anderen Wissenschaftstalenten den Marie-Curie-Preis. Dieser wird für
exzellente europäische Forschungsarbeiten vergeben.

Der mit 50 000 Euro dotier- sität im englischen York. Erst kürz- in diesem Bereich durch. Dadurch
te Marie-Curie-Preis wird jährlich lich wechselte sie zur israelischen erweiterte sich unser Wissen über
von der Europäischen Union Bar-Ilan-Universität, wo sie einst jene neurologischen Prozesse, die
vergeben. Ausgezeichnet werden ihre wissenschaftliche Karriere als in unserem Gehirn beim Lesen ab-
europäische Wissenschaftler für Doktorandin begonnen hatte. laufen. In den letzten Jahren baute
ihre bahnbrechenden Forschun- Die Forschungen der Professo- Lavidor zudem ein Netzwerk auf,
gen. Prof. Lavidor ist die einzige rin konzentrieren sich auf die in- das die Forschungstätigkeiten von
Israelin unter den diesjährigen terhemisphärische Stimulation des mehreren Labors in sechs europäi-
Preisträgern. Gehirns zur Verbesserung der Le- schen Ländern koordiniert. Gerade
Lavidor arbeitete während der sefähigkeit. Nach ihrer Promotion dieser Teil ihrer Arbeit wurde be-
letzten sechs Jahre an der Univer- führte sie bahnbrechende Studien sonders gelobt. AN 

NEUE ARRANGEMENTS AN ISRAELISCH-LIBANESISCHER GRENZE

Israel übergibt Ghajar an UNIFIL


Der Ausschuss für Sicherheitsfragen traf im Januar 2007 eine wichtige Entscheidung zu ausste-
henden Arrangements an der israelisch-libanesischen Grenze. Sie hat weitreichende Folgen für die
Bewohner des alawitischen Dorfes Ghajar.

Als sich die israelische Armee im Jahr 2000 aus der Sicher- Laufe der vergangenen Jahre spielte dabei eine wichtige Rolle, dass
heitszone im Südlibanon zurückzog, wurde das Dorf Ghajar, in dem die Hisbollah-Miliz immer wieder versuchte, in dem Dorf Fuss zu fas-
sen und einen militärischen Stützpunkt im
libanesischen Teil von Ghajar aufzubauen.
Im Krieg der Sommermonate 2006
marschierte die israelische Armee in
den libanesischen Teil des Dorfs ein.
Die Truppen wurden nach dem Waf-
fenstillstand vom 14. August 2006 nicht
wieder abgezogen. In den letzten Mona-
ten forderte die libanesische Regierung
wie auch die UNO jedoch immer wieder
den Abzug der israelischen Armee: Die
Präsenz Israels in
dem Dorf verletze
Israelische Soldaten patrouillieren in Ghajar die UNO-Resoluti-
on 1701.
Jetzt wurde be-
schlossen, den nördlichen Teil Ghajars, in
dem rund zwei Drittel der 450 Familien
leben, unter UNIFIL-Kontrolle zu stellen.
Darum herum wird ein Zaun gezogen.
Der Zugang zu Ghajar vom Libanon aus
wird von den UNO-Truppen überwacht
3 000 Einwohner leben, durch den international anerkannten Grenz- werden. Zudem wird libanesisches Personal zugegen sein. So
verlauf – die sogenannte «Blaue Grenze» – geteilt. Dieser Zustand soll Hisbollah-Gefolgsleuten der Zutritt verwehrt werden. Im
bereitete dem Staat Israel enormes Kopfzerbrechen: Einerseits war Südteil Ghajars wird die israelische Polizei patrouillieren. Israel
man auf die eigene Sicherheit bedacht und wollte andererseits diesen wird auch die erforderlichen zivilen Dienstleistungen für beide
Menschen dennoch ein weitgehend normales Leben ermöglichen. Im Teile des Dorfes bereitstellen. AN 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
«HUNDE-BIO-SICHERHEITSSYSTEM» SCHÜTZT BESSER VOR EINBRECHERN

Bellen von Hunden dekodiert


Viele Hausbesitzer haben nicht nur Alarmanlagen, sondern verlassen sich auch darauf, dass ihr
Hund bei Eindringlingen anschlägt. Da Hunde jedoch auch bellen, wenn sie zum Beispiel Katzen
sehen, haben wir keinen Indikator für die Ursache.

der israelischen Armee und anderen


Sicherheitsabteilungen des Landes
mit grossem Erfolg eingesetzt wird.
In den nächsten Monaten wird der
Verkauf auf dem US-Markt beginnen.
Da in den USA jährlich rund 1,2 Mil-
lionen Einbrüche trotz Wachhunden
verzeichnet werden und das System
lediglich um die 150 US-Dollar kosten
wird, verspricht sich die Firma einen
guten Absatz. Gegenwärtig erkunden
die Firmenangestellten der Verkaufs-
abteilung zudem die Vermarktungs-
möglichkeiten auf dem europäischen
Kontinent. AN 

Website von «Bio-Sense Technologies»:


www.bio-sense.com

Nun hat die israelische Firma


«Bio-Sense Technologies» das «Hun- 2006: REKORDJAHR FÜR ISRAELISCHE WAFFENVERKÄUFE
de-Bio-Sicherheitssystem» (DBS)
hervorgebracht. Es handelt sich um
einen speziellen Sensor, der am Hun-
Erfolgreiche Waffenexporte
dehalsband befestigt wird. Dank einer
Israelische Sicherheitstechnologie geniesst einen guten
Verbindung zu einem Computersystem
mit einer speziell entwickelten Software Ruf in aller Welt. Im Jahr 2006 verkaufte Israel Kriegs-
kann nunmehr aufgeschlüsselt werden, mittel im Rekordwert von 4,2 Milliarden US-Dollar.
was oder wen ein Hund anbellt. Dagegen regt sich inzwischen jedoch heftiger Widerstand
Sollte ein Hund den Mond anbellen in den USA.
oder wegen eines Passanten oder einer
Katze anschlagen, wird das Alarm- Israel veräussert weltweit die unter- lichsten Gattungen, Artilleriegeschosse,
system, das SMS-Mitteilungen an die schiedlichsten Kriegsmittel und Sicher- Schutzmechanismen, Raketen sowie
Hauseigentümer und die zuständige heitstechnologien. Selbstverständlich Drohnen (unbemannte Flugzeuge) und
Firma absetzt, nicht aktiviert. Droht setzt das Land die aus eigener Ent- Raumfahrtausstattungen. Die Rekord-
jedoch Gefahr wegen eines Eindring- wicklung und Produktion stammenden summe geht vor allem auf die Geschäfte
lings, wird das Bellen intensiver, was Waffen nicht wahllos an jeden Staat ab. der israelischen Luftfahrtindustrie zurück,
wir jedoch zumeist kaum wahrnehmen Dennoch erregte vor allem der Verkauf die 19 Prozent mehr Profit einspielte als
können. israelischer Waffen an die aufsteigen- 2005.
Eyal Zehavi, Gründer und Ge- de Grossmacht China den Unmut der Ein israelischer Mitarbeiter erklärte
schäftsführer von «Bio-Sense Techno- Amerikaner, die immer lauter darüber gegenüber der Presse: «Das enorme
logies», erläuterte dazu: «Viele Hunde nachdenken, wie man diese Geschäfte Potenzial der israelischen Kriegsmittelin-
bellen den Briefträger an. Dennoch eingrenzen könnte. dustrie ist den USA ein Dorn im Auge. Sie
kennen sie die Person und bellen des- Die nie zuvor erzielte Verkaufssum- haben vor allem etwas dagegen, dass wir
halb anders als im Falle des Eindringens me von 4,2 Milliarden US-Dollar erregte an China Waffen verkaufen, denn dabei
einer fremden Person in ihr Territori- weltweit Aufsehen. Dennoch umfasst handelt es sich teilweise um Kriegsmittel,
um. Wenn Hunde eine Gefahr für ihr dieser Betrag noch nicht einmal milli- die wir auch an die USA liefern. Deshalb
Territorium verspüren, verändert sich onenschwere Kaufsverhandlungen, die sind die USA besorgt, im Falle einer krie-
ihr Bellen. Die Hunderasse spielt dabei unmittelbar vor dem Abschluss stehen. gerischen Auseinandersetzung mit China
keine Rolle.» Bei den gelieferten Waffen handelt es Waffensystemen gegenüberzustehen, die
Zehavi berichtete zudem, dass das sich um Schusswaffen der unterschied- sie selber einsetzen.» AN 
System bereits seit einigen Jahren von

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL
IN FÜNF JAHREN: U-BAHN IN TEL AVIV

Metro am Mittelmeer
Tel Aviv ist eine der wichtigen Städte des am dichtesten bevölkerten Ballungszentrums des Staates Is-
rael. Auch wenn die Stadt weniger Einwohner hat als Jerusalem, spielt sich hier doch ein reges Wirt-
schaftsleben ab. Zehntausende von Menschen leiden tagtäglich unter den enormen Verkehrsstaus.

werden dürfen, erhielt. Der Staat Israel sicherte um-


haben die Lage gerechnet rund 1,4 Milliarden Euro
nur wenig ver- zu. Man rechnet mit Gesamtkosten
bessert. von ca. 1,8 Milliarden Euro.
U-Bahnen Im Laufe der kommenden Jahre
sollen nunmehr soll ein Schienennetzwerk von 22
Abhilfe schaffen. Kilometern Länge entstehen. Davon
Schon etwa in ei- sollen rund elf Kilometer mit rund
nem Jahr soll mit zehn Bahnstationen unterirdisch
den Arbeiten be- sein. Oberirdisch sind weitere 23
gonnen werden. Haltestellen geplant. Die Planer rech-
Die Auslobung nen mit einem Passagieraufkommen
von 400 000 Fahrgästen pro Tag.
Für die Bewohner des Grossraums
Tel Aviv – eine moderne Metropole mit wenig Tel Aviv bedeutet die Umsetzung die-
Platz auf den Strassen
ses grössten Verkehrsplanungspro-
jektes in der Geschichte des Staates
dieses ersehnten Israel eine wesentliche Verbesserung
Projektes erfolgte ihrer Lebensqualität. Gegenwärtig
Auch wenn Tel Aviv eine der schon vor einiger Zeit. Anfang Januar dauert die Fahrt von Petach Tikwa
modernsten Metropolen des Mit- 2007 wurde dann bekannt, dass das nach Tel Aviv 45 Minuten. Zukünf-
telmeerraums ist, sind die Strassen MTS-Konsortium (Metro Transpor- tig sollen es nur noch 19 Minuten
keineswegs für den Ansturm von tation Solution) in Kooperation mit sein. In den Hauptverkehrszeiten
Abertausenden von Pkws konzipiert – «Siemens», «Egged» (ehemals staatli- sollen die Züge in einem Drei-Mi-
ganz zu schweigen von ausreichenden ches Bustransportunternehmen) und nuten-Takt fahren. Ausserhalb der
Parkplätzen. Fahrbahnen, die nur von einer chinesischen Infrastrukturfirma Stosszeiten ist ein Sechs-Minuten-
öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt den Zuschlag auf die Ausschreibung Takt geplant. AN 

VERHÄNGNISVOLLER LAUF UM DEN SEE GENEZARETH

Marathon in die Staatenlosigkeit


Der Sieg bei einem Marathonlauf rund um den See Genezareth Mitte Januar 2007 kam Mushir Sa-
lem Jawher teuer zu stehen. Sein zwei Stunden und 13 Minuten dauernder Lauf in biblischer Land-
schaft reichten aus, um dem erfolgreichen Sportler die Staatsbürgerschaft Bahreins zu rauben.

Jawher, 1978 in Kenia gebo- mit seinem kenianischen Pass nach


ren, zog 2003 nach Bahrein. Einige Israel eingereist sei, habe er gegen
arabische Staaten «kaufen» fremd- die Gesetze Bahreins verstossen,
ländische Athleten, um so auf dem indem er sich an einer sportlichen
internationalen Parkett zu Ansehen Veranstaltung im Feindesland Israel
zu gelangen. beteiligte. Israelische Medien berich-
Den erfolgreichen Marathonlauf teten mit Stolz und Freude über den
Jawhers in Israel nahm die Sportler- Sieg eines Sportlers «aus Bahrein».
vereinigung in Bahrein mit «Schock Im Rundfunk und Fernsehen war
und Bedauern» zur Kenntnis. Die die Rede von «Friedenszeichen» und
Union beschloss, Jawher aus der «Völkerverständigung», allerdings
Liste ihrer Sportler zu streichen und bevor der Beschluss der Athleten-
ihm die Staatsangehörigkeit Bah- Union Bahreins öffentlich bekannt
reins zu entziehen. Obwohl Jawher war. US 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

HINTER DEN ERWARTUNGEN ZURÜCKGEFALLEN

Geringere Einwanderungsquote
Die Einwanderung ist nach wie vor ein wichtiger Teil der Arbeit der Jewish Agency. Einerseits soll
der jüdische Charakter des Staates Israel durch die Immigration von Juden aus aller Welt gefördert
werden. Andererseits soll in Israel Not leidenden und verfolgten Juden Zuflucht geboten werden.

Diese Zielsetzungen des Staates Israel verschieben sich seit eini-


gen Jahren jedoch zunehmend. Da es keine Masseneinwanderungen
wie in den 1990er-Jahren mehr gibt, spielt der demografische Aspekt
eine Nebenrolle. Zudem erfolgt die Einwanderung inzwischen häufig
nicht mehr aus Gründen der Not und Verfolgung.
Dies belegen auch die Statistiken aus dem Jahr 2006. Es kamen
lediglich etwas über 21 000 Juden nach Israel, um sich dort ein
neues Heim aufzubauen. Im Vorjahr lag die Zahl der Einwanderer
noch bei 22 657 Personen. Lediglich vor 18 Jahren wurde mit 18 000
Immigranten ein ähnlicher Tiefstand verzeichnet.
Die Jewish Agency wies darauf hin, dass die Einwandererzahlen
des Jahres 2006 hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien,
weil die Regierung weniger Juden aus Äthiopien ins Land geholt
habe als ursprünglich geplant. Behauptungen, dass der Rückgang
auf den Libanon-Krieg zurückzuführen sei, wurden von der Jewish
Agency zurückgewiesen.
Vielmehr verwies man darauf, dass sich die Gründe für eine
Einwanderung nach Israel zunehmend verändern. Der Sprecher
der Jewish Agency, Michael Jankelowitz,
erklärte, dass die Masseneinwanderung in
den 1990er-Jahren (rund eine Million Juden Ben-Gurion-Airport: einwandernde Juden
aus den Staaten der ehemaligen UdSSR ka-
men nach Israel) mit der wirtschaftlichen
Situation der Immigranten zu tun gehabt habe. Damals habe zudem
eine Rolle gespielt, dass sich Juden in der ehemaligen Sowjetunion
verfolgt gefühlt hätten. «Inzwischen laufen diese Menschen nicht die Alijah nicht mehr aufgrund wirtschaftlicher Not oder Verfolgung,
mehr vor etwas weg», sagte Jankelowitz. 2006 kamen 7 300 Juden sondern vielmehr wegen ideologischer Erwägungen. AN
aus der ehemaligen UdSSR nach Israel – rund 23 Prozent weniger
als 2005. Kommentar: Wir können ganz sicher sein, dass eines Tages
«Stattdessen ziehen immer mehr Juden aus Nordamerika oder alle Juden wieder ins Land Israel zurückgekehrt sein werden – auch
Europa nach Israel», sagte er weiter. 2006 kamen aus England 720 wenn letztes Jahr nur relativ Wenige diesen Schritt taten. Gott hat
Juden (2005 waren es 481 Personen). Aus Frankreich wanderten so- verheissen, dass Er keinen einzigen Juden unter den Heiden lassen
wohl 2006 als auch 2005 zirka 2 900 Juden nach Israel. Somit erfolge wird (vgl. z.B. Hes 39,28-29). CM 

JORDANISCHE LEHRER BEI GEHEIMER YAD-VASHEM-KONFERENZ

Holocaust auf Arabisch vermitteln


Die nationale israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und das israelische Aussenministeri-
um organisierten für jordanische Lehrer ein Seminar über den Holocaust.

Eine Delegation der jordanischen einer Zeit, als der iranische Präsident Gesprächen mit jordanischen Offi-
Lehrer lernte im Verlauf eines Monats Mahmud Ahmadinedschad lautstark ziellen vorgeschlagen. Diese zeigten
die Geschichte des Holocaust kennen, den Holocaust leugnete. Die Öffent- Interesse, eine jordanische Pädago-
reiste durch Israel und traf sich mit lichkeit wurde erst nach der Abreise gendelegation nach Israel zu schicken,
führenden israelischen Persönlich- der Delegation informiert. um die Geschichte des Holocaust zu
keiten. Das Seminar wurde in aller Yad-Vashem-Mitarbeiter Yaakov studieren. «Sie hatten keinerlei Ah-
Zurückgezogenheit abgehalten – zu Yaniv hatte dieses Projekt während nung vom Holocaust und waren nicht

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL
mit den Auswir- hatten. Darüber «Gerechten der Völker» gewidmet,
kungen vertraut, hinaus erfuhren die jüdische Familien vor dem Zu-
die der Holocaust die Delegati- griff der Nazis geschützt hatten. Die
auf die israelische onsmitglieder Lehrer nahmen zudem an einer Tour
Gesellschaft hat», mehr über die durch Jerusalem teil, besuchten die
so Yaniv. Geschichte des Klagemauer, die Grabeskirche und die
Das Semi- Al-Aksa-Moschee, wo sie beteten.
nar öffnete den Repräsentanten von Yad Vashem
jordanischen Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte in sagten gegenüber der Nachrichtena-
Jerusalem
Teilnehmern die gentur «Ynet», der einmonatige Auf-
Augen gegenüber enthalt in Israel habe die Haltung der
den Gräueltaten, europäischen jordanischen Pädagogen gegenüber
die die Nazis wäh- Antisemitismus. Israel, den Juden und dem Judentum
rend des Zweiten Eine spezielle nachhaltig verändert. AN 
Weltkriegs an Ju- Veranstaltung
den und anderen wurde den Deutschsprachige Website von Yad Vashem:
Gruppen verübt muslimischen www.yad-vashem.de

MUSLIMISCHER GEBETSRAUM AUF DEM BEN-GURION-FLUGHAFEN

Gebet von Tel Aviv nach Mekka


Während Anhänger der Bahai-Religion erst kürzlich in Ägypten einen Prozess um ihr Recht auf
freie Religionsausübung verloren haben, soll auf dem Tel Aviver Ben-Gurion-Flughafen ein musli-
mischer Gebetsraum eingerichtet werden.

Der Gebetsraum im internationalen Ben-Gurion-Flughafen soll ei- erklärt wurde, dass der gewünschte Gebetsraum eingerichtet werde.
nigen Dutzend Muslimen Platz bieten. Er wird nach bester muslimischer Erfahrungsgemäss bleibt vor dem Abflug jedoch kaum Zeit für ein
Tradition mit Teppi- Gebet, obgleich die
chen ausgelegt und Passagiere aufgefor-
mit farbigen Fens- dert werden, drei
tern ausgeschmückt Stunden vor dem
werden. In der Start einzutreffen.
Moschee, in der es Die Sicherheitskon-
getrennte Bereiche trollen können sich
für Frauen und mehrere Stunden
Männer geben wird, hinziehen. Dies gilt
sollen Koranbücher erst recht für musli-
und andere heilige mische Passagiere,
Schriften des Islam die oft separat und
bereitstehen. In besonders gründ-
den angrenzenden lich untersucht
Toiletten werden werden.
die Betenden die Nach Angaben
Möglichkeit haben, der israelischen
sich entsprechend Ta g e s z e i t u n g
den muslimischen «Maariv» wollen
Vorschriften Ge- die Krankenhäuser
sicht und Füsse zu Tel Hashomer und
waschen. Rambam dem Bei-
«Bis heute gab es spiel folgen. US
weder für die abreisenden noch für die ankommenden muslimischen
Passagiere einen Ort des Gebetes auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Sie Kommentar: Aus dieser Meldung geht einmal mehr hervor,
machen etwa ein Zehntel der Reisenden aus», sagte der Knesset-Abge- was Israel im Gegensatz zu den arabischen Ländern unter Religi-
ordnete Raleb Madshadele von der Arbeitspartei. «Vor einem Monat onsfreiheit versteht. Was würde wohl passieren, wenn jemand im
war ich am Flughafen und mir wurde versprochen, dass sich dies Flughafen von Riad in Saudi-Arabien eine Synagoge errichten wollte?
ändern werde.» Wenig später erhielt der Abgeordnete vom General- Eine solche Person würde in diesem muslimischen Land nicht lange
direktor der Flughafenbehörde, Gabi Ofir, ein Schreiben, in dem ihm leben … CM 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
ISRAELS POLITIK DER ZWEIDEUTIGKEIT

Ist Israel eine Atommacht?


Eine heikle Aussage des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert könnte der traditionellen
Politik der Zweideutigkeit ein Ende gesetzt haben. War es nur ein Versehen, als er Israel in einem
Atemzug mit anderen Atommächten aufzählte?

Israels Opposition forderte Gewissheit behaupten, dass das Land Grundsätzlich zählt Israel zu
schon Olmerts Rücktritt, weil er eine Atommacht sei. Zudem hat Israel Ländern wie Japan, Deutschland,
«inkompetent» sei. Regierungsbeam- keinem Land jemals mit einem Atom-
te «korrigierten» geflissentlich seine schlag gedroht. Gleichzeitig belässt Is-
Aussage. Olmert habe nicht Israels rael seine Feinde
Besitz von Atombomben bestätigt, in dem Glauben,
sondern nur jene Länder aufgezählt, dass der jüdische Israels Atomreaktor in Dimona
die «vernünftig und verantwortungs- Staat über diese
voll keine anderen Länder bedrohen, ultimative Waffe
wie es der Iran tut». Seit Jahrzehnten verfüge. Das soll davor abschrecken,
kursieren in der Welt Gerüchte über Israel von der Landkarte zu tilgen, wie
100 bis 300 Atombomben in Israels es der iranische Präsident Ahmadine-
Arsenalen, hergestellt im Reaktor von dschad fordert.
Dimona, der im Volksmund «Textil- Den schlimmsten Schlag gegen
fabrik» genannt wird. Frankreich seine Politik der Zweideutigkeit erlitt Holland oder Brasilien, die jederzeit
hatte den Reaktor in den 1950er- Israel 1986, als ein ehemaliger Tech- eine Atombombe bauen könnten, weil
Jahren geliefert. Shimon Peres gilt niker aus Dimona einer britischen sie über das erforderliche Wissen ver-
als Wegbereiter der israelischen Atom- Zeitung Fotos der geheimen unterir- fügen. Sollte der Iran sich zum Besitz
industrie. Israel bietet der Wiener dischen Anlagen lieferte und Experten einer Atombombe bekennen, so sagten
Atombehörde nur Zugang zu einem darin «Beweise» für die Produktion israelische Experten kürzlich, könnte
kleinen Forschungsreaktor am Fluss von Atombomben entdeckten. Der Israel gezwungen sein, die gewollte
Soreq südlich von Tel Aviv, nicht aber «Atomspion» Mordechai Vanunu Politik der Zweideutigkeit aufzugeben.
zum Reaktor in Dimona. wurde von London nach Rom gelockt Mehrere arabische Länder denken we-
Israels Politik der «Zweideutig- und vom israelischen Geheimdienst gen der iranischen Bedrohung zudem
keit» soll ein atomares Wettrüsten auf einer Jacht nach Israel entführt. darüber nach, sich «für friedliche Zwe-
im Nahen Osten verhindern. Kein Im Gefängnis konvertierte der Mann cke» atomare Fähigkeiten zuzulegen.
arabisches Land soll den Vorwand zum Christentum. Nach 18 Jahren «Der Versuch, Israel die Atombombe
erhalten, sich selber mit Atomwaffen kam er frei – mit der Auflage, nicht nachzuweisen, ist gleichzusetzen mit
ausrüsten zu müssen. Solange Israel mit Journalisten zu reden. Trotz dieses dem Wunsch, arabische Staaten mit
nicht eingestanden hat, Atombom- Verrats und der weltweiten «Gewiss- instabilen Regierungen zum Griff
ben zu besitzen und auch keine Tests heit» hält Israel an seiner Politik der nach der Bombe zu zwingen», meinte
ausgeführt hat, kann niemand mit Zweideutigkeit fest. ein israelischer Atomexperte. US 

RABBINER DER «NETUREI KARTA» SOLLEN EXKOMMUNIZIERT WERDEN

Antiisraelische Ultraorthodoxe
Fünf Rabbiner der ultraorthodoxen Strömung «Neturei Karta»,
die in Teheran an der Holocaust-Leugner-Konferenz teilnahmen
und von Ahmadinedschad betont freundlich begrüsst wurden,
sollen exkommuniziert werden.

«Das Religionsgesetz fordert Errettung Israels». Er fordert «strenge


die Exkommunizierung und die Mittel» und droht mit einer «öffentli-
Verhängung eines Banns über die chen Kampagne», bei der die Namen,
Mitglieder von «Neturei Karta», die Bilder und Adressen dieser Personen
sich mit dem iranischen Präsidenten veröffentlicht werden sollen. «Das
getroffen haben», schreibt der Jeru- Publikum sollte sich vor ihnen in
salemer Rabbiner Sholom Dov Volpo Acht nehmen und sie verurteilen.»
vom «Hauptquartier der Rabbiner zur Bei «Neturei Karta» – den Wächtern

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 2/2007
AUS ISRAEL
der Stadt – handelt es sich um extrem Hilfestellung des Staates ab und leben Verräter; das war schon zu biblischen
antizionistisch und antiisraelisch ein- ausschliesslich von Spenden. Zeiten so. Als diese Rabbiner den
«In einer Zeit, in der die ganze iranischen Präsidenten Ahmadine-
Welt wegen der bedrohlichen Äusse- dschad küssten, wurden sicher viele
rungen über eine Zerstörung Israels an den Judaskuss erinnert.
zittert, kann es nichts Widerlicheres Wir sollten uns auch als wahre
und Abstossenderes geben als Juden, Freunde Israels keine Illusionen
die sich wie Fromme verkleiden und machen: Wenn Gott in, mit und
unseren Erzfeind, den iranischen durch Israel grösste Segensströme
Präsidenten, möge sein Name ausge- wirkt – unter anderem kam der Er-
löscht werden, unterstützen», heisst löser Jesus Christus aus Israel – und
es weiter in dem Rundschreiben. Israel zukünftig ein Segen für alle
Neben der Gotteslästerung sei Nationen werden wird, dann macht
dieser Akt Beihilfe zu einem Verbre- sich auch der Teufel auf. Wo immer
chen und helfe «unseren Feinden», möglich verführt er Einzelne dieses
einen weiteren Volkes zum Schlimmsten. In die-
Holocaust vor- sem Licht gesehen ist zum Beispiel
Orthodoxe Juden umarmen den Erzfeind Israels zubereiten. «Wir interessant, dass eine ganze Reihe
erklären, dass von Gründungsmitgliedern der so-
diese niedrigen wjetischen kommunistischen Partei
Wesen ausgestossen werden müs- Juden waren. Auch viele Väter des Ka-
sen. Jedem Juden ist es verboten, mit pitalismus waren Juden. Der Prophet
ihnen in Kontakt zu stehen oder sie Hesekiel sagt, dass Israel es schlimmer
gestellte ultraorthodoxe Juden. Wie an jeglicher religiöser Zeremonie zu treibt als die Heidenvölker (vgl. Hes
alle Ultraorthodoxen lehnen sie die beteiligen.» US 5,6); und dieses Wort unterstreicht
Existenz des modernen jüdischen die genannte Faktenlage. Wir sehen
Staates ab, da dieser lediglich durch Informationen zu Neturei Karta unter also einmal mehr: Wo Gott wirkt, da
die Ankunft des Messias gegründet www.nkusa.org und http://en.wikipedia.org/ ist auch der Feind nicht still. Selbst
werden könne. Im Gegensatz zu den wiki/Neturei_Karta Paulus erlebte das: «Denn mir ist eine
anderen ultraorthodoxen Strömun- Tür aufgetan zu reichem Wirken; aber
gen lehnen die Anhänger der «Netu- Kommentar: Innerhalb des jü- auch viele Widersacher sind da» (1.Kor
rei Karta» jedoch auch jede finanzielle dischen Volkes gibt es immer wieder 16,9). CM 

LIBANON-KRIEG

Weniger zivile Tote als angenommen


Die Zahl der getöteten Zivilisten während des zweiten Libanon-Krieges hat sich drastisch verrin-
gert. Mahmud Komate, Vizechef des Politbüros der Hisbollah-Miliz, gestand nämlich ein, dass
seine Organisation etwa 250 Kämpfer verloren habe und nicht nur 84, wie er bisher öffentlich
zugegeben hatte.

Die Gesamtzahl der Toten im Libanon während des Krie- ges wurden insgesamt 17 000 Libanesen und 600 Israelis
ges im Juli und August 2006 wird von offiziellen Stellen im getötet. US
Libanon mit 1 100 angegeben. Israelische Militärs vermuten,
dass die Hisbollah um die 600 Kämpfer verloren hat. Noch Kommentar: Viele erinnern sich sicher noch daran, wie die
während des Krieges teilte Israel mit, rund 400 Hisbollah- europäischen Medien während des letzten Libanonkrieges im-
Mitglieder namentlich identifiziert zu haben. Allein bei den mer wieder von sehr vielen Todesopfern aufgrund israelischer
schweren Gefechten in den Dörfern Ras el Maroun und Bint Angriffe sprachen. Heute stellt sich zwar immer mehr heraus,
Jebeil habe die Hisbollah nach israelischen Angaben etwa wie sehr diese Journalisten gelogen haben, doch man hört
300 Kämpfer verloren. von ihnen diesbezüglich fast nichts mehr. Man nimmt es mit
Das Eingeständnis der Hisbollah, wesentlich mehr Verluste der Wahrheit lieber nicht so genau, wenn es um Israel geht.
erlitten zu haben als zunächst veröffentlicht, reduziert die Aber der Tag wird kommen, an dem Gott alle Völker danach
Zahl der im Krieg getöteten Zivilisten deutlich. Das wiederum beurteilt, wie sie sich Israel gegenüber verhalten haben.
relativiert Behauptungen, wonach die israelische Luftwaffe Auch für uns Christen ist es äusserst wichtig, wie wir zum
«überproportional» hauptsächlich zivile Ziele angegriffen jüdischen Volk stehen. Hüten wir uns vor jedem noch so ver-
habe. Zum Vergleich: Während des ersten Libanon-Krie- steckten Antisemitismus! CM 

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