Grusswort

Als im Sommer letzten Jahres eines unserer Enkelkinder fast ertrunken wäre, wurde mir erneut
bewusst, welche Macht doch das Gebet hat. Der Junge lag mehrere Minuten unter Wasser. Leblos,
mit Atemstillstand wurde er geborgen. Der herbeieilende Notarzt bestellte sogleich einen Rettungs-
hubschrauber. Würde der Kleine wieder aufwachen? Würde er am Leben bleiben? Und wenn ja, wür-
de sein Gehirn durch die fehlende Sauerstoffzufuhr geschädigt sein?
Viele unserer Freunde, die sofort benachrichtigt wurden, beteten. Gott kann, das wussten wir,
aber würde Er es auch tun? Ja, Er tat es! Er erhörte die Gebete in herrlicher Weise. Nach wenigen
Tagen durfte der Junge das Krankenhaus völlig wieder hergestellt verlassen.
Erhört Gott immer, wenn wir zu Ihm beten? Sicherlich ist vielen von uns die Bibelstelle in Ja-
kobus 5,17 bekannt: «Elia war ein Mensch gleichwie wir; und er betete ein Gebet, dass es nicht
regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate.» Dass Elia wirklich wie
unsereiner war, ist deutlich an der depressiven Phase zu erkennen, die er unter einem Strauch in

Inhalt der Wüste durchlitt (vgl. 1.Kön 19,1-4). Aber als ein Mensch von gleicher Art wie wir betete er ein
Gebet, das der Herr viel umfassender erhörte, als Elia sich das hätte vorstellen können.
Wir sind geneigt, uns unter der Erhörung von Gebeten bestimmte Ereignisse vorzustellen und
erwarten, dass sie als Antwort Gottes eintreten müssten. Wir versuchen, uns die Art der Erhörung
Biblische Botschaft gedanklich auszumalen. Gott aber sagt: «… meine Gedanken sind nicht eure Gedanken …» (Jes
4 Offenbarte Geheimnisse 55,8). Da haben wir einen lieben Angehörigen, der eine schwere Krankheit durchleidet. Wir beten
anhaltend und meinen, Gott müsste doch endlich eingreifen. Aber es geschieht nichts. Könnte es
Im Blickfeld nicht sein, dass Gott etwas ganz anderes mit uns vorhat, uns genau diesen Weg gehen lässt, um
uns vor etwas anderem zu bewahren, oder dass Er uns in dieser Trübsal belässt, damit wir jemand
9 Mit der Bibel durchs neue Jahr anderem ein wunderbares Zeugnis sind? Jesus zögerte scheinbar die Erhörung der Bitte von Maria
10 Frieden im Herzen bringt Frieden für und Martha für ihren Bruder Lazarus hinaus. Warum das so war, wird in Johannes 11,4 deutlich:
die Welt «… zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.»
11 Man(n bzw. Frau) will nicht mehr Gott erhört, aber oft ganz anders, als wir denken. Wir sind voller Ungeduld, doch Er hat Zeit. Er
erwachsen werden wird sich nicht verspäten. Er wird die Erhörung nicht unnötig hinauszögern. Er kennt uns. Er weiss,
12 Die Wahrheit über die Lüge was wir brauchen (Mt 6,8.32; Lk 12,30). Sein Weg mit uns wird herrlich sein und viel höher, als wir
14 Der Antichrist uns das ausdenken können (Jes 28,29; 55,9). Das ist unser Gott, auf den wir trauen!
15 Die 144 000 Lichter Vielleicht führt Gott uns sogar in Situationen hinein, wo wir das Gebet aufgeben möchten, wo
16 Das geht unter die Haut wir denken, Er erhöre uns doch nicht oder es sei schon zu spät. Das dachten jene Knechte des Sy-
17 Das darf doch wohl nicht wahr sein! nagogenvorstehers Jairus auch, als sie zu ihm sagten: «Deine Tochter ist gestorben; was bemühest
du weiter den Meister?» (Mk 5,35). Es hat keinen Sinn mehr, Jesus zu rufen. Es ist zu spät. Die
18 Und die Bibel hat doch Recht
Gelegenheit ist verpasst. Doch genau an diesem Punkt kann sich Jesus in Seiner ganzen Herrlich-
keit, Grösse und Macht offenbaren. – Das will Er auch mit unseren Anliegen tun. Darum sollten wir
Fragen – Antworten im Gebet niemals nachlassen. Für unseren Herrn Jesus ist es nie zu spät. Zu Seiner Zeit wird Er auf
20 Alle Obrigkeit von Gott eingesetzt? eine Weise erhören, wie wir es nicht ahnen. Als Lazarus gestorben war und Jesus zu Martha sagte:
21 Nasch- und Kaufsucht «Dein Bruder wird auferstehen» (Joh 11,23), da antwortete sie ausweichend und interpretierte die
Worte Jesu in Bezug auf die Auferstehung in der Ewigkeit (V 24). Irgendwie konnte sie doch nicht
daran glauben, dass es noch am selben Tag geschehen sollte. Aber Jesus ist so ganz anders. Er ist
3 Grusswort
ganz real. Er lebt und handelt in der Wirklichkeit. Die Tat Jesu durch die Auferweckung des Lazarus
11 Aufgegriffen
(V 38-44) hatte grosse Folgen: «Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sa-
19 Streiflicht hen, was Jesus tat, glaubten an ihn» (V 45). Und in Johannes 12,11 lesen wir: «… denn um seinet-
22 Dir kann nur Jesus helfen willen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.» Könnte es nicht
22 Impressum sein, dass Gott dieses Ziel auch mit unserem Leben im Auge hat?
«… um seinetwillen glaubten viele an Jesus …»

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > Januar 2005 3

 Biblische Botschaft

Offenbarte
Marcel Malgo

A
ls Ausgangspunkt zu diesem
aktuellen Thema dient uns
der Traum Nebukadnezars

Geheimnisse
Warum bleibt die Bibel selbst für manche Christen
ein Buch mit «sieben Siegeln»? Wo liegt der Schlüs-
sel, um auch die Tür zu «dunklen Stellen» darin zu
öffnen und zu verstehen?
von den vier Weltreichen,
den vorerst niemand deuten konnte.
Denn Nebukadnezar verlangte von
seinen Wahrsagern, dass sie ihm sagen
sollten, was er geträumt hatte, und da-
nach, was der Traum bedeute: «Darum
sagt mir den Traum; so kann ich mer-
ken, dass ihr auch die Deutung trefft»
(Dan 2,9). Bei dieser Forderung des
Weltherrschers senkten die Wahrsager
resigniert ihre Köpfe und sprachen: «Es
ist kein Mensch auf Erden, der sagen
könnte, was der König fordert. Ebenso
gibt es auch keinen König, wie gross
oder mächtig er sei, der solches von
irgendeinem Zeichendeuter, Weisen
oder Wahrsager fordern würde. Denn
was der König fordert, ist zu hoch,
und es gibt auch sonst niemand, der
es vor dem König sagen könnte, ausge-
nommen die Götter, die nicht bei den
Menschen wohnen. Da wurde der König
sehr zornig und befahl, alle Weisen von
Babel umzubringen. Und das Urteil ging
aus, dass man die Weisen töten sollte.
Auch Daniel und seine Gefährten suchte
man, um sie zu töten» (V 10-12).
Aber der jüdische Jüngling Daniel
steckte den Kopf nicht einfach in den
Sand und wartete ab, sondern er ging
mutig zum König hinein und bat ihn um
eine Frist, innert der er dem König den
Traum und die Deutung sagen wollte
(V 16). Darauf ging er heim «und teilte
es seinen Gefährten Hananja, Mischaël
und Asarja mit, damit sie den Gott des
Himmel um Gnade bäten wegen dieses
Geheimnisses und Daniel und seine Ge-
fährten nicht samt den andern Weisen
von Babel umkämen. Da wurde Daniel
dies Geheimnis durch ein Gesicht in
der Nacht offenbart. Und Daniel lobte
den Gott des Himmels … Da ging Da-
niel hinein zu Arjoch, der vom König
Befehl hatte, die Weisen von Babel um-
zubringen, und sprach zu ihm: Du sollst
die Weisen von Babel nicht umbringen,
sondern führe mich hinein zum König,
ich will dem König die Deutung sagen.

4 MNR > Januar 2005

Arjoch brachte Daniel eilends hinein den Propheten, seinen Knechten.» grösste Geheimnis; und Gottes Heiliger
vor den König und sprach zu ihm: Ich Hier wird deutlich, dass Gott der Herr Geist eifert darum, Ihn in uns immer
habe einen Mann gefunden unter den gerne verborgene Dinge offenbaren will. mehr zu offenbaren und zu enthüllen.
Gefangenen aus Juda, der dem König Es ist, als ob Er sagen möchte: «Es ist Gottes Geist möchte, dass wir unseren
die Deutung sagen kann. Der König ant- Mein Wunsch, Meinen Knechten Meine Heiland immer besser kennen lernen,
wortete und sprach zu Daniel, den sie Geheimnisse anzuvertrauen.» Bisweilen immer mehr erfassen, wer Er ist und
Beltschazar nannten: Bist du es, der mir ist es Ihm sogar ein echtes Bedürfnis, was Er ist. Und glauben Sie mir: Jesus
den Traum, den ich gesehen habe, und Menschen verborgene Dinge Seines Christus wird immer ein Geheimnis
eine Deutung kundtun kann? Daniel Herzens anzuvertrauen. So hören wir bleiben, weil wir letztendlich nicht er-
fing an vor dem König und sprach: Das Ihn in Bezug auf das Gericht über So- fassen können, wie herrlich Er ist. Das
Geheimnis, nach dem der König fragt, dom und Gomorra sagen: «Wie könnte wird dann ein Ende haben, wenn wir
vermögen die Weisen, Gelehrten, Zei- ich Abraham verbergen, was ich tun Ihn sehen, wie Er ist (1.Joh 3,2).
chendeuter und Wahrsager dem König will …?» (1.Mo 18,17). Welches ist nun das andere Geheim-
nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im nis, das aus dem ersten erwächst? Kein
Himmel, der kann Geheimnisse offenba- Welches sind die wichtigsten geringeres als unsere bevorstehende
ren. Der hat dem König Nebukadnezar Entrückung in das himmlische Reich
kundgetan, was in künftigen Zeichen
Geheimnisse, die der Herr uns unseres Heilandes Jesus Christus. Pau-
geschehen soll. Mit deinem Traum und enthüllen möchte? lus beschreibt es so: «Siehe, ich sage
deinen Gesichten, als du schliefst, ver- Es gibt deren zwei, die an Grösse euch ein Geheimnis: Wir werden nicht
hielt es sich so …» (V 17-19.24-28). und Herrlichkeit alle anderen weit alle entschlafen, wir werden aber alle
übertreffen. Als erstes Geheimnis nen- verwandelt werden; und das plötzlich,
Ein Gott, der Geheimnisse offenbart
Göttliche Geheimnisse sind
normalerweise unserem Ver-
stand verborgen. Wo es aber in Göttliche Geheimnis-
Gottes Ratschluss steht, werden
sie durch Ihn, den Herrn selbst,
se sind normalerweise
enthüllt. unserem Verstand ver-
Nicht a lle gött lichen Ge-
heimnisse werden enthüllt; es
borgen. Wo es aber in
gibt solche, die uns verborgen Gottes Ratschluss steht,
bleiben. Als Daniel zum Beispiel
eine gewaltige Weissagung hörte,
werden sie durch Ihn,
aber dann sagten musste: «… ich den Herrn selbst, ent-
hörte es, aber ich verstand’s
nicht …» (Dan 12,8), wurde
hüllt
ihm ganz klar gesagt: «Geh
hin, Daniel; denn es ist verborgen und
versiegelt bis auf die letzte Zeit» (V 9).
Diese Weissagung blieb also sogar für
Daniel ein Geheimnis. Ähnliches sehen ne ich hier unseren Heiland selbst; den in einem Augenblick, zur Zeit der letz-
wir auch bei Johannes auf Patmos. Er im Fleisch gekommenen Sohn Gottes. ten Posaune. Denn es wird die Posaune
hörte die sieben Donner reden, und Jesus Christus ist ein solch grosses erschallen, und die Toten werden auf-
unmittelbar danach lesen wir: «… als Geheimnis, dass Paulus sozusagen erstehen unverweslich, und wir werden
die sieben Donner geredet hatten, nach Worten ringt, wenn er Timotheus verwandelt werden» (1.Kor 15,51-52).
wollte ich es aufschreiben. Da hörte schreibt: «… anerkannt gross ist das Ich bin überzeugt, dass uns der Hei-
ich eine Stimme vom Himmel zu mir Geheimnis der Gottseligkeit: Gott ist lige Geist gerade in der heutigen Zeit
sagen: Versiegle, was die sieben Don- geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im immer tiefer auch in dieses Geheimnis
ner geredet haben, und schreib es nicht Geist, erschienen den Engeln, gepredigt einführen möchte. Und warum? Weil
auf!» (Offb 10,4). Also auch hier sollte es unter den Heiden, geglaubt in der Welt, alle Zeichen darauf hindeuten, das es
ein Geheimnis bleiben, was die sieben aufgenommen in Herrlichkeit» (1.Tim nicht mehr lange dauern wird, bis die
Donner geredet hatten; und bis heute 3,16). Auch im Kolosserbrief greift der Entrückung geschieht. Wir leben heute
wissen wir es nicht. Apostel dieses Thema auf, und spricht in der Zeit, von der geschrieben steht:
Aber andere Geheimnisse wiederum vom «Geheimnis, das vor den Zeitaltern «Denn noch eine kleine, ganz kleine
werden, entsprechend dem souveränen und Geschlechtern verborgen war, nun Weile, so wird kommen, der da kommen
Willen des Allmächtigen, enthüllt. Und aber seinen Heiligen geoffenbart wor- soll und nicht verziehen» (Hebr 10,37).
ich glaube, hier sagen zu dürfen, dass den ist, denen Gott kundtun wollte,
es sozusagen zu den Grundsätzen des welches der Reichtum der Herrlichkeit Kann der Herr auch uns Seine
Herrn gehört, verborgene Dinge zu of- dieses Geheimnisses unter den Völkern
fenbaren. So lesen wir es zum Beispiel sei, nämlich: Christus in euch, die Hoff-
Geheimnisse offenbaren?
in Amos 3,7: «Gott der Herr tut nichts, nung der Herrlichkeit» (Kol 1,26-27). Sind wir Menschen, denen Gott Ver-
er offenbare denn seinen Ratschluss Jesus Christus selbst ist mit Abstand das borgenes offenbaren, denen Er Seine

MNR > Januar 2005 5


Biblische Botschaft
Gedanken mitteilen kann? Konnte Er wenig gebetet haben, um die Geheim-
uns die zwei grössten Geheimnisse, nisse Gottes zu erfahren. Wie war das
diese so gewaltigen Wahrheiten, bereits damals bei Daniel? Er war ein geister-
enthüllen? füllter Mensch; und solchen Menschen
Auf welchem Wege lüftet der Herr enthüllt Gott der Herr Geheimnisse.
über noch verborgene Dinge den Schlei- Und er war ein Beter, der vom Herrn
er? Grundsätzlich ist es so, dass Er es Erleuchtung über Geheimnisse erflehte,
mehr denn je zuvor durch Sein Wort die er noch nicht verstand.
tut. In Psalm 119,130 lesen wir beispiels- Blicken wir in der Geschichte noch
weise: «Die Erschliessung deiner Worte etwas weiter zurück: Als Joseph dem
erleuchtet …» Und Pharao von Ägyp-
Sprüche 6,23 sagt: ten dessen Träume
«Denn das Gebot «Das Geheimnis, nach auslegte und ihn
(oder: das Wort) ist
eine Leuchte und
dem der König fragt, beriet, wie er in
den kommenden
das Gesetz (oder: vermögen die Weisen, Ja hren vorgehen
Gelehrten, Zeichendeu- sollte, konnte die-
ser nur noch sagen:
ter und Wahrsager dem «Wie könnten wir
König nicht zu sagen. einen Mann fin-
den, in dem der
Aber es ist ein Gott im Geist Gottes ist
Himmel, der kann Ge- wie in diesem ? »
(1.Mo 41,38). Der
heimnisse offenbaren» grosse Herrscher
Pharao bezeugte
damit also, dass in
Joseph der Geist Gottes wohnte. Das
war seine Erklärung dafür, warum
dieser junge Israelit das Geheimnis
seiner Träume in solch grosser Weis-
heit deuten konnte. Auch Daniel war
ein geisterfüllter Mensch, der damals
vor den König Nebukadnezar trat, um
ihm den Traum zu erzählen und zu
das Wort) ein Licht …» Anders gesagt: erklären, was er bedeute. Die Weisen
Das Wort Gottes bringt Licht über noch von Babel konnten das Geheimnis des
verborgene Dinge, es stellt sie uns klar Traumes nicht lüften, aber Daniel sagte
und deutlich vor Augen; das Wort Got- zum damaligen Weltherrscher: «… es ist
tes offenbart Geheimnisse, es enthüllt ein Gott im Himmel, der kann Geheim-
uns Rätsel. Oder denken wir an die nisse offenbaren» (Dan 2,28).
Aussage des Petrus in seinem zweiten Der Schlüssel, damit Gott einem
Brief: «… wir haben desto fester das Menschen Geheimnisse offenbaren
prophetische Wort, und ihr tut wohl, kann, besteht im Erfülltsein mit Gottes
dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, Geist, und ein solcher Gläubiger betet
das da scheint in einem dunklen Ort, bis konkret um eine Offenlegung des Ver-
der Tag anbreche und der Morgenstern bogenen. So verhielt es sich auch bei
aufgehe in euren Herzen» (2.Petr 1,19). Daniel, der heimging, den Sachverhalt
Die Zukunft ist für so viele Christen ein seinen Gefährten Hananja, Mischäel und
verborgenes Geheimnis, und gerade des- Asarja mitteilte, «damit sie den Gott des
halb hat uns Gott das prophetische Wort Himmels um Gnade bäten wegen dieses
gegeben als «ein Licht, das da scheint in Geheimnisses und Daniel und seine Ge-
einem dunklen Ort». Wir tun gut daran, fährten nicht samt den andern Weisen
darauf zu achten! von Babel umkämen. Da wurde Daniel
Vielleicht konnte Ihnen der Herr mit- dies Geheimnis durch ein Gesicht in der
tels Seines Wortes bis zum heutigen Tag Nacht offenbart. Und Daniel lobte den
keine Geheimnisse offenbaren. Warum Gott des Himmels» (Dan 2,17-19).
ist das so? Weil es Ihnen an der Kraft des Gott lüftet den Schleier über verbor-
Heiligen Geistes mangelt und weil Sie so gene Dinge, wenn geisterfüllte Beter Ihn
6 MNR > Januar 2005
inniglich darum bitten. Damit sage ich
nicht, dass wir immer, wenn wir den
Herrn darum bitten, verborgene Dinge
enthüllt bekommen. Gott hört uns zwar
jedes Mal, wenn wir zu Ihm rufen, aber
Er ist völlig souverän im Beantworten
unserer Gebete. Doch das soll nicht un-
sere Sorge sein, sondern wir wollen tun,
was im Kolosserbrief geschrieben steht:
«Seid beharrlich im Gebet und wacht in
ihm mit Danksagung» (Kol 4,2). Denn
grundsätzlich ist uns gerade das Gebet
von Gott gegeben, um Licht über ver-
borgene Dinge zu bekommen. Das ist
biblische Wahrheit (vgl. Dan 10).
Wie steht es da bei uns? Hat Gottes
Geist tatsächlich Raum in uns und sind
wir betende Bibelleser? Wenn wir den
Heiligen Geist in uns dämpfen oder be-
trüben, werden wir zwar in der Bibel le-
sen, aber alles ist darin wie verrammelt.
Darum werden wir gewarnt: «Den Geist
dämpft nicht …» (1.Thess 5,19) und:
«… betrübt nicht den Heiligen Geist
Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für
den Tag der Erlösung» (Eph 4,30). Wann
betrüben wir den Heiligen Geist oder
dämpfen Ihn? Wenn sich in unserem
Leben unvergebene Schuld und Sünde
befindet. Ein betrübter oder gedämpf-
ter Heiliger Geist wird uns zwar nicht
gänzlich verlassen, aber durch unsere
Schuld wird Er nicht mehr so in uns ar-
beiten können, wie Er das gerne möchte;
Sein Handeln wird eingeschränkt. Und
das bedeutet auch, dass der Herr Seine
wichtigsten Geheimnisse in Ihnen nicht
mehr offenbaren und für Sie den Schleier
über noch verborgene Dinge nicht mehr
lüften kann. Denn Gott der Herr enthüllt
Geheimnisse durch Sein Wort mittels des
Heiligen Geistes, wie es der Herr Jesus
gesagt hat: «… der Tröster, der Heilige
Geist, den mein Vater senden wird in
meinem Namen, der wird euch alles
lehren und euch an alles erinnern, was
ich euch gesagt habe» (Joh 14,26), und:
«Wenn aber jener, der Geist der Wahr-
heit, kommen wird, wird er euch in alle
Wahrheit leiten. … was zukünftig ist,
wird er euch verkündigen. Er wird mich
verherrlichen …» (Joh 16,13-14). Ja, Got-
tes Geist will uns die Geheimnisse des
Wortes offenbaren, erschliessen und klar
machen. Aber wie ist das möglich, wenn
der Heilige Geist in uns durch irgend-
welche unvergebenen Sünden blockiert
ist; wenn da Unreinheiten sind, die Ihn
hindern, den Schleier über die grössten
Geheimnisse Gottes zu lüften?
Daniel und Joseph waren geister-
füllte Gläubige, und nur solchen Men-
schen werden göttliche Geheimnisse
offenbart. Sogar der Pharao musste im hell, unverstandene Texte klar und
Blick auf Joseph sagen: «Wie könnten wir ehemalige «Durststrecken» zu la-
einen Mann finden, in dem der Geist benden Oasen werden. Werden Sie
Gottes ist wie in diesem?» ein geisterfüller, betender Christ,
Gott kann uns auch deshalb Seine dem der Herr Sein Herz öffnen,
Geheimnisse nicht offenbaren, weil mit dem Er Seine Gedanken tei-
wir oft keine betenden Bibelleser sind. len und ihm Seine Geheimnisse
Denn nur wenn wir Sein Wort betend offenbaren kann.
lesen, werden wir das Verborgene in
Seinem Wort enthüllt bekommen. Was Was ist mit offenbarten
tat Daniel, als er vor dem unlösbaren
Geheimnissen zu tun?
Geheimnis des Traumes von König Al s
Nebukadnezar stand? Er bewegte sei- Von Daniel lesen wir: «Da hat te n die siebe n D
ne Freunde, mit ihm zu Gott zu beten ging Daniel hinein zu Arjoch,
Da hör , wollte ich e onne r ge red
«wegen dieses Geheimnisses … Da
wurde Daniel dies Geheimnis durch
der vom König Befehl hatte,
die Weisen von Babel um- mel zu te ich eine S s aufschreib e t
ein Gesicht in der Nacht offenbart». zubringen, und sprach zu siebe n Dmir sage n: V timme vom e n.
Nicht nur die Welt, sondern auch ihm: Du sollst die Weisen onne r g e rsiegle, Him-
manche Christen reden über die Bibel von Babel nicht umbrin- schreib e r e de t
habe nw, a s die
als über ein Buch mit sieben Siegeln,
und dies nicht zuletzt deshalb, weil sie
gen, sondern führe mich
hinein zum König, ich e s nicht und
ihre Bibel nicht betend lesen. Auch der
König David hat ganz klar erfasst, dass
will dem König die
Deutung sagen. Arjoch
auf!
er die Wunder bzw. die Geheimnisse in brachte Daniel eilends
Gottes Wort nur verstünde, wenn er im hinein vor den König und
Gebet darum ringen würde. Darum hat sprach zu ihm: Ich habe einen Mann
er gebetet: «Öffne mir die Augen, dass gefunden unter den Gefangenen aus
Juda, der dem König die Deutung
sagen kann. Der König antwortete ging auch nicht hinauf nach Jerusalem
und sprach zu Daniel, den sie Belt- zu denen, die vor mir Apostel waren,
schazar nannten: Bist du es, der sondern zog nach Arabien und kehrte
mir den Traum, den ich gesehen wieder zurück nach Damaskus» (Gal
habe, und seine Deutung kundtun 1,15-17). Paulus wurde das Geheimnis
kann? Daniel fing an vor dem König des Evangeliums in wunderbarer Weise
und sprach: Das Geheimnis, nach erschlossen. Was tat er? Er besprach sich
dem der König fragt, vermögen die nicht mit Fleisch und Blut; ging nicht
Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter hinauf nach Jerusalem, um die anderen
und Wahrsager dem König nicht Apostel zu befragen, sondern er zögerte
zu sagen. Aber es ist ein Gott im keinen Augenblick, den ihm von Gott of-
Himmel, der kann Geheimnisse fenbarten Weg der Evangeliumsverkün-
offenbaren. Der hat dem König digung unter den Heiden zu gehen.
Nebukadnezar kundgetan, was in Nachdem Andreas aus dem Mund
künftigen Zeiten geschehen soll» Johannes des Täufers im Blick auf den
(Dan 2,24-28). Daniel zweifelte Sohn Gottes, Jesus Christus, die Wor-
keinen Augenblick an dem, was te vernommen hatte: «Siehe, das ist
ihm offenbart wurde, sondern Gottes Lamm!» (Joh 1,36) – und ihm
liess sich eilends zu König Nebu- damit eines der grössten Geheimnisse
kadnezar führen, um ihm sowohl aller Zeiten enthüllt wurde – zögerte er
den Traum als auch die Deutung keinen Augenblick, sondern begab sich
zu sagen. mit dieser gewaltigen Offenbarung im
Als Paulus an die Gemeinde Herzen schnurstracks zu seinem Bru-
zu Galatien einen Brief verfasste, der Simon und brachte ihn zu Jesus:
Gott lüftet den Schleier über verborgene Dinge, wenn schrieb er den dortigen Gläubi- «Einer von den zweien, die Johannes
geisterfüllte Beter Ihn inniglich darum bitten gen unter anderem von seiner gehört hatten und Jesus nachgefolgt
Berufung, Bekehrung und seinem waren, war Andreas, der Bruder des
ich sehe die Wunder an deinem Gesetz» Werdegang: «Als es aber Gott wohl Simon Petrus. Der findet zuerst seinen
(Ps 119,18). gefiel, der mich von meiner Mutter Bruder Simon und spricht zu ihm:
Beginnen auch Sie (wenn Sie es nicht Leib an ausgesondert und durch seine Wir haben den Messias gefunden, das
bereits tun!) Ihre Bibel mit betendem Gnade berufen hat, dass er seinen heisst übersetzt: der Gesalbte. Und er
Herzen zu lesen: Beten Sie konsequent Sohn offenbarte in mir, damit ich ihn führte ihn zu Jesus» (V 40-42). Ebenso
vor, während und nach dem Lesen. durchs Evangelium verkündigen sollte handelte etwas später auch Philippus.
Dann werden Sie staunen, wie für Sie unter den Heiden, da besprach ich Nachdem ihm in einem Augenblick das
plötzlich «dunkle Stellen» licht und mich nicht erst mit Fleisch und Blut, gewaltige Geheimnis des Evangeliums

MNR > Januar 2005 7


Biblische Botschaft
aufgegangen war (Joh 1,43), zögerte
auch er keinen Augenblick, es Nathanael
weiterzusagen: «Wir haben den gefun-
den, von dem Mose im Gesetz und die
Propheten geschrieben haben, Jesus,
Josefs Sohn, aus Nazareth» (V 45).
Oder denken wir an den Kämmerer
aus Äthiopien, dem durch den Evan-
gelisten Philippus in gewaltiger Weise
das Geheimnis des Evangeliums enthüllt
worden war. Er zögerte keinen Moment,
sich taufen zu lassen: «Als sie aber des
Weges dahinzogen, kamen sie zu einem
Wasser, und der Kämmerer spricht: Sie-
he, hier ist Wasser! Was hindert mich,
getauft zu werden? Da sprach Philippus:
Wenn du von ganzem Herzen glaubst,
so ist es erlaubt. Er antwortete und
sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus
der Sohn Gottes ist! Und er hiess den
Wagen anhalten, und sie stiegen beide
in das Wasser hinab, Philippus und der
Kämmerer, und er taufte ihn. … er zog
fröhlich seines Weges» (Apg 8,36-39).
Sowohl Daniel als auch Paulus, An-
dreas, Philippus und der Kämmerer
quittierten die gewaltige Offenbarung
des Geheimnisses von Jesus Christus
nicht einfach mit einem kurzen Dan-
keschön. Nein, jeder von ihnen zog
für sich persönlich direkt die nötigen
Konsequenzen: Daniel eilte sofort zum
König. Paulus ging entsprechend der
empfangen Offenbarung konsequent
seinen Weg. Andreas hatte nur einen
Gedanken, den er sogleich in die Tat
umsetzte: Auch Simon, meinem Bruder,
muss dieses Geheimnis offenbart wer-
den. Dasselbe galt für Philippus in Bezug
auf Nathanael. Und der Kämmerer aus
Äthiopien konnte nur noch an eines den-
ken: Jetzt muss ich getauft werden.
Was tun wir mit den zwei
allergrössten offenbarten
Geheimnissen?
In der Bibel sind uns die zwei aller-
grössten Geheimnisse offenbart:
• Das Geheimnis der Gottseligkeit,
das heisst der im Fleisch gekommene
Christus (1.Tim 3,16).
• Das Geheimnis unserer Verwand-
lung, nämlich die Entrückung (1.Kor
15,51-52).
Wie gehen wir mit diesen offenbarten
Geheimnissen um, was bewirken sie in
uns? Manchmal werde ich den Eindruck
nicht los, dass wir Christen im Hinblick
8 MNR > Januar 2005
unter dem Himmel leben, auf diese Erde
gedrückt.» Dabei bezog er sich auf Ephe-
ser 6,12, wo geschrieben steht: «Denn
wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu
auf solch gewaltige Offenbarungen, die kämpfen, sondern mit Mächtigen und
Gottes Geist uns selbst enthüllt Gewaltigen, nämlich mit den Herren
hat, viel zu oberflächlich le-
ben. Wie sehr sorgen wir uns
um das Diesseits; wie heftig
können wir uns oft über
Bagatellen ereifern und wie
sehr können wir uns mit ei-
gentlich belanglosen Dingen Geh hin, Daniel ;
dieser Welt beschäftigen?
Dabei wissen wir noch so
wenig über das gewaltige
de nn e s ist ve rbor-
Geheimnis «Christus in
uns» und stehen dazu auch ge n und ve rsiegelt
noch unmittelbar vor der
Ewigkeit, dem anderen
Geheimnis. A ber was
bis auf die le tzte
bewirkt das alles in uns?
Ist es uns eine tägliche Zeit
Gebetslast, dass die sich
in unserer Familie be-
findenden, noch uner-
retteten Menschen den
Herrn Jesus in ihre
Herzen aufnehmen (Joh
1,12)? Ist es uns ein Her-
zensanliegen, dass wir uns immer tiefer
heiligen und reinigen lassen durch das der Welt, die in
Wort Gottes und das teuer vergossene dieser Finsternis
Blut des Lammes? Erfüllt uns ein tiefes herrschen, mit
Sehnen, unserem Heiland immer ähn- den bösen Geistern unter
licher zu werden? Sind wir wartende dem Himmel.» Diese bösen Geister ge-
Christen? Unser Herr ruft auch uns zu: hören heute bereits zum Geheimnis der
«Lasset eure Lenden umgürtet sein und Bosheit; und je näher das Geheimnis der
eure Lichter brennen und seid gleich Entrückung kommt, desto mehr werden
den Menschen, die auf ihren Herrn war- die finsteren Mächte auf die Erde ge-
ten, wann er aufbrechen wird von der drückt und bedrängen uns.
Hochzeit, damit, wenn er kommt und Sind wir uns bewusst, welche Ver-
anklopft, sie ihm sogleich auftun» (Lk antwortung es mit sich bringt, um das
12,35-36). Lassen wir unsere «Lichter Geheimnis der Gottseligkeit und der
brennen» und warten wir ganz konse- Entrückung zu wissen? Sind wir uns
quent auf Jesus? bewusst, dass dies von uns sowohl
Warum sollten wir gerade in dieser Taten als auch einen besonders gehei-
Zeit mehr als je zuvor wachsame und ligten Lebenswandel fordert? Möge es
aktive Christen sein? Weil sozusagen so sein, dass wir in dieser Sache heute
synchron mit dem näher kommenden ganz neu umdenken und uns verändern
grossen Geheimnis der Entrückung lassen, wie es Römer 12,2 sagt: «Passet
sich auch ein anderes Geheimnis im- euch nicht diesem Weltlauf an, sondern
mer mehr entfaltet: das Geheimnis der verändert euer Wesen durch die Erneue-
Bosheit. Wenn Paulus schon vor über rung eures Sinnes (oder: Denkens) , um
2000 Jahren schrieb: «Denn es regt sich prüfen zu können, was der Wille Got-
schon das Geheimnis der Bosheit; nur tes sei, der gute und wohlgefällige und
muss der, der es jetzt noch aufhält, weg- vollkommene.» Wir dürfen nicht solche
getan werden» (2.Thess 2,7), wie nah sein, die sich selbst betrügen, sondern
muss es dann heute sein?! Mein Vater Gläubige, die den Willen Gottes in den
Wim Malgo hat schon vor vielen Jahren Worten der Bibel erkennen und tun:
Folgendes gesagt: «Je näher die Entrü- «Seid aber Täter des Wortes und nicht
ckung kommt, desto mehr werden die Hörer allein, womit ihr euch selbst be-
bösen Geister und finsteren Mächte, die trügen würdet» (Jak 1,22). 
 Im Blickfeld
Mit der
Bibel durchs
neue Jahr
Nicht nur im «Jahr der Bibel» sollten
wir der Bibel mehr Aufmerksamkeit
schenken, sondern jedes Jahr zum
Bibeljahr machen und jeden Tag des
Jahres ein Ja zur Bibel haben – auch
2005.
T
essen von Heyderbreck, Vorstands-
mitglied der deutschen Bank, gab
auf die Frage, welchem Satz eines
Philosophen oder Schriftstellers er sich
verbunden fühle, zur Antwort: «Ich
halte mich an die Bibel.»1
Gewöhnlich gehen die Leute mit gu-
ten Vorsätzen ins neue Jahr. Wie wäre
es, wenn Sie sich ganz neu vornähmen,
mehr und intensiver in der Bibel zu
lesen? Das würde ihr Leben mehr ver-
ändern als alle anderen guten Vorsätze.
Wenn sie jeden Tag einen Abschnitt
aus dem Worte Gottes lesen, darüber
nachdenken und beten, werden sie bald
feststellen, welch ein Segen darin für
Sie und Ihre Mitmenschen verborgen
liegt. Irgendwo las ich den Spruch: «Was
du ansiehst, gewinnt Macht über dich.»
Wer sich viele sündige Dinge vor Augen
stellt, wird mit der Zeit davon geprägt.
Wer hingegen in den Spiegel des Wor-
tes Gottes sieht und es in seinem Leben
auch umsetzt, wird dadurch verändert
(vgl. Jak 1,21-25).
Ein Missionar sagte mir einmal sinn-
gemäss: «Wenn die Christen doch nur
wüssten, wie schön es ist, täglich eine
Stille Zeit im Umgang mit der Bibel zu
haben, sie würden diese Zeit nicht mis-
sen wollen. Doch leider wissen viele gar
nicht, wie schön das ist und sehen die
‹Stille Zeit› eher als eine Pflicht erfüllen-
de Qual, statt ein Vorrecht an.»
Paulus bezeugt, dass das durch die
Apostel niedergeschriebene Wort seine
Wirkung nicht verfehlen wird an de-
nen, die es aufnehmen, weil es Gottes
Wort ist: «Darum danken wir auch
Gott unablässig, dass ihr das von uns
empfangene Wort der Predigt Gottes
aufnahmet, nicht als Menschenwort,
sondern als das, was es in Wahrheit
ist, als Gottes Wort, welches auch in
euch, den Gläubigen, wirkt » (1.Thess
2,13). Auch ruft der Apostel ernstlich
dazu auf, dass die von ihnen geschrie-
benen Briefe, die später durch die Lei-
tung des Heiligen Geistes zum Kanon
der Bibel hinzugefügt wurden, gelesen
und weitergereicht werden: «… wenn
der Brief bei euch gelesen ist, so sorget
dafür, dass er auch in der Gemeinde zu
Laodizea gelesen werde und dass ihr
auch den aus Laodizea leset» (Kol 4,16).
«Ich beschwöre euch bei dem Herrn,
dass dieser Brief allen heiligen Brüdern
gelesen werde» (1.Thess 5,27).
Samuel Rindlisbacher schrieb in un-
«Was du ansiehst, ge-
serem Andachtsbuch
«1 x täglich» zu dem
winnt Macht über dich»
Bibelwort aus 2. Ti-
motheus 3,16: «Denn alle Schrift, von
Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre,
zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur
Erziehung in der Gerechtigkeit», einen
ansprechenden Text, der uns die Macht
und Kraft der Bibel vor Augen stellt:
«Kein Buch wurde so gehasst und
nichts versuchte man so vehement aus-
zurotten wie die Bibel, angefangen von
den römischen Kaisern über den Spott
der so genannten ‹Aufklärung› bis hin
zu den kommunistischen Regierungen.
Und dennoch hat sie alle Angriffe und
Anfeindungen überstanden. Die römi-
schen Kaiser und alle Spötter und Kriti-
ker sind verschwunden, die Bibel aber
blieb. Sie ist das Buch der Bücher, jedes
Jahr millionenfach verbreitet. Seit Ge-
nerationen wird sie von Männern und
Frauen, von Jung und Alt gelesen und
geliebt. Kein anderes Buch der Welt ver-
mag den Anspruch zu erheben, Gottes
Wort zu sein. Dass die Bibel es ist, hat sie
tausendfach unter Beweis gestellt!
Kein Buch vermochte so viele Men-
schen zu verändern wie die Bibel. Sie
vermag im Leiden Trost zu spenden, in
der Angst Mut zu machen und in der
Schwachheit Kraft zu geben. Durch sie
wurden Völker geprägt und Regierungen
gründeten ihr Rechtssystem darauf. Sie
allein befähigte Menschen, die Sklaverei
in England und Amerika abzuschaffen,
Schulsysteme zu erneuern und Institu-
tionen der Barmherzigkeit und Nächs-
tenliebe ins Leben zu rufen.
Kein Buch inspirierte mehr Sänger zu
ihren Liedern, beflügelte mehr Dichter,
beschäftigte mehr Wissenschaftler und
spornte mehr Missionare zu einem
Gott hingegebe-
nen Leben a n.
Hunderttausende
von Predigten wurden gehalten und
dennoch ist der Stoff nie ausgegangen,
über dieses Buch und dessen Inhalt zu
sprechen. Man mag sie verdammen – sie
hat dennoch Recht. Wie oft hat man
versucht, sie zu widerlegen und musste
ihr schlussendlich doch zustimmen. Die
Bibel – Gottes Wort, daran wollen wir
uns halten!»
Unsere Gesellschaft ist dabei, der Bibel
den Rücken zu kehren und alle biblischen
Massstäbe hinter sich zu lassen; dement-
sprechend sieht es bei uns aus, denn das
bleibt nicht ohne Folgen. Die Lieblosig-
keit und Ungerechtigkeit nimmt zu, der
Egoismus hat einen Höchststand erreicht.
Das Leben wird verachtet, Babys werden
abgetrieben und alten oder schwerkran-
MNR > Januar 2005 9

Im Blickfeld
ken Menschen wird
das Weiterleben
versagt (Euthana-
Kein Buch vermochte so
sie). Die Hoffnung viele Menschen zu verän-
schwindet, Angst
und Unsicherheit
dern wie die Bibel
nehmen zu. Man
ist mit nichts mehr zufrieden, denn mit
dem, was nur Gott geben kann, füllt man
die Herzen nicht mehr.
Machen Sie es anders! Ergreifen sie
das Wort Gottes; es ist von unschätzba-
rem Wert! Hören Sie, was der Herr Jesus
Frieden im Herzen bringt
Frieden für die Welt
«Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die
Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz errege sich nicht und verzage nicht!» (Joh
14,27).
W
ir leben in einer friedlosen
Zeit, Krieg und Terror beherr-
schen unsere moderne Welt.
Im neuen Jahr 2005 blicken wir auf
ein vergangenes Jahr von Unruhen auf
dem gesamten Globus zurück. Von dem
Frieden, den die Welt stiften will, sind
wir unendlich weit entfernt und man
könnte enttäuscht sein. Der Herr Jesus
sprach davon, dass die Welt vor Seinem
Kommen von Kriegen, Gesetzlosigkeit
und Unruhen gekennzeichnet sein wird.
Nur wer Frieden im Herzen hat, kann
auch selbst ein Friedensstifter sein. N.L.
Dazu ein Beitrag von Hans Joachim
Heil:
«‹Friede sei mit euch!› (Joh 20,26).
Gleich dreimal wird dieser Friedens-
gruss im 20. Kapitel des Johannes-Evan-
geliums entboten. Uns Menschen muss
es immer wieder neu zugerufen werden.
Es genügt nicht, sich nur gelegentlich im
Frieden zu befinden, sondern der Frie-
denszustand soll beständig währen.
Friedlosigkeit und Unfriedfertigkeit
sind die Hauptkennzeichen der gottfer-
nen Welt. Wer Gottes Angebot annimmt
und sich neue, unvergängliche Werte für
sein Leben vermitteln lässt, kommt zum
10 MNR > Januar 2005
Ihnen zu sagen hat,
und gehen sie da-
rauf ein!
Der Prophet Jesa-
ja bezeugt: «Gott,
der Herr, hat mir
das Ohr aufgetan;
und ich habe mich nicht widersetzt und
bin nicht zurückgewichen» (Jes 50,5).
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes
neues Jahr!  N.L.
1
IdeaSpektrum, Nr. 43/04
Frieden mit Gott; er wird gerecht durch
den Glauben an Jesus und erhält Frieden
(Röm 5,1). Der hebräische Friedensgruss
‹Schalom› bezeichnet nicht nur das, was
wir im engeren Sinn unter Frieden ver-
stehen, sondern bezieht das körperliche
und seelische Wohlergehen sowie die
Unversehrtheit und sichere Geborgen-
heit mit ein. Wenn wir jemandem Frie-
den wünschen, dann ist dieses Vollmass
an Wohlergehen und Glück gemeint. Ein
Schweigen der Waffen allein – auch die
Zunge kann eine schlimme Waffe sein
– ist noch kein Frieden. Frieden herrscht
Irakkrieg
erst dort, wo Verständnis, Achtung, Har-
monie – im Inneren und im Äusseren
– vorhanden sind.
Das Höchstmass an Frieden ist nur
dadurch zu realisieren, dass Menschen
Jesus Christus an die erste Stelle ihres
Lebens setzen. Der Epheserbrief (2,14)
sagt deutlich: ‹Er (Jesus) ist unser Frie-
de.› Erwerb und Erhalt des Friedens sind
also daran gekoppelt, dass der Mensch in
eine feste, dauerhafte Beziehung zu Jesus
tritt und in Sein Bild umgestaltet wird.
Der wahre Friede ist personifiziert; er
steht und fällt mit unserem Verhältnis
zum Sohn Gottes. Ohne Ihn gibt es zwar
flüchtige Friedenserlebnisse, aber nicht
die dauerhafte, tiefe innere Ruhe, die
allen Erschütterungen standhält.
Christen sollten Friedensstifter sein
(Mt 5,9), die den gehetzten und gejag-
ten Menschen unserer Zeit den Frieden
Gottes anbieten. Die Dynamik des
Friedens verändert in einer Weise, die
der menschlichen Vernunft unerklärlich
ist (Phil 4,7). Der Friede des Christus
nährt sich aus einer anderen Quelle
als der ‹Frieden› (Waffenstillstand und
Gleichgültigkeit) dieser Welt.
Biblische Friedensstifter beginnen
nicht mit weltumspannenden Friedens-
plänen, sondern sie konkretisieren den
ganzheitlichen Frieden (Schalom) zuerst
in ihren ‹eigenen Hütten› (Hiob 5,24)
und innerhalb ihrer eigenen Mauern (Ps
122,7). Wer den Bewährungstest hier
und im Umfeld (Arbeitsplatz, Freun-
deskreis usw.) bestanden hat, wird sehr
bald als ‹Mensch des Friedens› erkannt
und geschätzt werden. Man wird sein
Glaubenszeugnis annehmen, weil es
sich mit seinem Leben deckt.
‹Der Frieden, den Christus schenkt,
soll euer ganzes Denken und Tun be-
stimmen› (Kol 3,15).»1 
1
Hans Joachim Heil, Perlen in Gottes Wort,
Hänssler-Verlag
REUTERS
Man(n
bzw. Frau)
will nicht mehr
erwachsen
werden
Peter Pan ist die klassische Geschichte
eines Jungen, der nicht erwachsen
werden will. Immer Spass, nur keine
Langeweile aufkommen lassen. Droht
diese doch, dann schnell
die Szene wechseln und
noch kurz einen Ausflug ins
Weltall anhängen.
Ä
hnlich diesem Peter Pan ist heute
auch der Trend in unserer Ge-
sellschaft. Man will nicht mehr
erwachsen werden. Vielleicht ist Ihnen
«Mr. Bean» bekannt. Der tollpatschige
Engländer, der von einem Missgeschick
zum anderen stolpert, hat noch immer
nicht seine Kindheit abgestreift. Nein,
selbst sein Teddybär begleitet ihn durch
all seine Abenteuer. Wieder andere
gleichen dem mumifizierten Michael
Jackson. Dieser tut alles, nur um nicht
erwachsen werden zu müssen.
Worin liegt wohl dieses krampfhafte
Festhalten wollen an der ewigen Jugend,
das nicht Erwachsen werden wollen? In
Südamerika, wo wir einige Jahre lebten,
machten wir folgende Beobachtung: Die
junge Generation musste schon sehr früh,
ja von Kindesbeinen an, Verantwortung
übernehmen. Da war eine Familie, deren
zahlreiche Kinder auf eine bessere Schul-
bildung verzichten mussten, um damit
dem Ältesten einen höheren Abschluss
zu ermöglichen. Die ganze Familie muss-
te mithelfen, die finanzielle Absicherung
zu garantieren. In einem anderen Land
(wo es Christen nicht einfach haben)
muss sich die junge Generation klar
entscheiden: Will ich mit allen Konse-
quenzen Christ sein – oder lasse ich es
bleiben. Auch sie müssen schon sehr früh
Verantwortung übernehmen.
In unseren Breitengraden gleichen
wir eher Peter Pan, dem Jungen, der
In unseren
Breitengraden
gleichen wir
eher Peter Pan,
dem Jungen, der
nicht erwachsen
werden will.
nicht erwachsen werden will. Warum
sollten wir auch? Wir haben ja alles und
kennen weder Not noch Verfolgung.
Auch müssen wir auf kein konkretes
Ziel hinarbeiten. Selbst der Student
kann sein Semester wiederholen, kann
zum «ewigen Studenten» werden. Man
wird nicht erwachsen. Was bedeutet
erwachsen werden überhaupt? Ich
glaube vor allem eines: Verantwortung
übernehmen. Verantwortung für sich
selbst, seine Familie, sein Geschäft,
seine Umgebung, die Gesellschaft.
Leider ist diese Entwicklung auch
unter Christen feststellbar. Viele von
uns gleichen Peter Pan auf seiner Reise
ins «Neverland». Das Ziel ihres Lebens
ist Spass, Action und nochmals Fun!
Wenn ihnen einmal etwas gegen den
Strich geht, machen sie es wie dieser.
Sie wechseln schnell die Szene und
tauchen ab in eine andere Welt. Es ist
die Welt des Vergessens, der Musik, des
Films und des Internets – eine Welt der
Fiktion, des Scheins, eine Traumwelt
à la Hollywood, denn man will keine
Verantwortung mehr übernehmen, man
will nicht mehr erwachsen werden, sich
dem Leben nicht mehr stellen.
Doch gerade dazu sind wir Christen
aufgefordert. Die Bibel sagt, dass jeder
Einzelne von uns Verantwortungsträger
ist, nämlich in Bezug auf seinen Körper
(Röm 12,1), auf seine Zeit (Eph 5,16),
sein Reden (Mt 12,36), sein Denken
Aufgegriffen
Die Organisation UN Watch fordert er-
neut die Absetzung des Schweizers Jean
Ziegler als Uno-Sonderberichterstatter
für das Recht auf Nahrung. Sie wirft ihm
Missbrauch seines Mandats vor. Zu mehr
als der Hälfte der weltweiten Hungerkrisen
habe Ziegler seit Beginn seiner Tätigkeit im
Jahr 2000 kein Kommuniqué veröffentlicht.
Er habe hingegen sieben kritische Kommu-
niqués gegen Israel veröffentlicht.
Eine Gruppe ultraorthodoxer Juden hat
eine Zeremonie durchgeführt, die das En-
de der säkularen israelischen Regierung
und die Einsetzung eines jüdischen Königs
einleiten soll. Zwei Rabbiner bekundeten
dabei ihren Wunsch, Premierminister Ariel
Sharon solle sterben.
«Antisemitismus ist Teil der Ideolo-
gie des radikalen Islam. Yehuda Bauer hat
den radikalen Islam mit dem Nationalsozi-
alismus und Kommunismus verglichen und
nannte ihn den ‹dritten Totalitarismus›. Alle
drei haben den Hass auf die Juden gemein-
sam, den sie – in Bauers Worten – als ‹ex-
emplarische Repräsentanten und Symbole
einer feindlichen, liberalen, individualisti-
schen, sich selbst widersprechenden Welt
betrachten›. Wir können also nicht über
den internationalen Terrorismus reden,
während wir zum Antisemitismus schwei-
gen.» So der deutsche Innenminister Otto
Schily bei einer Rede am 13. September
2004 in Herzlya (Israel).
In Südafrika wird nach einer Studie der
Universität Kapstadt so vielen Frauen Ge-
walt angetan wie in keinem anderen Land
der Welt. Jede Minute wird in dem Staat
am Kap mindestens eine Frau vergewal-
tigt. Statistisch gesehen droht jeder dritten
Südafrikanerin in ihrem Leben eine Verge-
waltigung, jede vierte habe Schläge durch
ihren Partner zu erwarten.
«Und wenn ihr fürchtet, das Frauen
sich auflehnen, dann ermahnt sie, meidet
ihr Ehebett und schlagt sie» (Koran, Sure
4,34).
«Wer eine Ehefrau gefunden hat, der
hat etwas Gutes gefunden und hat Gunst
erlangt von dem Herrn» (Die Bibel, Altes
Testament, Spr 18,22).
MNR > Januar 2005 11
 «Ihr Männer, liebt eure Frauen! wie
auch der Christus die Gemeinde geliebt
und sich selbst für sie hingegeben hat» (Die
Bibel, Neues Testament, Eph 5,25).
«Wir müssen das, was wir denken,
auch sagen. Wir müssen das, was wir sa-
gen, auch tun. Wir müssen das, was wir tun,
auch sein.» Das war das Lebensmotto des
ermordeten Bankchefs Alfred Herrhausen.
Eine im Saal kursierende Anti-Sharon-
Karikatur aus der «Süddeutschen Zeitung»
hat ausgerechnet während einer Diskussi-
on über Antisemitismus im Münchner Li-
teraturhaus für heftige Aufregung gesorgt.
Die Karikatur zeigt, wie ein dem israeli-
schen Regierungschef Ariel Sharon ähneln-
der Jude das Inventar eines Cafés zerstört.
Sein Ausruf: «Warum spüre ich keine Sym-
pathien?» bezieht sich auf seinen Appell an
jüdische Franzosen, nach Israel auszuwan-
dern. Die Chefredaktion der SZ hat den Ab-
druck inzwischen bedauert.
«Nie sind wir Massenwesen in Seinen
(Gottes) Augen, sondern stets Individuen,
konkrete Gegenüber, die Er liebt und denen
Er helfen will. So hat Jesus nicht allein die
Sünden der Menschheit getragen, sondern
die persönliche Schuld und Sünde jedes
Einzelnen» (Hans Joachim Heil).
Mehr als 25 000 überwiegend türki-
sche Muslime gingen in Köln im Novem-
ber 2004 auf die Strasse, um für Frieden
zu werben und islamistische Terrorakte zu
Im Blickfeld
(2.Kor 10,5), seine Familie (Eph 6,1-4), Verantwortlichkeit gegenüber dem Ge-
sein Land und Regierung (Röm 13,1-7), setz wahrzunehmen. Im orthodoxen
den Auftrag Gottes – der Mission (Mt Judentum feiert ein Junge mit 13 Jahren
28,19) und Seiner Gemeinde (Apg 20,28; seine Bar-Mitzvah. Damit streift er seine
Hebr 10,25). Gott verfolgt damit ein Kindheit ab und tritt ins Erwachsenenal-
klar festgelegtes Ziel, über das es heisst:
«… bis Christus in euch (Gemeinde,
Familie, usw.) Gestalt gewinnt» (Gal
4,19). Wie wenig wird diese Verantwor-
tung, die Gott uns auferlegt hat, jedoch
wahrgenommen. Eine der möglichen
Ursachen dafür liegt meines Erachtens
darin, dass unsere Gesellschaft, und
damit auch wir selbst (auch wir Chris-
ten), die Verantwortung delegiert haben.
Kennen wir denn nicht alle die Ausre-
de: «Da kann ich doch nichts dafür! Ich
bin nun mal so. Meine Erziehung, das
Elternhaus, mein soziales Umfeld, mein
jugendliches Alter – alles und alle sind
Bar-Mitzvah – ein Dreizehnjähriger wird ein Sohn
schuld. Nur ich nicht!» Ein solches Ver- des Gesetzes
halten ist nichts anderes als delegierte
Verantwortlichkeit. Mit anderen Worten: ter ein. Er ist damit als Erwachsener dem
Man(n bzw. Frau) will nicht erwachsen Gesetz gegenüber voll verantwortlich.
werden. Wie anders zeigt es uns die Bi- Für uns soll dies ein Hinweis sein, unse-
bel: «So wird nun jeder von uns für sich re Kinder, die Jugend unserer Gemeinde,
selbst Gott Rechenschaft geben» (Röm ja alle uns anvertrauten Personen, von
14,12). Vor Gott ist jeder Einzelne von frühester Kindheit an daran zu gewöh-
uns verantwortlich. nen, Verantwortung zu übernehmen;
In Lukas 2,42 wird uns berichtet, vor Gott, vor dem eigenen Leben, der
dass Jesus im Alter von 12 Jahren von Familie, der Gemeinde und auch der
seinen Eltern mitgenommen wurde, um Gesellschaft gegenüber verantwortlich
in Jerusalem das Passah zu feiern. Dieses zu leben. Denn unser Leben soll etwas
Ereignis zeigt uns, wie Joseph und Maria zur Verherrlichung Gottes sein und
(so wie im orthodoxen Judentum üblich) werden. Möge uns der Herr dazu viel
Jesus von Kindesbeinen an lehrten, Seine Gnade geben!  S.R.

Die Wahrheit über die Lüge

verurteilen.

Spanien, Portugal und die 21 Staaten

Lateinamerikas wollen sich zu einer Ge-
meinschaft zusammenschliessen. Sie be-
schlossen auf ihrem Gipfeltreffen daher für
Anfang 2005 die Einrichtung eines General-
Lügen ist in, lügen ist modern, lügen tut doch jeder. – Aber Gott hat sich
nicht verändert. Sein Gebot lautet: «Du sollst nicht lügen» (3.Mo 19,11). Und
Paulus sagt den bekehrten Christen: «Wer gelogen hat, lüge nicht mehr.»

sekretariats mit Sitz in Madrid.
Die Staatschefs von 15 afrikanischen
Ländern unterzeichneten ein Rahmenab-
kommen, in dem sie sich dem Frieden
verpflichten. Man wolle den Kreislauf der
Gewalt, der im vergangenen Jahrzehnt Mil-
lionen in Zentralafrika das Leben kostete,
durchbrechen.
I
n einer christlichen Zeitschrift war
etwas zu lesen, das einerseits zum
Schmunzeln anregt, andererseits
aber die bittere Wahrheit von dem auf-
zeigt, was unsere Gesellschaft prägt:
«Neulich wurde das Ergebnis einer
Meinungsumfrage veröffentlicht, die
von der UNO in Auftrag gegeben wor-
den war. Die Frage an alle Parlamente
der Mitgliedsländer lautete: ‹Sagen sie
bitte ehrlich Ihre Meinung zur Lebens-
mittel-Knappheit im Rest der Welt.› Das
Ergebnis der Umfrage war bestürzend:
Die Europäer verstanden nicht recht,
was das Wort ‹Knappheit› zu bedeuten
habe.
Die Afrikaner konnten sich unter
dem Begriff ‹Lebensmittel› nur wenig
vorstellen.
Die Amerikaner fragten nach, was
unter ‹dem Rest der Welt› zu verstehen
sei.

12 MNR > Januar 2005

 Die Chinesen baten etwas verwun- hört von islamischer Seite, es hätte nie und das, weil man das Wort der Wahr-
dert um eine Erläuterung des Begriffs einen Tempel der Juden gegeben. Und heit in Jesus Christus abgelehnt hat:
‹Meinung›. nicht wenige leugnen den Holocaust «Der Böse aber wird in der Macht des
Und im italienischen Parlament dis- am jüdischen Volk. In Wahrheit stimmt Satans auftreten mit grosser Kraft und
kutiert man zur Stunde REUTERS lügenhaften Zeichen und Wundern und
noch die Bedeutung des mit jeglicher Verführung zur Ungerech-
Begriffs ‹ehrlich›.»1 tigkeit bei denen, die verloren werden,
Als ich noch ein Kind weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht
war und beim Spielen ein angenommen haben, dass sie gerettet
Spielzeug kaputt machte, würden. Darum sendet ihnen Gott die
heftete ich es notdürftig Macht der Verführung, sodass sie der
zusammen und gab es Lüge glauben, damit gerichtet werden
meinem Bruder. Der hatte alle, die der Wahrheit nicht glaubten,
es kaum in der Hand und sondern Lust hatten an der Ungerech-
es zerbrach. So habe ich tigkeit» (2.Thess 2,9-12).
ihm die Schuld zuschie- Jesus Christus hat von sich gesagt:
ben können. «Ich bin … die Wahrheit …» (Joh 14,6).
Wenn man ein Glas Um den Tod Arafats geisterten zahlreiche Gerüchte bzw. Lügen durch Zu Ihm können wir mit unseren Sünden
zerbrach, war das natür- die Medien und deshalb auch mit den Lügen kom-
lich «von ganz alleine» men und um Vergebung bitten. Der Herr
passiert. Der erwischte Taschendieb es aber nicht, dass die Palästinenser steht in Wahrhaftigkeit zu Seinem Wort.
hat das Portemonnaie «zufällig» auf ein eigenes Volk sind; es handelt sich Die Bündnisse mit Israel wird Er erfül-
der Strasse gefunden. Der Fussball- bei ihnen lediglich um Araber, die auf len, Er hat Sein Volk nicht verworfen
spieler, der einen Gegner anspuckte, jüdischem Boden leben. Es stimmt auch (Röm 11,1ff.). Die Pforten der Hölle wer-
behauptet, es nicht gemacht zu haben, nicht, dass die Araber oder Palästinenser den Seine Gemeinde nicht überwältigen
bis die Aufzeichnung einer Kamera das das Land vor den Juden besessen hätten. können, und Er ist der Anfänger und
Gegenteil beweist. Im Sport werden im- Es war jüdisches Land mit jüdischen Vollender des Glaubens für jedes Seiner
mer wieder Sportler entlarvt, die sich Einwohnern, das zwischenzeitlich von Kinder (Hebr 12,2). Nur Ihm kann man
unerlaubterweise gedopt haben und das Arabern besetzt war. wirklich trauen! Das hat schon der Psal-
solange wie nur möglich bestreiten. Über die Leinwand wird einem eine mist erkannt und ruft: «Ihr Männer, wie
Ein ehemaliger Präsident der USA er- Welt vorgetäuscht, die es gar nicht gibt, lange wird meine Ehre zur Schmach?
klärte bis zum Beweis des Gegenteils, und über die Reklame wird dem Käu- Wie habt ihr das Eitle so lieb und die
dass er nie einen sexuellen Umgang fer etwas vorgegaukelt, was nicht den Lügen so gern! – Du hast mir Freude
mit Praktikantin Monika L. gehabt Tatsachen entspricht. Um die Zeit des in mein Herz gegeben, mehr denn sie
habe. Ein Mann erzählt seiner Ehefrau, Wahlkampfes in Amerika wurde, mehr- haben, wenn ihres Kornes und ihres
er müsse länger arbeiten, doch betrügt heitlich durch die Medien in Europa, ein Mostes viel geworden ist. Ich werde
er in Wirklichkeit seine Gattin mit Bild von George W. Bush gezeichnet, das mich ganz in Frieden niederlegen und
einer anderen. Der Umgang mit Geld stark verzerrt und übertrieben negativ schlafen; denn du, Herr, lässest mich,
wird so manipuliert, dass man den Staat war. Auch um den Tod Arafats geisterten auch wenn ich allein bin, sicher woh-
belügt und betrügt. Und die Regierung zahlreiche Gerüchte bzw. Lügen durch nen» (Ps 4,3.8-9).  N.L.
täuscht dem Bürger etwas vor mit Ver- die Medien. Illusion und Täuschung wo
sprechungen, die sie von vornherein man hinsieht. 1
Fest und treu, Nr. 107/04
nicht halten kann. Heute spricht man Oft zieht eine Lüge einen ganzen Rat-
schon vom «politisch gerecht lügen». tenschwanz von Folgelügen hinter sich
Lügen ist vielleicht politisch, aber ganz her. Die Kanonenkugel des Münchhau-
sicher nicht gerecht. sen scheint immer noch zu fliegen und
Manche geben in Unterhaltungen vor, jeder meint, darauf reiten zu können.
mehr zu sein als sie tatsächlich sind, Lügen ist in, lügen ist modern, lügen
oder mehr zu haben als sie tatsächlich tut doch jeder. – Aber Gott hat sich
besitzen. nicht verändert. Sein Gebot lautet: «Du
Um den Euro einführen zu können, sollst nicht lügen.» Und Paulus sagt den
hat Griechenland seine Etat-Zahlen bekehrten Christen: «Wer gelogen hat,
in weit grösserem Umfang gefälscht, lüge nicht mehr.»
als bisher bekannt geworden ist. Un- Unter anderem wegen der Lügen
mittelbar vor einem Treffen der EU- kommt der Zorn Gottes über die
Finanzminister in Brüssel (November Menschheit: «Niemand verführe euch
2004) sickerte durch, das auch die mit leeren Worten; denn um dieser Din-
Daten für die Haushaltsjahre 1997 bis ge willen kommt der Zorn Gottes über
1999 in zum Teil «dramatischer Weise» die Kinder des Unglaubens» (Eph 5,6).
manipuliert wurden, hiess es in einer Auf unserer Welt wächst die Frucht
Pressemitteilung. dessen hervor, was sie ausgesät hat. Ihr
Auch was Israel angeht, lügt man wird der Antichrist als der «genialste Manche geben in Unterhaltungen vor, mehr zu sein
das Blaue vom Himmel herunter. Man Lügner» aller Zeiten als Krone aufgesetzt als sie tatsächlich sind

MNR > Januar 2005 13

 mit unserer Einschätzung dennoch vor-
Im Blickfeld sichtig sein. Ein wichtiges Kennzeichen
des Antichristen ist wie bereits erwähnt
die Leugnung des Vaters und des Sohnes

Der Antichrist
sowie der Fleischwerdung Christi. Die-
se Elemente gehören zum Herzstück der
christlichen Lehre, und deshalb sind sie
keineswegs nebensächlich.
Viele Christen denken über den Antichristen als den «Supermann» der Die Verleugner des Vaters und des
Endzeit. Aber die Bibel zeigt ihn auch von einer ganz anderen Seite, die von Sohnes setzen sich von den wahren
Gläubigen ab, denn es ist solchen Leu-
vielen Christen kaum wahrgenommen wird. Der folgende Beitrag beschäftigt ten nicht möglich, bei der Wahrheit zu
sich damit. bleiben. Dabei müssen wir festhalten,
dass diese Trennung meistens nicht

Ü
ber den Antichristen gäbe es nie zu ihr gehört haben (1.Joh 2,19). Sol- spontan und direkt geschieht, sondern
viel zu sagen. Sobald man die- che Leute fühlen sich in der Gemeinde diese Antichristen verspritzen ihr Gift
ses Wort in den Mund nimmt, nicht mehr wohl, und deshalb verlas- zunächst längere Zeit innerhalb der
werden die Leute sen sie diese aus Gemeinde Jesu. Dieses Gift umgibt
hellhörig. Weit eigenem Antrieb. uns von allen Seiten. In vielen Schulen
verbreitet sind vor Man macht es sich zu Diejenigen, die wird Christus mit Gandhi, Buddha und
allem Spekulationen einfach, wenn man einen nicht dazu gehören, Krishna gleichgesetzt. Man spricht
über diese Gestalt. trennen sich von dann über ein Christussymbol und
Die Zahl 666 sowie gottlosen Heiden oder ihr, auch wenn das einen Christusmythos, aber nicht über
andere Eigenschaf- sogar einen gottlosen nicht immer der Fall Christus, den Gesalbten Gottes, den
ten und Merkmale ist. Manchmal muss Herrn der Herren und König der Könige.
dieser Person gehen Juden zu einem Typus man sich auch als Auch über die Fleischwerdung Christi
einem durch den des Antichristen erklärt wahrer Christ radi- wird geschwiegen. Der Kreuzestod und
Kopf, wenn ma n kal von der immer die Auferstehung wie auch die Wieder-
dabei an eine zwie- grösser werdenden kunft Christi werden manchmal noch
lichtige Gestalt denkt. Dann beginnt Gruppe von Antichristen lösen. am Rande erwähnt. Viele Theologen
man, mit den Buchstaben im Namen Wirklich schockierend ist es, dass und Pfarrer verzichten jedoch auf jene
dieser Person und deren Zahlenwerten Johannes mit den Antichristen abge- Kernwahrheiten des Christentums,
zu experimentieren. Vielleicht kann fallene Christen meint. Deshalb wird ohne die ein christlicher Glaube gar
man auf diese Weise jemanden zum auch der Antichrist ein «christliches» nicht möglich ist.
Antichristen «degradieren», aber man Problem sein. Er und seine vielen Vor- Bei der Frage der Fleischwerdung und
kann nicht einen beliebigen Menschen läufer kommen aus der Gemeinde Jesu. der Gottheit Christi müssen wir deshalb
zum Tier aus Offenbarung 13 bzw. zum Man macht es sich zu einfach, wenn intolerant sein und klar Stellung bezie-
Weltdiktator machen. Geht es denn nun man einen gottlosen hen. Wer diese Fakten
um den «Supermann» der Endzeit, oder Heiden oder sogar einen ablehnt, kann noch so
müssen wir in unsere Überlegungen an- gottlosen Juden zu einem fromm reden, aber er hat
dere Einzelheiten einbeziehen? Typus des Antichristen den Geist des Antichris-
Das Wort «Antichrist» kommt nur erklärt. So etwas wird ten. Es geht dabei nicht
ein paar Mal in der Bibel vor, und bei Berechnungen und um Ungläubige, sondern
zwar im ersten und zweiten Brief des Spekulationen über die um Menschen, die sich
Johannes (1.Joh 2,18.22; 4,3; 2.Joh 1,7). Person des Antichristen als Christen ausgeben,
Bezeichnend für den Antichristen ist, leicht übersehen. Als die aber im tiefsten Grunde
dass er den Vater und den Sohn sowie Türken vor den Toren antichristlich eingestellt
das Kommen Christi im Fleisch leugnet. Wiens standen, sagten sind. Hier können wir
Diese Leugnung des Sohnes Gottes ist die damaligen Christen, keine andere Meinung
von grösster Tragweite, lehrt uns doch das Osmanische Reich gelten lassen. Deshalb
die Schrift: «Wer den Sohn leugnet, der sei der Antichrist. In können wir in dieser
hat auch den Vater nicht» (1.Joh 2,23), der Zeit der Inquisition Frage nicht radikal ge-
denn der Vater hat sich im Sohn offen- bezeichnete man den In vielen Schulen wird Christus nug sein.
bart. Es ist ganz klar, dass es hier um das Papst als Antichristen, mit Gandhi, Buddha und Krishna Wenn wir auf diese
Wesentliche geht, um das Herzstück des obwohl sich die römisch- gleichgesetzt Weise über das Wesen
Evangeliums. Wenn wir Johannes wei- katholische Kirche zur Gottheit und des Antichristen nachdenken, nehmen
ter zu Rate ziehen, lesen wir, dass dem Fleischwerdung Jesu Christi bekennt. wir schockiert zur Kenntnis, dass der
einen Antichristen viele Antichristen Napoleon und Hitler wurden ebenfalls zu Antichrist vielmehr eine drohende Re-
vorangehen werden (1.Joh 2,18). Antichristen gemacht. In unseren Tagen alität in der Gemeinde Jesu als ein sen-
Um welche Personen handelt es sich hat man bei derartigen Überlegungen sationeller «Supermann» in der letzten
bei diesen Antichristen? Es geht hier um häufig den Islam im Blick. Es ist zwar Zeit ist.1  PFR. HENK SCHOUTEN
Menschen, welche die Gemeinde Jesu nicht abzustreiten, dass der Islam anti-
verlassen, aber im Grunde genommen christliche Züge hat, aber wir müssen 1 Het Zoeklicht, Nr. 14/2004

14 MNR > Januar 2005

Die 144 000 Lichter
des Alten Testaments zum Laubhütten-
fest 70 Stiere geopfert (4.Mo 29,12ff.),
was wahrscheinlich in Anlehnung an
1. Mose 10 geschah, wo 70 Nationen
Zum Laubhüttenfest 2004 wurde die grösste Lichterlaubhütte der Welt aus aufgeführt werden, die nach der Sintflut
144 000 Glühbirnen während der Sukkot-Feiertage auf dem Safra-Platz vor von Japhet, Sem und Ham abstammten
und sich auf der Erde ausbreiteten. Nach
der Jerusalemer Stadtverwaltung aufgestellt.1 dem Buch Sacharja werden die Heiden-
völker im messianischen Reich Jesu am

H
ier drängt sich die Frage auf, wa-
rum man ausgerechnet 144 000
Lichter leuchten liess? Ob das
als ein eher unbewusstes Bild für die
kommende Zeit Israels gesehen werden
kann? Das letzte Buch der Bibel berich-
tet uns von 144 000 Versiegelten Israe-
liten aus den zwölf Stämmen: «Danach
sah ich vier Engel an den vier Ecken der
Erde stehen, die hielten die vier Winde
der Erde, damit kein Wind wehe über
die Erde noch über das Meer noch über
irgendeinen Baum. Und ich sah einen
andern Engel vom
Sonnenaufgang
heraufsteigen, der Die Laubhütten sollten
hatte das Siegel
des lebendigen
Israel daran erinnern, wie
nen, die das Malzeichen des Antichris-
ten angenommen haben (Offb 13,16-
17). Das Versiegeltsein bedeutet, dass
sie zum lebendigen Glauben an Jesus
Christus gekommen sind und deshalb
während der Trübsalzeit bewahrt und
hindurchgebracht werden.
Die Laubhütten sollten Israel daran
erinnern, wie Gott während der Wüs-
tenwanderung in der Schechinah (der
Wolken- und Feuersäule) schützend über
Israel gewacht hat. Durch die Laubhüt-
ten konnten sie auf diese Lichtsäule
Gottes sehen und
waren ständig ge-
tröstet. Der Dienst
Laubhüttenfest teilhaben (Sach 14,16).
Vielleicht deuten die 144 000 Lichter
am Sukkot-Fest 2004 in Israel auf die
dunkle Nacht hin, die der Welt noch be-
vorsteht. In Anbetracht der Ereignisse auf
unserem Globus können wir beobachten,
dass die Sonne der Gnadenzeit bereits
am Untergehen ist und die Schatten
der Abenddämmerung länger werden.
Doch wir erhalten hierin auch einen
Trost, dass in dieser dunklen Nachtzeit
der grossen Trübsal das Licht nicht völlig
erlischt, sondern Gott im Gericht auch
noch Gnade schenkt. Doch wird es sehr
schwer sein, sich dann noch zu bekeh-
ren, und überdies ist anzunehmen, dass
REUTERS

Gottes; und er rief Gott während der Wüsten-

mit lauter Stimme
den vier Engeln
wanderung in der Sche-
zu, welchen Macht chinah (der Wolken- und
gegeben war, die
Erde und das Meer
Feuersäule) schützend
zu schädigen, und über Israel gewacht hat
sprach: Schädiget
die Erde nicht,
noch das Meer noch die Bäume, bis
wir die Knechte unsres Gottes auf ihren
Stirnen versiegelt haben! Und ich hörte
die Zahl der Versiegelten: Hundertvier-
undvierzigtausend Versiegelte, aus allen
Stämmen der Kinder Israel. Aus dem
Stamm Juda zwölftausend Versiegelte;
aus dem Stamm Ruben zwölftausend;
aus dem Stamm Gad zwölftausend; aus
dem Stamm Asser zwölftausend; aus
dem Stamm Naphtali zwölftausend; aus 144 000 Glühbirnen brachten diese Laubhütte zum Leuchten
dem Stamm Manasse zwölftausend; aus
dem Stamm Simeon zwölftausend; aus der Versiegelten wird dazu führen, diese Bekehrten eher aus den Nationen,
dem Stamm Levi zwölftausend; aus dem dass während der Drangsalzeit eine Ländern und Stämmen kommen werden,
Stamm Issaschar zwölftausend; aus grosse Schar aus Juden und Heiden ge- die das Evangelium noch nicht so klar
dem Stamm Sebulon zwölftausend; rettet wird, denn gleich im Anschluss gehört haben. Das christliche Abendland
aus dem Stamm Joseph zwölftausend; an ihre Aufzählung heisst es: «Darnach hingegen, das von Christus abgefallen
aus dem Stamm Benjamin zwölftausend sah ich, und siehe, eine grosse Schar, ist, wird in der Nacht versinken. Auch
Versiegelte» (Offb 7,1-8). die niemand zählen konnte, aus allen deshalb sagt die Bibel: «Heute, wenn
Diese Versiegelten werden als Evan- Nationen und Stämmen und Völkern ihr seine Stimme hören werdet, so ver-
gelisten in der dunkelsten Zeit der und Zungen; die standen vor dem stocket eure Herzen nicht» (Hebr 3,7).
Menschheit, der grossen Trübsal, leuch- Throne und vor dem Lamm, angetan Heute ist der Tag des Heils! Heute noch
ten. Sie stehen als Antwort auf die Frage mit weissen Kleidern, und Palmen in darf jeder den Namen des Herrn Jesus
in Offenbarung 6,17: «Denn gekommen ihren Händen» (Offb 7,9). anrufen und wird gerettet werden (Apg
ist der grosse Tag seines Zorns, und wer Das Laubhüttenfest galt in Israel von 2,21; Röm 10,12-13).  N.L.
kann bestehen ?» Die 144 000 werden jeher als ein Fest, das auch die Nationen
von Gott versiegelt als Gegenpol zu de- mit einbinden sollte. So wurden zur Zeit 1
Israel heute, 11/04

MNR > Januar 2005 15


Im Blickfeld
Das geht unter die
Haut
«Eine US-Firma hat jetzt eine staatliche Genehmigung
für das Implantieren von Mikrochips in den mensch-
lichen Körper bekommen.» Solche und ähnliche
Meldungen, die von der rasant fortschreitenden
Technologie und einem Chip sprechen, der
unter die Haut eingepflanzt werden
soll, gehen Bibellesern, die
sich mit den Endzeitzeichen
befassen, unter die Haut.
D
ie amerikanische Zulassungs-
behörde FDA (Food and Drug
Administration) hat das Im-
plantieren reiskorngrosser Mikrochips
in Menschen genehmigt. … In ihnen
ist ein 256 Bit grosser Zahlencode ge-
speichert, der sich mit einem Scanner
berührungslos auslesen lässt. … Die
FDA-Zulassung macht den Weg frei für
eine ganze Fülle möglicher Anwendun-
gen der Chips. Scott Silvermann, Chef
von Applied Digital Solution sieht neben
dem Einsatz zu medizinischen Zwecken
in erster Linie Anwendungsfelder im Be-
reich Sicherheit. Die Chips können zum
Beispiel, so Silvermann, genutzt werden,
um die Bewegung von Mitarbeitern in
Kernkraftwerken zu kontrollieren. Auch
Zugangskontrollen lassen sich mit dem
implantierten Chip realisieren, der dann
die Funktion eines fälschungssicheren
Ausweises hat. Es bedarf kaum Phan-
tasie, um sich vorzustellen, dass ein
solcher Chip nach und nach auch die
Funktion der Kreditkarte, des Führer-
scheins und letztlich aller Dokumente
übernehmen könnte.
Ihre Praxistauglichkeit haben die
Chips in erster Linie in Feldversuchen
ausserhalb der USA bewiesen. So wur-
den etwa im vergangenen Jahr 160 me-
xikanische Anwälte mit dem Veri-Chip
von Applied Digital Solution ausgestat-
tet, um so eine Zugangsberechtigung zu
sensiblen Räumen eines Anwaltsgebäu-
des zu ermöglichen. Und in Barcelona
sind es die Gäste des Baja Beach Clubs,
die freiwillig zu Menschen mit digitalem
Upgrade wurden. Ihr Chip im Arm ist
nicht nur die unsichtbare Eintrittskarte
16 MNR > Januar 2005
für den exklusiven Club, sondern gleich-
zeitig auch bargeldloses Zahlungsmittel
an der Bar (vgl. «Mitternachtsruf», 10/
2004, S. 16, d.Red.). Überdies gibt es
viele Jahre Erfahrung mit implantierten
Datenchips bei Haus- und Nutztieren. …
Ein weiterer Anwendungsfall sind von
Entführung besonders bedrohte Kinder
von Prominenten. Werden sie mit einem
Chip ausgestattet, so lassen sie sich im
Ernstfall leichter orten. Tatsächlich
werden auch ein wenig grössere Chip-
implantate angeboten, die zusätzlich
mit einer GPS-Funktion ausgestattet
sind. Das bedeutet, dass sich der genaue
Ort dieser Chips jederzeit
mit Hilfe der GPS-Naviga-
tionssatelliten auf wenige
Meter genau ermitteln
lässt. Diese Funktionali-
tät könnte ebenfalls bei
der Kontrolle von Ge-
fangenen oder hilflosen
Personen gefragt sein.
In Grossbritannien hat
man sich jedenfalls schon
dazu entschlossen, Sexu-
alstraftäter mit einem
Chipimplantat auszustat-
ten. Verwirrte Senioren Schon viele Jahre Praxis bei Nutztieren: der implantierte Datenchip
in
ei-
nem Al-
tersheim
könnten mit
Hilfe implan-
tierter Chips an
einem Ausbüchsen
und Verlaufen gehin-
dert werden. … Kriti-
ker sehen in der Techno-
logie der implantierbaren
Chips den Einstieg in eine
Gesellschaft aus gläsernen
Menschen. ‹Das Problem
ist immer, dass man auch
daran denken muss, wofür
eine Technik dann morgen
eingesetzt wird›, gibt Lee
Tien von der Electronic
Frontier Foundation zu
bedenken. Am Anfang
würde die Technik für
etwas eingesetzt, das
a lle a ls sinnvoll
und gut einstufen
könnten und nach
und nach auch für Dinge genutzt, die
so nicht beabsichtigt gewesen wären. …
Sogar theologische Ebenen hat der Streit
um die Chips bereits erreicht. Der The-
ologe und Buchautor Terrs Cook will
in den Chips jene Markierung erkannt
haben, die die Bibel den Menschen für
die Endzeit ankündigt.»1
Da wir schon öfters auf diese rich-
tungweisende Technologie aufmerksam
gemacht haben, wollen wir hier nicht
ausführlicher darauf eingehen. Doch
jeder, der die Bibel ernst nimmt, wird
immer deutlicher erkennen, wohin die
Reise geht. Dass das Wort Gottes vor
nun bald 2 000 Jahren von einer Mar-
kierung der Menschheit am Ende der
Tage spricht, geht unter die Haut. Wenn
morgen der Antichrist aufträte, hätte er
bereits heute die Technologie, die er
braucht, um die Menschen zu markie-

ren. Man muss es schon bewusst nicht
wahrhaben wollen, dass wir immer
schnelleren Schrittes den Ereignissen
entgegengehen, welche die Bibel für
das Ende der Tage vorausgesagt hat.
Der kommende Antichrist wird die
Menschen dazu bringen, sich während
dessen Herrschaft markieren zu lassen,
damit sie unter die totale Kontrolle des
letzten antichristlichen Weltherrschers
kommen: «… es bewirkt, dass allen, den
Kleinen und den Grossen, den Reichen
und den Armen, den Freien und den
Knechten, ein Malzeichen gegeben
wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre
Stirn, und dass niemand kaufen oder
verkaufen kann als nur der, welcher das
Malzeichen hat, den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens. Hier ist
die Weisheit! Wer Verstand hat, der
berechne die Zahl des Tieres, denn es
ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl
ist 666» (Offb 13,16-18).
Wer wollte leugnen, dass wir heute
nicht auf dem besten Weg dorthin sind?
Der Teufel wird dieses Instrument der
Versiegelung benutzen, und zwar als
Gegenstück für die Versiegelung eines
zu Jesus bekehrten Menschen durch
den Heiligen Geist. Wer sich während
der Zeit der grossen Trübsal mit dem
antichristlichen Malzeichen versiegeln
lässt, verschreibt sich damit dem An-
tichristen selbst und wird somit sein
Eigentum. Diesbezüglich heisst es in
Offenbarung 14,9-11: «… ein dritter En-
gel folgte ihnen und sprach mit grosser
Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet
und sein Bild und nimmt das Zeichen
an seine Stirn oder an seine Hand, der
wird von dem Wein des Zornes Gottes
trinken, der unvermischt eingeschenkt
ist in den Kelch seines Zorns, und er
wird gequält werden mit Feuer und
Schwefel vor den heiligen Engeln und
vor dem Lamm. Und der Rauch von ih-
rer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit
zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe
Tag und Nacht, die das Tier anbeten und
sein Bild, und wer das Zeichen seines
Namens annimmt.»
Wer heute Jesus in sein Leben auf-
nimmt, verschreibt sich damit Gott und
bekommt das göttliche Siegel, ein Eigen-
tum Jesu Christi zu sein: «In ihm seid
auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit
gehört habt, nämlich das Evangelium
von eurer Seligkeit – in ihm seid auch
ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt
worden mit dem Heiligen Geist, der
verheissen ist» (Eph 1,13).  N.L.
1
Die Welt, 15.10.2004
Das darf doch wohl nicht
wahr sein!
Wir leben in einer Gesellschaft, in der diejenigen, die Vorbilder sein
sollten, genau das Gegenteil darstellen. Gleichzeitig erkennt man an ihren
Äusserungen, dass ihnen die objektive Meinungsbildung abhanden gekommen
ist und sie die Dinge nicht mehr so sehen, wie sie gesehen werden sollten.
D
er Ratsvorsitzende der Evange- Terrorismus führt, eine Welt in Schre-
lischen Kirche in Deutschland cken versetzt und seine Untertanen
(EKD), Bischof Wolfgang Huber, unterdrückt, bewirkt die Bibel das
hat vor einem wachsenden Einfluss des Gegenteil. Denken wir an das Beispiel
christlichen Fundamentalismus in den des Saulus, der zu einem Paulus wurde.
USA gewarnt.»1 Saulus war vor seiner Bekehrung ein in
Das darf doch wohl nicht war sein! der Religion gefangener Mensch, der
Hat denn die Spitze der Evangelischen Jesus und Seine Gemeinde hasste. Er
Kirche in Deutschland ihr Fundament beteiligte sich an der Steinigung des Ste-
so weit verlassen, dass sie vor einem phanus, indem er die Kleider derer hielt,
«christ lichen Funda menta lismus» die diese grauenvolle Tat vollbrachten
warnt? Wie weit muss man sich von und indem er in seine Ermordung ein-
der Bibel entfernt haben, um sich als gewilligte hatte (Apg 7,58; 8,1; 22,20).
Bischof so zu äussern? Hiermit wird sug- Saulus wird als ein «Verwüster» der Ge-
geriert, dass das Christentum mit dem meinde beschrieben, als jemand, der in
Fundamentalismus des Islam gleichzu- die Häuser drang, Männer und Frauen
setzen wäre, was
allerdings absurd
ist, denn nie sah
ich einen bibel-
gläubigen Christen
mit einem Spreng-
stoffgürtel, der sich
und unschuldige
Menschen in die
Luft sprengte oder
einen Andersgläu-
bigen auf offener Die Kirche Deutschlands hat das Fundament schon lange aufgegeben
Strasse erschoss
oder mit einem Messer abschlachtete. gefangen wegführte und ins Gefängnis
Das Neue Testament und der Koran warf (Apg 8,2-3). Es heisst, dass er in
haben in etwa das gleiche Volumen, «Drohungen und Mord schnaubte», und
wobei das Hauptthema der Bibel die in seinem Fanatismus Vollmachten von
Liebe ist. Und die Auswirkungen eines der jüdischen Obrigkeit einholte, um
Lebens nach der Bibel zeigen gute Früch- die Anhänger Jesu gebunden nach Je-
te. Denken wir nur an die Reformation: rusalem zu führen (Apg 9,1-2). Paulus
Luther war im rechten Sinn des Wortes bezeugte später von sich selber, dass er
ein Fundamentalist. «Sola scripture» (Al- diesen «christlichen Weg» bis auf den
lein die Schrift)! Durch diese Haltung Tod verfolgte und die folterte, die an
wurden Menschen befreit und verän- Jesus glaubten (Apg 22,4.19). Er ging
dert, Schulen, soziale Einrichtungen, soweit, dass er sogar die gefangenen
Hilfswerke und Krankenhäuser waren Christen dazu zwang zu lästern; so
die Folge. Nächstenliebe wurde in die wütete er «über die Massen» gegen
Tat umgesetzt von Menschen, die der die Gemeinde Jesu (Apg 26,11). Paulus
Bibel glaubten. Was würde wohl der bezeichnete sich als «Lästerer», «Verfol-
«Fundamentalist» Luther zu der Aussage ger» und «Frevler» (1.Tim 1,13). Doch
eines heutigen Bischofs sagen? nach seiner Bekehrung zu Jesus Chris-
Während der fundamentalistische tus wurde er zu einem Apostel, der mit
Glaube an den Koran seine Anhänger anderen zusammen das Fundament des
in den blutigen und unbarmherzigen Neuen Testaments legte: «Denn einen
MNR > Januar 2005 17

Im Blickfeld
andern Grund kann niemand legen, aus-
ser dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus
Christus» (1.Kor 3,11). Einer, der die
Gemeinde Jesu terrorisierte, wurde zu
einem Apostel Christi; aus Saulus wurde
ein Paulus. Er, der die Gemeinde zuvor
hasste, schrieb später das neutestament-
liche «Hohelied der Liebe» (1.Kor 13).
Saulus, der fanatische Religionskämpfer,
achtete das später alles für Schande und
bezeugte, dass er das Fundament, das er
in Jesus erhalten hatte, niemals aufgeben
wollte und dass dies für ihn der grösste
Reichtum bedeutete (Phil 3,1-14).
Die Kirche Deutschlands hingegen
hat dieses Fundament schon lange auf-
gegeben und macht Stimmung gegen
diejenigen, die es noch haben. Während
man in weiten Teilen Europas den ame-
rikanischen Präsidenten verunglimpft,
hat die Mehrheit des amerikanischen
Volkes ihm das Vertrauen für weitere
vier Jahre Amtszeit geschenkt. Ein Nach-
richtenmagazin schrieb zur Wiederwahl
Bushs: «Bushs wichtigste politische Ba-
sis bei dieser Präsidentenwahl waren
die so genannten Evangelicals: Das
sind strenggläubige, fundamentalisti-
sche Christen, die die Bibel als direktes,
unfehlbares Wort Gottes verstehen. …
Und sie wollen einen Präsidenten, der
ihre Moralvorstellungen teilt und ein-
fache Lösungen für komplexe Probleme
hat. Lösungen, die vor allem aus dem
Glauben stammen …»2 Und der Bap-
tistenprediger Rick Warren sagte: «Es
gibt mehr Amerikaner, als Sie denken,
die die Bibel beim Wort nehmen.»3 Vor
einem solchen «Fundamentalismus»
warnt Wolfgang Huber.
In unseren Breitengraden scheint man
die mehr zu mögen, die das christliche
Fundament und alle biblischen Grund-
festen verlassen, die beispielsweise ein
Holzkreuz aus dem Kanzleramt verban-
nen, es mit der Bemerkung zurückschi-
cken: «Dafür ist hier kein Platz.» Haben
wir vergessen, dass
• der Erste und Zweite Weltkrieg von
deutschem Boden ausging und nicht
etwa von Amerika?
• diese Gräuel von einem Land und
Volk ausgingen, welche das Fundament
biblischen Glaubens verlassen hatten!?
Warum wird «nur» vom religiösen
Fundamentalismus und nicht auch
vom atheistischen Fundamentalismus
gesprochen? Dieser ist in Wirklichkeit
die grösste Bedrohung für unsere Gesell-
18 MNR > Januar 2005
Gogh (47) wurde auf offener Strasse
erschossen. In Holland steigt deshalb
das Volk auf die Barrikaden. Doch in
Deutschland, als ginge einen das alles
schaft. Psalm 11,3 sagt dazu: «Wenn die nichts an, will man – nachdem man den
Grundfesten eingerissen werden, was «Buss- und Bettag» bereits abgeschafft
soll der Gerechte tun?» hat – einen weiteren christlichen Feier-
Das darf doch wohl nicht war tag loswerden, um dafür einen muslimi-
sein! Der deutsche Umweltminister Jür- schen einzurichten. Auch wenn dieses
gen Trittin (Bündnis Grüne) und Hans- Vorhaben auf politischen Widerstand
Christian Ströbele ebenfalls Bündnis stösst und für Empörung sorgt, wider-
Grüne brachten den Vorschlag, für die spiegelt das Ganze doch die geistliche
Muslime in Deutschland einen gesetzli- Situation eines Teils unserer regierenden
chen Feiertag einzuführen. Dafür solle Politiker.
ein christlicher Feiertag abgeschafft Beide Beispiele zeigen den Trend un-
werden.4 Der Islam unterdrückt seine serer Gesellschaft auf, allem Biblisch-
Anhänger, Frauen haben kaum Rechte, Christlichem eine Absage zu erteilen:
Mädchen werden zwangsverheiratet, an- «Denn es muss unbedingt zuerst der
dersgläubige in muslimischen Ländern Abfall kommen …» (2.Thess 2,3).
verfolgt und umgebracht. Der islamische  N.L.
Terror ist zu einem Schrecken für die
ganze Welt geworden. Allein die USA 1
Fränkische Landeszeitung, Feuchtwanger Tagblatt,
und Grossbritannien wagen es, diesem 16.11.2004
Terror die Stirn zu bieten. Wer den Islam 2
Focus, Nr. 46/2004
kritisiert, wird mit dem Tod bedroht; 3
wie 2
der holländische Regisseur Theo van 4
Bild, 17.11.2004
Und die Bibel hat doch
Recht
Die Wissenschaft hinkt der Bibel immer hinterher, und wer der Bibel glaubt,
ist der Wissenschaft voraus. Auch der «harmlose Riese aus der Tongrube» ist
wieder einmal ein Hinweis darauf.
D
er Riese aus der Tongrube, sie 2 300 Knochen des prähistorischen
gross – aber harmlos. Wer es Monsters Leedsichthys problematicus,
schon mühsam findet, in einer das im Jahr 2001 von zwei Studenten
Forelle nach Gräten zu stochern, der entdeckt worden war. Die Art kannte
wird Jeff Liston, Alan Dawn und David man zwar schon, doch ein so grosses
Martill bedauern. Die drei Paläontologen Prachtexemplar hatte noch niemand zu
(die Wissenschaft von
den ausgestorbenen
Lebewesen – Fossili-
en – und ihrer Ent-
wicklung im Verlauf
der Erdgeschichte)
verbrachten drei Jah-
re damit, das filigrane
Skelett des grössten
Knochenfischs, der
je auf der Erde gelebt
hat, aus einer Tongru-
be im englischen Pe-
terbrough zu pulen.
Mit Zahnarztinstru-
menten sammelten Illustration des Leedsichthys problematicus
Gesicht bekommen. Geschätzte Länge:
17 Meter. Das ist nicht überraschend. …
An Land herrschten Dinosaurier, Riesen-
fische durchpflügten das Wasser. Ähn-
lich wie die heutigen Meerestitanen
– Bartenwale und Walhaie – ernährte
sich Leedsichthys von Plankton. Wale
sind aber Säugetiere, und Haie zählen
zu den Knorpelfischen. Unter den Kno-
chenfischen ist heute der Blauflossen-
thunfisch einer der grössten, mit seinen
drei Metern im Vergleich aber wahrlich
ein kleiner Fisch.»1
Im Buch Jona lesen wir: «Aber der
Herr liess einen grossen Fisch kom-
men, Jona zu verschlingen. Und Jona
war im Leibe des Fisches drei Tage und
drei Nächte. … Und der Herr sprach zu
dem Fisch, und der spie Jona aus ans
Land» (Jona 2,1.11). Zu dieser biblischen
Geschichte hört man immer wieder den
Einwand: «Es gibt keinen Fisch, der
Jona hätte verschlingen können.» Ein
Hai hätte ihn zerrissen und ein Wal sei
eigentlich kein Fisch. Ausserdem hätte
es ein Fisch von solch einer Grösse sein
müssen, dass er Jona mit einem Mal hät-
te verschlingen und in seinem Inneren
Platz bieten können, um drei Tage darin
zu überleben.
Tatsächlich lässt uns die Bibel über
die Art des Fisches im Unklaren, und
das hebräische Wort für Wal wird im
Buch Jona nicht gebraucht. Es heisst
lediglich, dass es ein «grosser Fisch»
war. Aber gerade diese Aussage genügt
ja vollkommen und bringt uns umso
näher an die Möglichkeit heran, dass
es eben ein grosser Fisch gewesen ist.
Es hätte beispielsweise durchaus ein
Leedsichthys sein können, der Jona ver-
schluckt hätte. Denn dieser Riesenfisch
ernährte sich von Plankton, war also
kein Raubfisch, der Jagd auf Lebewesen
macht und sie zerfleischt. Der Schöpfer
hätte einem solchen Fisch ohne weiteres
den Befehl geben können, Jona lebendig
zu verschlingen und ihn später wieder
auszuspucken.
Ob es nun ein Leedsichthys oder ein
anderer grosser Fisch gewesen war, ist
unwichtig, denn wir glauben den gött-
lichen Aussagen im Jonabuch auf jeden
Fall, die übrigens auch Jesus in den
Evangelien bestätigt hat (Mt 12,39-41;
16,4; Lk 11,29-32).
Die Entdeckungen der Wissenschaft
müssen wieder einmal mehr den bibli-
schen Bericht bestätigen. Wer dem Wort
Gottes vertraut, hat den sichersten Boden
unter den Füssen!  N.L.
1
National Geographik, Nr. 11/2004
Streiflicht
Dennoch Hoffnung!
Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, dass Sie am frühen Morgen am liebsten die De-
cke über den Kopf ziehen, liegen bleiben und einfach alles vergessen oder dass Sie die Au-
gen schliessen möchten, um sie nach einer Weile wieder zu öffnen, um wo möglich feststel-
len zu können: «Zum Glück war alles nur ein Traum!»?
Die Realität des Lebens ist oft beängstigend brutal und nicht so, wie wir es gerne hät-
ten. Werden wir nicht jeden Tag von neuen Horrormeldungen überrollt? Die Arbeitssituati-
on wird immer schwieriger. Menschen stehen auf der Strasse ohne Arbeit und wissen nicht,
wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Selbst in der eigenen Familie bleibt man nicht von
Not verschont. Es ist so, dass auch Christen die Schattenseiten des Lebens kennen: Tränen,
Angst und unbeantwortete Fragen. Doch trotz allem, egal wie unsere Lebenssituation auch
immer aussieht: Wir Christen haben eine herrliche Hoffnung und einen wunderbaren Trost!
Die Hoffnung besteht darin, dass unser Leben in Jesus Christus Sinn und Ziel hat.
Diese Hoffnung nährt sich aus dem Wissen, dass Gott der Herr, der Sein Teuerstes, Sei-
nen Sohn, dahingab, uns nie so versuchen oder prüfen lassen wird, dass wir es nicht mehr
aushalten könnten. Diese Hoffnung wird genährt aus dem Wissen, dass Jesus uns nie, gar
nie loslässt! Seine Hände halten uns fest umschlossen. Jesus wird mit meinem ganz per-
sönlichen Leben ans Ziel kommen. Für Ihn spielt es keine Rolle, wie oft ich auf die Nase falle
oder wie ängstlich ich manchmal bin oder wie Dunkel es in meiner Seele aussieht, weil ich
nicht mehr weiter weiss. Denn Er ist immer noch grösser! Darüber hinaus dürfen Gotteskin-
der wissen – welch wunderbarer Trost –, dass Er uns gerecht spricht! Denn der lebendige
Gott sieht uns mit den Augen Seines Sohnes Jesus Christus. Er hat für Sie und mich bezahlt!
Wer will uns da noch anklagen oder verdammen, wenn Gott selbst uns gerecht spricht?!
Doch wir Christen haben noch mehr, nämlich den direkten Trost des in uns wohnenden
Heiligen Geistes. Er selbst tröstet uns, wischt die Tränen ab, lässt uns wieder Mut fassen,
macht uns still und lässt uns ruhen in Jesus Christus, in Seinem vollbrachten Werk am Kreuz
von Golgatha. Dazu kommt die herrliche Hoffnung, dass Jesus Christus sehr bald wieder-
kommt, um uns zu sich zu holen. Auf uns wartet eine Herrlichkeit, die unseren Verstand und
unsere kühnsten Gedanken bei weitem übersteigt. Wir haben die Hoffnung, einmal für im-
mer bei Jesus, unserem Erlöser, zu sein. Dann sind wir endlich Daheim! Es ist dann so (las-
sen Sie mich ein Bild gebrauchen), wie wenn ich von einer langen Reise zurückkehre. Die
Tür wird geöffnet, ich trete ein und während sich die Tür hinter mir schliesst, fällt die gan-
ze Anspannung der Reise ab. Alles ist vergessen, denn nun bin ich daheim! So in etwa wird
es sein, wenn wir einmal in unserem wirklichen Zuhause ankommen. Dann sind wir endlich
daheim, ohne je wieder Abschied nehmen zu müssen, ohne den Trennungsschmerz, ohne
das leise Bangen, ob alles gut gehen und ob wir wieder wohlbehalten zu Hause ankommen
werden.
An dieser Hoffnung, einmal für immer bei Jesus und endlich wirklich daheim zu sein, wol-
len wir festhalten! Das Wort des Apostels Paulus, das er an die Thessalonicher schrieb, wol-
len wir uns immer wieder in Erinnerung rufen: «Denn dies tun wir euch kund, gestützt auf ein
Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden
den Entschlafenen nicht zuvorkommen. Sobald der Befehlsruf ergeht, die Erzengelstimme
erschallt und Gottes Posaune ertönt, wird der Herr selbst vom Himmel herabkommen, und
dann ist das erste Ereignis, dass die im Glauben an Christus Gestorbenen auferstehen. Da-
rauf werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen auf Wolken in die Luft
entrückt, um dort dem Herrn zu begegnen, und so werden wir allezeit mit dem Herrn vereinigt
sein. Tröstet einander mit diesen Worten» (1.Thess 4,15-18). Trösten wir uns mit der Hoff-
nung, dass unser Herr Jesus gewiss kommt, und halten wir daran fest!  S.R.
MNR > Januar 2005 19
 Fragen – Antworten
Alle Obrigkeit
von Gott
eingesetzt?
Ich habe Mühe mit Römer 13,1: «Jedermann
sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über
ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne
von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von
Gott verordnet.» Wie ist es denn mit Hitler,
mit Stalin, wie mit der Regierung der chine-
sischen Republik, Nordkoreas und anderen
mehr? Sind sie wirklich von Gott eingesetzt?
W ir dürfen hier nicht von unserem
menschlichen Gerechtigkeits-
denken ausgehen, denn dieses ist von
der Sünde geprägt. Unser Gefühlsleben
stimmt längst nicht immer mit Gottes
Wort überein. In manchen Dingen
müssen wir einen Strich durch unsere
Rechnung machen und Gottes Wort als
einzig gültige Wahrheit stehen lassen.
So verhält es sich auch mit Römer 13,1.
Es ist nicht nur so, dass wir uns der ge-
gebenen Obrigkeit unterordnen sollen.
Vielmehr wird hier quasi doppelt betont,
dass es zum einen keine Obrigkeit gibt,
die nicht von Gott ist, und zum zweiten,
dass jede Obrigkeit von Gott eingesetzt
ist und wir uns dieser Obrigkeit unter-
zuordnen haben. Dies gilt, solange sie
nicht Gott widersprechende Dinge von
uns verlangt. Denn der Kontext der Bibel
lehrt klar, dass wir Gott mehr gehorchen
müssen als den Menschen. Das sagten
zum Beispiel Petrus und Johannes (Apg
4,19; vgl. auch Apg 5,29). Aber da, wo
eine Regierung zum Schutz der Bürger
Gesetze erlässt, müssen wir uns ihr un-
terordnen, auch wenn diese Regierung
gottlos ist.
Die Bibel hält ausdrücklich fest – zum
Beispiel in Daniel 2,21 –, dass Gott Kö-
nige einsetzt und Könige absetzt. So hat
Gott beispielsweise einen Nebukadnezar
als König eingesetzt, und Er hat vom
jüdischen Volk verlangt, dass es diesem
heidnischen König gehorchen und sich
ihm unterordnen sollte (Jer 27,5-6.12).
Wir müssen davon ausgehen, dass Gott
allwissend ist und dass Er allmächtig
ist. Daraus ergibt sich automatisch, dass
20 MNR > Januar 2005
diese Welt unter der ständigen Kontrolle Ein Volk, ja eine ganze Welt, sollte
Gottes steht und nicht sich selbst über- unter anderem durch das schreckliche
lassen ist. Nicht durch Zufall kommen Regime Hitlers gewarnt werden und
irgendwelche Regenten an die Macht, erkennen, was es bedeutet, wenn man
sondern durch Gottes Zulassung. Auch biblische Grundsätze verlässt. Des Wei-
wenn wir es nicht verstehen können, teren dienen solche gottlosen Herrscher
so sind beispielsweise ein Hitler oder manchmal auch dazu, dass sich Heilsge-
ein Khomeini letztlich unter der Zulas- schichte erfüllt. Durch den Zusammen-
sung Gottes an die Macht gekommen. bruch des Kommunismus zum Beispiel
Ebenso verhält es sich mit Alexander kehrten viele Juden in das Land ihrer
dem Grossen, mit dem im Alten Testa- Väter zurück, und durch den Zusam-
ment erwähnten Kyrus oder mit dem menbruch des nationalsozialistischen
grausamen Antiochus Epiphanes, der Reiches entstand der jüdische Staat.
in Israel die schlimmsten Dinge tat. Manchmal ist es auch so, dass diese
Oder denken wir an die Tyrannei der gottlosen Regierungen letztlich gerade
Zaren in Russland oder die Diktaturen dazu dienen müssen, dass Menschen
in muslimischen
oder kommunis-
tischen Ländern.
Wir kommen
einfach nicht an
der Anordnung
vorbei, dass wir
uns auch solchen
Regierungen,
sofern wir unter
deren Herrschaft
stehen, unter-
ordnen sollen;
aber wir betonen:
solange sie nichts
Widergöttliches
von uns ver- Wo eine Regierung zum Schutz der Bürger Gesetze erlässt, müssen wir uns ihr
la ngen. Auch unterordnen, auch wenn diese Regierung gottlos ist
unter solchen
Regierungen haben Christen grosse zum lebendigen Glauben an Jesus
Möglichkeiten, das Zeugnis für Jesus Christus kommen. In China und in der
aufzurichten. ehemaligen Sowjetunion sind sehr vie-
Nun stellt sich die Frage: Warum hat le Menschen zum Glauben gekommen,
Gott denn den Kommunismus oder das wahrscheinlich prozentual sehr viel
nationalsozialistische Reich oder die Ty- mehr als unter den Regierungen der
rannei der islamischen Herrscher gross Zaren, weil die Christen um ihres Glau-
werden lassen? Unter anderem diente bens willen verfolgt wurden. Sie waren
und dient es dazu, dass Völker sehen materiell und physisch eingeengt und
und gewarnt werden, wie schlimm es dadurch konnte sich der Glaube umso
ist, wenn man sich von Gott löst bzw. besser ausbreiten.
von Ihm trennt. Denken wir hier an Der Apostel Paulus lebte zur Zeit des
Israel. Das Volk Israel sollte an Gott grausamen Cäsaren Nero, der die Welt
gebunden sein und mit Ihm verbunden beherrschte, in Rom. Wahrscheinlich
leben; Seine Ordnungen und Gesetze wurde Paulus unter ihm dann auch
halten. Doch als es sich von Gott löste hingerichtet. Und dennoch schrieb
und sich den heidnischen Gesetzen bzw. er im Blick auf diesen Tyrannen den
Götzen unterwarf, hat Gott es Tyrannen Römerbrief und erwartet von seinen
unterworfen und von ihm verlangt, dass Lesern, dass sie sich den Regierungen
es nun diesen gehorchen sollte. unterordnen sollen. Denn das ist ein
Gebot des Herrn. Viel schlimmer wäre
es nämlich, wenn sich die Völker oder
der einzelne Mensch der jeweiligen
Regierung nicht unterordnen würden.
Dann hätten wir die totale Anarchie,
und das wäre sicherlich noch viel grau-
samer, als sich Regierungen unterordnen
zu müssen, welche die Gebote Gottes
nicht halten.
In Daniel 4,14 steht diesbezüglich ein
sehr interessanter Satz. Dort heisst es
über das Königreich Nebukadnezars: «Im
Rat der Wächter wurde das beschlossen
und von den Heiligen besprochen und
verlangt, damit die Lebendigen erken-
nen, dass der Höchste Gewalt hat über
das Königtum der Menschen und es
gibt, wem er will, und den Niedrigsten
der Menschen darüber setzt.» Einmal
mehr wird also betont, dass Gott der
Höchste ist, der Könige ein- und absetzt.
Unter anderem liegt der Grund darin,
dass die Menschen erkennen sollen,
dass Er eben tatsächlich der Höchste ist
und in Seiner Souveränität solche und
andere Herrscher einsetzen kann, um
die Menschheit zu ermahnen, wachzu-
rütteln, zum Glauben zu führen oder
zu richten.
Selbstverständlich ist es so, dass sich
gottlose Regierungen am Ende der Ver-
antwortung Gott gegenüber stellen müs-
sen! Sie dürfen nicht einfach herrschen
und tyrannisieren, sondern werden
einmal selbst vor Gott stehen und von
Ihm dafür gerichtet werden.  N.L.
Nasch- und
Kaufsucht
Ich bin eine wiedergeborene Christin, aber
es gibt Bindungen in meinem Leben, die
mir sehr viel Not bereiten: Ich esse zu viel,
vor allem Süssigkeiten, sodass auch meine
Familie Anstoss nimmt. Und in den Geschäf-
ten kann ich nicht widerstehen, Dinge zu
kaufen, die ich gar nicht brauche. Ich habe
schon oft gebeten, der Herr möge mich von
diesen Süchten befreien, aber immer wieder
falle ich und bin dann sehr traurig.
W ir freuen uns, dass Sie ein Kind
Gottes sind, denn Kinder Gottes
sind zur Freiheit berufen. Das heisst
aber nicht, dass wir als Gotteskinder
nicht auch noch Glaubenskämpfe zu
kämpfen hätten! Doch wir stehen auf
der Seite des Siegers. Und darum kann
Ihre Untugend, die offenbar so gra-
vierend ist, dass auch Ihre
Familie daran Anstoss
nimmt, überwunden
werden. Wie?
Eben, indem
Sie den
guten
Kampf
des
Glau-
bens
kämpfen.
Das heisst
ga nz prak-
tisch: wider-
stehen. Das brauchen Sie aber nicht
aus eigener Kraft zu tun, sondern indem
Sie sich im Glauben auf Gottes Wort
abstützen, zum Beispiel auf folgende
Bibelstellen:
«Wenn euch nun der Sohn frei macht,
so seid ihr wirklich frei» (Joh 8,36).
«Der Herr ist der Geist; wo aber der
Geist des Herrn ist, da ist Freiheit»
(2.Kor 3,17).
«Für die Freiheit hat Christus uns
freigemacht. Steht nun fest und lasst
euch nicht wieder durch ein Joch der
Sklaverei belasten!» (Gal 5,1).
«Denn die Sünde wird nicht herr-
schen können über euch, weil ihr ja
nicht unter dem Gesetz seid, sondern
unter der Gnade» (Röm 6,14).
Das sind die Glaubensschilde, hinter
denen Sie sich bergen dürfen!
Das heisst jedoch nicht, dass Sie
nun überhaupt nichts Süsses mehr
essen dürften, denn Süssigkeiten an
Kaufen Sie nur das, was auf dem Zettel steht
sich sind ja keine Sünde. Aber denken
Sie an Daniel: Er setzte sich in seinem
Herzen vor, sich nicht durch Speisen,
die ihm als Israeliten verboten waren,
gegen den Herrn zu versündigen. Sie,
Nehmen Sie sich vor
zum Beispiel nur zwei
Täfelchen (Stückchen)
Schokolade zu essen
liebe Schwester im Herrn, sind nicht
an ein solches Gesetz gebunden, aber
wie Daniel können Sie sich in Ihrem
Herzen vornehmen, zum Beispiel nur
zwei Täfelchen (Stückchen) Schokolade
zu essen. Und die dürfen Sie dann auch
mit Danksagung geniessen. Aber dann
halten Sie den Glaubensschild hoch: Ich
bin zur Freiheit berufen; ich brauche
nicht mehr zu naschen!
Das Gleiche gilt für die Kaufsucht: Sie
sind durch Jesus Christus frei! Sie müs-
sen nicht kaufen! Und ein praktischer
Tipp: Schreiben Sie sich zu Hause genau
auf, was Sie für den Haushalt benötigen,
und dann kaufen Sie strikt nur das, was
auf dem Zettel steht! Zu allem, was Sie
dann sonst noch «anlacht», sagen Sie:
«Ich habe mir in meinem Herzen vor-
gesetzt, den Sieg Jesu zu beanspruchen,
und dabei bleibt es!»
Wir haben gebetet, dass der Herr
sich Ihrer und Ihrer Familie annehmen
möge. Vergessen Sie aber bitte nicht: der
Herr zwingt niemanden! Doch wenn Sie
es lernen, im Sieg zu leben, dann wird
das gewiss auch in Ihrer Familie segens-
reiche Auswirkungen haben. Predigen
Sie ihr also nicht von Jesus, sondern
leben Sie in der Freiheit, die Er auf
Golgatha für Sie erwirkt hat.
Und sollte es geschehen, dass Sie mal
nicht wachsam sind und wieder fallen,
dann eilen Sie sofort zu Jesus und wei-
hen Sie sich Ihm ganz neu. Und dann
dürfen Sie mit neuem Mut wieder vor-
wärts schreiten. Jesus ist Sieger!
Wir grüssen Sie herzlich und wün-
schen Ihnen des Herrn Beistand und
Gnade. Seine Kraft ist in den Schwa-
chen mächtig (2.Kor 12,9). Schreiben
Sie sich diesen Bibelvers auf ein Blatt
Papier und hängen Sie es an einem für
Sie gut sichtbaren Platz auf!  E.V.
MNR > Januar 2005 21
 Vorschau
Die nächste Ausgabe erscheint am
01.02.2005, mit u.a. diesem Thema*:
«Die Weltsituation vor der
Wiederkunft Jesu»
*Änderungen vorbehalten
Impressum
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
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GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan
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SCHWEIZ Mitternachtsruf, Eichholzstr. 38, 8330 Pfäffikon ZH, Tel.:
(0041) 044 952 14 14
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
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ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist
ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer,
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INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
N.L. > Norbert Lieth, S.R. > Samuel Rindlisbacher,
E.V. > Elsbeth Vetsch
22 MNR > Januar 2005
Dir kann nur Jesus helfen
Krieg gegen das Böse
George W. Bush, der neu gewählte Präsident der USA, erregte weltweites Aufsehen, als er in
einer früheren Regierungserklärung von einer «Achse des Bösen» sprach.
Was verstehen wir denn unter dem Begriff «Achse des Bösen»? Ist ein solcher Begriff an Per-
sonen oder Nationen festzumachen? Ich glaube nein. Die gesamte Menschheit hat eine unheili-
ge Allianz mit dem Bösen geschlossen. Also gehören wir alle gewissermassen zu der «Achse des
Bösen».
Schon von der Schöpfung an vollzieht sich der Kampf Gottes gegen das Böse. Das Böse wird
in der Bibel auch mit Namen genannt: Satan. Seit der Teufel die ersten Menschen dazu brachte,
sich von ihrem Schöpfer abzuwenden, hat sich das Böse ausgebreitet. Nicht nur in den Gräuel-
taten der Geschichte, sondern auch in unseren Herzen. In Fernsehen und Kino ist das Böse und
Dämonische zum Unterhaltungsfaktor geworden. Die täglichen Nachrichten zeigen aber, dass das
Böse mehr ist als nur Fantasie. Grausame Realität! Die Bibel erklärt: «Unser Kampf ist nicht ge-
gen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher
dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt» (Eph 6,12).
Die gute Nachricht jedoch ist, dass Gott das Wirken des Bösen zeitlich befristet. Jeder
Mensch, ob Diktator oder nicht, wird einmal vor dem heiligen Gott stehen und gerichtet werden.
«Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Är-
gernisse zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun» (Mt 13,41).
Dieses globale Gericht Gottes über das Böse wird eines Tages kommen. Es könnte aber sein,
dass Sie noch vorher vor Gott erscheinen müssen. Die Bibel sagt: «Kein Mensch hat Gewalt …
über den Tag des Todes» (Pred 8,8). Was werden Sie Ihm an diesem Tag sagen? Welche Gründe
wollen Sie Ihm nennen, damit Er Sie in Seinen Himmel lässt? Ihre guten Werke? Ihre Zugehörig-
keit zu einer Kirche? Ihre Teilnahme an Demonstrationen gegen den Krieg? Dass Sie niemals je-
manden umgebracht haben?
Die Wahrheit ist: Nichts dergleichen reicht, um das Böse in Ihrem Herzen zu überwinden! Es
ist Ihr sündiges Herz oder Wesen, das sich schon in den scheinbar unbedeutenden Dingen wie
zum Beispiel in unreinen Gedanken offenbart. Sie brauchen kein Diktator oder Mörder zu sein,
denn Gottes Wort sagt, dass wir alle Sünder sind. Und das reicht, um für immer in die Hölle zu
kommen. «… alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes» (Röm 3,23). «Denn
der Lohn der Sünde ist der Tod …» (Röm 6,23).
Es gibt nur eine Möglichkeit vor dem heiligen und gerechten Gott mit einem «reinen Herzen»
zu erscheinen: Wir müssen uns von unseren Sünden reinwaschen lassen! Der Einzige, der das tun
kann, ist Gott selbst.
Genau das hat Er getan – durch Seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Dort starb
der Herr Jesus, um die Menschen von der Strafe der Sünde und des Todes (ewige Trennung von
Gott) zu befreien. Er starb, damit wir leben können. Er ist von den Toten auferstanden, damit wir
ewig leben.
Im Himmel gibt es keinen Tod mehr, keinen Krieg und kein Leid. Für die, die Jesus Christus als
ihren Retter und Herrn in ihr Leben aufnehmen, gilt: «… er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen
abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird
mehr sein …» (Offb 21,4). Sie können Ihr Herz nicht von Sünde befreien, aber Sie können etwas
gegen die Macht der Sünde tun. Sie können von der ewigen Strafe der Sünde befreit werden, wenn
Sie Ihr Vertrauen in Jesus Christus setzen.
Das geschieht, indem Sie dem Herrn Jesus mit ihren eigenen Worten sagen, wie es Ihnen ums
Herz ist. Sagen Sie Ihm einfach, dass auch in Ihrem Herzen das Böse wohnt und Sie sich schä-
men, wenn es zum Vorschein kommt. Sagen Sie Ihm, dass Sie schuldig sind und bitten Sie Ihn
um Vergebung Ihrer Sünden. Laden Sie Ihn als Retter und Herrn in Ihr Leben ein. Danken Sie Ihm,
dass Er die Strafe für Ihre Sünden am Kreuz gesühnt hat und aus den Toten auferstanden ist und
auch Ihnen ewiges Leben schenkt! Wenn Sie das getan haben, dann haben Sie die «Achse des
Bösen» in Ihrem Leben zerbrochen.
Warten Sie nicht länger! Kommen Sie noch heute zu Jesus Christus. Er liebt Sie.
 RUDI JOAS