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Sandini Sammlung

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der Her.stellung billig IIl1d einfa ch, trotzdem eine wirksam e Waffe in du Hand 111
/11 rund erfahrener
Panzerzerstorer - die Raketenpanzerb üchse 5-1. in der Soldatensprache "Of enrohr" 'ikr P -, hreck" genannt.
Sandini Sammlung

Band 140

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Waffen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkräfte
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WAFFEN-
ARSENAL
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ANLEI TU N G r n a DEN PANZEI\NAHKAMPFEI\

Panzerkna cken leicht gemacht! Im Merkblatt 77/3 m m 13. Mai 1944 bem ühte man sich, in ähnli cher Aufmachun g
wie in der "Panth er": und der "Tiger" -Fibel, mit Versen, fl otten Sprüchen und lusti gen Zeichnungen, Grundsätze der
Panzernahbekampfung an den Mann zu bringen,

DEUTSCHE ••
PANZERNAHBEKAMPFUNGSMITTEL
1917 -1945
Wolfgang Fleischer
PODZUN-PALLAS-VERLAG - 6360 Friedberg/ H. 3 (Dorheim)
Sandini Sammlung

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS


- l\lilitärisches Zwischenarchiv Potsdam - Merkblatt 77/3, Der Panzerknacker , Berl in 1944;
WF 0216721 , WF 0313207, WF 03132573, WF 03/34695, WF · 0 560/2, 3 und 4, Die Panzerfaust, Berlin 1944;
10/13676, WF 10/21223; • Waffenblatt Nr. 7 (Infanterie ) vom 13. Februar 1943;
- H.Dv. 220/4b, Minen und Minen zünder, Berlin 1944; • ChamberiainlGander, Anti-Ta nk Weapons;
- H.Dv.298120c, Panzernahbekämpfung, Berlin 1944; • Fleischer, Die Entwicklung der Panzerabwehr in Deutsch-
- H.Dv.469/4, Richtlinien für die Panzernahbekämpfung, land zwischen den beiden \Veltk riegen, Potsdarn 1986;
Berlin 1942;

BILDVERZEICHNIS
BA Koblenz (2), MZA Potsd am (I), l\IH M Dresden (4), ZEITSCHRIFTENI PERIODIKA
Fleischer (15), Hensel (1), ZB Berlin (2), Thi ede (74);
• Artiller istische Rundscha u;
• Berliner Illustrierte Zeitung;
DANKSAGUNG - Militärwochenblatt;
Der Autor da nkt Herrn \Vraw czinek (Blldrecherchen), Herrn • Neue Illustrierte Zeitung;
Thi ede (Fotoarbeiten) und Herrn Hensel (Zeichnung) für die • w affenrevue tl.3.m.;
Unters tützung. • Signa l;

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Eine Ze ichnung aus dem Merkblatt 77/3. Panzer besaß en abhän gig von de r Bauart und der Bewaffnung einen tote n
Wink el. Im unmittelbaren Unifeld konnte die Panzerb esatzung nichts sehen, konnten die fes t eingebauten Waffen
nicht wirk sam werden. Dieser Bereich mußte bei der Panzerbek ämpfu ng mit Nahka mpfmitteln ge schickt au sgenutzt
werden.
TITELBILD
G r enad ier mit Panzerfaust (gr oll) beim Üben des A nschla ges

© Copyright, 1993
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, beim ISBN 3-7909-0473-2
PODZUN -PALLA5-VERLA G G mbH ,
Markt 9, 6360 Priedberg/ H. 3 (Do rheim) Vertrieb: Alleinvertrieb
T el.: 06031/3 131 + 3160, Fax: 0603 1/62969 Podzun-Pallas-Verlag GmbH für Österreich:
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Das WAFFEN-ARSEN AL
Gesamtredaktion: H orst Scheibert Verkaufspreis für Deutschland: 12,8CD\ 1:Österreich: 100Schilling;
Schweiz 12,80 sfr.
Te chnische H erstellung: Satz und Druck Für den osterreichischen Buchhandel: Verlagsauslieferung Dr. Hain,
H einz N ickel, 6600 Saarbrücken 5 Industriehof Stadlau. Dr. Ot ro-N curath-Gasse S. 1220 Wien

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IM ERSTEN WELTKRIEG - MÄNNER GEGEN MASCHINEN


Am 15. Septem ber 1916 rollten erstmals unbeh olfen engli sche Sch lagzei len de r Ber ic hte übe r die "Tankschlucht" in der
Panzerk amp fwagen (Tanks. nachfolgend Panzer genannt ) in der zeitgenössischen Presse. Die Berichterstattun g vermi ttelte aber
Somme auf die Ste llungen der de utschen Verteidiger zu und nur we nig von den da mit verbundenen kriti sch en Situ ationen und
sorgten dort für erhe bliche Überraschung. Der Panzereinsatz im psychologische n Belastun gen . de nen die Truppe ausge setzt war.
e rs te n we ttkrieg ve rsch afft e ei nem neuen tec hn isc hen Wen ig erfo lgreich wa r die Verwendung von Stahlk ernmunition.
Kamp fmitt el. trot z vieler ungelöster techn ischer und taktischer aus dem Ge weh r ode r Maschin engewehr ver schossen . Besser
Probleme. einen festen Platz in den Streitkräften . Zu gleich ent- war es dann scho n auf den Pan zer mit dem Gew ehr im geziehen
sta nd aber auc h als eine weiter e neu e Kamp fform. d ie Einzelschuß. -mit dem Maschinengewehr im Punktfeu er nonnale
Panzerab wehr . Spitzge schosse auf Seh schlitze zu verschießen . Dere n Bleik ern e
Im Ersten Welt kr ieg wa re n die wi rksam sten Waffen zur spritzten bei m Auftreffen ausei nander und dran gen in das Innere
Panzerabwehr die Geschütze der Artillerie . Ihre Aufgabe wurde der Panzer. Bleipartikel ko nnten die Panzerbesatzungen . insbe-
in der Führung eines möglichst effektiven Artiller iekampfes sondere im Gesic htsbereich. empfi ndlich verletzen. Die Wir kun g
gesehe n. Das bedingte massierte Aufstellun gen in verdec kten war nur behin dernd. nich t vernichtend . Gesichtsmask en für d ie
Feuerstellungen und einheitliche Feuerleitu ng. Erst unter dem Besatzung smitglieder und verbesse rte Sehöffnu ngen schränkten
Eindruck einer zune hmende n Qu antit ät und Q ualität des die se Form de r Panzerabwehr bald ein.
Panzerein satzes auf Seit en der Entente gliederten die Deutschen Für die Infanterie war es schw er. Panzer mit Erfol g zu bek ämpfen.
Feld geschütze zur Panzerab wehr in die Verteidigungsstellu ngen so lange diese in Bewegu ng waren. Hatten Artill erietreffer die
ein . Sie wurde n einze ln aufges tellt und gut getarnt. Die Ve rfecht er Kett en zers tört ode r hatten sich die Kampffahrzeuge im Gel änd e.
eine s massierten Arti llerieein satzes sahen darin natü rlich eine in Gräben od er G ranattri cht ern festgefahren. verbe sserte da s die
Schwäch ung dieser Wa ffengattung. Daraus resulti erende Wider- C ha nce n der In fant er ie . ln vie le n Fäll en wu rde n di e
stände in Verb indu ng mit anfanglieh vorhandenen Schwächen Panzerbesatzun gen in ihren Fahrzeu gen regel recht belagert. Er-
der Panzer und ihre r Verwen dung beh indert en den Aufbau ei ner hielten sie kei ne Hilfe. war ihr Schicksal be siege lt. Die Seh-und
wirk same n Panzerabwehr im deutschen Heer. Die Bedeut ung der Beobachtungsmöglichk eiten blieben. ebe nso wie die \Virkungs-
Panzer wurde heruntergespielt. Demzufolge lief die Entwic klung mög lichkeiten der Panzerbewaffnu ng auf be stimmte Sektoren
neuer wirk samer Pan zerabwehrwaffen viel zu spät an. Dazu besc hränkt. Es ga b tote Winkel . Auch die Geräu schkulisse außer-
g ehö rte e in 13-mm M a schinen gew eh r zur T a nk- und halb des Panzer s konnte von der Besatzun g kaum für die
Flugzeugbek ämpfung (TuF- MG). eine 13- mm Panzerbü ch se Dispo sition ihre s Abwehrkampfes verwertet werden. Sie war im
(Ta nkgew ehr) und verschiedene Modelle von Panzerabwehr- wa hrsten Sin ne des Wortes fast blind und taub.
kanonen . . Die Belage rer bemühte n sich. die Panzerbesatzun gen zu blende n.
Spätesten s in der "Tankschlacht von Cambrai " im November warfe n einzelne - reichte deren Wirkung nicht - auch gebündelte
1917. in der ers tmals meh rere hundert englische Panzer massiert Handgranaten unter den Pan zer oder auf dessen Dec ke. Ganz
auf die de utschen Verteidigungslini en zurollten. wurden die Mutige erklommen die Fahrzeu ge. versuchten mit dem Spaten
Versäumnisse o ffenbar. Nun galt es zu improvisieren . An vielen ode r Seitengew ehr Luken zu ö ffnen. um Sprengladungen einwer-
Ste llen bestimmte der Nahk amp f einzeln er entschlossener Sold a- fen zu können . Mit Erde und Grasbüsebeln verstopfte man
ten gegen die Panzerdas Bildder Panzerab wehr . Die Kampfm ittel Sehöffnungen und Waffen sch arten . Und o ft war es so. daß erst
waren ebenso primit iv wie die aus der Not gebo renen Method en. herbei geholte Minenwe rfer oder Geschüt ze dem stundenlange n
"Männer gegen Maschi nen". dieser Gru ndtenor bestimmte die Ringen mit einem gezieh en Sch uß ein Ende bereiteten . Übrigens

Zeitgenössische Darstellung. Sie zeigt die Konf rontati on \"On Infa nterie lind Panzern aufdem Schla chtfeld.

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Das Tan kgewehr 18 mit Zube hör. Es war die erste spezielle Waffe der Infant erie zur Pan zerabwehr und fand na ch
dem Ersten Weltk rieg verschie dene Nachahmungen. Das 52 g schwere Geschoß erreichte eine Anfangsgeschwindig-
keit von 770 m/ s. Allgem ein schätzte man das TiGewehr als zu schwe r, die Rückstoß kräft e als zu hoch ein.

Links:
Der Verschluß des Tank gewehres 18. Auf der Hülse das
Emblem des Herstell ers, der Firma Mauser, darunter
das Herstellungsjahr 1918. Davor befindet sich der
Zusatz "TUF H ULSE".

Oben :
Die 13-mm Pat rone ist /35 mm lang. Das Gewicht einer
fe rtigen Patrone lag bei 117 g. Sie wurden von der
Firma Polte in Magdeburg hergest ellt.

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wurde für jedenaußer Gefecht gesetzten Panzereine Prämie von


500.- Mark gezahlt.
Die Entwicklung eines 13- mm Maschinengewehrs zur "T ank -
und Fliegerabwehr "(T uF- MG) konn te nicht im gewünschten
Tempo zum Abschluß gebracht werden . Erst im März 1918
begann man mit dem Bau. Am 3. Dezember 19 17. unter dem
Eindruc k der schweren Kämpfe bei Cambrai, wurde bei der Firma
Mauser mit der Entwicklung des T- Gewehres begonnen. Die
erste spezielle Panzerabwehrwaffe für die Infanterie entstand.
Sie war 1680 mm lang. wog 17.3 kg und konnte 25 mm starke
Panzerplatten durchschlagen. Ihre Wirkung reichte zur Bekämp-
fung englischer und französischer Panzer aus. Vorliegende Be-
richte französischer Panzerbesatzungen. deren Wagen mehrfach
von den Stahlkerngeschossen durchschlagen wurden. - bestäti-
gendas. Die Infanterie warnichtmehr schutzlos. Allerdings kam
diese Waffe zu spät und in geringer Zahl zur Truppe . 30000 T-
Gewehre waren bestellt. Insgesam t 15 800 wurde n fertiggestellt.
wovon am 4. September 1918 463 2 bei der Truppe waren . Zu
dieser Zeitkonnten die Streitkräfte bereits mehrere 1000 Panzer
zum Einsatz bringen.
Eine nicht zu unterschätzende Maßnahme zurVerbesserung der
Panzerabwehr. auch bei der Infanterie. wardie Herausgabe von
Erkennungsblättem. Darauf wurden bekanntgewordene Panzer
mitihren verwundbaren Stellengezeigt. 1918fanden erste Übun-
gen statt. in deren Verlauf die Bekämpfung erbeuteter Panzer
unter realen Bedingungendargestelltwurde.NebenMinen, Hand-
granaten. Nebelbomben u.a. Kamp fmitteln kamen dabei kleine
Flammenwerfer (KleiF) zur Verwendung.

Rechts : Französischer Soldat mit einem erbeutete n T-


Gewe hr. Beim 15. Tankgeschwader der fra nzösis chen
Arm ee wurden am JJ. August 1918 innerhalb kurzer
Zeit zwei Panzer außer Gefecht gese tzt und fiinf Leute
verwundet, als Deutsche mit T-Gewehren das Feuer
eröffneten.

Englische "Wippet"-Tanks haben die deutschen Stellungen durchbrachen und sind aufbereitgestellte
In fante riereserven ges toßen. unter 'w elchen eine Panik ausbricht. Diese zeitgenössische Darstellung illustr iert eine
Situation an der deutschen Westfrant im Sommer 1918.

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Maschinen gewehre - im Bild das leichte Maschin engewehr 08/ /5 - lI'aren : l/r Panzerabwehr wenig gee ignet. 6 - 8
mm dicke Panzerungen konnten durchschlagen werden. In der Reichswehr waren sie, lieben den Handgranaten und,
wenigen T·Mi nen. die einzig en bei de r Trupp e vorhandene n Waffen :;ur Panzerabweh r durch die Infanterie. .

ZWISCHEN DEN KRIEGEN NOTWEHR GEGEN PANZER


Nach 191 8 be mühte man sich in Deut schl and . die Kriegs- der verbundenenwaffen" aus dem Jahr 1921 formu liert wurde .
erfahrungen richtig auszuwerten. Der massenh afte Einsatz von Diese Vorneverteidigung gege n Panzer war vom Prinzip her
Panzern auf Seiten der Enten te wurd e als eine de r Ursac he n der richtig . So sollten kritische Situationen bei der Infanterie von
Niederlage in diesem Krieg erkannt. Dam it gestand man die vorn herein au sgeschlossen werden. Diese Position entbehrte bei
Versäu mnisse in der Panzerabwehr ein . In der Reichswehr wurde eine r zunehmende nVielfalt und Vielzah l von Panzern in den
in eine passive- und eine aktive Panzerabwehr unterschieden. Anneen einer realen Grundlage. Qualitative Entwickl ungs -
Passiv, das war die Ausnutzung des Gelände s indem beis piels- merkmale der Panzer. dazu zählten die stärkere Panzerung.
weise Stellungen in einem für Panzer nicht gängigem Gelände bessere Bewaffnung und höhere Beweglichkeit. boten ihnen
angelegt wurden. welche s pion iermäßig verstärk t werden konnte immer wieder Möglichkeiten. die Panzerabwehr zu überwind en
(Gräben . Panzersperren . Fallen ). und die Infanterie zu überrollen . Nicht zufä llig war das Thema der
Die aktive Pan zerabwe hr wa r d urch die Verwendu ng de r infanteri sti schen Pa n ze rab we hr in der Fachpre sse ei n
struktunnäßigen \Vaffen gepräg t. Naturgemäß lag de r Schwer - Dauerbrenner. Sorgen mach te man sich um de n Erhalt der
punkt bei den Geschützen de r Feldartillerie. Dazu zählte man in Kampfmoral. ein Gefühl der "Läh mung und Hilflosigkeit "gegen -
Deutschland auc h spezielle Panzerabwehr kanonen. Ihren Wert überden Panzern sollte vermieden werden. Fragwürdig ist. ob die
hatten die Militärs erkannt und deren Entwicklu ng wegen des 19 25 von einem Dip!. Ing. W. Brandt vorgesch lagene n
Versail ler Vertrages unter strengster Geheimhaltung verfolgt. Selbstladeschrorflinten fürden Nahkampf gege n Panzer geeig net
Zu r aktive n Panzerabweh r gehörte aber auch der Nahkampf waren. And ere Aut oren hie lte n spezielle Spren gl adungen .
gegen Panzer . dem imm er noch der Geru ch einer aus der Not Gewehrgranaten und Panzerbüch sen für zweckmäßig. Diskutiert
gebo renen Improvisation anhaftete. Dafür ware n Handgranaten. wurden auch behelfsmäßige Kampfmittel. So waren in Marokko
Minen und Flam menw erfer vorge sehe n. Interessant ist eine 192 1/26 von den aufständische n Ryfkabilen mehrfach französi-
Be stand sm e ld ung de r Reic hswehr üb er Art illerie- und sche Panzer zum Stehen gebrac ht worden. indem man Eisenstangen
Infanteriewaffen vom 5. September 1932. Darin sind 1074 13- in das Fahrwerk geschobe n hatte . 1936/39 in Spanien spielten
mm "Tankgewehre" aus dem Ersten Weltkrieg aufgeführt, die Dynami tladungen und Brandflaschen in der Panzerabwehr eine
nach den Bestimmungen des Versailler Vertrage s verboten wa- Rolle.
ren. Im Entwicklungsprogramm der Reich swehr aus dem Jahr Die Bedeut ung einer erfolgreichen Beteili gung der Infanterie an
1929 wird ebenfalls eine Panzerbüchse genannt. Ihre Entwic k- der Panzerabwehr wurde in Deut schland vor dem Zwei ten Welt-
lung muß te aus fina nziellen Gründen ges trichen werden. krieg unterschätzt und für eine mod em e Arme e auch als nicht so
Eine wichtige Kriegserfahru ng von allgem einer Bedeutu ng war notwendig angesehen. Immerhin verfugte die Wehrmacht 1939
die Forderung. daß man die Soldaten. wollte man sie zu einer über rund I I 000 3,7-c m Panzerabweh rkanonen. Der Begriff
wirksamen Teilnahme am Abwe hrkampf gegen Panzer bcfähi- "Panzemahbekä mpfung" fand de shalb erst im Krieg Eingang in
gcn, dafür besond ers ausbilde n mußte. die einschlägig en Vorschriften. Noc h in der D 87 "Richtlinien für
"Kampfwage n (sind) schon in ihrer Warte- und Ausgangsstellu ng die Panzerabwe hr aller Waffen" vom 2. Mai 1936 war von einer
zu erku nden und zu vernic hten". Eine Aufgabe vor allem für die "unmittelbaren Notwehr gege n Panzer" die Rede ge wesen.
Artillerie. die bereit s in der D.V. P I Nr.487 "Führung und Gefecht

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IM ZWEITEN WELTKRIEG - PANZERNAHBEKÄMPFUNG


19) 8 wurde mit der Herstellung der Panzer büchse 38 begon nen. Divisionen, war die 3,7-c m Panzerabwe hrkanone U 45. Sie konn-
Sie hatte einen kompli zierten Verschluß und kam nu r in geringer te mit der Panzergranate 29 mm Panzerstahl auf 500 m Entfernung
Stüc kzahl zur A uslieferu ng . In Polen waren 62 im Einsatz. Ihr du rch schl agen . Das genügte schon 1940 im Frankreichfe ldzug
folgte 1939 d ie ve reinfachte Pan zerbüch se 39, die bei den gege n die e nglische n und fra nzö sischen Panzer mit Panzerd icken
Panzerbüc hsentrupps der Schütze nkompa nie n eingeführt wurde . vo n 60-70 mm nicht mehr. Ö rtlic h war es d adu rch z u
Y6-l5 Waffen kame n 1940 noch zur Tru ppe. Krisensituationen gekomme n. die durch den Einsatz von 8.8-c m
Se ide Panzerbüchsen ver schossen die 7,92 mrn Patron e SmK H Flu gzeu gabwehr kanonen un d Feldh au bitzen bereinigt werden
R, L-Sp ur. Das 14,6 g schwere Geschoß konnte 25 mm Stahl konn ten. Das so llte sich nach dem 22. Juni 1941 ändern. Der
durchschlagen. Mit diesen Waffen sollte die Infanterie im Feldzug in Rußland offenbarte inje der H insicht eine neue Di men-
Bewe gungsgefecht in die Lage ver setzt werden, Ang riffe leichter sio n. A usde hnung der Fro nten , Härte der Kampfhandlungen und
ge panze rter Aufklärungsfa hrzeuge. die überraschend auftreten Anzahl der eingesetzten Kamp fmitt el. Die Rote Armee verfügte
kon nten. abzuwehre n.Ge gen Panze r warihr Ei nsatz von vorn her- über weit mehr als 18 ()()() Panzer. Darunter 1225 T-34 und 636
ein fragwü rdig: in dieser Zeit vollzog sich der Übergang zur KW mit granatsicherer Panzerun g. Sie degrad ierten die 3,7- c m
gra natsic he ren Panzerun g. Damit war auch die Per spekti ve der Panzerabwehrkanone zum "Panzeranklopfgerät" und ve rursach-
seine rze it lau fenden W eit er en twicklun gen her kö mmli ch e r te n bereit s in den erste n Tagen dieses Fel dzuges kom plizierte
Panze rbüc hsen. darunt er solche mi t eine m Kalibe r bis 20 mm in Gefechtslage n. Plötzlich bestand ein ak uter Mangel an wirksa-
Frage gestellt. A uch Kon struktion en der Waffen-SS . zu denen die me n Pa nzerabwehrw affen : auc h die neue 5- c m Panze rab-
7.92-mm Panzerbüch se M SS 4 1 zä hlte, traf dieses Schick sal. we hrkanone 38 genügte nicht. Das wenige, wa s vorhanden war,
Erwä hnenswert ist noch die schwere Panzerbüchse 4 1. die hin- mußte in den besond ers panzergefährdeten Richtungen konzen -
sichtlic h ihrer Maß e un d ihre s Ge wic htes de n Panze rab- triert we rden. M it ihrer gro ßen An zahl und ihrer Fähigkeit, auch
wehrkanonen nahe ka m und in der Durc hsc hlagleistung d iese in ei nem Gelände zu operiere n, daß nach gängigen Auffassungen
übertraf. Bem erk e nswert wa r ihr kon ischer Lauf. aus dem als panzersicher galt, wurde n die russischen Panzer für die
Flanschgeschosse mit Hartmetallkernen verschossen wurden . deutsche Infanterie zu einem allgegenwärtige n Geg ner. Ged iege-
Al s wirksams tes Panze m ahb ekämpfun gsmitt el stand in der ne Au sb ildun g und vor handene Kriegserfahrun gen halfen zw ar,
We hrmacht zunächs t nur die T-Mi ne zur Verfügung. die bei den kritische Situationen zu mei stem. konn ten auf Dauer abe r kein e
Pion ieren eingefli hrt worde n war. Bereit s in der Reich swehr hatte Lösun g se in. Es setzte sich die Erken ntni s durc h, daß die
man d ie T-M ine 29 entwic ke lt. Nach einer Planungsstudi e vom Panzerabwehr nich t nur die Aufgabe eine r spez iellen Tru ppe - der
30. Janu ar 1932 sollten 6 1 648 Stück Zug- und Druckzü nder Panzerj äger - war, sondern ei n ko mplex zu lösender Auftrag an
beschafft we rden. 1937 sonderte man die let zten aus. Mitt e der alle Waffengattu ngen des Heeres, teil weise auch an die Luftwaf-
30er Jahre war ein ver besserte s Modell . die T-Mine 35 ei nge ftihrt fe.
worden. Sie konnte 80 mm Panze rstahl dur chschl agen. Die Die Infanterie litt besonders unte r den Panzerangriffen . Verschi e-
Produ ktio n hatte zunäc hst ein bescheidenes A usmaß ; im Januar dentl ich war es z u pan ika rt igen S zene n ge ko mme n, der
1939 wurden 36 060 Stüc k ausge liefert. A nge sic hts der im Krieg Panzersch reck griff um sich. Appe lle und Befehl e lösten das
zunehme nden Bedeutun g der T-M ine als Spemnittel und ihrer Probl em nicht . neue wirksame Waffen und Kamp fmet hoden
gro ßen Bedeutun g in der Panzernahbe kämpfung. verwundert es mu ßte n her. Fort an wurde der Bewaffnun g der Infant erie mit
nicht, daß man ein monatliches Produ ktion ssoll von 500 000 mod eme n Panzern ahbekäm pfun gsm itteln erhö hte Aufme rksam -
Stück anstrebte. keit ge widme t. Ihnen lagen nachfolgend genannte allge mein e
Sta ndardgeschütz der Infant erie-Panzerj ägerkom pan ien in den Forderu nge n zugrunde :
Schützenregime ntern und in den Panzerj ägerabteilungen der

,
t

Ein Panzerbüchsentrupp mit Panzerbüchse 39 während einer Übung im Winter 1940/41. Um mit dem Einzellader
mit Fallblockverschluß eine zur Panzerbekämpfun g akzeptable Feuergeschwindigkeit zu erreichen, wurden in
speziellen Halterungen an der Waffe 10 bzw. 20 Patronen mitgeführt (BA ).

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Oben: Ein Fallschirmjäger-Pan:erbüchse1llrupp mit Unten: Ostfront. Sommer /94/. Panzerbüchsentrupp


einer Panzerbuchse 38. Für die Fallschirmjäger war und Panzerj äger mit 5-cm Pak 38 auf dem Vormarsch.
das Mitführen ,'on Panzerabwehrwaffen. lI'ie der Einsat;
auf Kreta zeigte, eine unbedingte Notwendigkeit.

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Oben: Pan zerbiichsell/rupp.fahrradbell'eglich. Am I. Unten: Eine Infa nteriespit: e nähert sich einer
Mai 1940 lI'aren 1469 Pan zerb üchsen 38 I/nd 39 russischen Kleinstadt im Mitt e/abschnitt der Ostfront.
vorha nden. Im No vember 1939 lI'a ren es ledigli ch 162 Nac h links abgesetzt sichern die Panzerbilchsen-
Panzerbüchsen 38 ge ll'esen. schützen.

r
I

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Rechts:
Die Munition für die
Panz erbuchse 38 und 39
im Vergleich mit der des
T-GeweJrrs aus dem
Ersten lVeltkrieg. Das
.." Geschoß lI'a r nur noch
14.6 g schwer, di e
gesamte Patrone 8~ g.

-,
~;
.: »

Granatwerfertrupp (mit 5·cm Granatwerfer 36) und


Panzerbüchsentrupp einer Schützenkompanie ;11 der
Bereitstellung.

Ein Pan zerb üchs entrupp mit zwei Panzerbil chsen 39 und kompletter Ausrüstung angetreten. Die .Panzerb üchsen
sind auf dem Boden abgestellt.

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I. Die neuen Panze rnahbekämpfungs mittel sollten Panzerd icken Erst im Verlaufe der Entwicklungsarbeiten offenba rten sich die
von 70- 100 mm zuverlässig durchschlagen. ohne ihre zerstör- Schwierigkei ten. Vieles wurde ausprobiert; nur wen iges schien
ende Wirkurig im Innern des Fahrzeuges einzubüßen. geeignet. Spätestens beim Truppenversuch zeigten sich dann
., Angestrebt wurde, die gebrä uchliche Kampfentfernung mög- schwerwiegende Mängel inder Handhabung. Funktionssicherheit
lichst weit von der OcMeter-Marke ins Vorfeld zu verlegen und oder Wirksamkeit. Erst wenn diese Mängel abgestellt waren.
eine Überlappung mit den andere n panzerbrechend en konnte die Produktion zur Deckung des Bedarfs der Truppe
Waffe n zu erreic hen, T-Minen und die neue Hafthohlladung hochlaufen. Wieder vergi ngen Wochen und Monate. An der
waren nur eine Uberga ngslösung. Front mußte man derweile improvisieren.
3. Panzernahbekämpfungsmittel sollten leicht und handlich sein. 1942 und Anfang 1943 kristallisierten sich aus der Vielzahl der
um von der Infanterie überall mitgeführt werden zu können. Neuentwicklunge n die große Gewe hrpa nzergranate für den
.1, Jeder mann sollte innerhalb kürzester Zeit an den neuen Schießbecher und die Hafthohlladung 3 kg als besonders erfolg-
Kampfmitteln ausgeb ildet werden können. Ihre Verwend ung reiche Panzem ahbekämpfungsmittel heraus. Daneben verwen-
erfolgte in besonders kritischen Gefec htssituationen. Deshalb deten die Panzernahbekämpfun gstrupp s weiterhin die T-Mine 35
waren Handh abungssicherheit und leichte Bedienbarkeit St. und ihre Nachfolgemuster, die Sprengbüchse 24 und die
unverzichtbare Forderungen. geballte Ladung 3 kg. Alle diese Kampfmiuel, auch die neue
5. Geringe Herstellungskosten sollten die Massenfertigung er- Hafthohlladung 3 kg, werden direkt am Panzer angebracht, um
leichtern und das Aufwand-Nutzen-Verhältnis günstig gestal- wirken zu können. Ge lang es, Minen unter den Gleisketten des
ten. engereifenden Panzers zum Zerknall zu bringen, wurde lediglich
Das alles war nur schwer in Übereinstimmu ng zu bringen. Her- seine Bewegungsfreiheit-, nicht seine Waffenwirkung einge-
kömmliche Panzerbüchsen mit Wuchtgeschossen hatte n keine schränkt. Um an ihn heranzukomm en, mußte er zunächst geblen-
Perspektive. Das zeigte die Panzerbüchse 39. Die schwere det werd en . Dazu standen Nebe lha ndgranate n. Gewehr-
Panzerbüchse 41 war mit einem Gewicht von 229 kg zu schwer. blendgranaten, Nebelke rzen und spezielle Blendkörper zur Ver-
außerdem viel zu teuer und aufwendig in der Herstellung. fügung. Notfalls warf man Decken und Tücher über den Panzer.
Xeue \Vege mußten beschritt en werden: Sie boten sich mit der Nun mußten die Angehörigen der Panzem ahbekämpfungstrupps
Ve rwend ung rüc kstoßfre ier Mun iti o n, de r Nut zung des nach einem exakten Plan. sich gegenseitig unterstützend und der
Raketenantriebes und des Hohlladungseffektes an. Letzterer hat- sich schnell ändernden Situation augepaßt. handeln. Wiederholt
te am 10. Mai 1940 in Gestalt der Pion ierhohlladung bei der kam es zu tragischen Unfällen, In einem Fall gelang es, eine T-
Einnahme des belgisehen Forts Eben Emael seine Premiere Mine unter der Heckauslage eines T-34 zu verkeilen, die beim
erfolgreich bestanden . Zerknall auch den Turm von der Wanne riß. Er wurde genau in die
Im Herbst 194 1 liefen umfangreiche Arbeiten zur Entwicklung Richtu ng geschleudert, wo die beiden Soldaten Decku ng gesucht
neuer Panzernahbekämpfungsmittel an. Bis 1943 warauf diesem hatten und begruben diese unter sich. Solche und ähnliche Episo-
Ge biet e ine kaum übe rsc ha uba re Viel falt be sti mme nd . den ließen imm er wieder For derunge n nach effe ktiveren
Heereswaffena mt. Luftwaffenamt und die Waffenakademie der Panzem ahbekämpfungsmitteln laut werden .
55 in Brunn arbeiteten teilweise parallel.

Die Panzerb üchse M SS 41 entstand im A uft rag der Waffen-SS, auf der Grundlage einer tschechischen Entw icklung.
Sie war ebenfa lls fii r die Patrone 3 18 SmK H Rs I -Spur (Kaliber 7,92 nun) einge richtet. Russische
Panzerspäh wagen und leichte Panzer T-26 konnten damit auf Entfe rnungen zwischen 20 - 50 m erfolgreich
bekämpft werden, Trotz erzielter Durchsch üsse kam es abe r selten zum Ausfall des Panzerfahrt euges. Damit war die
weitere Verwendung der Panzerb üchsen 38.39 und M SS 41 fragw iirdig geworden.

11
Sandini Sammlung

Mit dem Auftreten des T·34 an der Ostfron t geriet die Panzerabwehr der \Vehrmacht in eine Krise, Das Vertrauen
der In fanterie zur eigenen Panzerabwehr u'ar erschüttert, Die Neigung : ur Panzerpanik konnte, u'ie es in einem
Bericht der 88. /D \"(}m Mdr; /942 heißt, nicht allein aufdem lVeg der Erziehung behob en werden. Gefordert wurde
die beschle unigte Zuführung ausreichend wirksam er Panzerabwehrwaffe n.
Die russi sche Panzerwaffe hatte 1941/42 gro ße Verlu ste erlitten. Feldartillerie möglich.
Trot zdem trat sie se hr aktiv in Erscheinung, Die russische Im April 19-W wurden an derOstfront 2878 Feindpanzer vernich -
Rüstungsindustrie. hinter den Ural verlagert. lieferte 1942 24655 tet. davon 172 im Nahk ampf. Vondiesenentfällt der Löwenanteil.
Panzer. davon 12.553 T-34 . Weitere Panzer kamen im Rahmen nähm lich 110 auf di e Pan zerfau st. 26 auf die Raketen-
de s Pacht- und Leihabkomme ns au s England. Kanada und den pcn zerbüchse. Led iglich 19 wurden mit der Hafthohlladung. 6
US A, Nach der Landung der Alliierten in Italien und in mit Handgranaten und limit T- (\' li nen zerstört. Bei Kämpfen im
Nordwestfrankreic h wurde d ie Situa tion für Deutschl and noch gebirgigen und bewalde ten Gelände und in großen Städten war
kompli zierter. Die Frage eine r erfo lgreic he n Panzerabweh r war der Ante il der du rch Nahkampfmittel zerstörten Panzer naturge-
nicht mehr nur ein zentrales Problem - sie wurde zu einer Frage . mäß grö ßer.
d ie über Erfolg ode r Mißerfolg zukünftiger militärischer Opera- lasbesondere die Panzerfaust stellte den Typ der modernen .
tionen mitent schi ed . rückstoßfreien Einman nwaffe zur Panzerbekämpfun g dar . Sie
Eine grundlegende qua litative Verb esserun g der Ausstattung mit ermöglichte der Infanterie. Panzer auf eine akzeptable Entfer-
Panzerabweh rwaffen für die Infanteri e wurde mit der Panzerfaust nung und mit guter Aussicht auf Erfolg zu bekä mpfen. Mit der
und der Raketenp anzerbüchse (Ofe nrohrlPanzerschreck) erreicht. Panzerfaust und der Rake tenpanzerbüchse nahm Deutschla nd
Nac h anfängliche n Sch wierigkeiten gelang es im Verlaufe des währe nd des Kriege s auf dem Gebiet der Panzern ahbckämpfung
Jahres 1943 diese Waffen zur Serie nreife zu bringen. Die 8.8-cm ei ne füh rende Po sitio n ein . Beide \Vaffen besaßen große
Raketenpanzerbüch se wurde strukturmä ßige Panzerabwehrwaffe Entwicklungsmöglichkeiten. die eine weitere. dem Fortschritt im
in zahlreichen lnfanterie-Panzerj ägerkompanien. in Panzer- Panzerbau auge paßte Leis tung ssteigerung zuließ. Insbesondere
zers törerbataillonen und in den zum Ende de s Krieges aufge stell- d ie Panzerfau st war in der Herstellung billig . ihre Verwendung an
tcn Panzerjagdbrigaden. Sie waren in Panzerzerstörungstrupps keine beso ndere Au sbildunggebunden. Diese Faktoren waren fiir
untergliedert. die wegen der gerin gen Schußweite die ser Waffe - Deutschl and in den letzte n Kriegsmonaten von auße rordentlich
sie lag unter 200 m - so in Stellung gehen mu ßten. daß sie sich große r Bedeutung. Die weitere Verfolgung die ser \Vaffenent-
gegenseitig unterstützen konnten. Noch größere Bedeutung in wicklung durch die Siegerrnächte nach dem Zweiten Weltkrieg,
der Pan zernahbekämpfung erlangte die Panzerfaust, Durch stän- spric ht für ihr entwicklungsfähig es Grundkonzept.
dige \Veiterent wicklung konnte die anfänglich ungen ügende Parallel zur Entwicklu ng und Einfü hru ng neu er Pan zerab-
Schußweite auf maximal 300 m bei der Panzerfaust 150 m weh rwaffen mu ßten auf der Grundlage gesa mme lter Front-
ges teigert werde n. Die Panzerfau st vere inigte in sich große erfahrungen. die Mittel und Methoden der Au sbildu ng in der
Durch schlagleistu ng (200 mm), geri nges Gew icht (5. 1 kg) mit Panzern ahbekämpfung verbes sert werden. Sie nahm einen im-
einfacher Handhabung und niedri ge Herstellu ngskosten . me r g rö ßere n T eil der k arg beme ssenen Zei t fü r d ie
Mit beiden Waffen . Raketenp anzerb üch se und Panzerfaust, ge- Rekrut enausbildu ng in den Ersatztruppenteile n in An spruch .
lang es. die übliche Entferu ng für den Ein satz von Panzern ah- Sonderlehrgänge sollten vorhandene Kenntn isse vertiefen. Als
bekä mpfungsmittel (die Gewehrgra naten ausge nom men) weiter geradez u vorbild lic h mü ssen d ie Vorsch riften . Pan ze r-
in das Vorfeld zu verlege n. Im Idealfall war ei ne Tiefenstaffelung erke nnungstafe ln. Gerätebeschreibungen und Ausbildungsfilme
und Über lappung mit den Waffen der Panzerjäger und der bezeic hnet werden.

12
Sandini Sammlung

Die schwe re Pan zerb üchse 41 aufAkja, daneben die 5-cm Pak 38 U 60.

Auf Panzer-Erkennungstafeln wurden die Panzerfahrzeuge der geg nerischen Seite mit ihren cha rakte ristischen
Merkmalen dargestellt. Die bes chußempfindlichen Panzerfl ächen sind bes onders gekennzeichnet.

,r •
\

\
) Lin ks:
/ Darstellu ng des
\.
/
/ toten Raums für
di e Punzerbe-
waffnung. Au s-
reichendes Be-
täti gun gsf eld
fiir Pan zernah-
bek ämpfer.

13
Sandini Sammlung

Oben :
Für eine realistische Ausbildung in der Pan zernahbe-
k ämpfung wurde n Beutepa nzer. Versuchsmodelle
(im Bild der Panzerkampfwa gen ll neuer Art (verst.]
oder...
Rechts:
Leinwa nd- und Sperrholzatrappen auf Fahrgestellen
\'(In PKlV, LK lV oder Munitionsschlepp ern verwendet.
Unten:
Rekrutenausbildung in Leipzig-Borne im Sommer /944.
Ge übt wird das Überrollenlassen unter Yerwendung
eines alten Sturm geschüt; /11.

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, - - - ---- - -- -
Sandini Sammlung - - - - -- - - - - - --- - - - --

IlEIIELFSM,\SSIGE NAHKAl\ II'Fl\ IITTEL die ver sc hiede nen ~ Iod el le von T-M incn. Sie gal ten als beson-
dcrs wirksa mes und siche res M ittel zu r Ve rnichtu ng von Panze rn .
ZUR I'ANZERABWEIIR Reim Zerknal l konn ten i mmerhin 80- 1 on m m dic ke Panzerplatten
Gd ll l a llge mei n gliede rte man Nah ka mpfm itte l zur Pan zerabwe hr dur ch schlage n werden .
nach ihrer Verwendung in: Jen ach Verwendungsart wurdcnT-r\ linclllllirdcmT-f\.l inenzUndcr
.1- Blen dmit te l. (e in Dru ckzünd en . mit dem Sp re ngkapse lzünde r 28 oder dem
b. verstörende M itte l (Spre ng- und Brandm iucl. \Verkzc ugc ). Z ugzü nde r a usge rüste t. So war. j e nach konkrete r Gefechts-
In de r H.DvA6914 "Pan ze rabwehr aller Waff en " vo m 7. Okt ober Situatio n. der Einsatz als Sp rengladu ng zu r Vern ichtung des
IY-l2 wurde darau f hingewiesen. so llten Nahk um pfmittel ge - Pa nzers (durch Au tlege n a ufd ie Panzerung ) - od er alsSperrm iuel
brau chsfertig nich t vor ha nden sein . mü ssten d iese behelfsmäßig zum Unbeweglichmache n möglich . Es erforde rte eini ge Ühung
her gestel lt we rden , Dazu zä hlte ma n auc h solc he Sprcn g- und und vor allem M ut. d ie M ine e inze ln im ric htige n Au genblick
Sperr mitte l. d ie ursprünglich tür eine ande re Ve rwendung vorg e- unter die G leiskette des Panze rs zu we rfe n. od er die gut ge lamte
-c hc n ware n. sich ubc r zur Pan zerbe kämp fung eigne ten. M ine in der voraussich tl iche n Spu r des Panzers mit de m Z ug-
Stil... l- und Eih a ndgrunate n konnten gege n ge öffn e te n Luken und zündcr VO ll Hand zu zünden. Bewe gl ich e Min en sperren lind
zer-tön e Lüftun gsklappen wirke n. Z ur Bekämpfung le ichter Pan- G leit mi ne n ware n we ite re Ei nsatzforme n. Bei de r bc weg lieh en
rc r wa r de r Einsatz vo n Stiel ha ndgranaten als geba llte Ladu ng M ine nsperre. als Ram pe nspe rre bezeichnet. wurde n 4 -6 T-!\. lin e n
möglic h. Hie rzu w urden die Töpfe von sieben Stie lhand granate n a uf e ine m Brcu befestigt und vor den Pa nzer gezoge n.
mit Drah t ode r Hanfse il fest verb unden und eine Sprengk apsel in w a ren T - ~ lin e n nich t ver fügba r, kon nte n auch ge ballte Ladun-
die mitt lere mi t Stiel "erseh en e Handgra nate eingesetzt. gen .3 kg. ode r Sp re ngb üch sen 2-1. ( I kg). crsatzwe ise ge nutzt
Xcbcl ha nd g ra na tc n ließen s ic h g ut verw en d en . um die we rde n. Mehrere die ser Ladunge n ließe n sich als ges trec kte oder
Panze rbes atzunge n zu blende n. Recht vie l Gesch icklic hkeit er- ge ballt e Ladu nge n he rrich ten. Die Sprcngb üchsen e igne ten sic h
tordc rtc cs. zw e i mit ei ner Sc hnur verbunden e Ne belha ndgran aten zur Zerstörung von Waffen . Wa tte nble nden und Läufen der
'0 IU we rfe n. da ß sie sich um da s Ro hr der Kump fw agen kanone Kumpfwag enk an one n. S ie wu rden dazu a n diese n befe stigt. bei
wick e lten. do rt abbrannte n. so da ß de r entste he nde Ne bel den großka librige n wnffcn in dere n Lauf gesc hobe n. Im M ai 19-1. 2
Panz e rsolda ten die Sic ht nahm . Eine Vorausset zu ng für den kam e in Me rkblau heraus. Darin besc hrieb man die Herste llung
Eins atz ande re r Nahk ampfmitte l. Z um Blen den konnten auc h behelfsmäß ige r -I. kg Hohll adungen unter Ve rwen du ng vo n vier
Nebe lkerzen. Le uc htmunition. Brandmiucl -. und wa ren diese Spre ngb üch sc n und de m Sp rengk apse lz ünder 28.
nic ht vorha nden . Lehm. Farbe , Dec ken . Müntcl und Ze ltba hne n Werkze uge (Bei le. Brech e ise n. Spaten und Äxte) dienten daz u.
verwe ndet werde n. Später filhrte man spezi elle Blen dk örpe r ein. Lu ke n und Lüftun gsk lap pe n zu öffn en od er zu zers tö re n. Steine
Xcbc lhandgrunutc n wurde n a uch in Verb ind ung mit 20-Liter - und ande re Gegenstä nde so llte n in die Kanonenroh re gesc hobe n
Benzinkan istern ve rwe ndet . die au f den Pan i er gew orfe n. a uslic - werden und Rohrkrep ier er auslöse n.
tc n und bc im Ze rknall der Hand granate gezünde t wurde n. M it diese n For men der Panzernahbekämpfung ve rba nde n sich
:"ac h russisc hem Vorbild benut zte man Brandfl asch en. um Pan- zwe i Probl eme: Der Einzelkämpfer mußte möglichst sc hnel l. di e
ver in Bra nd zu setze n. Flasch en be liebige r Größe wurde n mit Sch wäc hen des Pan zers au snutze nd. bis auf T uch fühlun g a n das
2.1'3 Ben zin und 1/3 Öl bzw. Flammöl gefül lt. An der Flasch e Kam pffahrze ug he rankomme n. W ur die Z ündung a usge löst ga lt
be fes tigte man mit Klebe band zwei Sturmstre ichh ölze r und es. die einge baute Z ündverzögerung zu nutzen . um mög lich st
\ ersc hlo ß sie mi t We rgpfropfen. Auch Gewehrdoc hte eig neten sc hne ll in Deck ung zu ge he n. Ein au fwe ndiger und ver lustreic her
-ic h. Eine bre ite Palet te der Verwendungsm ögl ic hkeiten boten Kampf.
Fullschirmjiiger mit T-,\IiIlC 35 Stahl.

~. ... ". -

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Sandini Sammlung

Links: Behelf smäßig hergestellte Brandflasch en mit


Sturmstreichhölzern. Das Heereswaffenamt hatte b{>-
reit s 1940 all erb eut eten f ranzösischen Pan zern Ver-
suche mit Brandflaschen dur chgefiihrt . Die Ergeb -
nisse befriedigten ni cht; di e Brandflüssigk eit ge-
langte nicht in das Innere.

Unten: Stielhu ndg ranate 24 und Nebe lhandg ranate


(rec hts). Sieben, b:»: JJ Stielhandgranat en 24 wur-
den als ge ballte Ladung verwe ndet. Nebelhand-
granaten dienten \'or allem :'U11I Blenden de r Pan zer-
besatzung.

Unten: Zn'ei Grenadiere bereiten eine geballte Ladun g


mit sieben Stielhandgranaten 24 vor. In die mittlere, mit
Stiel verse hene Handgranate werden Sprengkapse! und
Brennzunder eingesetzt.

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Sandini Sammlung

Links und oben :


Ein wei terer Behelf: Ein 20 -Li ter-Bell: illkallister m it
einer Ne be lha ndgrana te 39. Der Brennz ünder 39 f ür
die Neb elhandgranate halle eine Z ünd verz ögerung
\'Oll 4,5 Sekunden. - wellig Zeit fiir den Panzerna hbe-
kd mpfer, /1111 eine Deckun g au fzu suchen.

.---

Ob en und rechts:
Zwei Neb elkerzen oder Nebelhandgranat en. mit einem etwa 2 111 langen
Bindfaden oder Draht verbunden, könnten aus kurzer Entfernung über
da s Rohr der Kanon e ge wo rfe n werd en lind beim A bb rand der Pan zer-
besatzung di e Sicht nehmen.

17
Sandini Sammlung

Zwei T·Minen 42 konnt en - die Druckdeckel einander zugekehrt - in einem Packkasten transp ortiert werden. Eine T-
Mine 42 wog 9,4 kg. Sie konnte mit dem Sprengkapselzünder versehen werden, der eine Zundverzbgerung von 10
Sekunden hatte.
Unten: Es erforderte erheblichen Kraftauf wand und einige Übung ,um die schwere Mine auf das Heck des Panzers
zu schleudern. -

18
Sandini Sammlung

DrucAAappe
. / Gummidlchlung
T· Mmenzundel ~2
Dr l1ck!eder
Dr uckdKkel

Tr agebug.
'

).

I
Soden N.benzlJndkanal Hauplziindkanal Neh'nLundkana l

Oben:
Die T-Min e 42 wurde nach den -
se lbe n Grunds ätzen wie die T-
Mine 35 St. gefe rtigt; ihr be-
-- ..l -; -
weglicher. strahlenformig ge-
rippter Druckdeckel nahm aber
nur ein Viertel der gesamten
Minenoberfläche ein

Rechts:
Der Einsat z I'o n Panzemahbe-
k ämpfun gsmitteln bedurfte einer
gründ lic hen Vorbereitun g . Er-
fo lgve rsp rechend war es. die an-
greifenden Panzer an Brücken.
Gräb en und im bewachsenen
und bebauten G elände :;u er-
--
' wa r ten. Wichtig war weit erhin
das Zusa mmenwirken de r Pa n-
zem ahbe kampfe r. -----

Unten: Verschiedene Minen zur Panzerbekiimpfung . Von links nach rechts: T-Mine 35. T-Mine42. T-Mine aus Sperrhol:__

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Sandini Sammlung

Waren im Abwehrkampf
gegen Panzer all e Nahkampf-
mittel verbraucht, konnte
noch auf di e bei den Pioni er-
zlige n vorha ndenen 3-kg
Ladungen zur ückgeg riffen
werden. Jeweils dr ei wurden
Zll geballten ode r gest reck ten
Ladungen zusammengejaßt
lind mit dem Sprengkapsel-
oder dem Brenn zünder 7.5
Sekunden versehen. Eine
sol che Ladu ng unter de r
Heckallslage des Turms ZlIm
Zerknall geb racht, führte ZlIr
Vernichtung des Pan zers.

PANZERWURFKÖRPER FÜR LEUCHTPISTOLEN! GEWEHRGRANATEN

Aus glatten und gezogenen Leuchtpistolen (Ka rnpfpistolcn) ließ Panzerungen ließen sich mitder0.52 kg schweren Hohlladungs-
sich auch Sprcngmuniti on verschießen. Es lag nahe. für diese granate durchschlagen.
Waffen auch panzerbrechende Munition zu entwickeln. botsich Die hier beschriebenen Panzerwurfkörper und Gewehrgranaten
doch die Möglichkeit. Pan zer auf eine größere Distanz erfolg- besaßen 1942/4 3 er hebl iche Bedeutu ng für die Panzernah-
reich bekämpfen zu können. Für die glattläufige Leuchtpistole bekämpfung. Letztlich waren Treffgenauigkeit. Schußweite und
gab es die Wurfpatrone 326 HULP mit 4-Flächen-Lcitwerk Durchschlagleistung zu gering. um mit der Entwicklung im
(Durchschlagleistung 50 mm) und die Wurfmine H 62 LP mit Panzerbau Schritt halten zu können. Nach Einschätzungen der
Ringleitwerk. Letztere war zu unhandlich. Truppe konnte ihre Fertigung zugunsren der Panzerfaust einge-
Fürdie gezogene Leuchtpistole gabes denWurfkörper42 LP.ein stellt werden. was 1944 auch erfolgte.
0.6kg schweresHohlladungsgeschoß. welches 80 mmPanzerstahl Für das Gewehrgranatgerät des Heeres. das drallstabilisierte
zu durchschlagen vermochte. Alle Modell e hauen eine Munition versch oß. warbereits 1941 die Gewehrpanzergranate
Einsatzschußweite zwischen 30 und60 m. 30 entwickelt worden. deren ungenügende Durchschlagleistung
Erwähnenswert ist eine Eigenentwicklung der Waffen -Sä : Die eine breitere Verwendung ausschloß. Standardmodell wurde die
Kampfpistole Ge rloff. d ie auf den Verschu ß der Ge weh rgranaten großeGewehrpanzergranate. Das Hohlladungsgeschoßwog 0.39
46 und 61 eingerichtet war. kg und konnt e 80 mm Panzerstahl du rchschlagen . 23 8089 ()()()
Gewehrgranatgeräte wurden bei der Infanterie genutzt. um Ziele Stück wurden im Krieg hergestellt. Die SS·\Vaffenakademie
außerhalb der Handgranatenwurfweite zu bekämpfen. Zwei brachteals \Veiterentwicklungen noch die Gewehrpanzergranate
Modelle gab es: Das Gewehrgranatgerät des Heeres und das 46 (90 mm Durchschlagleistung) unddie Gewehrpanzergranate
Gewehrgranatgerä l mit Klappkom. eine Entwicklung der Luft- 6 1 (125 mm Durch schl agleistun g) heraus. Bei all diesen Ge-
waffe für die Fallschirmj ägertrup pe. Beide wurden zusammen schossen lag die gängige Kamp fentfernung unter 80 m. Alle
mit dem Karabiner98 k verwendet. Versuche. diese zu steigern. gingen wie bei einer Gewehr-
Das Ge we hrgra natgerät de r Luftwaffe konnte ei ne llügelstab ili- panzergranate mitRaketenantriebzuLasten derTreffgenauigkeit.
sierte Gewehrgranate zur Panzerbekämpfung verschießen. die Das galt auch für die sogenannte Doppelsch ußgranate für den
von der Firma \VASAG entwickelt wurde. 45 mm dicke Schießbecher. mitder man 19+.l. experimentierte.

Karab iner 98 k mit Schießbecher IIl1d dem Granatvisier. Der Schießbecher besteht aus dem Drallrohr. das die
Granate aufnahm.

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Sandini Sammlung

Rec/rts: Mit dem Gewehr-


g ranatgerät - hier be im Ver-
sc/r uß \'On Sprenggrana ten -
besaß die Infanterie eine vie l-
seitig einsetzbare Waffe.
~Varen keine wi rksameren
Waffen und Kampfmittel \'Or-
handen, konnte das Gewehr
mit Sc hießbeche r gegen
leichte und mittlere Pan zer
eing esetzt werden . Wä/rrend
der Ausbildung wurde drill-
mäßig da s sc/rnelle Richten
auf'fahrende Pan zer geübt.
Unten links: Di e Gewehr-
pa nzergrana te konnte nur 50
mm Panzerung durch-
schlagen, was den Anf orde-
rungen nicht gen ügte. A ußer-
dem war die Dralleiste aus
Aluminium gefertigt.
Unten Mille: Die Gewehr-
pan zergran ate 61 erzie lte mit
125 mm Durch schlagleistung
eine n bea chtlich en Wert.
Wegen der bereits im Trup-
peneinsatz befindlichen
Pan zerfaust und der Raketen-
panzerb üchse 54 erlang te sie
kein e größere Bedeutung.

Unten rec/rts: Die Gewehrblend-


gra na te di ente zum Blenden
\'on Zi elen.

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21
Sandini Sammlung

Links:
Das Gra nat visier für das Ge -
wehrgrana tge r ät wurde mit
Hilfe eines Halters hinter dem
Visierfuß an das Gewe hr ange-
schraubt.

V ille n:
Der Schießbecher war mit Hilfe
eines Halters hili/er dem Korn-
halter aufdem Gewehrlauffest-
geklemmt. Der Schütze IIIIIßle : 11-
nächst die Gewehrgrana te in das
Drallrohr einfiihren 1IIIIIIIId
dann die Treibpatrone.

Sie wurde 1111l hä ufigsten


verwendet - die große>Ge -
we h rpan; «rgranate
(80 111111 Durchs chlag-
teistun g ) 1111 8ild rechts
der Hohlkegel dieser
Granate und daneben das,
was be im Durchschlagen
der Pan zerplane ents tand
- de r Dom (Länge 80 111111).

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Sandini Sammlung

AllS der Panzerbüchse


39 wurde durch Lauf-
verkiirzung lind AlIf-
setzen eines Schieß -
bechers die Granat- r
biichs e 39 geschaffen.
Jede Grenadierkom-
panie sollte drei St ück
erhalten.

H AND GRA NATEN/I'ANZERWURFMINEN Im Auftrag de r Luftwaf fe wurde die Pan zerw urfmine ent wicke lt
Offiziell ka m sie im Mai 1943 be i de n Fall sc hirmj äge rn und de n
Anders als die Rote Ar mee . verfügte die Wehrm acht 194 1 üher Luftwaffe n-Fe ldd ivisionen zu r Einführung. Die Hohlladu ngs-
keine spezie lle Hand gran ate zu r Panzerabw ehr . Sie wa r zwa r in hand gramue hatte e in -l-Flächcn-Leitwer k aus Segelt uch zur
der theoreti sche n Diskussion in den 20er und 30e r Jah re n ge for- Stabilis ierung . Ein verbessertes Modell . die Panze rw urfm ine
dert worde n. Dabei war es aber geblieben. (kurz). wu rde dur ch ein abrollend es Stoffband stahilisiert und
Mit ge rade zu hektischer Be triebsa mkeit war man bemüht. die konnte 150 mm Panzerstahldurchsc hlagen. Belde Modelle habe n
offensic htlic he n Mänge l bei de r Aus stattung mit Pan zernah - sich nicht sonderlich bew ährt . bereits in de r Au sb ildun g ka m es
bekäm pfungs miue ln. durch die Ent wicklung von Pan zerhand- zu sc hweren Unfällen. ..
grana ten zu behebe n. Sichtbar wurde auch hier die mange lnde Die SS -\Vaffe nakademie in Brunn verfolgte die Entwic klu ng
Koordinierung der Entwicklungsarbeiten zwische n dem Heer. e iner Hoh lladungsgran ate. d ie a n de r Wand des Panze rs an -
der Luft waffe und der Waffen-55. ge kleb t werde n mußte. Hier deutet sic h die Entwicklung hin zur
Die 2 kg schwe re Pan ze rhandgran ate 41 kon nte nur 35 mm Hafth ohll adun g an. Weit erh in ex perimentierte d ie S5 m it
Pan zerung durchschl agen . Versu chsmuster legten d ie Firm en Hohlladu ngsh and gran aten aus Nipolit.
\VASAG und Rinker vor. Es waren Hohlla dungshandgranaten. Ve rsuch e liefen auc h mit Brandhand gran aten . Dabei hand elte es
Genau w ie bei den Entw icklungen der Firm a HASAG a us Le ipzig sic h um Glaskörper mit ei ner Ben zin -Ben zo l- oder Flarnmöl-
bereitete es Sch wier igkeit en . de n Flug der Ha ndgra naten so zu Benzin -Mi schu ng. Sie ware n den Bra ndflasc he n verg le ichbar.
sta bi lis ie re n. da ß sie mi t der Spit ze a u ft rafe n und de r d ie von der Tru ppe selbst hergestellt wurden.
Aufsc hlag zünd er funktion ierte. Eine unabd ingbare Vorau sset- Erwähnt we rde n mü sse n hier noch di e 1943 ei ngeführten
zu ng für das Funktioniere n der Hohlladung. Sc hw ier igke ite n Blend körpe r. Der Ble ndk örper BK I H wurde bald du rcb den BK
ber eitete es auc h. e ine große Durc hsc hlagleistu ng zu er reic he n 2 H erse tzt. der. in großer Za hl hergestellt und verwe ndet. bei der
und dabei das Gewicht im Interesse e ine r große n Sc hußweite Truppc beka nnt war. Er bestand aus ei ner Glashülle; sie zersplitterte
ge ring zu halte n. Bei der HASAG kam man zu der Erken ntnis. da ß bei m Auftreffen auf die Panzerung. und ihr Inhalt erl iehe nebe n
die M uske lkraft des So ldaten für ein e wirk ungsvo lle Pan zer- de r Blend -auch ei ne Reizwirku ng. Dadurch wurde die Pa nzer -
abwehrwaffe nicht mehr a usre ichte. besatzu ng oft nach haltig be hindert .
Sandini Sammlung

Die Pan zerwu rfmine der Luftwaffe. Ein aufwendiger Munitionskorp er


mir -t-Flächen-Leitwerk, da s sich beim Wurf entfaltete und den Flug der
Hohlladungsgranare stabilisierte.

Der Blendkörp er besrehr aus einem birn enfönnigen Glasbehälrer und \I'ar mi r zwei verschiedenen Chemikalien
gefii llt, die sich nach dem A ufprall des Körp ers verbanden lind an der Luft einen starken und beißenden Nebel
entwicke lten. Den Panz erb esat zungen so llte so die Sicht genommen werden.

24
Sandini Sammlung

Links lind unten :


Durch die Öffnunge n des Pan zers gelangte, \'or
allem bei laufenden Moto r soviel Nebelstoff in den
Kamp/ raum. ...

1 ...daß er, durch seine Reizwirkung die Besatzung


zum Au sbooten zwing t, Der Blendk orp er schuf .W JlJ1it
günstige Voraussetzungen zur Vernichtung des
Pan zers mit Nahkampfmitteln.

,.....
1,

'"-'\
~

I"
.
.

~.
1

Unten:
Blendkörp er wu rden in Packgefiißen zu de r Stü ck ge-
lagert und transportiert.

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I1, --- .. ··· ---

25
Sandini Sammlung

PANZERHANDMI NENI Die Hafth ohll adun g 3 wurde laut Verfügun g des OK H offiziell
am 12. November 1942 eingeflihrt. Sie wog 3 kg und haftete mit
HAFTHOHLLAD UNGEN den drei Magnetenmit einer Kraft von 45 kg an der Panzerung.
Dadurch wares möglich. unter günstigen Voraussetzungen auch
Im Mai 1942 wurde amWolchow ein neuerMunitionskörperzur fahrende Panzer zu vernichten. Das und die Durchschlagleistung
Panzernahbekämpfung im Truppenversuch erprobt - die von J40 mrn machten die Hafthohlladung zu einem wirksamen
Panzerhandmine 3. Sie wog I kg undkonnte 130 mrn Panzerstahl Panzemahbekämpfung smittel. 194 2 wurden 85()()", 1943
durchschlagen. DreiLl-förmige Magneten hielten die Mine ander 358400 · und 1944 187 ()()() Stück gefertig t. Bei der Abschluß-
Panzerwand fest. Sie und die verbesserte Panzerhandmine 4 a us füh rung . der Ha ft hohll adun g 3. 5. ka m be re its d e r
hauen.wie auch die kurze Zeit spater eingeführte Hafthohlladung Panzerfaustkopf zur Verwendung. Mit der Panzerfaust stand
3. einen Nacht eil : Der Panzemahbekämpfer mußte bis a uf Tu ch- dann eine wirksamere Panzerabwehrwaffe zur Verfügung. Des-
fühlung an den Panzer heran. Das direkte Anbringen garantiene halb konnte. wie in einem Schreiben de s O HK vom 15. Mai 1944
aberein sicheres Funktionieren der Hohlladung. gefo rdert. völlig auf die Haft hohlladu ng verzichte t werden.

Links:
Haftho hlladung 3
( 140 111111 Durchschlag-
leistu ng ) lind die ver·
besserte Haftho hlladung
3,5 ( 160· 180 mm Durch-
schlagleis tung), Hier
wurde bereits der Kopf
der Panzerfau st ,·er·
wende t. Bei beiden kam
der Brennzitnder 7,5
Sekunden :ur Ven\ 'en-
dung.
--- -- - -- _ ..

6 tl6lcof'f

So wurde di e Hafthohlladung f ür den Einsat z vorbereitet:


I. Der Zünde r mit der auf geschoben en Sp rengk apse l wurde in den Trichterhals eingeschraubt.
2. Entfernung des Eisenringes an den Magneten.
3. Abreiß kappe ,'om Z ünder schrauben.
N Ull konnte die Hafth ohllad ung mit zwei Polennach oben am Pan zer angesetzt werden.

26
Sandini Sammlung

Oben:
Ausbildungsmittel fiir
Panzemahbek ümpfer
mußten im großen Um-
fan g \'on der Truppe
selbs t hergestellt werden.
Für eine Übungs-Haft-
hohlladung benöligle
mall; Einen Holztrichter.
einen Handgranatenstiel.
ein en Sat; Magneten,
einen Brennz ünder 24
oder 39, eine Übungs-
ladung 30, die Abreiß-
schnu r einer Stielhand-
granate 24 so wie die
Kapp e eines Brenn zunders
7,5 Sekunden.

Oben rechts:
In e ine r Bodensenke lau ert
der Pan zernahkämpfer auf
den Pan zer, um die
Hafthohlladung anbringen zu
könn en. War die Ladung an
der Pan zerung an gebracht,
bli eben ihm nach dem
Abziehen des Zünders 7.5
Sekunden Zeit ,um eine
Deckung aufzusuche n.

Rechts:
Aufnahme \'om Sommer
/943. irgendwo an der
Ostfront. Ein Pan zer/wh -
bek ämpfungstrupp näh en
si ch, geschickt das Ge -
lände ausnutzend. einem
durchgebrochenen Pan zer.

27
Sandini Sammlung

FA USTPA TR ONEI PA NZ ERFA UST mö g lich ke ite n de r ncuc n Waffe zu e rhö he n. Gefec htsköp re m it
Sc hrapnell- und m it Brand wirkung kam en zur Erprobu ng. \Va
Im Frühjahr 19-1- 2 erg jng \ '0 111 Heereswaffenami erneut d ie Forde- Prw. 1I unters uc hte Salve nab sc hußge räte m it 10 hzw. 16
rung an die Industrie. e infache Kampfmittel zur Panzerab wehr zu Pan zerfä usten .
entwickel n. Die HAS AG / Lei pzig ar bei tete daraufh in an ver- T ro tz der noch vorh andene n Mänccl se tzte sich di e Pan zer fau st
schie de ne n. te ils kur ios anmute nde n M unition sk örpern . dere n als d ie Pan zcmah bckump fun gswaffc d urch . Im Augu st lie f d ie
W irkung auf de m Hohlladungseff e kt beruh te . Dab e i ge sa m me lte Fertigung der Pan zert au st 60 m an . Das geforder te mo nat liche
Erfahrungen nut zte man be i der Entw ick lung e ine r stabilisierte n Prod uktio nsso ll konn te er st mals im O ktobe r 19-\.4 m it 400 000
Hohllad unu shunds runatc . Eine so lche hatte das Heereswa ffen am t/ Stüc k erre icht we rde n. Die Hand habung hatte man we iter verein -
\VaP rw.5 :1111 3.'-O ktober 194 2 ge forde rt. Die vorgese hen e facht. die Z uverl ässiuke it ve rbessert . Ein e Erhöhun e de r Sc hwa rz-
Wurfweite von 40 ll1 begrenzte das Gewicht auf 0.5 kg. Das pulverlndung auf I ~O g mach te ei n dic ke res Ab; c hußrohr not -
ge ringe Gewicht sc hränkte wiede ru m d ie Durc hschlagle istun g wend ig. brac hte abe r e ine S tci ucrunu der w irksamen Schu ßwe ite
ein. Deshalb machte die HASAG im November 19-1-2 einen auf 75"'m . Im November 1l.J.. J...J... kam : Ia nll die Pan zerfau st 100 m
Vor sch lag: Eine Ho hl lad ung so llte mi ttels be so ndere r Kartusche heraus. Die Einfü hrun e der Ho hlra um kart usch e lie ß be i Verwe n-
a us de r Fa ust hera us versc hoss e n werde n, Ve rsuche brachten de n du ng der a lte n Absd~u ß roh rl: e ine Ste ige ru ng der wirk sa men
Nach weis der Mach bark e lt di eses Vo rschlaues. Schu ßwe ite auf 100 m t u. Be i der Gipfelh öhe der Flug bahn von
Die Ent wickl ung e rhielt die Beze ic hnung Fau stp atro ne. Das 3.50 m ko nnte e ine ma ximal e Sch ußweite von 280 m erreic ht
Geschoß kaliber be trug xönu » . d ie W urfweit e lag bei maximal tu we rden . Im Deze mber 1l.J44 erre ich te d ie Prod uktion d ie beuch t-
m und 140 111 m Pa nzerstahl kon nte n d urc hsc hlagen we rden. liehe Zahl vo n 12l.JS 000. All erd ing s lag d ie Ausschu ßq uot e
wichti gste Ne uerun ge n we ite rer Entw ick lu ng sstu fe n wa ren: be i 5.5 Ck !
Verz icht auf d ie Dra llstabilisieru ng : Ersat z d urch Wickelflügel Das Heercswa ffenamt/ Wa Prw. I I forderte im Spätherbst 1l.J44
aus Fede rstahl. Die Kart usche wurde zu e ine m 800 n 1l11 lanuc n e ine we ite re Leistungssteige run g. Vor a llem d ie Sch ußweit e
Roh r ve rlänge rt . Ve rg rö ße rung de r T re ib lad ung und völ lige mußte e rhö ht werde n. Glei chzei tig soll te de r Sprengstoftve rb rauc h
Rüc ksto ßfrei heit be im Sc hult Das Gew icht des Ho hlladu ngs- pro Kopf (Panzerfaus t 100 m O.S kg) verm inde rt werde n. ohne d ie
gefec hts ko pfes war auf 1.3 kg er hö ht worden. Diese s Mod e ll g ing Durc hschlag lei stung zu bceint riichtigen . Anges tre bt wurde d ie
al s Pan zerfaust kle in in d ie Seri e nfe rtig un g. D ie er ste n 5000 Verei nhei tlichu ng de r Gefe c htsköpfe de r Pan t erfaust und de r
wurde n im Aug ust 19..1.3 ausgel ie fe rt. Al sbald offcn b..utcn sich Ra ketenp an zerbüch se . Die Entwic klung brachte die HA SAG bis
Mängel in der Hand habung : der e ige ntü m lich ge formte Ko pf ZUIll Frü hjahr 1945 un ter de r Bezeichnun g Pan zertau st ISO m
rutsc hte o ft vo n der sc hrägen Panze rung des T -34 ab. ZUIll Abschlu ß. Ein erster Auftrag über 100 0 00 S tück ist noc h
Schon im No ve mber 1942 hatte da s Hee reswaffenam i ei ne höh e- ausge lös t wo rde n. wovonei nige we nige in di e T rup pe nerprobun g
re Durchsch lag le istun g fü rd ie zu die se rZe it noc h als Fa ustp.urone g inge n. Kenn zeic hen war de r ae rody na m isch gü nstig ge fo rmte
la ufe nde En tw ic klun g de r HA S AG vert augt . Para lle l z ur Ge fech tsk o pf,
Pan zerfaust kle in ents tand des ha lb die Panzerfaust g ro ß (spä ter Im Früh jahr 19..J.5 litt d ie Pa nzerfaust- Fert igu ng berei ts unter de n
Panzerfaust 30 m ). Der Gefechtsko pf wog nun 2.9 kg. die Mange le rsch ei nungen der im Nie de rg ang begri ffen en de ut sc h~ n
Schwarz pulvc n rciblu d ung war von 56 g auf 95 gerhö ht wo rde n. Kriegswirt sch aft . Die Alliierten ze rst örten d urch Luft angr iffe
Die günstigs te Sc hußw e ite bet rug 30 m . d ie max imale 75 111. 200 sy ste m a risc h d ie Sc hw a rzp ul vermü hle n . De r Be d a rf a n
nun Pan zeru ng wurde n du rch schl auen . Sc hwarzpulver fü r d ie Panze rfaust kon nte nicht gedec kt werden.
194 3 wurde n 35 0 00 0 Pa nzcrfäust~ he rgeste llt. Die Prod uktio n wesha lb Ve rsuche mit Ni trozel lulose pulver liefen - nic ht sehr
de r Panze rfa ust kle in ste llte ma n ein. Die HAS AG mac hte Vor - e rfo lgreic h. Andere Bemüh ungen kon ze ntrierten sich auf d ie
sc hläge um di e Le istu ngsfähig ke it und d ie Ve rwen du ngs- Ve rwen d ung \"(1Il A bsc hußro hren aus Lei chtmeta ll. G ru nd : Die

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28
Sandini Sammlung

nahtlos gezogenenAbschußrohre derPanzerfaustkamen vonder


Eisenindustrie ausdem Ruhrgebiet.welches bereits Kampfgebiet
war.
Genannt werden müssen nochdie Entwicklung Splitterfaust und
die Verwendung von Spliuerringen für die Gefechtsköpfe der
Panzerfaust 150 m. Die Weiterentw icklun g Pan zerfaust 250 m
(Schußweitensteigerung durch eine Mehrkammerkartu sche.
Wieder ladb arke it) ist in Deutschland nicht mehr abgeschlosse n
worden. Versuchsmuster wurden unter Leitung des Entwick-
lungsteams der HASAG nach dem Krieg in den USA fertigge-
stellt. Auch in der Sowjetunion wertete man die Panzerfaust-
'") .\ '.
Entwicklung grü ndlich aus. Ergebnis war die Panzerb üchse RPG- '~ I i,
I .~ I", .'
2. I' - i

Rechts: Haft hohlladungen und Panz erfäuste erhielten " \ .~-:- \


zun ächst die speziell ZlIr Panzernahbek ämpfun g \
,
,

ausgebildeten Trupps. Der Rest wurde im Kompanieab- ,


schnitt verteilt. Zur Lagerung sollten Holtkisten und
Zeltbahn en verwendet werden. Feuchte Lagerung führte •
zu Yersagem.

Unten: Die Panzerfau st klein wog 2.7 kg und halle eine


Anfangsgeschwindigkeit des Gefechtskopfes. von
27 m/s ; die Einsatzschußweite lag bei 30 m. Eine
größ ere An zahl der Panzerfaust klein wurde 1944 in der
rumänischen Armee verwe ndet.

0- •

29
Sandini Sammlung

Rechts:
Das Ziel ist an·
visiert ; der Schütze
löst den Abschuß
aus. Zu beachten
ist die umständliche
Handhabung. er-
kennbar an der
Haltung der Händ e.
Ein Mangel. der
erst bei der Panzer-
faust 60 m behoben
wurde .

Unten: Ein Panzemahbek ämpfungstrupp vor dem Einsatz. Die Soldaten tragen sämtlich noch die Panzerfaust groß
(Fertigung war im August /944 ausgelaufen ); die Aufnahme entstand im Februar /945 an der Ostfront.

30
Sandini Sammlung

Jr! 'n Qf

TII,. f~"~ry rtQ 3Qituna

~' Panzerfaus+ !
In der Propaganda spielte die erfolgreich e Panzerabwehrwaffe Panzerfaust eine zunehmende Rolle. Schlagzeile der
Titelseite der BERLINER ILLUSTRIERTEN ZEITUNG vom 29. Juni /944 ' Die Panzerfaust! Die Pak des
Grenadiers: ..."
Au ch die Propaganda auf der Gegenseite widmete sich diesem Thema. In der Nummer 7 der Zeitschrift FREIES
DEUTSCHLAND vom 11. Februar 1945 (Organ des Nationalkomitees" Freies Deutschland') erschien ein Beitrag:
"Die Panzerfaust-Waffe der Verlegenheit'.

31
Sandini Sammlung

61<$ch nO ( '" ; ~ S,.,... ~ /,..I''''!l J .r


I 1'/I1~ .I..I"'T~

/ .- ----. v
/

Oben: Kopf und Abschuß rohr der Panzerfaust groß. Si e 1I"0g 5,6 kg, die Anfangsgeschwindigkrt; des Gefe chtskopfes
lag bei 27 m/ s. Dazu halle man die Scllll'Orzpu!l'ertreibladll1rg VOll 56 Gra mm auf95 G ramm erhöht.

9 b-
> __
So f unk tionierte die Panzerfaust. Bis 10 m rückwärts des Roh res durften keine Personen ste hen. Der Kopf der
Panz erfaust lI"ar el\l'a 3 m nach dem Abschuß scharf.

Panze rfaust 60111

Kop t'
Links:
Kopf und Abschußrohr der
verbesserten Pan zerfau st
60 m. Wegen de r
stärkeren Treibladung
(140 Gramm Schwarzpul-
ver) halle man di e Wand-
di cke des Rohres auf
3 mm erhöht. Verbessert
Ro hr wurden Visier und Ab-
feuerung.

32
Sandini Sammlung


Oben:
Die Pon zerfoust oü m mit aufgeklapptem Visier. Ihr Gewicht be-
trug 6,5 kg , davon entfielen 2,4 kg auf den Kopf

Links:
Der zerleg te Kopf eine r Pan zerfaust Sü m. Holzschaft mit Wickel-
flü gel, Tricht er mit Hals (nimmt die Sprengladung au s TNT/
Hexogen auf), Hohlkegel. ballistische Haube.

Unte n:
Die über 550 kg schwere Bugpanzerplatte eines Jagdpanzer 38
"Hetzer". Sie ist 60 mm sta rk und weist zwei Durchschläge \-'on
Panz erfäusten auf - Ergebnisse eines Yersu chsbeschusses. Zu
sehen im Militärhistori schen Mus eum Dresden.

33
Sandini Sammlung

Pant rrfäuste wurde n zu je


vier Stück in Holzkistenabge-
l iindladungen und tünder packt aus geliefert,

Rechts:
Fertigmachen der Panzer-
f a llst 60 1/1: Der Kopfwurde
lIIU dem Rohr ge zogen. Der
Flügelschaft blieb dabei im
Rohr. Dann wurden ( Kopf
nach unten; dir Z ündladung
34 und der Zünde r eingesetzt.

Wicht ig{' Bedi enungshinweise f ür di e Panzerfaust waren


au] Kopf IIl1d A bs ch ußrohr allf gesr"I/IIJi'lr. AIIß erd"1/I
wurden Handzett el mitgeliefe rt.

34
Sandini Sammlung

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. . . . . . .. , ...

Oben :
Handzettel f ür die Panzerfau st
30 m. 60 m und /00 m

Recht s:
Die einf ache Handhabung
der Pan zerfau st sollten
ihre Yerwendung, selbst
nach nur kurzer Einwei-
sung, ermoglichen. Für
den Einsatz. insbesonde re
beim Yolkssturm war das
"on erheblicher Bedeu-
tun g, Für die lVochen -
schau demonstrierten
Frauen schon mal. wie
einf ach der Umg ang mit
der " wunderwaffe" Pan-
zerfaust war.

Die Panzerfaust /00 m mit aufgeklapptem Visier. Damit konnte di e Einsatzschußweite der Panzerfaust auf 100 m
gesteige rt werden. Nicht befriedigend war der klobige Kopf, bemän gelt wurde der hoh e Sprengstoffverbrauch.

35
Sandini Sammlung

1
... .;J.
,,-
J

",
~

Für die Panzerfaust gab es verschiedene Anschlagarten:


a. Den Oberannanschlag. der vor allem beim Schießen aus Panzerdeckungslöchern und Schützengräben zur
Anwendung kam. und unten b. den Achselhohlenan schlag, der beim Schieß en hinter Deckungen üblich war.

36
Sandini Sammlung

Rechts:
Die Panzerfaust 60 m brachte
wesentliche Verbesserungen.
Bei einer Schußweite von 60
m wurden 75-80 % Treffer
erzielt, auf 80 m Entfernung
sank die Trefferquote auf
25%.

Die Panzerfaust 150 m besaß die Hohlraum kartusche des Vorgängermodells (2x95 Gramm Schwarzpulver als
Treibladun g). Der aerodynamisch g~nstig geformte Kopf erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 85 m/ s.
Auffällig, aber nicht zufä llig ist die Ahnlichkeit mit der russischen Panzerb üchse RPG-2 aus der Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg.

Der Kopf eines der vielen Versuchsmodelle aus der Entwick lungsreihe Panzerfaust. Nur
einige wenige Exemplare sind zum Teil f ragmentarisch erhalten geblieben. Sie dokumen-
tierten die zahlreichen Expe rimente der HASAG in Leipzig, mit dem Ziel: Leistungssteige-
rung der Panzerfaust.

37
Sandini Sammlung

Oben: Angehörige einer Panzerzerstorer-Einheit mit Einsatz. Gelegentlich konnten diese fahrradbeweglichen
Panzerfaust und Raketenpanzerbüchse. Einheiren Abwehrerfolge erzielen, insgesamt
Unren: Frankfurt/Oder, Frühjahr 1945. Angehörige offenbahne sich mir diesen und anderen Aushilfen das
eines Panzerjagdkommandos. gebilder \'or allem aus Dilemma, in welchem sich die deutsche Panzerabwehr
Personal der Hitlerjugend fahren durch die Sradr zum 1945 befand.

38
Sandini Sammlung

RA K ETENI'ANZERB ÜCHS E Wintermuniti on t Vers chuß bei A OObi s 30°) , Die Mu nit io n wurd e
laufend ve rbessert . die Rak etenpan zerbüch sen -G rana te .. 992
(OFEN ROH R, I'ANZE RSCH RECK ) erz ielte 180 m wirksame Schut zwe ite -; be rei tete abe r auc h
Im Bil dheft 149" "Panzernahkarnpfwa ffe n Teil I Panzer schrcc k" er he bliche Probleme. Bi s 12.9 % wurden als Au sschu ß bere its be i
(A nlage zu II.Dv. 469/4 ) \'0111 14. No vember 1944 wi rd die 8.8 - der Abnah me zurückgewiesen.
e m Rak ete npanzerbüch se 54 a ls eine rück stoßfreie Hand wa ffe An fang 1945 ging d ie ver be ssert e Raketenpan zerbuch se 54/ 1 in
zur Bekä m pfung sä mtlicher Panze r bis zu ei ner Entfernung von Fert igu ng. Der Auftrag belie f sich auf 48()(X) Stück . Sie hatt en e in
150 m chara kteris iert. Ihre Entw icklung war durc h d ie umcri ka - kürzeres Roh r und ei ne ve rbe sse rte Z iclei nrich tung. Ab Dezern -
nische Pan ze rb üch se "Bazoo ka" ausgelöst worden. d ie ma n in bc r 19-+4wurden Rak etenpanze rbüch sen 54 au f da s neu e Mod ell
Frühjahr 19·B in Tunesien erbeu tet und zur Erprobu ng nach abgeändert. Lebensda ue r de s Rohre s: 200 Sc huß .
Kummersdorf geb racht hatte. Die Forderung nach größerer Wei tere ntwicklungen de r Rak etenpanze rb üch se liefen in ver-
Durchschlag leistung brac hte eine Kalibe rve rgröße rung auf 88 sc hiedene Richtu nge n: Be re its im August 194 3 war ein verg rö-
nun mit sich ("Bazoo ka" 60 m m). Eine wesen tliche Verbesserung ßertes Mod ell. Kali be r 10.5 cm vo rge schl agen worden. ~ I i t de r
war die elektrische Abfeuerung mittels St oßgenerator. Panzerfaust 150 m wurde die Vereinheitlichu ng des Gefechtskopfes
Die Raketen pa nzerbüchse wog leer 9.25 kg und war I(HO 111111 a ngestrebt. Die SS -\V a ffen ak ~de mi e ließ Versuchsm uster au s
lang. Geringes Gewich t und se hr e infac he Handh abung machten impräg nierter Pre ßpap pe herste lle n.
sie zur Pan ze rabwe hr in vordcrstcr Linie geeignet. Erste Mod e lle Für den Einsa tz bei den Panze rjägern der Panzergrenadierbataillo ne
besaßen ke in Schutzschild. Hier mußte sich der Schütze be hclfs- (SPW ) wurde in den Heerestech nische n Verordnungsbl ättern
mäßig d urch Stul penhand sch uhe. Ko pfsc hutzhau be und Ga s- vo m 15. Januar 1945 ein e gcnauc Anleitung Ill r da s Anbri nge n
rnaske ohne Filter vo r zurückflieg enden Pul verreste n schützen. vo n Halt eru ngen zur Mon tage vo n Raketenpan zerbüch sen a uf
Ab O kto ber 19.. 3 wu rde die verbesserte Raketen pan ze rb üc hse 5.. Sch ützenpan zerwa gen (Sd. Kfz.251 ) ver öffentlicht.
gefertigt. S ie hatte e in Schutzsch ild mit Sichtfenster und wog II T rot l de r gute n Erfol ge mit der Raketen pan zer büch se wa r d ie
kg . Laut Verfügung des OHK erfolgte die offi zie lle Ein fü hru ng Einste llung ihre r Prod uktio n ins Auge gefußt. Im Stunnprogramm
die ser Panzerabwehrwaffe e rst m it Wir kung vorn 20 . A ug ust des Hee res. ei ner Rüstu ngsstu d ie vo m c. Janu ar 19..5. ka nn man
19-+4. Ein er ster Auft rag über 382000 Rakete npanzerbüchsen wa r unte r de r Rubrik Pcnzem nhbekampfungsrniuet nac hlese n: "An-
aber be re its im Juli 19-+4 ausge laufe n. z us tre be n ist ei n Pan zcmahbck ämpfun gxmittel. wo bei der
Versc hossen wurde zu näc hst die Rukctcnpan zcr büch se n-G ran a- Pan ze rfau st nach den bisherigen Erfa hrunge n der Vo rzug zu
te 4322. Si e wog 3.25 kg. wurde von einem Ringlei twer k xta bili- ge be n se in wird. Be i der Beschränkung au f ein en Typ würde sich
sie rt und kon nte 160 m m Pan zer ung d urch schlagen . Es ga b sie als de r Bedarf a n Panzer fau st VOll O(X) (XX) auf S(X) (XX) (pro Mon at)
Sommermunition ( Ve rsc h uß bei _5° bi s 50°) und a ls e rh öhe n."

Rechts:
Eine in Nordafrika erbeutete
amerika nische Pant erb üchse
"Bazooka" . Sie war Alls-
gangspunkt der "Pan zer-
schreck t-Entwicklung (späte r
in Raketenpanzerb üchse um-
benannt).

Frühe Form der Raketenpanzerbu chse. Ein Schu tzsch ild mit Sichtjenster kam erst später zur A nwendung. Die
So llausstattung einer Ge birgsjägerdiv ision lag 1944 bei 117 Raketenpanzerbüchsen.

39
Sandini Sammlung

~$
L.- I

--.

J Faustpatrone, 4 Panzerfau st 60 111,

2 Pan zerfau st klein (bis Mai 5 Pan zerfaust / 00 111,


/ 944 auch Faustpatrone /
genannt}, 6 Spli tterfaust.

3 Panzerfau st groß (bis Mai 7 Pan zerfau st / 50111;


/944 auch Faustpatrone 2
genannt),

40
Sandini Sammlung

Rechts:
Das f ehl ende Schutzschild
bei der Raketenp an zer -
büchse f ührte dur ch zurück-
fliege nde Pulverpartikel zu
Verbrennungen beim Schützen.
Kradmantel. Handschuh e
und Schutzma ske sollten bis
zur Nachrüstung der Waffe
da vor schützen.
Unten:
Um Temp eratureinfl üsse als
eine Quell e fe hlende r Treff-
gen auigke it ausz uschließe n.
wurde da s Visier mit ent-
sprechende n Markierun gen
versehen. A uffahre nde Pan-
zer schoß man auf eine Ent-
fe rnung bis 120 m.
Unten rechts:
Die Abzugsein richtu ng mit
Sicherung und Stoß generator.

1'('rs/('/lb3"'s (vrn

( ~ c.c p.m n t

Unten:
Die Raketenpanzerbüchse 54 (Fundstück au s den
Wäldern um Halb e). Rohrlänge 1640 mm . Gewicht
11 kg.

41
Sandini Sammlung

Au ch bei der Raketenpanzerbüchse 54 wurden verschiedene Anschlagarten angewandt. Als sicherster Anschlag galt
die liegende Stellun g. Richt- und Ladeschütze mußten dabei im rechten Winkel zur Waffe liegen. Der Anschlag
kniend und stehend wurde nur aus Deckungen heraus angewendet.

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42
Sandini Sammlung

Neben der geringen wirksamen Schußweite der Raketenpanzerb üchse war die im Vergleich zur Panzerwaffe
fe hlende Beweglichkeit der Hauptman gel der Panzerzerst ärerbataillon. Sie waren f ast durchweg pferdebespannt. In
je der der drei Gruppen der Ponzerzerstorerz üge einer Kompanie, standen zwei Inf anteriekarren II S zur Verfügung,
die im Tandem zug ..on einem Pf erd gezogen wurden und die sechs Raketenpan zerb üchsen mit 30 Schuß Munition
transpo n ierten.

Ein Inf anterieka rren IfS. so wie er zum Transport der sechs Raketenpanzerbuchsen und. in Verbindung mit einem
zweiten Wagen. der 30 Schuß Munition ..on den Panzerzerstörergruppen genutzt wurde.

43
Sandini Sammlung

Ein Panzerz erstörertrupp erwa rtete in siche rer Deckung den angreifenden Pan zer. Für eine wirksame Bekämpfung
des Ziels blieb dann . wenn der Pan zer in den w irkungsbereich hinei ngefahren war. n/lr wenig Ze it, 150 m überwand
der Panzer in weniger als einer Minute.

Von der Truppe selbst hergestellt wurden R ücke ntragen a/ls Holz. Z/lm Transport von fünf Raketenpanzerb üchsen-
granaten.

44
Sandini Sammlung

Links:
Der Ladeschütze mit einer
Rückentrage für fünj Ra-
ketenpa nzerb üchsengra-
naten. Eine Granate l-vog
3,25 kg, die Anjangsge-
schwindigkeit lag bei
110 m/s .

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Die Raketenpanzerbüchse 54/1 war kürzer als da s Vorgän germ odell ( 1350 mm) und wog 9,5 kg. Fünf Schuß konnten
in der Minute ang egeben werden. Der Prei s für ein Waffe lag bei 70,- RM ; 10 Arbeitsstunden waren für die
Ferti gun g erforderlich. Als Her steller traten in Erscheinung: HASAG/Meuselwitz, Enzinger Union- Werke!
Pf eddersheim bei Wonns, Schricker und Co.Nach bei N ürnberg, Kronprinz/Schli ngen-Ohligs, Jäckel! Freistadt in
Obers chlesien und die Gebr. SchefJler/ Berlin .

45
Sandini Sammlung

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Oben:
In Feuerstellung. In einem Bericht über die
Kampffüh rung in Posen >'Gm I. März 1945 hob
man besonde rs die Wirksamkeit der Raketen-
panzerbüchse hervor. Neben Panzern wur-
den auf Entfernungen bis 1000 m Stellungen
mit Panzerabwehrkanonen und Infanterieziele
bekiimpft.

Links :
Im Sammlungs bestand des Milit ärhistori schen
Museums Dresden befin den sich diese beiden
Versuchsstücke. Die Raketenwerfer stammen
"om Schießplatz Kummersdorf. Weitere In-
fonnationen sind nicht bekannt.

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Sandini Sammlung

LEISTUNGSÜBERSICHT ÜBER PANZERBRECHENDE WAFFEN


UND NAHKAMPFMITTEL

Waffe Munition IJu rc hsch lag leistu ng wir ksa me Schußweite

Gewehr Spitzgeschoß mit Kern 8 mm 100 m


Gewehrp anzergra nate 30 50 mm 40 m
große Gewehrpanzergr anale 80 mm 80 m
Gewehrpa nzergranate 46 90 mm 6Q - 80m
Gewehrpanzergranate 6 1 125 mm 6O· 80m
Ge wehrpanzergranate GGP 45 mm

Glatte Leuch tp istole Wurfkörper 326 HlJLP 50 mm

Gezogene Leuchtpistole Panzerwu rfkörper 42 LP 80 mm 75 m

Panzerbüc hse 38 Spit zgeschoß


mit Kern H Rs L'Spur 25 mm 300 m

Panzerb üchse 39 - - - - -
G ranat b üchse 39 große Gewehrp anzergranate 80 mm 80 m

Pa nze rbüchse 3S (p) Spitzgeschoß mit Kern H Rs 30 mm 100 m

Panzerbüchse 783 (r ) Spitzgeschoß mit Kern Br 30 mm 100 m

Panzerbüchse 784 ( c) -- - - - --
Panzerhandgranate 4 1 30 m 10 - 15 m
Panzerwu rfmine (kurz) 150 mm 25 m
Panzerhandm ine 3 130 mm Om
Panzerhandmine 4 150 mm Om
Hafthohlladung 3 140 mm Om
Hafthohlladung 3,5 180 mm Om
T-Mine 35 80 · 100 m Om
gebalhe Ladung 3 Kg 60 mm Om
Faustpatrone 140 mm 70 m (maximal)
Panzerfaust klein 140mm 30m
Panzerfaust groß (30 m) 200 mm 30 m
Panzerfaust 60 m 200 mm 60 - 75 m
Panzerfaust 100 m 200 mm 100 m
Panzerfaust 150 m 220 mm 150 m
Panzerfaust 250 m 220 mm 250 - 300 m

Rak etenpan zer büchse 5~ Rakete npan zerbüchsen-


Rak etenpanzerbüchse 54/ 1 Granate 160 mm 150 - 180m

Rak etenpanzerbüchse Raketenp anzerb üchsen-


10.,5cm Granate 220 mm

-- -

Eine Raketenpanzerbuchsengranate 4322. Hauptteile sind der Geschoßkopf, mit Aufschlagz ünderdie Brennkammer
mit Diise und Leitwerk. In der Brennkammer befinden sich sieben Stäb e R ährenpulver, einer davon mit einer
Anfeuerung.

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