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Ist Friede möglich?

Wenige Themen geben uns in unseren Tagen mehr Anlass zum


Nachdenken als die Frage: Ist Friede möglich? Diese Frage
beschäftigt nicht nur die Christen, sondern auch Anhänger aller
Weltreligionen und Glaubensrichtungen und auch politisch
engagierte Menschen. Sie beschränkt sich nicht nur auf unser
eigenes Land und Volk, sondern betrifft auch jede andere
Hautfarbe und Kultur. Die ganze Welt sucht Frieden.
Die meisten Menschen in der westlichen Welt wissen nicht, was
es heißt, ohne ein Zuhause, ohne Nahrung und ohne Hoffnung
auf eine gesicherte Zukunft bezüglich dieser Welt zu leben. Sie
wissen nicht, was es heißt, wenn irgendein Eroberer in unser
Heim eindringt und uns auffordert, Haus und Hof, so wie wir
dastehen, zu verlassen, unser bisschen Hab und Gut auf den
Rücken zu schnallen und unseren ganzen irdischen Besitz
zurückzulassen. Sie wissen nicht, was es heißt, von Familie und
Freunden weggerissen zu werden, während man vor dem Feind
fliehen muss. Aber trotz alledem lebt in unserer Generation eine
große Sehnsucht nach Frieden. Nichts ist in unseren Tagen
weltbewegender als das Sehnen nach Frieden.
Wir brauchen Frieden im Herzen

Es existiert nicht nur der Wunsch nach äußerem oder


politischem Frieden, denn, wenn man die Gesichter der
Menschen studiert, wie sie eilen und jagen, dann reden sie eine
stumme Sprache und erzählen uns eine Geschichte über ihr
heimliches Sehnen nach Ruhe und Frieden im Herzen und der
Befreiung von einer Last oder einem Kummer. Es gibt gerade in
unserem Land, das so reich mit irdischen Gütern gesegnet ist,
so viele Sorgen und Nöte; es besteht eine große Sehnsucht
nach Frieden in der Welt, Frieden mit dem Nachbarn, Frieden in
der Familie und letztlich auch Frieden im Herzen und Frieden mit
Gott.
Was können wir tun?

Eine ganz naheliegende, natürliche Frage ist die: »Was können


wir tun?« Im Alten wie im Neuen Testament taucht dieses
gleiche Problem auf. Viele Stellen des Alten Testamentes
berichten uns davon, wie sich das Volk Israel nach Frieden
sehnte, den es nicht hatte, weil es nicht bereit war, sein Herz
und sein Leben Gott auszuliefern. Man war nicht bereit, dem
Wort Gottes zu glauben. Es kamen viele traurige
Heimsuchungen über Israel. Sie wurden gewarnt, dass sie Haus
und Hof verlieren würden, dass sie in Gefangenschaft gehen
müssten und auf immer von ihren Kindern getrennt würden. Sie
erfuhren viele Herzensnöte. Die Propheten ermahnten das Volk,
sich zu ihrem Gott zu kehren. In 2. Chronik 7:14 wird uns ein
treffendes Wort der Ermahnung und Verheißung gegeben: »...
und wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich
demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich
von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her
hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.«
Diese Verheißung wurde Israel unter der alttestamentlichen
Gesetzesordnung gegeben. Im Alten Testament sagt Gott in der
Tat: Wenn ihr Frieden haben wollt, kommt, bekennt eure
Sünden, übergebt mir eure Herzen, gehorcht meinen Geboten,
so will ich euer Land heilen. Im Alten Testament werden dem
Volk Israel ganz besondere Verheißungen zuteil. Gott spricht zu
ihnen: Wenn ihr mir gehorchen werdet, will ich euch Frieden
geben; ich will euch Gedeihen schenken, ich will machen, dass
eure Saat aufgeht; ich will euch Ruhe vor euren Feinden geben;
ich will die Pest und alles Unglück von euch fernhalten. Aber
wenn sie nicht gehorchen würden, so redete Gott mit ihnen,
würde Er ein Gericht nach dem anderen über sie kommen lassen
(vgl. u. a. 5. Mose 28).
Keinen Frieden ohne Gott

Wenngleich die Verheißungen des Wortes Gottes an die


Christenheit sich in gewisser Weise von denen unterscheiden,
die in der damaligen Zeit dem Volk Israel gegeben wurden, so ist
doch dies eine klar, dass heute so wie gestern kein Friede ohne
Gott herrschen kann. Wenn jemand nach Frieden Ausschau hält,
so wird er ihn nicht finden, es sei denn, er sucht ihn in Gott und
in Christus. Dies ist die Stelle, wo der Mensch Frieden finden
kann. Gott ist der Schöpfer des Friedens, nicht der Mensch. Wie
kann ein Mensch Frieden erwarten, wenn er mit dem
allmächtigen Gott auf Kriegsfuß steht? Demnach sind also die
Aussagen der Bibel völlig klar, warum die Welt von heute sich in
einem Chaos befindet. Die Welt versucht, ohne Christus
auszukommen. Keine noch so starke Armee wird uns jemals den
Frieden bringen können. Nur Christus kann uns den Frieden
bringen. Gemäß der Heiligen Schrift kann es keinen Frieden
ohne Christus geben.
Gibt es ein durchführbares Programm für den Frieden?

Es erhebt sich die Frage, was wir dazu tun können. Wir müssen
praktisch denken in bezug auf ein Friedensprogramm. Solange
wir in einer Welt, wie der heute bestehenden, leben, wird es
immer eine Armee geben müssen und die Notwendigkeit für die
Menschheit bestehen, Geld für die Verteidigung auszugeben. Es
gibt nur wenige Menschen, die die Abschaffung der
Polizeigewalt in unseren Städten empfehlen würden. Es muss
festgehalten werden, dass eigentlich eine Polizeigewalt nicht
notwendig sein dürfte, dennoch braucht man sie in unserer
gegenwärtigen Lage. Sie soll dazu gebraucht werden, um die
Ordnung in einer bösen Welt wiederherzustellen. Gleichfalls
muss weltweit jede Anstrengung unternommen werden, um
Kriege zu verhindern.
Auf der anderen Seite wird es auf dieser Erde durch
Militärgewalt niemals einen dauerhaften Frieden geben. Wir
geben damit bloß einer schwachen und kranken Welt ein paar
Krücken, um für eine Weile weiter existieren zu können, aber sie
vermögen nicht in Wahrheit zu heilen. Etwas Grundsätzliches ist
in dieser Welt nicht in Ordnung. Sie wird so lange in Krieg,
Unruhe und Tumult leben, bis eine wirklich neue Weltordnung
kommt, die nicht von uns Menschen ausgeht. Dies kann erst
dann geschehen, wenn Christus wiederkommt, um Sein
Königreich aufzurichten. Dann, und nur dann werden die Völker
dieser Erde ihre Kriegswaffen niederlegen. Erst dann wird Ruhe
und Frieden über die ganze Erde kommen, wenn Christus
kommt, um Sein tausendjähriges Friedensreich aufzurichten.
Frieden für den einzelnen in unserer Zeit

Was können wir für den Frieden in unseren Tagen tun? Ein sehr
lebensnahes, praktisches Programm ist uns in der Heiligen
Schrift offenbart. Es gibt nichts, was der Mensch tun kann, um
den Lauf der Weltgeschichte grundsätzlich zu ändern. Dennoch
gibt es einen Weg, der zum Frieden führt und den Gott uns ganz
wunderbar und einfach gezeigt hat. Es ist ein Weg des Friedens
für jeden einzelnen Menschen persönlich, der in einer von
Kriegen heimgesuchten Welt lebt; einer Welt, wo Unsicherheit
der Normalzustand ist.
In Jesaja 53 wird uns Jesus Christus vor Augen gestellt, wie Er
– geschmäht von den Menschen – als das Lamm Gottes durch
Seinen Kreuzestod das Sühnopfer für uns vollbringt. So lesen
wir in Vers 5: »Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet
und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf
ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind
wir geheilt.«
Es gibt einen Weg, der uns zum Frieden führt und der durch das
Sterben Jesu am Kreuz teuer erkauft ist. Der Herr Jesus ist
imstande, der gottentfremdeten Menschheit Frieden mit Gott zu
schenken, dem Sünder, der unter dem Strafgericht Gottes steht
und der ohne Hoffnung und ohne Gott lebt. Frieden hält ER für
Sünder bereit; und zwar nicht aus eigenem Verdienst, denn er
hätte nur das Gottesgericht verdient. Christus starb für uns, und
weil Er starb, gibt es für uns Menschen einen Weg zum Frieden.
Im Kolosserbrief 1:20 wird in Verbindung mit Christus auf die
gleiche Wahrheit Bezug genommen: »... und alles durch ihn
versöhnt würde, mit Gott, es sei auf Erden oder im Himmel,
dadurch, dass er Frieden machte durch das Blut an seinem
Kreuz.« Und in Römer 5:1 steht geschrieben: »Nun wir denn sind
gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit
Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.«
Die brennendste Frage, die die ganze Welt hinsichtlich des
Friedens beschäftigt, ist nicht die Frage, ob wir mit Russland
zurechtkommen oder ob es einen neuen Weltkrieg geben wird.
Dies mögen wohl sehr wichtige Fragen sein, aber die größte
Frage lautet anders. Die größte Frage ist die, ob wir persönlich
Frieden mit Gott haben.
Der einzige Weg zum Frieden mit Gott

Die Bibel macht es klar, dass der einzige Weg, wie wir Frieden
mit Gott finden können, der Glaube an Jesus Christus ist. Wenn
wir Jesus Christus als unserem persönlichen Erlöser und als
Herrn unser Leben anvertrauen, wenn wir Sein Sühnopfer am
Kreuz für uns in Anspruch genommen haben, dann wird uns
Frieden geschenkt. So wird es uns in dem Wort verheißen:
»Gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden
mit Gott.« Die alte, durch die Sünde ausgelöste Feindschaft ist
ausgelöscht, wir haben Frieden mit Gott, weil wir in der
Vollkommenheit Seines geliebten Sohnes angenommen sind.
Welch eine Freude zu wissen, dass wir trotz unserer
Unwürdigkeit Frieden mit Gott haben. Ist Friede möglich? Wir
werden vielleicht keinen Frieden mit anderen Völkern finden,
aber wir können Frieden mit Gott finden. Friede mit Gott ist das
Vorrecht eines jeden gläubigen Christen. Es ist mehr als ein
Erlebnis; es ist eine Tatsache. Der Mensch lebt entweder im
Frieden mit Gott oder er lebt im Unfrieden mit Ihm. Wer gerettet
ist, hat Frieden mit Gott.
Wie können wir diesen Frieden erlangen?

Der Friede Gottes beruht auf unabdingbarem Glauben. In Jesaja


26:3 steht das den meisten Gläubigen bekannte und vertraute
Wort: »Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn
er verlässt sich auf dich.« Wenn wir den Frieden mit Gott
verlieren, ist dies immer auf einen wankelmütigen Glauben
zurückzuführen. Irgendwie haben wir unsere Augen vom Herrn
abgewandt, anstatt Ihm in allen Dingen völlig zu vertrauen. Wir
haben versucht, auf uns selbst zu bauen, und sind zu dem in der
Welt allgemein gültigen Grundsatz zurückgekehrt, dass wir es
sind, die es zu tun haben, und dass alles nur von uns selbst
abhängt. Aber wie wunderbar ist doch die Erfahrung, dass Gott
demjenigen Frieden bewahrt, der sich auf Ihn verlässt.
Ein zweites Geheimnis ist das Gebet. In Philipper 4:6-7 lesen wir
das bekannte Wort: »Sorget nichts, sondern in allen Dingen
lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott
kundwerden!« Das Gebet ist unser Vorrecht. In allen
Lebensumständen, in allen Dingen gilt das Wort: »Saget Dank
allezeit«, und »lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit
Danksagung vor Gott kundwerden!« Und darauf folgt die
Verheißung Gottes: »Und der Friede Gottes, der höher ist als alle
Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.«
Dies ist eine wunderbare Zusage. Das menschliche Herz, so wie
es uns in der Heiligen Schrift offen dargelegt wird, ist das
Zentrum und der Ursprung unseres Willens, unserer Zu- und
Abneigungen, sowie unserer Gefühle, unserer Stellung zu Gott
und den Menschen und unserer Liebe zu beiden. Manchmal sind
wir der Meinung, dass unsere Gefühle unkontrollierbar sind.
Gott sagt, dass Er unseren Herzen Ruhe und Frieden schenken
will. Mitunter sind da unsere Probleme. Was fange ich mit
meinem Beruf an? Wie meistere ich die mir gestellte Aufgabe?
Wie verhalte ich mich in dieser oder jener Situation? Probleme
verursachen oft große Not. Gott sagt: Dennoch will ich dir auch
darin meinen Frieden geben. Wenn Gott die Verantwortung über
Herzen und Sinne der Menschen übernimmt und für beide
Seinen Frieden bereithält, dann dürfen wir ganz gewiss mit
dieser Zusage rechnen. Im Philipperbrief wird uns kundgetan,
dass der Friede »durch Jesus Christus« kommt. Wenn wir durch
das Gebet und unser Vertrauen unser Teil dazu getan haben,
wird Gott alles Weitere für uns tun und uns Seinen wunderbaren
Frieden schenken.
Ein Drittes steht in Kolosser 3:15: »Und der Friede Christi
regiere in euren Herzen.« Dies ist eine eindeutige Mahnung. Es
ist wirklich ganz erstaunlich, wie einige unter uns, wenn sie ganz
ehrlich vor sich selber sind, es geradezu lieben, sich Sorgen zu
machen. Wenn man nicht irgendeinen Kummer hat, dann
empfindet man diesen Zustand sogleich als unnatürlich. Es gibt
Christen, die gegenüber den Problemen des täglichen Lebens
ziemlich gelassen sind. Andere wiederum neigen dazu, in allen
Fragen des Lebens etwas vorsichtiger zu sein. Aber diese
Mahnung ist an uns alle gerichtet: »Der Friede Gottes regiere
eure Herzen und Sinne.« Lass es zu. Mit anderen Worten: Gott
möchte uns mit der Gabe Seines Friedens segnen. Er möchte,
dass alle Christen Herzensfrieden besitzen. Frieden, nach dem
es jeden Menschen von Natur aus hungert und dürstet. Jedem
kann er geschenkt werden; jedem, der willens ist, Gott zu
vertrauen, dass Er ihm durch Seinen Sohn Jesus Christus
Seinen Frieden schenken kann.
Viele von uns sind bereit, Gott in punkto Ewigkeit zu vertrauen,
aber wenn wir uns mit dem Irdischen befassen, meinen wir, wir
müssten uns ganz einfach Sorgen um dieses und jenes machen.
Seien wir doch vernünftig. Wenn Gott unsere Seelen erretten
kann und Vorsorge für uns bis in alle Ewigkeit trifft, wenn Er uns
unmissverständlich Seine Liebe, Seine Weisheit und Allmacht
kundgetan hat und es immer wieder aufs Neue tut, dann ist der
Gott der Ewigkeit auch der Gott alles Zeitlichen, und Er kann uns
Frieden schenken.
Die Heilige Schrift ist in ihrer Aussage eindeutig. Gott hat uns
niemals ein bequemes irdisches Leben verheißen. Christus
sagte zu Seinen Jüngern: »In der Welt habt ihr Angst.« Es wird
uns über den Tod von Jakobus berichtet. Auch Paulus und
Petrus starben für ihren Herrn. Ist dies nicht ein schweres Los
für alle diejenigen, die Christus vertrauten und ihr Leben für Ihn
dahingaben? »In der Welt habt ihr Angst.« Christus hat uns aber
nicht nur Angst und Not und Verfolgung verheißen, sondern Er
fuhr fort: »Aber seid getrost; ich habe die Welt überwunden.«
»Diese Dinge rede ich zu euch, damit ihr Frieden haben möget.«
Dies ist das besondere Merkmal unseres christlichen Glaubens.
Inmitten einer von Krisen zerrissenen Welt der Unrast, des
Chaos und der Ungewissheit hat der an Christus Gläubige
Frieden im Herzen und erfährt ihn täglich in seinem Leben. Das
größere Wunder in unserem gegenwärtigen Leben ist jedoch,
dass Gott uns die Möglichkeiten gegeben hat, Zeugen Seiner
wunderbaren Gnade inmitten von Trübsal zu sein, und Zeugen
dessen, dass »der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
unsere Herzen und Sinne regiert.« (Philipper 4:7)
Ist Friede möglich?

Die Bibel lehrt, dass es bis zur Wiederkunft Christi keinen


Frieden unter den Völkern geben wird. Er, der Friedensfürst,
wird den Völkern Frieden bringen. Aber die Bibel lehrt auch,
dass jeder, der bereit ist, Christus zu vertrauen, hier und jetzt
schon Frieden mit Gott haben kann. Jeder Christ, der willens ist,
den Frieden Gottes in seinem Herzen regieren zu lassen, kann
diesen wunderbaren Frieden erleben. Und das wird große
Auswirkungen auf unsere Umgebung und auf diese Welt haben.
Es gibt ein altes Sprichwort, das lautet so: »Der beste Weg, den
Schatten zu vermeiden, ist der, der Sonne entgegenzublicken.«
Wenn du in Richtung Sonne blickst, siehst du keinen Schatten.
Wenn du den Sohn Gottes anschaust, wenn dein Blick auf Sein
Angesicht gerichtet ist, kannst du Frieden haben, selbst wenn
du in der Versuchung oder Trübsal stehst.
Christus ist unser Friede; Christus schuf für uns den Frieden;
Christus selbst schenkt uns Seinen Frieden. »Euer Herz
erschrecke nicht.« »Meinen Frieden gebe ich euch.«
J. F. Walvoord
Das Wunder der Geburt Jesu

Die Lehre der jungfräulichen Geburt Jesu Christi ist


grundlegend, unerlässlich und absolut wesentlich. Falls dieser
Teil der Heiligen Schrift als falsch nachgewiesen werden kann,
ist mir jede weitere Sicherheit genommen, dass andere Teile der
Bibel zuverlässig und wahr sind. Matthäus und Lukas als Lügner
hinzustellen oder aber anzunehmen, sie seien einem Irrtum zum
Opfer gefallen, würde die Tür gleichfalls zu der Annahme
aufstoßen, dass es anderen Schreibern des Alten oder Neuen
Testaments ebenso ergangen ist.
Für mich persönlich ist das glaubende Vertrauen in die
Jungfrauengeburt Jesu Christi von größter Bedeutung.
»Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in
eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, gesandt, zu einer
Jungfrau, die einem Mann namens Joseph, aus dem Hause
Davids, verlobt war. Der Name der Jungfrau war Maria« (Lukas
1:26-27).
»Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn
du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst guter
Hoffnung werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm
den Namen Jesus geben« (Lukas 1:30-31). »Maria aber sprach
zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann
weiß? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige
Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich
überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden
wird, Sohn Gottes genannt werden« (Lukas 1:34-35).
Entweder ist alles Wahrheit, oder es muss logischerweise alles
als Lüge angesehen werden. Der obige Bericht sagt uns klar und
deutlich, dass Gott einen Engel auf diese Erde sandte; dann
werden Provinz und Ort im Land Palästina angegeben. Der Engel
hatte den Auftrag, in dieser Stadt eine ledige Person
aufzusuchen, eine Jungfrau; sogar ihr Name ist genannt. Die
Botschaft des Engels informiert Maria, dass sie bald Mutter sein
wird, Mutter eines Sohnes. Der Engel sagt ihr, dass der Name
des Sohnes Jesus sein solle.
Marias Erstaunen

Natürlich ist diese Jungfrau erstaunt über diese Botschaft und


muss bekennen, dass ihr solche Dinge unverständlich sind.
Dann stellt Maria die Frage: »Wie wird dies zugehen, da ich von
keinem Mann weiß?« (Lukas 1:34). Dann erklärt der Engel die
Einzelheiten: ,,Der Heilige Geist wird über dich kommen.« Dieser
kommende Sohn wird sie, Maria, als Mutter haben, jedoch der
allmächtige Gott allein wird sein Vater sein.
»Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die
Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und
wird seinen Namen Immanuel heißen« (Jesaja 7:14).
Die Geburt seines Sohnes Jesus Christus von der Jungfrau
Maria hat Gott, der himmlische Vater, in seiner unendlichen
Weisheit vorgesehen, bevor er die Welt schuf. Die
Jungfrauengeburt ist aber nicht das Endziel seines göttlichen
Handelns zu unserer Erlösung, sondern ein unabdingbar
notwendiges Glied in seinem Erlösungswerk. Lange vor
Grundlegung der Welt war es Gottes unerforschlicher und
weiser Wille, dass es so sein müsse. Von Ewigkeit her wusste
Gott, dass der Mensch, geschaffen ,,in seinem Bilde«, von ihm
abfallen, sich gegen ihn auflehnen würde. Er wusste um den
Fluch, der auf die ganze Schöpfung fiel, als der Mensch ihm
ungehorsam wurde. Deshalb plante Gott vor Grundlegung der
Welt die Erlösung. Dieser Erlösungsplan war erstaunlich und
geradezu atemberaubend. Durch die Vollführung dieses
Erlösungswerks würde es dann möglich sein, den Menschen
wieder in die volle Gemeinschaft mit Gott zu bringen. »… auch
selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit
frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder
Gottes« (Römer 8:21).
Als die Zeit erfüllt war und das Erlösungswerk vollbracht werden
sollte, griff Gott in besonderer Weise in das Weltgeschehen ein
und ließ der Jungfrau Maria die Empfängnis durch den Heiligen
Geist verkündigen. Maria brachte dann den Erlöser zur Welt, der
in Wahrheit Gottes Sohn ist. Sein Erlösungswerk gipfelt in
seinem Sühnetod am Kreuz, seiner Auferstehung und
Himmelfahrt.
Jesus Christus ist der Urquell des ewigen Lebens. Ein Mensch
musste der Stellvertreter aller Menschen sein. Jesus Christus
wurde Mensch. Gott allein kann erretten und eine völlige
Erlösung schaffen denen, die im Glauben zu ihm kommen.
Jesus Christus ist Gott.
Jubelnd preisen wir Gott, der in seiner Allweisheit einen solchen
Erlösungsplan schuf. Wir Menschen können uns nicht
entschuldigen im Blick auf diese herrliche Wahrheit der
Erlösung, wodurch wir der Allmacht und Allweisheit Gottes
gegenüberstehen, der uns liebend seine Erlösung anbietet. Die
Verantwortung liegt nun bei uns. Es gilt, das im Glauben
anzunehmen, was Gott immer noch anbietet.
Lassen Sie mich abschließend die eine Frage stellen: Ist Jesus
Christus Ihr persönlicher Heiland geworden? In Ihren Adern
fließt das Blut des Sünders Adam. Sie stehen damit unter dem
Todesurteil. Es ist Ihnen gesetzt, einmal zu sterben. Gottes Wort
schließt alle anderen Möglichkeiten aus, es gibt nur einen Weg
der Erlösung. Dieser Weg ist die Person Jesu Christi, geboren
von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt . . . nur aus dem einen Grund, damit Sie durch sein
Blut rein gewaschen sein können von aller Sünde. Rein durch
das Blut Jesu Christi!

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