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Die Schnecke befindet sich in einem eng angepassten Trog oder Rohr und kann sich um ihre
Mittelachse drehen. Durch die Schnecke und den Trog werden Kammern gebildet, in welchen
das Wasser steht. Diese Kammern sind nach oben und unten durch jeweils einen
Windungsabschnitt der Schnecke begrenzt. Wegen der Schwerkraft kann das Wasser nicht
über die Ränder der Windungen zurückfließen. Durch die Rotation der Schnecke bewegen
sich alle Kammern in Richtung des Schneckenendes. Am Ende der Schnecke läuft das Wasser
aus der sich auflösenden Kammer aus, am Schneckenanfang entsteht gleichzeitig eine neue
Kammer, welche sich mit Wasser aus dem Zulauf füllt.
Analog zu der Förderung von Wasser und Flüssigkeiten können auch Schüttgüter, die
ausreichende fluide Eigenschaften aufweisen, gefördert werden. Die archimedische Schraube
ist ein Sonderfall des Schneckenförderers, da hier nur die Schwerkraft mittelbar für den
Vorwärtstransport des Fördermediums genutzt wird. Aus diesem Grund kann mit der
archimedischen Schraube nur horizontal oder schräg nach oben gefördert werden, wogegen
Schneckenförderer auch in der Lage sind, Güter senkrecht zu fördern.
Ursprünglich wurden die Schnecken gefertigt, indem man einen Holzkern in mehreren Lagen
schraubenförmig mit flexiblen Ruten umwickelte und diese verpichte.
In modernen Ausführungen aus Metall wird das Schneckengewinde für kleine Ausführungen
aus dem Vollmaterial (etwa aus einem Rundstahlstück) gedreht oder als Gießteil angefertigt,
wie es häufig bei Haushalts-Fleischwölfen zu sehen ist. Es besteht allerdings auch die
Möglichkeit, eine Welle aus Rundstahl zu nehmen und an diese gebogene Flach- oder
Bandstähle anzuschweißen. Die Dimensionen und Formen werden dabei speziell für ihre
Einsatzbedingungen im Prozess ausgelegt. Für Standardanwendungen existieren zahlreiche
konfektionierte Lösungen. Für große Anlagen wird das Schneckengewinde mit der
Antriebswelle verschweißt. Eine Vollblattschnecke besteht entweder aus einer fortlaufenden
Blechbahn oder aus einzelnen Schneckenflügelsegmenten, welche stumpf miteinander
verschweißt sind. Das „Bandgewinde“ ist durch Stege mit der Schneckenwelle verschweißt,
zwischen Gewinde und Welle verbleibt dabei ein freier Raum.
Als Antriebswellen werden bei größeren Anlagen Rohre eingesetzt, da sie bei gleicher
Festigkeit ein wesentlich geringeres Gewicht als Vollwellen haben. Förderanlagen können
auch als flexible (biegsame) Schnecken ausgeführt werden. Bei flexiblen Schnecken wird auf
die Welle verzichtet (seelenlose Schnecke bzw. Spirale). Der umhüllende Trog bzw. das Rohr
können auch entfallen, wenn die Schraubenwendel nicht als Förderfläche, sondern als
gewendelter Trog ausgeführt ist.
Trogformen
Bei einer Ausführung aus gebogenen Blechen in Trogform werden zur Versteifung der
Trogwand die Enden seitlich abgekantet. Ausführungen mit vollständig geschlossenem
Rohrtrog haben eingeschränkte Möglichkeiten zur Inspektion und Reinigung des Innenraums.
Diese Bauform wird hauptsächlich bei Abzugsschnecken und bei ansteigenden
Schneckenförderern gewählt.
Der Schneckentrog mit Doppelmantel wird verwendet, um das Schüttgut während des
Fördervorganges zu kühlen oder zu erhitzen. Dazu wird das Kühl- oder Heizmedium durch
die Zwischenräume geleitet. Der Mantel ist dicht verschweißt und mit entsprechenden Zu-
und Ablaufstutzen versehen. Zusätzlich können durch entsprechende Gestaltung Zusatzstoffe,
wie etwa Färbemittel, in die Grundkomponente mit eingemischt werden.
Um 1880 gab es in Ostfriesland noch 130 solcher Entwässerungsmühlen; bis heute erhalten ist
z. B. die Wasserschöpfmühle Wedelfeld in Sande.
Heute erfolgt der Antrieb meist mit Verbrennungsmotoren oder mit Getriebemotoren in Fuß-,
Flansch- oder Aufsteckbauform. Der Antrieb kann – abhängig von der vorgegebenen
Einbausituation – wahlweise an der Ein- oder an der Auslaufseite angebaut werden. Wichtig
ist, dass das Festlager der Wellenlagerung an der Antriebsseite
Die
nebenstehende Abbildung zeigt die wesentlichen Hauptabmessungen:
• d: Kernrohrdurchemsser
• D: Schneckendurmesser
• β: Aufstellwinkel
• H0: konstruktive Förderhöhe
• H1: Wasserspiegeldifferenz
• H2: erforderliche hydraulische Förderhöhe
• H3: maximale Förderhöhe
• J: Gangzahl (hier 4)
• L: beschaufelte Länge
• S: Steigung
• 1: Tastpunkt
• 2: Füllpunkt
• 3: Sturzpunkt
• 4: Übersturzpunkt
• 5: Staupunkt