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Philosophische Fakultät
Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik
Dargestellt am Werk von Patrick Süskind „Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“
Magisterarbeit
Brno 2010
i
Ich erkläre hiermit, dass ich meine Diplomarbeit selbständig verfasst habe und dass ich nur
die Literatur verwendet habe, die ich am ende der Arbeit eingetragen habe.
Zuzana Talašová
ii
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Frau PhDr. Jiřina Malá, CSc. für ihre
wertvollen Ratschläge, Zeit und für ihre freundliche Hilfe bei der Ausarbeitung meiner
Diplomarbeit bedanken.
iii
Inhaltverzeichnis
Einleitung....................................................................................................................................1
1. Phraseologie als wissenschaftliche Disziplin......................................................................2
1.1 Zur Geschichte der Phraseologieforschung......................................................................3
2. Charakteristische Merkmale der Phraseologismen............................................................4
2.1. Idiomatizität................................................................................................................5
2.2. Stabilität......................................................................................................................6
2.3. Polylexikalität.............................................................................................................6
2.4. Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit.....................................................................6
3. Klassifikation der Phraseologismen in der deutschen Gegenwartssprache........................8
3.1. Klassifikation der Phraseologismen nach Burger.......................................................8
3.1.1. Basisklassifikation..............................................................................................9
3.1.2. Syntaktische Klassifikation...............................................................................10
3.1.3. Spezielle Klassen - „Querklassifikation“..........................................................10
3.2. Klassifikation der Phraseologismen nach Fleischer..................................................11
3.2.1. Semantisch-strukturelle Klassifikation.............................................................11
3.2.2. Morphologisch-syntaktische Klassifikation......................................................12
4. Kontrastive Phraseologie..................................................................................................14
4.1. Äquivalenzstufen......................................................................................................14
5. Phraseologismen im künstlerischen Text..........................................................................16
6. Phraseologie und Übersetzung..........................................................................................17
7. Literarisches Werk „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“................................18
8. Analyse.............................................................................................................................20
8.1. Äquivalenzstufen......................................................................................................20
8.1.1. Volläquivalente Phraseologismen.....................................................................20
8.1.2. Teiläquivalente Phraseologismen......................................................................35
8.1.3. Semantische Äquivalenz...................................................................................42
8.1.4. Nulläquivalenz..................................................................................................44
8.2. Sk Phraseologismen:.................................................................................................52
8.3. Expressive Ausdrücke...............................................................................................57
8.4. Metapher...................................................................................................................58
8.5. Phraseologische Vergleiche.......................................................................................59
9. Zusammenfassung.............................................................................................................62
10. Literaturverzeichnis......................................................................................................67
11. Anhangverzeichnis........................................................................................................70
iv
Einleitung
In dieser Arbeit werde ich mich mit dem Thema „Übersetzung der Phraseologismen
im künstlerischen Text“ beschäftigen. Ich habe mich entschieden das Werk von Patrick
Süskind „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ zu untersuchen. Die Sprache des
Buches ist voll von Wörtern, Wortverbindungen und Phraseologismen, deswegen ist sehr
passend für meine Analyse.
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Hauptteile gegliedert. Zuerst kommt der
theoretische Teil (Kapitel 1-6), in dem die inhaltlichen Grundlagen für die vorliegende Arbeit
vorgelegt werden. In dem ersten Kapitel werden im Allgemeinen die Phraseologie als
sprachwissenschaftliche Disziplin und die Geschichte der Phraseologieforschung dargestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit charakteristischen Merkmalen der Phraseologismen.
Weiter bearbeite ich die Klassifikation der Phraseologismen zuerst nach Burger und dann
nach Fleischer. In dem nächsten Kapitel werden Kontrastive Phraseologie und
Äquivalenzstufen vorgestellt. Der theoretische Teil wird mit den Kapiteln Phraseologismen im
künstlerischen Text und Phraseologie und Übersetzung abgeschlossen.
Der zweite Hauptteil ist praktisch orientiert und beginnt mit der Analyse des
literarischen Werks „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“. In dem achten Kapitel
findet man verschiedene Phraseologismen aus dem deutschen Original, sowie ihre
Übersetzungen ins Slowakische und ins Tschechische. Zum Vergleich führe ich manchmal
auch die englische Übersetzung, wenn sie interessant ist, an. Die Phraseologismen werden
nach Äquivalenzstufen der Übersetzung des Originals ins Slowakische geordnet. Am Ende
dieses Kapitels füge ich noch ein paar beachtenswerte Wortverbindungen hinzu.
In der Zusammenfassung werden die Feststellungen, die aus der Analyse folgen,
zusammengefasst. Für bessere Anschaulichkeit werden auch drei Tabellen und drei Graphen
aufgestellt. Im Anhang findet man noch mehrere Phraseologismen mit Übersetzungen, die
nicht in der Analyse angeführt sind.
1
1.Phraseologie als wissenschaftliche Disziplin
Die Phraseologie stellt eine junge Disziplin der Sprachwissenschaft des
Sprachsystems dar. Sie befasst sich mit Phraseologismen (Phrasemen) und Idiomen. Der
Terminus Phraseologie (wie auch Phraseologismus) wurde von Ch. Bally bestimmt und dann
von sowjetischen Linguisten weiterentwickelt. „Bally sieht das Wesen des Phraseologismus in
dessen semantischer Besonderheit“1 V. Vinogradov hat mit seinen Arbeiten die Phraseologie
in der sowjetischen Sprachwissenschaft als selbständige Teildisziplin etabliert.
1
Fleischer, 1982, s. 10
2
Palm, 1997, s. 1
2
1.1 Zur Geschichte der Phraseologieforschung
Phraseologieforschung hat in Deutschland schon im 17. Jh. begonnen, aber es handelte
sich immer vor allem um „den Gesichtswinkel des Sprichwortes und verwandter
Phänomene“3.
Russische Linguisten haben seit der zweiten Hälfte des 19. Jhs. angefangen, den
besonderen Status des Phraseologismus innerhalb der Wortverbindungen zu bestimmen. (vgl.
Fleischer, 1982)
Einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Phraseologie leisteten die Arbeiten
von O. Jespersen, A. Sèchenaye und Charles Bally΄s Werk aus dem Jahr 1909 „Traité de
stylistique française“. Wie es oben erwähnt wurde, bestimmte er auch die Termini
Phraseologie und Phraseologismus. Diese Arbeit wurde erst in der sowjetischen
Phraseologieforschung gründlich bearbeitet vom russischen Sprachwissenschaftler
V.Vinogradov der damit den Grund von einer selbständigen linguistischen Disziplin in der
ehemaligen Sowjetunion gelegt hat. „Im Unterschied zur Lage z.B. in der deutschsprachigen
Germanistik wird in der Sowjetunion die Phraseologieforschung heute als selbstständige
linguistische Disziplin neben der Lexikologie betrachtet.“4
3
Fleischer, 1982, s. 10
4
Sabitova, 1976, s. 112 in Fleischer, 1982, s. 15
5
Fleischer, 1982, s. 14
3
2.Charakteristische Merkmale der Phraseologismen
„In sowjetischen Arbeiten zur Phraseologie spielen die so genannten phraseologischen
Merkmale eine entscheidende Rolle.“6 Phraseologismen als spezifischen Komponenten des
Sprachsystems einer Sprache sind durch feststellbare Merkmale wie z.B. Stabilität,
Idiomatizität, Stabilität, Reproduzierbarkeit, und Lexikalisierung, die die Grundlage der
Abgrenzung und Begriffsbestimmung der Phraseologismen bilden, gekennzeichnet. Ch. Palm
führt auch Unübersetzbarkeit, Expressivität, semantische Transformiertheit und Nicht-
Modellierbarkeit an.
nach Burger (1973) sind Phraseologismen die Ausdrücke, die erstens aus mehreren als
einem Wort bestehen, zweitens sind diese Wörter nicht für dieses eine Mal
zusammengestellt, sondern es handelt sich um Kombinationen von Wörtern, die in
dieser Kombination (eventuell mit Varianten) bekannt sind, ähnlich wie Wörter (als
einzelne).
Phraseologismen sind nach Burger, Buhofer und Siam (1982) „feste Wortkomplexe
verschiedener syntaktischer Strukturtypen mit singulärer Verknüpfung der
Komponenten, deren Bedeutung als Ergebnis einer vollständigen oder teilweisen
semantischen Umdeutung oder Transformation des Komponentenbestandes entsteht.“
Die phraseologische Einheit definierten sie als: „eine feste Wortverbindung mit total
oder partiell umgedeuteter Bedeutung“ (vgl. Burger, Buhofer, Sialm, 1982)
Fleischer (1982) stellt fest, dass Phraseologismen als Wortgruppen-Konstruktionen im
Prozess der Äußerung in der Regel nicht jedes Mal neu und originell gebildet, sondern
als komplexe lexikalische Einheiten „übernommen“ werden, ist ein abgeleitetes
Merkmal, das sich aus Idiomatizität und/oder Stabilität ergibt. Zu diesen Merkmalen
gehört untrennbar auch das Merkmal der Reproduzierbarkeit.
6
Burger, Buhofer, Sialm, 1982, s. 61
4
Stabilität oder in der Reproduzierbarkeit das distinktive phraseologische Merkmal.
(Vgl. Palm, 1997)
2.1. Idiomatizität
Idiomatizität ist einer der wichtigsten bezeichnenden Zeichen der Phraseologismen. Es
zeigt sich in der Semantik eines phraseologischen Ausdrucks, da eine übertragene Bedeutung
erkennbar ist. Bildliche Benennung oder Umschreibung (z.B. figurierte, metaphorische)
entsteht auf Grund der Ähnlichkeit oder auf Basis des logischen Zusammenhangs. Die
prototypischen Phraseologismen werden den höchsten Grad der Idiomatizität aufweisen.
Diese Behauptung deutet an, dass die Idiomatizität verschiedene Ebenen erweist. Es gibt
unterschiedliche Beziehungen zwischen den idiomatischen Bedeutung und der lexikalischen
Bedeutung der Komponenten oder der ganzen Wortgruppe. Aufgrund dieser Relationen
werden die Phraseologismen in grundlegende Typen der Idiomatizität geteilt:
a) Als idiomatische Phraseologismen bezeichnen wir solche Ausdrücke, die eine
Andersartigkeit zwischen der phraseologischen Bedeutung und der wörtlichen
Bedeutung der ganzen Wortverbindung aufweisen:
2.2. Stabilität
7
Burger, 1973, s. 32
5
Die Stabilität oder Festigkeit hebt die Phraseologismen von anderen
Wortverbindungen ab. Sie bestimmt die Ordnung der Bestandteile einer phraseologischen
Wortverbindung. Das stellt die Stabilität, zusammen mit der Idiomatizität, zu den wichtigsten
Eigenschaften der Phraseologismen. Sowie die Idiomatizität erweist die Stabilität auch
unterschiedliche Grade. Der höchste Grad an Stabilität kommt bei vollidiomatischen
Phraseologismen vor.
Flesicher (1982) definiert noch weitere Aspekte der Stabilität. Sie ist durch die
Anwesenheit der unikalen Komponenten, syntaktische und morphologisch-flexivische
Anomalien und die Stabilität nicht-idiomatischer Komponenten (als Spezifikum Wortpaare
wie Freud und Lied) zu bestimmen.
2.3. Polylexikalität
Polylexikalität ist eine der relativ unproblematisch definierbaren Merkmale der
Phraseologismen. Die Autoren, die sich mit der Phraseologie beschäftigen, eignen sich daran,
dass ein Phraseologismus mindestens zwei lexikalische Einheiten umfasst. Fleischer (1982)
legt weiter fest, dass „ein Phraseologismus eine Wortverbindung ist, die mindestens ein
autoschemantisches Wort enthält, also nicht nur aus Dienst- oder Hilfswörtern besteht, dann
entfallen Wortverbindungen wie z.B. die korrelativen Konjunktionen bald-bald, entweder-
oder und Präpositionen wie von-an.“
6
Diese Phänomene sind eng mit bestimmtem Zeitraum verbunden. Wortschatz wird
ständig dynamisch entwickelt und es gibt Phraseologismen, die für eine Zeit charakteristisch
sind, aber später veraltet sind, z.B.: Auf Gedeih und Verderb, ganz und gar, um jeden Preis.
7
3.Klassifikation der Phraseologismen in der
deutschen Gegenwartssprache
Die ersten Versuche die Phraseologie zu klassifizieren wurden bemerkbar seit
die Phraseologieforschung und die phraseologische Theorie ihre Grundlage in der
deutschsprachigen Germanistik in den 70er Jahren des 19 Jahrhunderts gelegen hat. Die
Phraseologismen bilden eine heterogene und spezifische Kategorie, und so ein eigenes
Klassifikationssystem immer fehlt. Fragen der Klassifikation stellen sich bei den
Phraseologismen anders als beim Einzelwort oder bei der Wortbildungskonstruktion.
„Da das ‚irreguläre’ Verhältnis zwischen der Bedeutung der als Komponenten in
den Phraseologismus eingehenden Wörter einerseits und der Bedeutung des
Phraseologismus anderseits ein konstitutiver Faktor der Phraseologismen überhaupt
ist“8, bietet sich semantisches Klassifikationskriterium an. Die Vielfältigkeit der
Phraseologismen vermittelt aber auch weitere strukturelle und funktionale Kriterien, wie
verschiedene Klassifikationsversuche aufweisen.
(1) Eine minimale Anzahl von Basiselementen zu definieren, die Termini sind in
diesem Fall Neologismen, aus lateinischen oder griechischen Elementen gebildet und
damit international verwendbar werden.
(2) Man kann auch vorhandene Termini annehmen, die „über eine gewisse
Gebräuchlichkeit verfügen, ohne bereits strikt definiert zu sein.“10
8
Fleischer, 1982, s. 116
9
Vgl. Burger, 1973, s 33
10
Burger, 1973, s. 34
8
Burger versucht in seiner Klassifikations- und Terminologievorschlag das Gebiet
der Phraseologie einheitlich zu erfassen, wobei er nicht die in Burger/ Buhofer/ Sialm
(1982) übernimmt, sondern passt diese den neueren Entwicklungen an.11
3.1.1. Basisklassifikation
1. REFERENTIELLE PHRASEOLOGISMEN
• Topische Formeln:
11
Vgl. Burger, 1973, s. 36
9
3.1.2. Syntaktische Klassifikation
Für syntaktische Klassifikation nach Burger ist wichtig das Bewusstsein einem
entscheidenden Unterschied, ob man „seine interne syntaktische Struktur oder seine
syntaktische Funktion“12 im Satz betrachtet. Ein anderes Problem mit syntaktischer
Klassifikation liegt darin, ob die externen Valenzen bei der Beschreibung zu betrachten
werden. Burger sagt, dass man beide Arten von Valenzen berücksichtigen muss.13
machen)
5. GEFLÜGELTE WORTE (z.B. Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage)
10
8. PHRASEOLOGISCHE TERMINI (z.B. in Konkurs gehen)
1. IDIOMATIZITÄT
2. STABILITÄT
b.) Phraseologismen ohne unikaler Komponente (z.B. Tomaten auf den Augen
haben)
3. REFERENTIELLE GESICHTPUNKTE
Schwarzes Meer)
4. PHRASEOLEXEME
a.) Festgeprägte prädikative Konstruktionen (z.B. jmdm. geht der Hut hoch)
11
b.) Nichtprädikative verbale Konstruktionen (z.B. jmdm. auf den Besen laden)
5. PHRASEOSCHABLONEN
4. VERBALE (z.B. den Boden unter den Füßen verlieren, jmdm. Unter die
Arme greifen)
14
Fleischer, 1982, s. 143
12
Ebenso hier unterscheidet man vollidiomatische, teilidiomatische und
nichtidiomatische Phraseologismen.
z.B.: • substantivische Phraseologismen: eine halbe Portion sein, ein alter Hase sein,
ein Dach über dem Kopf haben
• verbale Phraseologismen: Brett vor dem Kopf haben, Haut und Knochen sein
15
Fleischer, 1982, s. 144
16
Fleischer, 1982, s. 145
13
4.Kontrastive Phraseologie
Wenn man in der Fachliteratur nachschaut, sind verschiedene Lesarten des
Begriffs kontrastive Phraseologie zu finden. Zum einen stellt kontrastive Phraseologie
allgemein eine interlinguale Analyse von Phraseologismen dar. „Diese Interpretation
setzt somit den synonymen Gebrauch der Termini ‚kontrastiv’ und
‚(sprach)vergleichend’ voraus.“17 Zum anderen wird darunter eine spezifische Art der
interlingualen Analyse (z.B. strukturtypologische Analyse, die Universalienforschung,
die historisch-vergleichende oder areal-vergleichende Analyse) verstanden. Schließlich
begegnet man der Forschungsrichtung auf die Ermittlung und Beschreibung von
Kontrasten in der Semantik und Struktur der Phraseologismen.18
4.1. Äquivalenzstufen
Es werden vier Äquivalenzstufen unterschieden:
17
Cruse, 2002, s. 442
18
Vgl. Cruse, 2002, s. 442
19
Vgl. Burger, Buhofer, Sialm, 1982, s. 290, 291
14
4. Nulläquivalenz entsteht, wenn in der Zielsprache keine entsprechende
phraseologische Wortverbindung vorkommt und der Phraseologismus muss aus der
Ausgangssprache mit anderen Worten (z. B. mit einem expressiven Verb) umschrieben
werden. (z.B. j-m blauen Dunst vormachen/ balamutit)20
20
Vgl. Burger, Buhofer, Sialm, 1982, s. 294
15
5.Phraseologismen im künstlerischen Text
Künstlerische Texte sind nicht nur durch die Vermittlungsfunktion, wie zum
Beispiel Fachtexten, sondern auch durch die künstlerische Impression charakterisiert.
Ähnlich hat Ingarden21 in seinem Werk: Elementy dzieła muzycznego (Die Elemente der
musikalischen Werke) den Unterschied zwischen einem künstlerischen und
wissenschaftlichen Werk festgestellt. Er behauptet, dass in den Fachtexten begriffliche
Darstellung die wichtigste Funktion übernimmt, derweil in künstlerischen Texten die
expressive und ästhetische Funktion vorherrscht. Miko führt an, dass „künstlerischer
Text unter anderen Voraussetzungen und mit einem unterschiedlichen Ziel als Fachtext
entsteht“.22
21
Ingarden, 1955 in Vilikovský, 2002, s. 55
22
Miko, 1978 in Vilikovský, 2002, s. 56
23
Koller, 1977 in Burger, 1973, s. 156
24
Vgl. Burger, 1973, s. 156
25
Fleischer, 1982, s. 228
16
6.Phraseologie und Übersetzung
Das Problem beim Übersetzen der Phraseologismen beruht auf Kultur- und
Sprachunterschieden. Jede Kultur hat sich anders entwickelt, ist durch verschiedene Phasen
durchgegangen, und das alles spiegelt sich in ihrer Phraseologie wider. Das erklärt auch das
Phänomen, dass verwandte Kulturen viele gemeinsame Phraseme haben.
Die Phraseologismen bezeichnet die Komplexität und Undurchsichtigkeit und sie
werden als spezifischen sprachlichen Einheiten gekennzeichnet. Diese Eigenarten haben
bewirkt, dass in der Vergangenheit einerseits die Unmöglichkeit der Übersetzung betont
wurde und anderseits wurde pointiert, dass für die Übersetzung der Phraseologismen
äquivalent in der Zielsprache nur die Phraseologismen sind. In der Gegenwart ist ein Zugang,
der zwischen diesen zwei extremen Polen liegt stabilisiert. Jörn, Professor für französische
Sprach- und Übersetzungswissenschaft an der Universität Heidelberg schreibt in seinem Buch
Übersetzung und Linguistik: „Es gibt so etwas wie eine Standardregel normativer
Übersetzung: Phraseologismen stellen Sinneinheiten dar, die als ganzes wiedergegeben
werden müssen; am besten wiederum durch einen Phraseologismus der Zielsprache, dessen
Bedeutung ungefähr der des ausgangssprachlichen Phraseologismus entspricht. Wenn man
keinen passenden zielsprachlichen Phraseologismus findet, so muss man den Sinn eben mit
normalen sprachlichen Mitteln wiedergeben. Das gehört zu den Allerwetlsweisheiten der
Übersetzungspraxis.“26
Die wörtliche Übersetzung ist nicht möglich, wenn man eine gute Übersetzung
bewerkstelligen will. Das ist auch der Grund, warum bei den Phraseologismen keine
Maschinelle Übersetzung ohne zusätzliche Korrektur möglich ist.
26
Jörn, 2005, s.118
17
7.Literarisches Werk „Das Parfum –
Die Geschichte eines Mörders“
Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders ist der Titel eines 1985 erschienenen
Romans von Patrick Süskind. Patrick Süskind war schon bevor dem Jahr 1985 und bevor dem
Werk „Das Parfum“ literarisch aktiv, aber nur dieser Roman macht ihn zu einem der weltweit
bekanntesten und erfolgreichsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. Der Spiegel
hat über dem Werk Das Parfum geschrieben: „Ein erfreulicher Anachronismus im modischen
literarischen Bla-Bla. Ein internationaler Dauerseller. Seit Erich Maria Remarques Im Western
nichts neues, also seit 1929, gelang keinem deutsprachigen Autor mehr ein so
durchschlagender Erfolg.“27
18
Ströme steht, dass er keine eigene (wenigstens bisher) Ausdrucksepik geschaffen hat, aber
auch dass er bildnerisch die neuesten Trends der literarischen Produktion anwendet, sein
Versuchwesen zielbewusst ist und hat einen großen Lesewiderhall. 29 Der Titel „Das Parfum“
beinhaltet auch einige kritische Anspielungen auf vergangene und gegenwärtige Probleme.
Grenouille träumt von einem idealen Parfum, absoluter Essenz und wenn er findet sie, in
einem jungfraulichen Körper, er nimmt sie ohne Rücksicht auf Verluste. Und wie andere
Diktatoren nagt ihn auch kein Gewissenswurm. Fanatisierte Leute während der vorbereiteten
Hinrichtung in einer Ekstase, die hat Grenouilles Geruch bereitet, kann man aufnehmen als
eine Hyperbel und Vergleich mit heutigen Festen und Parties. Neben allen diesen Analogien
und kritischen Andeutungen stellt „Das Parfum“ einen schwungvollen Text, der „als eine
feine Folie diese sekundäre Sinne und Kontexte überdeckt“ 30, dar. Süskind steigert die
Spannung und wechselt die Gradation. Er benutzt bei dem Textausbau „die Elemente des
klassischen Drama.“31
Süskind hat sich primär keine hohen artistischen Ziele gestellt. „Das Parfum“ ist vor
allem ein dramatischer, packender Roman, eine populäre Literatur, die aber nicht so dem
Geschmack der Leser vorläuft, um ästhetischen Qualitäten zu verlieren. Wir finden in
Süskinds Prosa schicksalhaften Dimensionen, ein Motiv der Heimlichkeit und Intimität,
romantischen stilistischen Elemente, Elemente eines Kriminalromans aber auch Elemente
einer Groteske und Parodie.
29
Vgl. Patrick Süskind, 1987, Nachwort von Ivan Cvrkal, s. 199
30
Patrick Süskind, 1987, Nachwort von Ivan Cvrkal, s. 202
31
Patrick Süskind, 1987, Nachwort von Ivan Cvrkal, s. 202
19
8.Analyse
8.1. Äquivalenzstufen
1.
a. Es wurde Terrier ein bißchen warm ums Herz und sentimental im Gemüt.
(s.22)
2.
a. Es kniff die Augen zusammen, riß seinen roten Schlund auf und kreischte
so widerwärtig schrill, daß Terrier das Blut in den Adern erstarrte. Er
schüttelte den Korb mit ausgestreckter Hand und schrie >>Duziduzi<<,
um das Kind zum Schweigen zu bringen, aber es brüllte nur noch lauter
und wurde ganz blau im Gesicht und sah aus, als wolle es vor Brüllen
zerplatzen. (s.24)
20
c. Zamhouřilo oči, otevřelo dokořán rudý jícen a vřeštělo tak odporně
pronikavě, že Terrierovi tuhla krev v žilách. Natáhl ruku, zatřásl košem a
zařval: „Ty ty ty ty ty,“ aby dítě umlčel, ale rozkřičelo se ještě hlasitěji a
úplně zmodralo v obličeji a vypadalo jakoby samým řevem chtělo
puknout. (s.19)
Die Wendung „jdm. erstart das Blut in den Adern“ hat die Bedeutung: Angst,
Schrecken. Dieser Phraseologismus entspricht gut dunklem Stil, der die Story
begleitet, erhöht die Expressivität und macht die Aussage literarisch markanter.
Das Bild „das Blut in den Adern“, hat viele Modifikationen (z.B.: jemandem
kocht das Blut in den Adern).
3.
a. Aber dann kam der Tag, da sie ihr Geld nicht mehr in harter Münze,
sondern in Form von kleinen bedruckten Papierblättchen erhielt, und das
war der Anfang ihres materiellen Endes. (s.39)
c. Ale potom přišel den, kdy už nedostávala své peníze v tvrdých mincích,
nýbrž v podobě drobných potištěných papírků, to byl počátek jejího
materiálního konce. (s.29)
d. But then came the day when she no longer received her money in the
form of hard coin but as little slips of printed paper, and that marked the
beginning of her economic downfall. (s.31)
4.
21
a. Hier war es auch, dass Grenouille zum ersten Mal Parfums im
eigentlichen Sinn des Wortes roch: einfache Lavendel- oder Rosenwässer,
mit denen bei festlichen Anlässen die Springbrunnen der Gärten gespeist
wurden, aber auch komplexere, kostbare Düfte von Moschustinktur
gemischt mit dem Öl von Neroli und Tuberose, Joncquille, Jasmin oder
Zimt, die Abends wie ein schweres Band hinter den Equipagen
herwehten. (s.47)
d. It was here as well that Grenouille first smelled perfume in the literal
sense of the word: a simple lavender or rose water, with which the
fountains of the gardens were filled on gala occasions; but also the more
complex, more costly scents of tincture of musk mixed with oils of neroli
and tuberose, jonquil, jasmine or cinnamon, that floated behind the
carriages like rich ribbons on the evening breeze. (s.38)
Dieser Phraseologismus „im eigentlichen Sinn des Wortes“ ist ins Slowakische
volläquivalent übersetzt, wobei die slowakische Übersetzerin auch den Artikel
„des“ als „tohto“ übersetzt. Die tschechische und die englische Übersetzung
wirken natürlicher als die slowakische Übersetzung, obwohl die englische
Übersetzung nicht volläquivalent, sondern teiläquivalent ist.
22
5.
a. Dieser Geruch war eine Mischung aus beidem, aus Flüchtigem und
Schwerem, keine Mischung davon, eine Einheit, und dazu gering und
schwach und dennoch solid und tragend, wie ein Stück dünner
schillernder Seide… und auch wieder nicht wie Seide, sondern Milch, in
der sich Biskuit löst – was ja nun beim besten Willen nicht
zusammenging: Milch und Seide! (s.52)
d. This scent was blend of both, of evanescence and substance, not a blend,
but a unity, although slight and frail as well, and yet solid and sustaining,
like a piece of thin, shimmering silk ... and yet again not like silk, but like
pastry soaked in honey-sweet milk – and try as he would he couldn’t fit
those two together: milk and silk! (s.41-42)
Dieser Satz und seine Übersetzungen sind voller Kontraste. Das Idiom am Ende
passt in diese semantische Struktur, weil er selbst auch eine Kontradiktion
darstellt. Seine Übersetzung ins Slowakische und ins Tschechische entspricht der
Bedeutung des Ausgangstextes sowie dem Aufbau des Ausgangstextes. Die
Übersetzung ins Englische divergiert, obwohl es wenigstens eine Möglichkeit
für idiomatische Übersetzung der semantischen Äquivalenz in diesem Fall gibt:
not by any stretch of the imagination.
23
6.
a. Eine wahrhaft prometheische Tat! (s.71)
7.
a. Und dann stellte er sich an die östliche Brüstung und schaute
flussaufwärts, um wenigstens ein Mal alles auf sich zuströmen zu sehen;
Und für einige Augenblicke schwelgte er in der Vorstellung, die Tendenz
seines Lebens habe sich umgekehrt, die Geschäfte florierten, die Familie
gediehe, die Frauen flögen ihm und seine Existenz, statt zu zerrinnen,
mehre und mehre sich. (s.77)
24
Die erste Redensart „die Geschäfte florieren“ ist ins Slowakische und ins
Tschechische volläquivalent übersetzt. Das zweite Idiom „die Frauen fliegen
jdm.“ haben die tschechischen Übersetzer vollidiomatisch übertragen. Die
slowakische Übersetzerin hat eine Substitution bevorzugt, obgleich dieselbe
Figur, die die tschechischen Übersetzer benutzt haben, auch in slowakischer
Sprache existiert.
8.
a. Gott gibt heute gute und schlechte Zeiten, aber er will nicht, daß wir in
schlechten Zeiten jammern und wehklagen, sondern dass wir uns
männlich bewähren. (s.85)
b. Pánboh dáva dobré časy i zlé časy, nechce však, aby sme v nedobrých
časoch nariekali a bedákali, ale aby sme sa prejavili ako chlapi. (s.54)
c. Bůh sesílá dobré i zlé časy, ale nechce, abychom ve zlých časech
bědovali a naříkali, nýbrž abychom mužně obstáli. (s.59)
Die erste Wendung ist ins Slowakische volläquivalent übersetzt, aber im Satz
fehlt eine Übersetzung des Wortes „heute“. Ins tschechische ist es teiläquivalent
übersetzt, weil „sesílat“ hat nicht dieselbe Bedeutung wie „geben“. Es ist kein
großer Unterschied, aber man merkt, dass in der slowakischen, sowie in der
tschechischen Übersetzung, die Konjunktion „und“ als „i“ übersetzt ist. Die
zweite Wortverbindung „sich männlich bewahren“ ist ins Slowakisch und ins
Tschechische nulläquivalent übersetzt.
9.
a. >>Der Parfumeur jedoch<< - und hier hob Baldini den Zeigefinger und
wölbte seine Brust heraus - >>der Parfumeur jedoch braucht mehr als
leidlich feine Nase.<< (s.97)
25
c. „Aby to člověk zjistil, k tomu stačí, jak už řečeno, jenom celkem jemný
nos, tak jako mnoha a mnoha jiným lidem – zejména v tvém věku – ale
parfumér-“ a tu pozvedl Baldini ukazovák a vypjal hruď „ale parfumér
potřebuje víc než poměrně jemný nos. (s.65-66)
d. ‘A perfumer, howover’ – and here Baldini raised his index finger and
puffed out his chest – ‘a perfumer, however, needs more than a passably
fine nose. (s.77)
10.
a. >>Eine Formel ist das A und O jeden Parfums<<, erwiderte Baldini
streng, denn er wollte dem Gespräch nun ein Ende machen. (s.98)
11.
26
a. Im Grunde ist es egal, dachte er, denn morgen hat sowieso alles ein
Ende. (s.99)
12.
a. Nun, wenn ich dereinst sterbe in Messina, und auf dem Sterbelager
kommt mir der Gedanke: Damals in Paris, an jenem Abend, hast du vor
einem Wunder die Augen zugemacht …? (s.100)
27
d. So what if, when I lie dying in Messina some day, the thought comes to
me there on my deathbed: on that evenig, back in Paris, I shut my eyes to
a miracle …? (s.80)
„Auf dem Sterbelager“ ist deutsche Redensart gehobenen Stils – dem Stil
entspricht auch die slowakische Übersetzung „smrteľné lôžko“, weil dem Wort
„lôžko“ genauso gehobener Status gehört. Die Übersetzung ins Tschechische und
Englische ist idiomatisch, aber der gehobene Stil fehlt. Der Phraseologismus
„die Augen vor einem Wunder zugemacht haben“ ist in allen drei Zielsprachen
idiomatisch übertragen. Aber die ganze Gedankenfolge in slowakischer
Übersetzung „...jedného dňa v Messine zomriem a budem ležať...“ist unsinnig.
13.
a. Und die Szene ätzte sich so in sein Gedächtnis ein, dass er sie bis ans
Ende seiner Tage nicht mehr vergaß. (s.104)
d. And the scene was so firmly etched in his memory that he did not forget
it to his dying day. (s.83)
„Bis ans Ende jds. Tage nicht vergessen“ ist ins Slowakische und Englische
idiomatisch übersetzt. Die tschechische Übersetzung ist nichtidiomatisch,
benutzt andere Sprachmittel als ein Idiom aber die Bedeutung bleibt
unverändert.
14.
a. Und einmal flog sogar die Tür auf, dass es nur so schepperte, und herein
trat der Lakai des Grafen d’Argenson und schrie, wie nur Lakaien
schreien können, daß er fünf Flaschen, vom den neuen Duft haben wolle,
und Chénier zitterte noch eine Viertelstunde später vor Ehrfurcht, denn
28
der Graf d’Argenson war Intendant und Kriegsminister seiner Majestät
und der mächtigste Mann von Paris. (s.115)
15.
a. Daß etwa der neue Lehrling, der der unbeholfene Gnom, der in Werkstatt
hauste wie ein Hund und den man manchmal, wenn der Meister
heraustrat, im Hintergrund stehen und Gläser wischen und Mörser putzen
sah - daß dieses Nichts von Mensch etwas zu tun haben sollte mit dem
sagenhaften Aufblühen des Geschäfts, das hätte Chénier nicht einmal
dann geglaubt, wenn man es ihm gesagt hätte. (s.116-117)
29
c. Že by snad nový učedník, ten neohrabaný skřet, který sídlil v dílně jako
pes a kterého, když mistr někdy vyšel z dílny, bylo vidět, jak stojí
v pozadí a utírá sklenky a čistí hmoždíře – ze by tato lidská nicka mohla
mít něco společného s báječným rozkvětem obchodu, tomu by bol
Chénier nevěřil, ani kdyby mu to byl někdo řekl. (s.79)
16.
a. Das, was Baldini in den Laden brachte und Chénier zum Verkauf
überließ, war nur ein Bruchteil dessen, was Grenouille hinter
verschlossenen Türen zusammenmischte. (s.117)
17.
a. Und während Grenouille das Destilliergut zerkleinerte, heizte Baldini in
hektisches Eile – dann rasche Verarbeitung war das A und O des
Geschäfts – eine gemauerte Feuerstelle ein, auf die er den kupfernen
Kessel, mit einem guten Bodensatz Wasser gefüllt, postierte. (s.124)
30
c. A mezitím co Grenouille rozdroboval materiál k destilování, Baldini
v hektickém chvatu zatápěl – neboť rychlé zpracování znamenalo alfu i
omegu tohoto procesu – ve vyzděném ohništi, na něž postavil měděný
kotel s vodou na dně. (s.83)
Die Wortverbindung „das A und O“, der erste und der letzte Buchstabe des
klassischen griechischen Alphabets Alpha und Omega (Α und Ω) stellen nach
alter Vorstellung die Schlüssel des Universums. Die Übersetzung ins
Slowakische, sowie die tschechische Übersetzung, ist vollidiomatisch.
18.
a. Von Zeit zu Zeit, wenn das Destillat 31renoui klar geworden war, nehmen
sie den Alambic vom Feuer, öffneten ihn und schütteten das zerkochte
Zeug heraus. (s.125)
b. Z času na čas, keď destilát bol už vodnato číry, vzali alambik z ohňa,
otvorili ho a vykydli z neho rozvarené zvyšky. (s.78)
c. Čas od času, když destilát nabyl čirosti vody, sundali destilační přístroj
z ohně, otevřeli ho a vylili rozvařené zbytky. (s.84)
Die Wortverbindung „von Zeit zu Zeit“ definiert Fleischer (1982) als eine
Phraseoschablone, mit der Bedeutung: manchmal. Die slowakische Übersetzung
ist volläquivalent übertragen, so die Übersetzer bewahren phraseologisch-
lexikalische Form sowohl syntaktische Struktur. Die tschechische Übersetzung
ist auch volläquivalent.
19.
a. Und obwohl der für den Krankheitsverlauf charakteristische
pestilenzartige Gestang noch nicht wahrzunehmen sei – was allerdings
verwundere und vom streng wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen
ein kleines Kuriosum darstelle -, könne am Ableben des Patienten
innerhalb der kommenden achtundvierzig Stunden nicht der geringste
Zweifel herrschen, so wahr er Doktor Procope heiße. (s.133)
31
b. A hoci ešte necítiť morový zápach príznačný pre priebeh tohto ochorenia
– čo je, pravda, na počudovanie a z prísne vedeckého hľadiska do určitej
miery aj kuriózne – predsa nijako nemožno pochybovať o skone pacienta
najbližších štyridsiatich ôsmich hodinách, čo je také isté, ako že sa volá
doktor Procope. (s.83)
c. A ačkoliv dosud není cítit morový pach, charakteristický pro průběh této
nemoci – což je ovšem kupodivu a z přídně vědeckého hlediska to
představuje malou kuriozitu –, nemůže být o smrti pacienta během
příštích osmačtyřiceti hodin nejmenších pochyb, jako že se jmenuje
doktor Prokope.
Die feste Wortverbindung „so wahr ich … heiße“ benutzt man um eine Aussage
zu bestätigen. Es ist in beiden Sprachen hier volläquivalent übersetzt und die
Satzstruktur wird auch eingehalten.
20.
a. Jetzt war’s dieser Junge mit seinem unerschöpflichen Fundus an neuen
Gerüchen, dieser mit Gold gar nicht aufzuwiegende kleine Dreckskerl,
der ausgerechnet jetzt, in der geschäftlichen Aufbauphase, die
syphilitischen Blattern bekommen mußte und die eitrigen Masern in
stadio ultimo! (s. 134)
d. Now it was this boy with his inexhaustible store of scents, this scruffy
brat who worth more than his weight in gold, who had decided now of all
32
times to come down with syphilitic smallpox and festering measles in
stadio ultimo. (s.107)
Der erste Phraseologismus „etw. ist nicht mit Gold aufzuwiegen“ hat die
Bedeutung, dass etw. unersetzlich ist. Dieselbe Bedeutung haben die
vollidiomatischen Übersetzungen ins Slowakische und ins Tschechische.
Englische Übersetzung ist teilidiomatisch, weil sie unterschiedliche lexikalisch-
syntaktische Elemente enthält. Die Wortverbindung „in der geschäftlichen
Aufbauphase“ hat in deutscher Sprache keinen phraseologischen Charakter. Ins
Slowakische und auch ins Tschechische ist es aber bildlich übertragen.
Englischer Übersetzer hat die Aussage komplett ausgelassen. Die Wendung
„stadio ultimo“ kennzeichnet exotische Eigenart eines medizinischen Ausdrucks
der lateinischen Herkunft. Ins Slowakische ist es nichtäquivalent übersetzt. Ins
Tschechische und ins Englische ist es in dieselbe Form übertragen.
21.
a. Aber dann ließ er den Gedanken fallen, denn die Zeit drängte zu sehr.
(s.134)
b. Potom sa však vzdal tejto myšlienky, lebo čas ho priveľmi súril. (s.84)
22.
a. Er werde unsterblichen Ruhm an Greouilles Namen heften, ja, er werde –
und hiermit schwöre er’s bei allen Heiligen – den besten dieser Düfte
dem König selbst zu Füßen legen, in einem achatenen Flakon mit
ziselierten Gold und eingravierter Widmung >Von Jean-Baptiste
Grenouille, Parfumeur in Paris<. (s.135)
33
k nohám v achátovom flakóne s cizelovaným zlatom a s vrytým
venovaním od Jeana-Baptistu Grenouilla, parfuméra v Paríži. (s.84)
Die erste Wortverbindung hat christliche Herkunft und es wird verwendet, wenn
man eine Aussage bestätigen soll. Die slowakische und tschechische
Übersetzung sind volläquivalent. Die Übersetzung ins Englische ist durch
semantische Äquivalenz übertragen. Die zweite Wortverbindung „jdm. etw.
selbst zu Füßen legen“ ist nicht allzusehr idiomatisch, aber es ist expressiv. Die
slowakische, tschechische und englische Übersetzung sind in diesem Fall
volläquivalent, gehoben und zeigen dieselben Qualitäten wie das Original.
23.
a. Baldini hätte ihm erwürgen mögen, erschlagen hätte er ihn mögen,
herausgeprügelt aus dem moribunden Körper hätte er am auf Erfolg
gehab … und wenn es seiner Auffassung von christlicher Nächstenliebe
nicht so eklatant widersprochen hätte. (s.135)
c. Balsini měl chuť ho uškrtit , měl chuť ho zabít, měl chuť vymlátit
z tohoto umírajícího těla ta nejvzácnější tajemství, kdyby to bylo mělo
nějaké vyhlídky na úspěch … A kdyby to bylo tak křiklavě neodporovalo
jeho pojetí křesťanské lásky k bližnímu. (s.91)
34
d. Baldini would have loved to throttle him, to club him, to death, to beat
those precious secrets out of that moribund body, had there been any
chance of success … and had it not so blatantly contradicted his
understanding of a Christian’s love for his neighbour. (s.108)
Die Wendung „christliche Nächstenliebe“ hat christliche Herkunft und sie ist in
allen Sprachen in diesem Beispiel volläquivalent übersetzt. Der Satz enthält in
sich ein Spiel mit den Kontrasten.
24.
a. Dies alles solle er beschwören bei sämtlichen Heiligen, bei der armen
Seele seiner Mutter und bei seiner eigenen Ehre. (s.139)
b. Nech to všetko odprisahá pri všetkých svätých, pri úbohej duši svojej
matky a pri svojej vlastnej cti. (s.87)
c. To všechno musí odpřísáhnout při všech svatých, při ubohé duši své
matky a při své vlastní cti. (s.93)
d. He was to swear to this by all the saints, by the poor soul of his mother
and on his own honour. (s.111)
Die Wendung „beschwören bei sämtlichen Heiligen“, die wir schon im Beispiel
22 analysiert haben, ist auch hier ins Slowakische volläquivalent übersetzt.
Wenn man aber die Übersetzungen im Beispiel 22 mit diesem Beispiel
vergleicht, stellt man fest, dass die tschechischen Übersetzer übertragen die
Wendung einmal „přísahat při všech svatých“ und andermal „musí odpřísáhnout
při všech svatých“. Die Übersetzung ins Englische ist vollläquivalent. Das erste
Mal übersetzt es der englische Übersetzter als: „to swear it by everything holy“
und hier als: „to swear to this by all the saints”.
25.
a. Mit diesem süßen Gedanken in seinem dummen Kopf, den er erleichtert
auf das Kissen bettete, unter welchem der Druck des Formelbüchleins
angenehm spürbar machte, entschlief Maître Baldini und wachte in
seinem Leben nicht mehr auf. (144)
35
b. S týmito sladkými myšlienkami vo svojej hlúpej starej hlave, ktorú
s úľavou uložil na vankúš, cítiac pod ním príjemný tlak knižočky so
vzorcami, maître Baldini zaspal a už sa nikdy viac v živote neprebudil.
(s.90)
d. With this sweet thought in his silly old head relieved and bedded now on
its pillow, beneath which pressure of the little book of formulas was
pleasantly palpable, Maître Baldini fell asleep and awoke no more in his
life. (s.115)
Dieser Phraseologismus ist ein Euphemismus und hat die Bedeutung: sterben.
Die Übersetzung wird als volläquivalent eingeordnet, obwohl die Übersetzung
ins Slowakische enthalt zwei Negationen statt einer, die sich in der
Ausgangsprache vorkommt. Die slowakische Sprache kann aber auch zwei
Negationen ohne Bedeutungsverschiebung haben.
26.
Die Wendung „bis auf die Knochen“ ist ins Slowakische teilidiomatisch
übersetzt. Die Übersetzung ins Tschechische stellt sich teiläquivalent, aber ist
nicht grammatisch korrekt. Im Tschechischen ist formelhaft die feste
Wortverbindung in der Form: „až na kost“ und so die Übersetzung hier wird als
wörtliche Übersetzung bewertet. Die englische Übersetzung ist auch
36
teiläquivalent, der englische Übersetzer erhöht die Expressivität durch das Wort
„down“.
27.
a. Und er raffte seine Soutane und ergriff den brüllenden Korb und rannte
davon, rannte durch das Gasengewirr zur Rue du Faubourg Saint-
Antoine, die Seine hinauf nach Osten, zur Stadt hinaus, weit, weit hinaus
bis zur Rue de Charonne und diese fast bis zum Ende , wo er, in der nähe
des Klosters der Madeleine de Trenelle , welche Kostkinder jeglichen
Alters und jeglicher Art aufnahm, solange nur jemand dafür zahlte, und
dort gab er das immer noch schreiende Kind ab, zahlte für ein Jahr im
voraus und floh zurück in die Stadt, warf, im Kloster angekommen, seine
Kleider wie etwas Beflecktes ab, wusch sich von Kopf bis Fuß und kroch
in seiner Kammer in Bett, wo er viele Kreuze schlug, lange betete und
endlich erleichtert entschlief. (s.24-25)
37
do kláštera, shodil svůj šat jako cosi, co bylo poskvrněno, umyl se od
hlavy až k patě a zalezl ve své cele na lůžko, mnohokrát se pokřižoval,
dlouho se modlil a konečně s ulehče ím usnul. (s.20)
d. And he hitched up his cassock and grabbed the bellowing basket and ran
off, ran through the range of alleys to the rue du Faubourg Saint-Antoine,
eastwards up the Seine, out of the city, far, far out to the rue de Charonne,
almost to its very end, where at an address near the cloister Madeleine
Gaillard, who took children to board no matter of chat age or sort, as long
as someone paid for them, and there he handed over the child, still
screaming, paid a year in advance, and fled back into the city, and once at
the cloister cast his from head to foot clothes from him as if they were
foully soiled, washed himself, and crept into bed in his cell, crossing
himself repeatedly, praying long, and finally with some relief falling
asleep. (s.19)
Die Übersetzung des Wortes „Fuß“ ins Slowakische: „päta“, ist die beste Wahl.
Auch der Phraseologismus selbst ist in der Slowakei in der Form: „od hlavy po
päty“ gut bekannt. Aber nicht immer trägt das Wort „päta“ im slowakischen
Sprachraum gleich dieselbe Bedeutung als das deutsche Wort „Fuß“. So die
slowakische und auch tschechische Übersetzung wird den teiläquivalenten
Übersetzungen zugeordnet.
28.
a. Daß er dies alles freilich nicht sah, nicht mit Augen sah, sondern mit
seiner immer schärfer und präziser reichenden Nase erwitterte: die Raupe
im Kohl, das Geld hinterm Balken, die Menschen durch Wände hindurch
und über eine Entfernung von mehreren Straßenzügen hinweg – darauf
wäre Madame Gaillard im Träume nicht gekommen, auch wenn jener
Schlag mit dem Feuerhaken ihren Olfaktorius unbeschädigt gelassen
hätte. (s.37)
38
by Gaillardovej ani len vo sne nebolo prišlo na um, aj keby mala
čuchový orgán po údere kutáčom nenarušený. (s.24)
d. Of course, he could not see any of these things with his eyes, but rather
caught their scents with a nose that from day to day smelled such things
more keenly and precisely: the worm in cauliflower, the money behind a
beam, and people on the other side of a wall or several streets away. But
Madame Gaillard would not have guessed that fact in her wildest
dreams, even if that blow with the poker had left her olfactory organ
intact. (s.29)
Das Idiom „nicht im Traum auf etw. kommen“ hat die Bedeutung: überhaupt
nicht darauf kommen. In slowakischer Sprache ist diese Figur auch bekannt. Die
Übersetzung ist teiläquivalent, weil die Übersetzerin die Wortverbindung „na
um“ beifügt hat und das findet im Original kein Äquivalent. Die tschechische
Übersetzung ist auch teilidiomatisch. Die Wortverbindung „auf etw. kommen“
hat nicht gleiche Bedeutung als „napadnout“.
29.
a. Der Schurke blendete mit höchster Könnerschaft, verwirrte den
Geruchssinn mit perfekter Harmonie, ein Wolf im Schafspelz klassischer
Geruchkunst war dieser Mensch, mit einem Wort: ein Scheusal mit
Talent. (s.80)
39
c. Ten padouch oslňuje s největší dovedností, mate čich dokonalou
harmonií, ten člověk je vlkem v rouše beránčím klasického čichového
umění, jedním slovem: ohavník s talentem. (s.55)
Das erste Idiom „ein Wolf im Schafspelz“ – auf den ersten Blick ein friedlicher
Mensch, doch in Wahrheit jemand mit bösen Hintergedanken ist eine Wendung
aus dem Neuen Testament. Slowakische Übersetzung, sowie die tschechische
Übersetzung sind teiläquivalent übertragen, weil „Schafspelz“ – ovčí kožich
bedeutet. Die Wortverbindung „mit einem Wort“ ist in slowakischer und in
tschechischer Sprache volläquivalent übersetzt.
30.
a. Himmel sei Dank! (s.83)
Ein Ausruf der Erleichterung „Himmel sei Dank!“ ist ins Slowakische
teiläquivalent übersetzt. Die Bedeutung und die Funktion bleiben bewahrt, aber
in der Slowakei dankt man keinem Himmel, sondern dem Gott (im Himmel).
Die tschechische Übersetzung ist auch teiläquivalent.
31.
a. Noch liegen die Entscheidungen in deiner Hand. (s.86)
40
32.
a. Selbst wenn der Bursche ihm literweise verschaffte, Baldini dächte nicht
im Traum daran, die spanische Haut des Grafen Verhamont damit zu
beduften, aber … (s.95)
d. Even if the fellow could deliver it to him by the gallon, Baldini would
not dream of scenting Count Verhamont’s Spanish hides with it, but ...
(s.76)
Das Idiom „nicht im Traum an etwas denken“ - überhaupt nicht daran denken
hat ähnliche (oder gleiche) Bedeutung als das Idiom „nicht im Traum auf etw.
kommen“, das ich im Beispiel 28 analysiert wird. Die slowakische Übersetzung
der Redensart im Beispiel 28, sowie die Übersetzung der Redensart hier, enthält
die Wortverbindung „na um“, was im Original kein Äquivalent findet. Die
Übersetzung ins Tschechische ist, sowie im Beispiel 28, volläquivalent. Die
Übersetzung ins Englische ist in beiden Beispielen teiläquivalent, aber der
englische Übersetzer benutzt verschiedene Äquivalente. Im Beispiel 28 ist das:
„sb. would not have guessed sth. in his/her wildest dreams“ und hier: „sb. would
not dream of sth.“
33.
a. >>Und in der Rede fallen sollst du mir auch nicht!<< (s.103)
41
Die Redensart „jemandem in die Rede fallen“ hat die Bedeutung - jemandem
unterbrechen. Slowakische Übersetzung des Idioms ist teiläquivalent. Das
deutsche Idiom enthält das Verb „fallen“, aber in slowakischer Sprache ist diese
Redensart mit dem Verb „skákať“ bekannt und so hat es die Übersetzerin ins
Slowakische, sowie die Übersetzer ins Tschechische, übertragen. Die
tschechische Übersetzung klingt noch besser, weil sie auch das Wort „co“ und
natürliche Wortfolge begreift, was in der slowakischen Übersetzung fehlt.
34.
a. Er kam nicht im Traum darauf zu zweifeln, daß es mit rechten Dingen
zuging, wenn Baldini beinahe täglich mit irgendeinen neuen Duft aus
seiner Werkstatt trat. (s.116)
d. Not in his wildest dreams would he doubted that things were not on the
up and up, though Baldini emerged from his laboratory almost daily with
some new scent. (s.94)
Das Idiom „nicht im Traum auf etw. kommen“ wurde schon im Beispiel 28
analysiert. Hier ist das erste Idiom gleicherweise ins Slowakische und ins
Tschechische teilidiomatisch übertragen. Interessanter ist das zweite Idiom und
seine Übersetzung ins Slowakische. Die zweite Redensart „nicht mit rechten
Dingen zugehen“ hat die Bedeutung: suspekt sein. In slowakischer Sprache ist
dazu äquivalent z.B. auch die semantische Übersetzung: čosi nie je s kostolným
poriadkom, aber nicht „kostolným riadom“! „Riad“ hat gleiche Bedeutung als:
das Geschirr, was ist in diesem Fall absolut irrelevant ist. Die tschechischen
Übersetzer haben das zweite Idiom auch durch semantische Äquivalenz, aber
ohne solche Kontradiktionen, übertragen.
42
35.
a. Baldini hatte ihm, als er sah, wie sicher Grenouille die Apparatur
beherrschte, freie Hand im Umgang mit dem Alambic gelassen, und
Grenouille hatte diese Freiheit weidlich genutzt. (s.128)
36.
a. Baldini war außer sich. (s.134)
32
Vgl. Fleischer 1982, s. 144, 146
43
d. Baldini was beside himself. (s.107)
Das Idiom „außer sich sein“ hat die Bedeutung: sich vor Zorn oder Freude
erregen. Die Übersetzung ins Slowakische und ins Tschechische ist
teiläquivalent, weil die slowakische, sowie tschechische, Übersetzung das Wort,
„celý“ in der slowakischen Version und „úplně“ in der tschechischen Version,
zusätzlich enthält.
37.
a. Wenn’s nur gutgeht! so hatte er sich immer wieder ängstlich vorgebetet,
wenn’s mir nur gelingt, daß ich den Erfolg dieses gewagten Abenteuers
einheimse, ohne die Zeche bezahlen! (s.141)
b. Kiež sa to len dobre skončí! Tieto slová si opäť a opäť úzkostne odriekal
ako modlitbu, keby s ami len podarilo mať úspech v tomto trúfalom
dobrodružstve a nemusel by za to platiť! (s.88)
c. Jen aby všechno dopadlo dobře! Tak se vždycky úzkostně modlil, jen aby
se mi povedlo sklidit úspěch tohoto riskantního dobrodružství, aniž bych
za to musel draze zaplatit! (s.95)
d. If only it turns out all right! – that had been his continual anxious prayer
– if only I succeeded in reaping piper! (s.113)
Die Wendung „die Zeche bezahlen (müssen)“ hat die Bedeutung – die
unangenehmen Folgen von etwas tragen (müssen). In diesem Beispiel enthält die
Redensart im deutschen Ausgangtext das Wort „müssen“ nicht. Aber seine
Übersetzung ins Slowakische und ins Tschechische umfasst auch das Wort
„musieť“, „muset“. Der englische Übersetzer wählt die semantische Äquivalenz
in diesem Fall.
38.
44
a. >>Ich bin mir<<, fuhrt Baldini sofort, >>selbstverständlich längst
darüber im Klaren, dass, >Amor und Psyche< aus Storax, Rosenöl und
Nelke sowie Bergamott und Rosmarinextrakt et cetera besteht.<< (s.96)
Der Phraseologismus „sich über etwas im Klaren sein“ hat die Bedeutung – sich
etwas bewusst sein. Gleiche Bedeutung haben auch die Übersetzungen ins
Slowakische und ins Tschechische. Die Komponenten sind aber unterschiedlich,
so handelt es sich um eine semantische Äquivalenz. Die zweite Wortverbindung
„et cetera“ ist ein lateinischer Termin mit der Bedeutung - und so weiter. Die
slowakische Übersetzerin hat ihn in der gleichen Form übertragen. Die
tschechischen Übersetzer übersetzen die Redensart teiläquivalent.
39.
a. Die Sprache hatte es ihm nun vollständig verschlagen. (s.109)
Der Phraseologismus „jd. hat es die Sprache verschlagen“ bedeutet - jemand ist
sprachlos. Ins Slowakische und ins Tschechische ist diese Bedeutung mit
Phresem der semantischen Äquivalenz übertragen.
40.
a. Er möge doch um Gottes willen die Schätze, der er in seinem Inneren
trage, nicht sang - und klang los mit sich nehmen! (s.134)
b. Veď pre zmilovanie božie , nemôže si predsa len tak z ničoho nič odniesť
do hrobu všetky poklady, aké sa taja v jeho vnútri! (s.84)
45
c. Ať přece proboha nevezme beze slova s sebou do hrobu ty poklady, které
nosí ve svém nitru! (s.90)
d. For God’s sake, he dare not slip away without a word, taking along the
treasures he bore inside him. (s.107-108)
41.
a. Er war hundemüde. (s.137)
Die umgangssprachliche Redensart „hundemüde sein“ – sehr müde sein – ist ins
Slowakische, Tschechische und auch Englische mit Phrasem der semantischen
Äquivalenz übersetzt. Alle sprachen benutzen für die Übersetzung dasselbe Bild:
todmüde. In slowakischer Sprache ist aber auch das Bild: hundemüde – unavený
ako pes – gut bekannt.
8.1.4. Nulläquivalenz
42.
a. >>Ach, ich verstehe<<, sagte Terrier fast erleichtert, >>ich bin im Bilde:
Es geht also wieder einmal ums Geld.<< (s.12)
46
b. „Ó, tak už rozumiem,“ povedal páter Terrier takmer s úľavou, „už všetko
chápem: ide teda zasa o peniaze.“ (s.9)
c. „Aha, rozumím,“ řekl Terrier téměř s úlevou, „chápu:tak tedy zase jde o
peníze.“ (s.11)
Der Phraseologismus „im Bilde sein“ hat die Bedeutung: Bescheid wissen. Diese
Redensart ist ins Slowakische und ins Tschechische nulläquivalent übersetzt. Die
Figur „im Bilde sein“ hat in slowakischer, sowohl in tschechischer Sprache ein
Volläquivalent. Das Äquivalent „byť obraze“, oder „být v obraze“, wird aber in
beiden Sprachräumen kürzer bekannt und es wäre ein Stilbruch, wenn sie in den
Übersetzungen benutzt würden. Der englische Übersetzer wählt hier die beste
Möglichkeit - mit semantischer Äquivalenz.
43.
a. Er könnte sich auf den Boden des Waldes fallen lassen, mit seinen sechs
winzigen – Beinchen ein paar Millimeter dahin und dorthin kriechen und
sich unters Laub zum Sterben legen, es wäre nicht Schade um ihm, weiß
Gott nicht. (s.29)
Die Redensart „weiß Gott“ hat die Bedeutung – wahrhaftig. Es handelt sich um
eine Negation des Phraseologismus hier. Die Übersetzung ins Slowakische ist
nullidiomatisch. Die tschechische Übersetzung ist vollidiomatisch.
44.
47
a. Er roch sie ab vom Kopf bis an die Zehen, er sammelte die letzten die
letzten Reste ihres Dufts am Kinn, im Nabel und in den Falten ihrer
Armbeuge. (s.56)
d. He smelled her over from head to toe, he gathered up the last fragments
of her scent under her chin, in her navel, and in wrinkles inside her
elbow. (s.45)
Der Phraseologismus „vom Kopf bis an die Zehen“ – völlig; durch und durch –
ist ins Slowakische nulläquivalent übertragen, weil es kein Idiom „od hlavy po
palce na nohách“ gibt. Die tschechische Übersetzung ist durch teiläquivalente
oder semantische Äquivalenz übertragen. Einen Vorteil hat hier die englische
Sprache, weil sie ein Volläquivalent für das Wort „die Zehe“, und ebenfalls also
für das Phraseologismus, kennt.
45.
a. Es gab nichts, aber schon wirklich rein gar nichts, was einen
dahergelaufenen Gerbereihilfsarbeiter dubioser Abkunft, ohne
Verbindung oder Protektion, ohne die geringste ständische Position, zu
der Hoffnung berechtigte, in der renommiertesten Duftstoffhandlung von
Paris Fuß zu fassen; um so weniger, als, wie wir wissen, die Auflösung
des Geschäfts bereits beschlossene Sache war. (s.90)
48
c. Neexistovalo nic, ale skutečně vůbec nic, co by opravňovalo jen tak
přiběhlého koželužského dělníka pochybného původu, bez styků nebo
protekce, bez nejnepatrnějšího stavovského postavení k naději, že
zakotví v nejrenomovanějším obchodě s voňavkami v celé Paříži; tím
spíše, když, jak už víme, likvidace obchodu již byla rozhodnutou věcí.
(s.61)
46.
a. Jetzt ließ er sich fallen auf Gedeih und Verderb, vollkommen
hoffnungslos. (s.90)
d. Now it let itself drop, for better or for worse, entirely without hope.
(s.72)
Die Redensart „auf Gedeih und Verderb“ trägt die gleiche Bedeutung wie das
Wort: Bedingungslos oder wie die Wortverbindung: ganz und gar. Die
slowakische Übersetzung „naverímboha“ ist nullidiomatisch. Die tschechische
Übersetzung ist vollidiomatisch und stilistisch korrekt.
47.
a. Nicht daß Baldini seinen gefaßten Entschluß, das Geschäft aufzugeben,
in der Frage stellte! (s.95)
49
b. Niežeby Baldini začal pochybovať o svojom pevnom rozhodnutí vzdať
sa vlastnej živnosti! (s.60)
Das Idiom „etw. in Frage stellen“ – etwas anzweifeln – ist ins Slowakische,
sowohl ins Tschechische, nulläquivalent übertragen.
48.
a. Aber warum soll ich mir das, was ich weiß, nicht vor Augen
demonstrieren lassen? (s.99)
b. Ale prečo by som si nemal dať názorne ukázať, čo aj tak viem? (s.62)
c. Ale proč bych si nedal předvést před vlastníma očima to, co přece vím?
(s.67)
„Sich etwas vor Augen demonstrieren lassen“ ist eine Modifikation von dem
Phraseologismus „sich etwas vor Augen halten/führen“ – etwas
veranschaulichen. Die slowakische Übersetzung ist nulläquivalent, weil das
Idiom mit anderen Worten umschrieben ist. Die Übersetzung ins Tschechische
ist teiläquivalent. Das tschechische Idiom enthält das Wort „vlastní“, was kein
Äquivalent im Original findet.
49.
a. >>Wir wollen große Beleuchtung haben für dieses kleine Experiment,
nicht wahr?<< (s.101)
d. ‘We want to have lots of illumination for this little experiment, don’t we?’
(s.81)
50
Der Phraseologismus „nicht wahr?“ definiert Burger als eine Routineformel, die
spezifische Funktion innerhalb der Kommunikation hat. Mit ihrer Hilfe
bewältigt man immer wiederkehrende kommunikative Handlungen33. Die
slowakische Übersetzerin hat es nulläquivalent übertragen. Die tschechischen
Übersetzer haben andere Lösung gefunden und die Redensart haben sie
teiläquivalent übersetzt. Der englische Übersetzer hat den Phraseologismus
durch semantische Äquivalenz übertragen, weil die englische Sprache ein
Äquivalent – die Refrainfrage/Nachziehfrage oder Frageanhängsel, bietet. Mit
dieser Frage möchte der Sprecher die Proposition bestätigen. Die Refrainfrage
kann auch eine Suggestivfrage sein, die Aufmerksamkeit des Zuhörers
einfordern oder einfach nur eine Höflichkeitsform sein.
50.
a. Die Art und Weise, wie du mit den Dingen umgehst, deine Grobheit, dein
primitiver Umstand zeigen mir, daß du ein Stümper bist, ein barbarischer
Stümper und ein lausiger frecher Rotzbengel obendrein. (s.107)
„Die Art und Weise“ ist eine Wortverbindung mit der Bedeutung: wie etwas
getan ist (oder wird). Die slowakische Übersetzung ist nulläquivalent. Die
Übersetzung ins Tschechische ist auch nulläquivalent, aber immer ist sie besser
als die slowakische, weil die Aussage „Už ten způsob“ expressiver als „Podľa
toho“ anmutet.
51.
33
Vgl. Burger 1982, s. 56, 57
51
a. Und dann fing er an, Geschichten zu erzählen, von damals, endlos. Vom
spanischen Erbfolgreich, an dessen Verlauf er, gegen die Österreicher
kämpfend, maßgeblich beteiligt gewesen sei; von den Camisards, mit
denen er die Cevennen unsicher gemacht habe; von der Tochter eines
Hugenotten im Esterel, die vom Lavendelduft berauscht ihm zu Willen
gewesen sei; von einem Waldbrand, den er dabei um ein Haar entfacht
und der dann wohl die gesamte Provence in Brand gesteckt hätte, so
sicher wie das Amen in der Kirche, denn es ging ein scharfer Mistral; und
vom Destillieren erzählte er, immer wieder davon, auf freiem Feld,
nachts, beim Mondschein, bei Wein und bei Zikadengeschrei, und von
einem Lavendelöl, das er dabei erzeugt habe, so fein und kräftig, daß
man es ihm mit Silber aufgewogen habe; von seiner Lehrzeit in Genua,
von seinen Wanderjahren und von der Stadt Gresse, in der es so viele
Parfumeure gebe wie anderswo Schuster, und so reiche daunter, daß sie
lebten wie Fürsten, in prächtigen Häusern mit schattigen Gärten und
Terrassen und holzgetäfelteten Eßzimmern, in dennen sie speisten von
porzellanenen Tellern mit Goldbesteck, und so fort ... (s.126)
52
z porcelánových tanierov so zlatým príborom, a tak to šlo dokola ...
(s.79)
d. And then he began to tell stories, from the old days, endless stories.
About the War of the Spanish Succession, when his own participation
against the Austrians had had a decisive influence on the outcome; about
the Camisards, together with whom he had haunted the Cévennes; about
the daughter of a Huguenot in the Estérel, who, intoxicated by the scent
of lavender, had complied with his wishes; about the forest fire, that he
had damn near started and which would then have probably set the entire
Provence ablaze, as sure as there was a heaven or hell, for a biting
mistral had been blowing; and over and over he told about distilling out
in the open screech of cicadas, and about a lavender oil that he had
created, one so refined and powerful that you could have weighed it out
in silver; about his apprentice years in Genoa, about his journeyman
years in the city of Grasse, where there were as many perfumers as
shoemakers, some of them so rich they lived like princes, in magnificent
53
houses with shaded gardens and terraces and wainscoted dining rooms
they feasted with porcelain and golden cutlery and so on … (s.100-101)
Die erste Redensart „so sicher wie das Amen in der Kirche“ – trägt die
Bedeutung, dass etwas absolut sicher ist. Ins Slowakische ist es wörtlich
übersetzt. Die slowakische Übersetzung „isté ako amen po modlitbe“ ist aber im
Slowakischen als Phraseologismus nicht bekannt. Die tschechischen Übersetzer
heben ein semantisches Äquivalent gefunden und benutzt. Die englische
Übersetzung ist auch semantisch äquivalent übersetzt.
52.
a. Es handelte sich um eine syphilitische Spierart der schwarzen Blattern
untermischt mit eiternden Masern in stadio ultimo. (s.133)
8.2. Sk Phraseologismen:
Es gibt nichtphraseologische Ausdrücke und Wortverbindungen im deutschen Original,
die ins Slowakische phraseologisch übersetzt sind. Guter Übersetzer/gute Übersetzerin
54
kann auf der Basis Möglichkeiten eines Textes und einer Sprache in einer Stelle
naturalisieren und in anderer Stelle exotisieren. 34 Es gibt Fälle, wenn die slowakische
Übersetzerin deutsche idiomatische Wendungen nulläquivalent übertragen hat. Hier sind
ein paar Beispiele, wo die slowakische Übersetzerin ein Phraseologismus einfügen hat,
um die Textfunktionen in beiden Texten (Ausgangstext und Zieltext) auszugleichen.
53.
a. Aber dahin sollte es nie kommen, denn Greouille, der an der Place de
Grève am Uferstand und mehrmals einen kleinen Fetzen Meerwind, den
er in die Nase bekommen hatte, aus- und einatmete, sollte das Meer, das
eigentliche Meer , den großen Ozean, der im Westen lag, in seinem
Leben niemals sehen und sich nie mit diesem Geruch vermischen dürfen.
(s.47)
c. Ale k tomu nemělo nikdy dojít, neboť Grenouille, který stál na náměstí
de Grève na nábřeží a několikrát nasál nosem drobný útržek mořského
vzduchu, vdechoval a vydechoval, neměl moře, vlastní moře, velký
oceán, který leží na západě, nikdy v životě spatřit a nikdy se neměl s
touto vůní smísit. (s.34)
54.
34
Vgl. Nord 2005
55
a. >>Nein<<, sagte Baldini, >>ich werde mich für einige Stunden in mein
Arbeitszimmer zurückziehen und wünsche, absolut nicht gestört zu
werden.<< (s.62-63)
d. ‘No,’ said Baldini, ‘I shall retire to my study for a few hours, and I do
not wish to be disturbed under any circumstances.’ (s.50)
55.
a. Niemand war auf der Straße. (s.52)
56.
a. Aber noch unfeiner war es, sich dabei ertappen zu ertappen zu lassen,
und darum durfte Chènier nichts davon wissen, denn Chènier war
geschwätzig. (s.67-68)
56
b. No oveľa neslušnejšie bolo dať sa pri tom pristihnúť, a preto o tom
Chènier nesmel nič vedieť, lebo Chènier nevedel držať jazyk za zubami.
(s.43)
c. Ale ještě nepěknější bylo dát se přitom dopadnout, a proto o tom nesměl
Chènier vůbec nic vědět, neboť Chènier byl užvaněný. (s.47)
57.
a. Mit beginnendem Schlaf versenkte er sich tiefer und tiefer in sich hinein
und hielt triumphalen Einzug in seiner inneren Festung, auf der er sich
ein geruchliches Siegefest erträumte mit Weihrauchqualm und
Myrrhendampf, zu Ehren seiner selbst. (s.114)
d. As he fell off to slep, he sank deeper and deeper to himself, leasing the
triumphant entry into his innermost fortress, where he dreamed of an
odoriferous victory banquet, a gogantic orgy wih clouds of intense and
fogs of myrrh, held in his own honour. (s.92)
57
Übersetzerin, sondern auch der englische Übersetzer, idiomatisch übersetzt
haben.
58.
a. Sein Plan war, vollkommen neue Geruchsstoffe zu produzieren, und
damit wenigstens einige Dufte, die er in seinem Inneren trug, herstellen
zu können. (s.128)
b. Vzal si do hlavy, že vytvorí od základu nové vonné látky, aby tak aspoň z
časti mohol pripraviť niektoré z vôní, ktoré nosil vo svojom vnútri. (s.19)
c. Měl plán vyrábět zcela nové vonné látky a tím aspoň zhotovovat některé
z vůní, které nosil ve svém nitru. (s.86)
d. His plan was to create entirely new basic odours, and with them to
produce at lest some of the scents that he bore within him. (s.103)
Die Wortverbindung „etw. ist jds. Plan“ ist ins Tschechische teiläquivalent und
ins Englische volläquivalent übersetzt. Die slowakische Übersetzerin überträgt
diese Wortverbindung durch ein Idiom, so erhöht sie die Expressivität, erhöht
den Grad der Idiomatizität und ändert die Wirkung des ganzen Satzes.
59.
a. Eine Behandlung sei schon deshalb nicht vonnöten, da ein Schnepper
zum Aderlaß an dem sich zersetzenden Leib, der einer Leiche ähnlicher
sei als einem lebenden Organismus, gar nicht mehr ordnungsgemäß
angebracht werden könne. (s.133)
58
d. No treatment was called for, since a lanced for bleeding could not be
properly inserted into the deteriorating body, which was more like a
corpse than a living organism. (s.106-107)
Die Wendung „lege artis“ hat kein Äquivalent im Original. Einerseits kann man
dahinter eine Kompensation für die Übersetzung der Wendung „stadio ultimo“
sehen. Anderseits kann man dahinter auch ein überflüssiges und verwirrendes
Experiment mit Naturalisation und Exotisation sehen.
60.
a. Und so säusele und flötete er denn weiter in den süßesten Tönen und
umhätschelte den Kranken und tupfte ihm mit kühlen Tüchern – wiewohl es
ihm grauenhafte Überwindung kostete – die schweißnasse Stirn und die
glühenden Vulkane der Wunden, und löffelte ihm Wein in der Mund, um seine
Zunge zu Sprechen bringen, die ganze Nacht hindurch – vergebens. (s.135)
b. A tak šveholil a šemotil ďalej najsladšími tónmi a po celú noc obskakoval
chorého, maznal sa s ním – a čo ako príšerne sa musel premáhať – chladnými
vreckovkami mu opatrne utieral čelo mokré od potu i žeravé vulkány rán
a lyžičkou mu lial do úst víno, aby mu rozviazal jazyk , nech konečne
prehovorí – no daromne. (s.84-85)
c. A tak šeptal dále hlasy andělskými v nejsladších tónech a staral se o
nemocného a přikládal mu chladné náčinky – jakkoli ho to sálo příšerné
přemáhaní – na zpocené čelo a žhnoucí vulkány ran a po lžičkách mu naléval
do úst víno, aby přiměl jeho jazyk k mluvení, činil tak po celou noc – marně.
(s.91)
d. And so he went on purring and crooning in his sweetest tones, and coddled his
patient, and – though only after a great and dreadful struggle with himself –
dabbed with cooling presses the patient’s sweat-drenched brow and the
seething volcanoes of his wounds, and spooned wine into his mouth, hoping to
bring words to his tongue – all night long and all in vain. (s.108)
59
wäre es in der Übersetzung das Verb „obskakovať“, oder das Verb „rozmaznávať“
selbständig zu benutzen. Ins Englische und ins Tschechische ist die Wendung auch nur
durch ein Verb übersetzt. Die zweite Abweichung beruht auf der phraseologischen
Übersetzung der nichtphraseologischen Wortverbindung „um seine Zunge zu Sprechen
bringen“. Diese Übersetzung „aby mu rozviazal jazyk“ klingt aber natürlicher als die
tschechische Übersetzung „aby přiměl jeho jazyk k mluvení“.
60
8.3. Expressive Ausdrücke
Die Ausdrücke unten können auf zweifache Weise interpretiert werden:
1.) Jede unterstrichene Wortverbindung bezeichnet eine gewisse Aktivität, die man sich
gut vorstellen kann.
2.) Diese unterstrichenen Wendungen trägen aber noch eine Bedeutung, die auf dem
ersten Blick nicht so sichtlich wird. Es handelt hier um Ausdrücke emotioneller
Verfassung, die die Aktivität hervorruft oder geleitet.
61.
a. Grenouille spürte, wie sein Herz pochte, und er wusste, daß es nicht die
Anstrengung des Laufens war, die es pochen machte, sondern seine
erregte Hilflosigkeit vor der Gegenwart dieses Geruches. (s.52)
Die Wortverbindung „jd. spürt wie sein Herz pocht“ kennzeichnet erstens eine
Lebensfunktion. Zweitens charakterisiert die Wendung hier Ausprägung
emotioneller Verfassung, wenn man erschüttert oder erschöpft ist.
62.
a. >>Darf ich nun bei Ihnen arbeiten, Maître, darf ich?<< fragte Grenouille,
schon auf der Schwelle stehend, wieder geduckt, wieder lauernden
Auges. (s.110)
b. „Dovolíte teraz, aby som pre vás pracoval, maître, dovolíte?“ spýtal sa
Grenouille, stojac už na prahu opäť prikrčený, opäť s číhavým
pohľadom v očiach. (s.69)
61
c. „Smím teď u vás pracovat , maître? Smím?“ zeptal se Grenouille, když
už stál na prahu, zase přikrčený, zase s číhavým pohledem. (s.75)
8.4. Metapher
An dieser Stelle sind Übersetzungen verschiedener Ausrufewörter und Interjektionen
angeführt. Es ist interessant zu verfolgen, wie die Übersetzer von Fall zu Fall zwischen
Naturalisation und Exotisation wechseln.
63.
a. Duziduzi! (s.20)
b. Duciduci! (s.14)
c. Ty ty ty ty ty! (s.17)
d. Poohpeedooh! (s.16)
64.
a. >>Pah!<< rief Baldini und stieß dabei den ganzen Atem, den er hatte,
auf einmal heraus. (s.99)
62
d. ‘Bah!’ Baldini shouted, exhaling all at once every bit of air he had in
him. (s.80)
65.
a. >>Aha<<, sagte Baldini. (s.100)
66.
a. Vergleichbar wirklich nur den größten Errungenschaften des
Menschengeschlechts wie der Erfindung der Schrift durch die Assyrer,
der euklidischen Geometrie, den Ideen des Plato und der Verwandlung
von Trauben in Wein durch die Griechen. (s.71)
35
Fleischer, 1982, s. 108
36
Vgl. BURGER, BUHOFER, SIALM, ERIKSSON, 1982, s. 35
63
b. Porovnateľný naozaj len s najväčšími vymoženosťami ľudského
pokolenia, ako vynájdenie písma Asýrčanmi, Euklidova geometria,
Platonove idey a premena hrozna na víno Grékmi. (s.46)
67.
a. Es war im Vergleich zu >Amor und Psyche< wie eine Sinfonie im
Vergleich zum einsamen Gekratze einer Geige. (s.111)
Der Vergleich „wie eine Sinfonie im Vergleich zum einsamen Gekratze einer
Geige“ ist keine stabilisierte Wortverbindung, aber es gründet sich auf der
Hyperonym-Hyponym Beziehung. Die Sinfonie stellt ein Hyperonym dar und
die Geige ist ein Hyponym dazu. Das Bild ist in slowakischer, tschechischer und
auch englischer Sprache bekannt, so die Übersetzungen differieren nicht viel.
Nur die slowakische Übersetzung des Wortes „die Kratze“ ist nicht präzis. Es
gibt andere und exaktere Äquivalente als „fidlikanie“, z.B.: vŕzganie, oder
škrípanie, wie in der tschechischen Übersetzung. Das Wort „fidlikanie“ gibt
dem Wort „die Geige“ sarkastischen Hintersinn.
64
68.
Im Grunde war das nicht anders als im Geschäftsleben auch – mutatis mutandis,
versteht sich. (s.260)
65
9.Zusammenfassung
Diese Diplomarbeit hat sich mit Phraseologismen im künstlerischen Text befasst. Im
theoretischen Teil habe ich erst die Grundbegriffe, Geschichte, charakteristischen Merkmale
und Klassifikation untersucht. Dann konzentrierte ich mich auf Kontrastive Phraseologie und
Äquivalenzstufen, die das Gerüst für unsere Analyse darstellen. Am Ende des theoretischen
Teils habe ich meine Aufmerksamkeit noch Phraseologismen im künstlerischen Text und der
Übersetzung der Phraseologismen, sowie anderen Aspekten meiner Diplomarbeit, gewidmet.
Der praktische Teil beginnt mit einer kurzen Analyse des Werks von Patrick Süskind
„Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“. Patrick Süskind kombiniert in seinem Buch
„Das Parfum“ steigernde Spannung und wechselnde Gradation mit neuesten Trends der
literarischen Produktion, so dass ein schwungvoller Text mit vielen phraseologischen
Elementen entsteht.
Das Buch ist so phraseologisch reich, dass es unmöglich war, alle Redensarten zu
analysieren. Im Anhang meiner Arbeit sind die interessantesten Phraseologismen und ihre
Übersetzungen ins Slowakische, Tschechische und Englische aus dem ersten Teil des Buchs
„Das Parfum“ angeführt. Das Vorkommen der Phraseologismen und ihre Übersetzungen im
Anhang sind in der ersten Tabelle und in dem ersten Graph anschaulich zusammengefasst.
Dabei habe ich mich aber auf die Phraseologismen im deutschen Original und in slowakischer
Übersetzung konzentriert. In der ersten Tabelle sind im Unterschied zur tschechischen und zur
englischen Übersetzung einige slowakische Phraseologismen, die im deutschen Original kein
idiomatisches Äquivalent finden, angeführt. In der zweiten Tabelle und in dem zweiten Graph
sind deshalb nur Übersetzungen der deutschen Phraseologismen verzeichnet. So kann man
besser sehen, auch wenn die erste Tabelle ähnliche Anzahl der Phraseologismen in deutschem
Original und in slowakischer Übersetzung aufweist, ins Slowakische ist Minimalanzahl
deutscher Phraseologismen idiomatisch übertragen.
In dem praktischen Teil analysierte ich nur einige Phraseologismen, weil in dieser
Diplomarbeit zu wenig Platz für ausführliche Analyse aller Phraseologismen, die die erste und
zweite Tabelle umfasst, ist. Die analysierten Phraseologismen sind in vier Äquivalenzstufen
auf Grund der Übersetzung ins Slowakische sortiert. Bildliche Bearbeitung slowakischer
Übersetzungen deutscher Phraseologismen, geteilt in vier Äquivalenz-Stufen, ist in der dritten
66
Tabelle und im dritten Graph dargestellt. Am Ende des praktischen Teils sind noch ein paar
Beispiele, die ich interessant gefunden habe, hinzugefügt.
67
Vorkommen der Phraseologismen im ersten Teil des Buchs von Patrick
Süskind „Das Parfum“
NJ SK CZ ENG
Anzahl der Phraseologismen 83 74 71 74
68
Analyse der Übersetzungen deutscher Phraseologismen ins Slowakische,
Tschechische und Englische nach dem Kriterium phraseologischer oder
nichtphraseologischer Übersetzung.
SK CZ ENG
69
Slowakische Übersetzungen deutscher Phraseologismen
70
10. Literaturverzeichnis
Primärliteratur:
SÜSKIND Patrick. Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders, Zürich: Diogenes Verlag
AG, 1985
SÜSKIND Patrick. Parfum (Príbeh vraha), übersetzt von Viera Juríčková, Bratislava: Tatran,
1987
SÜSKIND Patrick. Parfém – Příběh vraha, übersetzt von Jitka und Rudolf Toman, Praha:
Melantrich, 1990
SÜSKIND Patrick. Perfume– The Story of a Murderer, übersetzt von John E. Woods, London:
Pinguin books, 1987
Sekundärliteratur:
BURGER Harald, BUHOFER Häcki Annlies, SIALM Ambros, ERIKSSON Bigit. Handbuch
der Phraseologie, Berlin: de Gruyter, 1982
CRUSE Alan. Lexikologie: ein internationales Handbuch zur Natur und Struktur von
Wörtern und Wortschätzen, Berlin: de Gruyter, 2002
JÖRN Albrecht. Übersetzung und Linguistik, Tübingen: Gunter Narr Verlag, 2005
NORD Christine, Einführung in das funktionale Übersetzen. Am Beispiel von Titeln und
Überschriften, Tübingen: Francke, 1993
71
PALM Christine. Phraseologie - eine Einführung, Tübingen: Gunter Narr Verlag, 2. Auflage,
1997
Wörterbücher:
Duden – Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik (Der Duden in zwölf Bänden,
Bd. 11). Mannheim: Bilbliographisches Institut und F.A.Brockhaus AG, 2002.
TVRDÝ Peter. Slovenský frazeologický slovník. Trnava: Spolok sv. Vojtecha, 1931
72
Internetquellen:
http://www.hueber.de/wiki-99-stichwoerter/index.php/Phraseologismen [2010-04-11]
http://www.indogermanistik.uni-jena.de/dokumente/PDF/AKPhraseologie.pdf [2010-01-25]
http://www.leda.cz/slovniky-online.php
http://www.pragmatiknetz.de/Seminare/SO05/Folien/Klassifikation-Fleischer.pdf [2010-01-
25]
http://www.redensarten-index.de/suche.php
http://www.schultreff.de/referate/deutsch/r0628t00.htm [2010-03-18]
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_ParfumDas_Buch [2010-03-18]
Verwendete Abkürzungen:
jd. jemand
jdm. jemandem
jdn. jemanden
jds. jemandes
73
11. Anhangverzeichnis
Anhang Nr. 1 - interessantesten Phraseologismen und ihre Übersetzungen ins Slowakische,
Tschechische und Englische aus dem ersten Teil des Buches „Das Parfum“
1.
a. Seine Geschichte soll hier erzählt werden. (s.5)
2.
a. Frau mit dem Messer in der Hand auf der Straße, langsam kommt zu sich.
(s.9)
b. A žena s nožom v ruke ešte vždy leží na ulici, pomaly sa preberá. (s.7)
c. Žena ještě pořád leží s nožem v ruce na ulici a pomalu se probírá z mdlob.
(s.9)
d. The woman with the knife in her hand is still lying in the street. Slowly
she comes to. (s.6)
3.
4.
a. >>Ach, ich verstehe<<, sagte Terrier fast erleichtert, >>ich bin im Bilde:
Es geht also wieder einmal ums Geld.<< (s.12)
b. „Ó, tak už rozumiem,“ povedal páter Terrier takmer s úľavou, „už všetko
chápem: ide teda zasa o peniaze.“ (s.9)
74
c. „Aha, rozumím,“ řekl Terrier téměř s úlevou, „chápu:tak tedy zase jde o
peníze.“ (s.11)
5.
a. Duziduzi! (s.20)
b. Duciduci! (s.14)
c. Ty ty ty ty ty! (s.17)
d. Poohpeedooh! (s.16)
6.
a. Es wurde Terrier ein bißchen warm ums Herz und sentimental im Gemüt.
(s.22)
7.
a. Es kniff die Augen zusammen, riß seinen roten Schlund auf und kreischte
so widerwärtig schrill, daß Terrier das Blut in den Adern erstarrte. Er
schüttelte den Korb mit ausgestreckter Hand und schrie >>Duziduzi<<,
um das Kind zum Schweigen zu bringen, aber es brüllte nur noch lauter
und wurde ganz blau im Gesicht und sah aus, als wolle es vor Brüllen
zerplatzen. (s.24)
75
úplně zmodralo v obličeji a vypadalo jakoby samým řevem chtělo
puknout. (s.19)
d. It squinted up its eyes, gaped its gullet wide, and gave a screech so
repulsively shrill that the blood in Terrier’s veins congealed. He shook the
basket with an outstretched hand and shouted, ’Poohpeedooh’ to silence
the child, but it only bellowed more loudly and turned completely blue in
the face and looked as if it would burst from bellowing. (s.18-19)
8.
a. Und er raffte seine Soutane und ergriff den brüllenden Korb und rannte
davon, rannte durch das Gasengewirr zur Rue du Faubourg Saint-Antoine,
die Seine hinauf nach Osten, zur Stadt hinaus, weit, weit hinaus bis zur
Rue de Charonne und diese fast bis zum Ende , wo er, in der nähe des
Klosters der Madeleine de Trenelle , welche Kostkinder jeglichen Alters
und jeglicher Art aufnahm, solange nur jemand dafür zahlte, und dort gab
er das immer noch schreiende Kind ab, zahlte für ein Jahr im voraus und
floh zurück in die Stadt, warf, im Kloster angekommen, seine Kleider wie
etwas Beflecktes ab, wusch sich von Kopf bis Fuß und kroch in seiner
Kammer in Bett, wo er viele Kreuze schlug, lange betete und endlich
erleichtert entschlief. (s.24-25)
c. A honem si podkasal sutanu, uchopil řvoucí košík a pádil pryč, pádil změtí
uliček k rue Faubourg Saint-Antoine, proti proudu Seiny na východ, ven
z města, daleko, daleko, daleko, až k rue de Charonne a téměř na její
konec, kde poblíž kláštera Madeleine de Trenelle znal adresu jisté paní
Gaillardové, která přijímala na stravu děti jakéhokoliv stáří a jakéhokoliv
druhu, jen když se za ně zaplatilo, a tam odevzdal dítě, které pořád ještě
křičelo, zaplatil na rok dopředu a prchal zpátky do města. Když se vrátil
do kláštera, shodil svůj šat jako cosi, co bylo poskvrněno, umyl se od
hlavy až k patě a zalezl ve své cele na lůžko, mnohokrát se pokřižoval,
dlouho se modlil a konečně s ulehčením usnul. (s.20)
76
d. And he hitched up his cassock and grabbed the bellowing basket and ran
off, ran through the range of alleys to the rue du Faubourg Saint-Antoine,
eastwards up the Seine, out of the city, far, far out to the rue de Charonne,
almost to its very end, where at an address near the cloister Madeleine
Gaillard, who took children to board no matter of chat age or sort, as long
as someone paid for them, and there he handed over the child, still
screaming, paid a year in advance, and fled back into the city, and once at
the cloister cast his from head to foot clothes from him as if they were
foully soiled, washed himself, and crept into bed in his cell, crossing
himself repeatedly, praying long, and finally with some relief falling
asleep. (s.19)
9.
a. Wer wie er die eigene Geburt im Abfall überlebt hatte, ließ sich nicht
mehr so leicht aus der Welt bugsieren. (s.27)
c. Když někdo tak jako on přežil vlastní narození mezi odpadky, nedal se tak
snadno vyhodit ze sedla. (s.21)
d. Whoever has survived his own birth on a rubbish heap is not so easily
shoved back out of this world again. (s.21)
10.
a. Er könnte sich auf den Boden des Waldes fallen lassen, mit seinen sechs
winzigen – Beinchen ein paar Millimeter dahin und dorthin kriechen und
sich unters Laub zum Sterben legen, es wäre nicht Schade um ihm, weiß
Gott nicht. (s.29)
d. It could fall to the floor of the forest and creep a millimetre or two here or
there on its six tiny legs and lie down to die under the leaves – it would be
no great loss, God knows. (s.23)
77
11.
a. Daß er dies alles freilich nicht sah, nicht mit Augen sah, sondern mit
seiner immer schärfer und präziser reichenden Nase erwitterte: die Raupe
im Kohl, das Geld hinterm Balken, die Menschen durch Wände hindurch
und über eine Entfernung von mehreren Straßenzügen hinweg – darauf
wäre Madame Gaillard im Träume nicht gekommen, auch wenn jener
Schlag mit dem Feuerhaken ihren Olfaktorius unbeschädigt gelassen hätte.
(s.37)
d. Of course, he could not see any of these things with his eyes, but rather
caught their scents with a nose that from day to day smelled such things
more keenly and precisely: the worm in cauliflower, the money behind a
beam, and people on the other side of a wall or several streets away. But
Madame Gaillard would not have guessed that fact in her wildest dreams,
even if that blow with the poker had left her olfactory organ intact. (s.29)
12.
a. Aber dann kam der Tag, da sie ihr Geld nicht mehr in harter Münze,
sondern in Form von kleinen bedruckten Papierblättchen erhielt, und das
war der Anfang ihres materiellen Endes. (s.39)
c. Ale potom přišel den, kdy už nedostávala své peníze v tvrdých mincích,
nýbrž v podobě drobných potištěných papírků, to byl počátek jejího
materiálního konce. (s.29)
d. But then came the day when she no longer received her money in the form
of hard coin but as little slips of printed paper, and that marked the
beginning of her economic downfall. (s.31)
13.
78
a. Aber dahin sollte es nie kommen, denn Greouille, der an der Place de
Grève am Uferstand und mehrmals einen kleinen Fetzen Meerwind, den
er in die Nase bekommen hatte, aus- und einatmete, sollte das Meer, das
eigentliche Meer , den großen Ozean, der im Westen lag, in seinem Leben
niemals sehen und sich nie mit diesem Geruch vermischen dürfen. (s.47)
c. Ale k tomu nemělo nikdy dojít, neboť Grenouille, který stál na náměstí de
Grève na nábřeží a několikrát nasál nosem drobný útržek mořského
vzduchu, vdechoval a vydechoval, neměl moře, vlastní moře, velký oceán,
který leží na západě, nikdy v životě spatřit a nikdy se neměl s touto vůní
smísit. (s.34)
d. But it was never to be, for Grenouille, who stood there on the river bank at
the place de Grève steadily breathing in and out the scarps of sea breeze
that he could catch in his nose, would never in his life see the sea, the
immense ocean that lay to the west, and would never be able to mingle
himself with its smell. (s.37)
14.
c. Tady taky Grenouille poprvé ucítil parfémy v pravém slova smyslu: prosté
levandulové a růžové vodičky, jimiž byly při slavnostních příležitostech
napájeny fontány zahrad, ale i komplexnější, vzácnější vůně pižmové
tinktury smísené s olejem z pomerančových květů a tuberózy, narcisu,
79
jasmínu nebo skořice, které večer vály za ekvipážemi jako těžká stuha.
(s.34)
d. It was here as well that Grenouille first smelled perfume in the literal
sense of the word: a simple lavender or rose water, with which the
fountains of the gardens were filled on gala occasions; but also the more
complex, more costly scents of tincture of musk mixed with oils of neroli
and tuberose, jonquil, jasmine or cinnamon, that floated behind the
carriages like rich ribbons on the evening breeze. (s.38)
15.
a. Wie ein Band kam der Geruch die Rue de Seine herabgezogen,
unverwechselbar deutlich, dennoch weiterhin sehr zart und sehr fein.
(s.51-52)
c. Jako stuha vlála vůně po rue de Seine nezaměnitelně zřetelně, ale přesto
i nadále velice jemná a velice něžná. (s.37)
d. The odour came rolling down rue de Seine like a ribbon, unmistakably
clear, and yet as before very delicate and very fine. (s.41)
16.
a. Grenouille spürte, wie sein Herz pochte, und er wusste, daß es nicht die
Anstrengung des Laufens war, die es pochen machte, sondern seine
erregte Hilflosigkeit vor der Gegenwart dieses Geruches. (s.52)
d. Grenouille felt his hearth pounding and he knew that it was not the
exertion of running that had set it pounding, but rather his excited
helplessness in the presence of this scent. (s.41)
17.
a. Dieser Geruch war eine Mischung aus beidem, aus Flüchtigem und
Schwerem, keine Mischung davon, eine Einheit, und dazu gering und
80
schwach und dennoch solid und tragend, wie ein Stück dünner
schillernder Seide… und auch wieder nicht wie Seide, sondern Milch, in
der sich Biskuit löst – was ja nun beim besten Willen nicht zusammenging:
Milch und Seide! (s.52)
c. Tato vůně byla směsicí obojího, prchavého i těžkého, žádnou směsí, nýbrž
jednotou, a k tomu nepatrná a slabá, a přesto solidní a nosná jako kus
tenkého třpytivého hedvábí … A zase ne jako hedvábí, ale jako medově
sladké mléko, v němž se rozpouští piškot – což se ovšem při nejlepší vůli
k sobě nehodilo: mléko a hedvábí! (s.37)
d. This scent was blend of both, of evanescence and substance, not a blend,
but a unity, although slight and frail as well, and yet solid and sustaining,
like a piece of thin, shimmering silk ... and yet again not like silk, but like
pastry soaked in honey-sweet milk – and try as he would he couldn’t fit
those two together: milk and silk! (s.41-42)
18.
19.
a. Re roch sie ab vom Kopf bis an die Zehnen, er sammelte die letzten die
letzten Reste ihres Dufts am Kinn, im Nabel und in den Falten ihrer
Armbeuge. (s.56)
81
d. He smelled her over from head to toe, he gathered up the last fragments of
her scent under her chin, in her navel, and in wrinkles inside her elbow.
(s.45)
20.
a. >>Nein<<, sagte Baldini, >>ich werde mich für einige Stunden in mein
Arbeitszimmer zurückziehen und wünsche, absolut nicht gestört zu
werden.<< (s.62-63)
d. ‘No,’ said Baldini, ‘I shall retire to my study for a few hours, and I do not
wish to be disturbed under any circumstances.’ (s.50)
21.
a. Aber noch unfeiner war es, sich dabei ertappen zu ertappen zu lassen, und
darum durfte Chènier nichts davon wissen, denn Chènier war
geschwätzig. (s.67-68)
c. Ale ještě nepěknější bylo dát se přitom dopadnout, a proto o tom nesměl
Chènier vůbec nic vědět, neboť Chènier byl užvaněný. (s.47)
d. But, more improper still, was to get caught at it and that was why Chènier
must know nothing about it, for Chènier was a gossip. (s.54)
22.
82
c. A když se konečně Baldini dopídil pokusy za dlouhých nocí anebo
vysokými úplatky, z čeho se skládá ‚Lesní květina‘ – tu přišel Pélissier
s novým trumfem, s ,Tureckými nocemi‘ anebo ,Lisabonskou vůní‘
anebo ,Kyticí dvora‘ anebo čert ví s čím ještě. (s.48)
d. And when , after long nights of experiment or costly bribes, Baldini had
finally found out the ingredients in ‘Forest Blossom’ – Pèlissier would
trump him with ‘Turkish Nights’ or ‘Lisbon Spice’ or ‘Bouquet de la
Cour’ or some such damn thing. (s.55)
23.
24.
25.
83
b. A vtedy sa postavil k zábradliu obrátenému na východ a pozeral hore
prúdom , aby aspoň niekedy videl, ako všetko prúdi k nemu; a niekoľko
okamihov sa opájal predstavou, že jeho život sa zvrátil, obchody
prekvitajú, rodina sa rozrastá, ženy sa hrnú k nemu a jeho existencia sa
nerozplýva, ale naopak, čoraz väčšmi silnie, umocňuje sa. (s.49)
d. And then he would stand at the eastern parapet and gaze up the river, just
for once to see everything flowing towards him; and for a few moments he
basket in the notion that his life had been turned around, that his business
was prospering, his family thriving, that women threw themselves at him,
that his own life, instead of dwindling away, was growing and growing.
(s.62)
26.
a. Mit drei ganz kurzen, ruckartigen Stößen er den Duft in sich wie ein
Pulver, blies ihn sofort wieder aus, fächelte sich Luft zu, schnüffelte noch
einmal im Dreierrhythmus und nahm zum Abschluß einen ganz tiefen
Atemzug, den er langsam und mehrmals verhaltend, gleichsam ihn wie
über eine lange flache Treppe gleiten lassend, ausströmte. (s.79)
b. Na tri razy, celkom krátko, prerývane vdýchol vôňu do seba ako prášok,
hneď ju znova vyfúkol, privieval si vzduch, ešte raz zaňuchal v
trojfázovom rytme, naostatok hlboko do seba vdýchol vôňu a pomalým,
viac ráz zadržiavaným vdychom ju zo seba vypúšťal, akoby sa kĺzala po
dlhých plytkých schodoch. (s.50)
27.
84
a. Der Schurke blendete mit höchster Könnerschaft, verwirrte den
Geruchssinn mit perfekter Harmonie, ein Wolf im Schafspelz klassischer
Geruchkunst war dieser Mensch, mit einem Wort: ein Scheusal mit Talent.
(s.80)
d. The scoundrel conjured with complete mastery of his art, confusing your
sense of smell with its perfect harmony. In the classical arts of scent, the
man was a wolf in sheep’s clothing. In short, he was a monster with talent.
(s.64)
28.
d. We, Baldini, perfumer, shall catch Pélissier, the vinegar man, at his tricks.
We shall rip the mask from his ugly face and show the innovator just what
the old craft is capable of. (s.65)
29.
85
d. It will be born anew in our hands, so perfectly copied that the humbling
himself won’t be able to tell it from his own. (s.65)
30.
31.
a. Und ich werde auch nicht meine Tour durch die Salons machen. (s.85)
32.
a. E Basta! (s.85)
b. E basta! (s.54)
c. Basta! (s.58)
d. E basta! (s.68)
33.
a. Gott gibt heute gute und schlechte Zeiten, aber er will nicht, daß wir in
schlechten Zeiten jammern und wehklagen, sondern dass wir uns
männlich bewähren. (s.85)
b. Pánboh dáva dobré časy i zlé časy, nechce však, aby sme v nedobrých
časoch nariekali a bedákali, ale aby sme sa prejavili ako chlapi. (s.54)
c. Bůh sesílá dobré i zlé časy, ale nechce, abychom ve zlých časech bědovali
a naříkali, nýbrž abychom mužně obstáli. (s.59)
d. Got gives good times and bad times, but He does not wish us to bemoan
and bewail the bad times, but to prove ourselves men. (s.68)
86
34.
35.
a. In Messina bescheiden alt zu werden, das ist zwar nicht dein Lebensziel
gewesen – aber es ist doch ehrenwerter und gottgefälliger, als in Paris
pompös zugrunde zu gehen. (s.86)
d. To grow old living modestly in Messina had not been his goal in life, true
– but it was more honourable and pleasing to God than to perish in
splendour in Paris. (s.69)
36.
37.
87
38.
a. Es gab nichts, aber schon wirklich rein gar nichts, was einen
dahergelaufenen Gerbereihilfsarbeiter dubioser Abkunft, ohne Verbindung
oder Protektion, ohne die geringste ständische Position, zu der Hoffnung
berechtigte, in der renommiertesten Duftstoffhandlung von Paris Fuß zu
fassen; um so weniger, als, wie wir wissen, die Auflösung des Geschäfts
bereits beschlossene Sache war. (s.90)
d. There was nothing, absolutely nothing, that could justify a stray tanner’s
helper of dubious origin, without connections or protection, without the
least social standing, to hope that he would get so much as a toehold in the
most renowned perfume shop in Paris – all the less so, since we know that
the decision had been made to dissolve the business. (s.72)
39.
a. Jetzt ließ er sich fallen auf Gedeih und Verderb, vollkommen
hoffnungslos. (s.90)
d. Now it let itself drop, for better or for worse, entirely without hope. (s.72)
40.
88
d. ‘Yes indeed,’ said Baldini. (s.74)
41.
42.
a. Und dann krümmte er sich wie von einem Krampf zusammengezogen und
murmelte mindestens ein dutzendmal das Wort >Storax< vor sich hin:
>>Storaxstoraxstoraxstorax …<< (s.94)
43.
d. Not that Baldini would jeopardize his firm decision to give up his
business! (s.76)
44.
a. Selbst wenn der Bursche ihm literweise verschaffte, Baldini dächte nicht
im Traum daran, die spanische Haut des Grafen Verhamont damit zu
beduften, aber … (s.95)
89
b. Aj keby mu ho ten chlapík zadovážil na litre, Baldinimu by ani vo sne
nezišlo na um navoňať ním španielsku kožu pre grófa Verhamonta, ale …
(s.60)
d. Even if the fellow could deliver it to him by the gallon, Baldini would not
dream of scenting Count Verhamont’s Spanish hides with it, but ... (s.76)
45.
d. During the rather lengthy interruption that had burst from him, Grenouille
had almost unfolded his body, ad in fact been so excited for the moment
that he had flailed both arms in circles to suggest the ‘all, all of them’ that
he knew. But Baldini’s reply he collapsed back into himself, like a black
toad lurking there motionless on the thereshold. (s.77)
46.
90
c. „Mně,“ pokračoval Baldini, „je samozřejmě už dávno jasné, že ,Amor a
Psyché’ se skládá ze storaxu, růžového oleje a karafiátu, stejně tak jako z
bergamotu a rozmarínového výtažku a tak dále a tak dále.” (s.65)
d. ‘I have, of course, been aware,’ Baldini continued, ‘for some time now that
“Amor and Psyche” consisted of storax, attar of roses and cloves, plus
bergamot and extract of rosemary, etcetera.’ (s.77)
47.
a. >>Der Parfumeur jedoch<< - und hier hob Baldini den Zeigefinger und
wölbte seine Brust heraus - >>der Parfumeur jedoch braucht mehr als
leidlich feine Nase.<< (s.97)
c. „Aby to člověk zjistil, k tomu stačí, jak už řečeno, jenom celkem jemný
nos, tak jako mnoha a mnoha jiným lidem – zejména v tvém věku – ale
parfumér-“ a tu pozvedl Baldini ukazovák a vypjal hruď „ale parfumér
potřebuje víc než poměrně jemný nos. (s.65-66)
d. ‘A perfumer, howover’ – and here Baldini raised his index finger and
puffed out his chest – ‘a perfumer, however, needs more than a passably
fine nose. (s.77)
48.
49.
a. >>Aber ich sage dir doch, Holzkopf, das nützt nichts, wenn man die
Formel nicht hat!<< (s.98)
91
b. „Všetky napospol sú tu! Ale predsa ti vravím, ty ťulpas, že ti to je nanič,
ak nepoznáš vzorec!“ (s.62)
d. ‘They are all here. But I’m telling you, you blockhead, that is of no use, if
one does not have the formula!’ (79)
50.
c. Grenouille tam stál a vypadalo to, jako by narostl, stál tam tak říkajíc
v celé své výšce mezi dveřmi, nohy měl poněkud rozkročené, paže trochu
rozpažené, takže vypadal jako černý pavouk, který je zachytil mezi
prahem a veřejemi. (s.67)
51.
a. >>Pah!<< rief Baldini und stieß dabei den ganzen Atem, den er hatte, auf
einmal heraus. (s.99)
d. ‘Bah!’ Baldini shouted, exhaling all at once every bit of air he had in him.
(s.80)
52.
92
a. Im Grunde ist es egal, dachte er, denn morgen hat sowieso alles ein Ende.
(s.99)
53.
a. Aber warum soll ich mir das, was ich weiß, nicht vor Augen
demonstrieren lassen? (s.99)
b. Ale prečo by som si nemal dať názorne ukázať, čo aj tak viem? (s.62)
c. Ale proč bych si nedal předvést před vlastníma očima to, co přece vím?
(s.67)
d. But why shouldn’t I let him demonstrate before my eyes what I know to be
true? (s.80)
54.
a. Nun, wenn ich dereinst sterbe in Messina, und auf dem Sterbelager
kommt mir der Gedanke: Damals in Paris, an jenem Abend, hast du vor
einem Wunder die Augen zugemacht …? (s.100)
d. So what if, when I lie dying in Messina some day, the thought comes to
me there on my deathbed: on that evenig, back in Paris, I shut my eyes to
a miracle …? (s.80)
55.
93
c. „Aha,“ řekl Baldini. (s.68)
56.
a. >>Wir wollen große Beleuchtung haben für dieses kleine Experiment,
nicht wahr?<< (s.101)
d. ‘We want to have lots of illumination for this little experiment, don’t we?’
(s.81)
57.
58.
a. Und die Szene ätzte sich so in sein Gedächtnis ein, dass er sie bis ans
Ende seiner Tage nicht mehr vergaß. (s.104)
d. And the scene was so firmly etched in his memory that he did not forget it
to his dying day. (s.83)
59.
a. Es war, als spiele er nur, als pritschle und pansche er wie ein Kind, das
aus Wasser, Gras und Dreck einen scheußlichen Sud kocht und dann
behauptet, es sei eine Suppe. (s.105)
94
b. Všetko, čo robil, vzbudzovalo dojem, že sa len hrá, akoby sa čabral a
čabral ako dieťa, ktoré z vody, trávy a blata varí akýsi hnusný odvar a
potom tvdí, že je to polievka. (s.66)
c. Vypadalo to, jako by si jenom hrál, jakoby cákal a šplouchal jako dítě,
které z vody, trávy a bláta uvaří odpornou patlanici a potom tvrdí, že je to
polévka. (s.71)
d. It was as if he were just playing, splashing and swishing like a child busy
cooking up some ghastly brew of watter, grass and mud, which he then
asserts to be soup. (s.85)
60.
a. Die Art und Weise, wie du mit den Dingen umgehst, deine Grobheit, dein
primitiver Umstand zeigen mir, daß du ein Stümper bist, ein barbarischer
Stümper und ein lausiger frecher Rotzbengel obendrein. (s.107)
d. The way you handle these things, your crudity, your primitive lack of
judgement, demonstrate to me that you are a bungler, a barbaric bungler,
and a beastly, cheeky, snot-nosed brat besides. (s.86)
61.
a. Die Überzeugungskraft des Duftes ist nicht abzuwehren, sie geht in uns
hinein wie die Atemluft in unsere Lungen, sie erfüllt uns, füllt uns
vorkommen aus, es gibt kein Mittel gegen sie. (s.107-108)
b. Presvedčivosť vône nemožno len tak zahnať, vchádza do nás, ako nám do
pľúc vchádza vzduch, napĺňa nás skrz-naskrz a proti nej niet nijakého
prostriedku. (s.67-68)
c. Přesvědčivá síla vůně se nedá zapudit, vchází do nás jako vzduch, který
dýcháme do plic, vyplňuje nás, zcela nás naplní, není proti ní obrany.
(s.73)
95
62.
63.
b. Pred chvíľou pri výbuchu zlosti mu tvár obliala prudká červeň – teraz
odrazu celkom zbledol. (s.68)
c. Předtím při výbuchu zlosti zbrunátněl v obličeji a teď náhle úplně pobledl.
(s.73)
d. Where before his face had been bright red with erupting anger, all at once
he had grown pale. (s.87)
64.
65.
a. >>Darf ich nun bei Ihnen arbeiten, Maître, darf ich?<< fragte Grenouille,
schon auf der Schwelle stehend, wieder geduckt, wieder lauernden Auges.
(s.110)
b. „Dovolíte teraz, aby som pre vás pracoval, maître, dovolíte?“ spýtal sa
Grenouille, stojac už na prahu opäť prikrčený, opäť s číhavým pohľadom
v očiach. (s.69)
96
d. ‘Can’t I come to work for you, maître, can’t I?’ Grenouille asked, standing
on the threshold, hunched over again, the lurking look returning to his eye.
(s.89)
66.
67.
a. Da war ein völlig neuartiges Ding, das eine ganze Welt aus sich erschaffen
konnte, eine zauberhafte, reiche Welt und man vergaß mit einem Schlag
die Ekelhaftigkeiten um sich und fühlte sich so reich , so wohl, so frei, so
gut ... (s.111-112)
b. To bolo niečo podstatne nové, schopné zrodiť zo seba celý svet, čarovný
svet hojnosti a pri ňom každý zaraz zabudne na všetok hnus vôkol seba a
cíti sa tak bohato, tak blažene, tak slobodne, tak dobre ... (s.70)
c. Byla to naprosto nová věc, která sama ze sebe dokázala vytvářet celý svět,
kouzelný bohatý svět, a člověk rázem zapomínal na všechen hnus kolem
sebe a cítil se tak bohatý, tak volný, tak dobrý a bylo mu tak blaze ...
(s.75)
68.
97
69.
a. Mit beginnendem Schlaf versenkte er sich tiefer und tiefer in sich hinein
und hielt triumphalen Einzug in seiner inneren Festung, auf der er sich ein
geruchliches Siegefest erträumte mit Weihrauchqualm und
Myrrhendampf, zu Ehren seiner selbst. (s.114)
d. As he fell off to slep, he sank deeper and deeper to himself, leasing the
triumphant entry into his innermost fortress, where he dreamed of an
odoriferous victory banquet, a gogantic orgy wih clouds of intense and
fogs of myrrh, held in his own honour. (s.92)
70.
b. Keď Chénier rátal peniaze, jeho oči dostali sklovitý výraz a chrbát ho
rozbolel, čo sa tak hlboko ukláňal pred vznešeným a najvznešenejším
panstvom, alebo prinajmenšom pred sluhami vznešeného a
najvznešenejšieho panstva. (s.72)
d. Chénier’s eyes grew glassy from the moneys paid and his back ached from
all deep bows he had to make, for only persons of high, indeed highest,
rank – or at least servants of persons of high and highest rank – appeared.
(s.92)
71.
a. Und einmal flog sogar die Tür auf, dass es nur so schepperte, und herein
trat der Lakai des Grafen d’Argenson und schrie , wie nur Lakaien
schreien können, daß er fünf Flaschen, vom den neuen Duft haben wolle,
98
und Chénier zitterte noch eine Viertelstunde später vor Ehrfurcht, denn der
Graf d’Argenson war Intendant und Kriegsminister seiner Majestät und
der mächtigste Mann von Paris. (s.115)
d. One day the door was flung back so hard it ratted; in stepped a footman of
Count d’Argenson and shouted, as only footman can shout, that he wanted
five bottles of this new scent. Chénier was still shaking with awe fifteen
minutes later, for Count d’Argenson was commissary and war minister to
his Majesty and the most powerful man in Paris. (s.92-93)
72.
73.
99
d. Not in his wildest dreams would he doubted that things were not on the up
and up, though Baldini emerged from his laboratory almost daily with
some new scent. (s.94)
74.
a. Daß etwa der neue Lehrling, der der unbeholfene Gnom, der in Werkstatt
hauste wie ein Hund und den man manchmal, wenn der Meister heraustrat,
im Hintergrund stehen und Gläser wischen und Mörser putzen sah - daß
dieses Nichts von Mensch etwas zu tun haben sollte mit dem sagenhaften
Aufblühn des Geschäfts, das hätte Chénier nicht einmal dann geglaubt,
wenn man es ihm gesagt hätte. (s.116-117)
c. Že by snad nový učedník, ten neohrabaný skřet, který sídlil v dílně jako
pes a kterého, když mistr někdy vyšel z dílny, bylo vidět, jak stojí v pozadí
a utírá sklenky a čistí hmoždíře – ze by tato lidská nicka mohla mít něco
společného s báječným rozkvětem obchodu, tomu by bol Chénier nevěřil,
ani kdyby mu to byl někdo řekl. (s.79)
d. That perhaps the new apprentice, that awkward gnome, who was housed
like a dog in the laboratory and whom one saw sometimes when the
master stepped out, standing in the background wiping off glasses and
cleaning mortars - that this cipher of a man might be implicated in the
fabulous blossoming of their business, Chénier would not have believed
had he been told it. (s.94)
75.
a. Das, was Baldini in den Laden brachte und Chénier zum Verkauf
überließ, war nur ein Bruchteil dessen, was Grenouille hinter
verschlossenen Türen zusammenmischte. (s.117)
d. Everything Baldini brought into the shop and left for Chénier to sell was
only a fraction of what Grenouille was mixing up behind closed doors.
(s.94)
100
76.
77.
b. Baldini chcel tento šialený postup ak nie kontrolovať, tak aspoň pochopiť,
a preto jedného dňa požiadal Grenouilla, nech pri spracúvaní svojich
zmesí používa váhu, odmerku a pipetu, aj keď to pokladá za zbytočné;
ďalej nech si navykne nebrať vínny lieh ako vonnú látku, ale ako riedidlo,
ktoré treba pridať až dodatočne; a nech napokon, prepánaboha, narába so
všetkým pomaly a obozretne, ako sa na remeselníka patrí. (s.74)
d. Unable to control the crazy business, but hoping at least to get some
notion o fit, Baldini demanded one day that Grenouille use scales,
measuring glasses and the pipette when preparing his mixtures, even
though he considered them unnecessary; further, he was to get to
regarding the alcohol not as another fragrance, but as solvent to be added
at the end; and, for God's sake, he would simply have to go about things
more slowly, at an easier and shower pace, as befitted a craftsman. (s.95)
78.
101
a. So gelang es ihm, Baldini in der Illusion zu wiegen, es gehe letzten Endes
alles doch mit rechten Dingen zu. (s.121)
d. Thus he managed to lull Baldini into the illusion that ultimately this was
all perfectly normal. (s.97)
79.
80.
102
d. And after a while , the distillate started to flow out of the moor's head's
hird tap into a Florentine flask that Baldini had set below it - at first
hesitantly, drop by drop, then a threadlike stream. (s.99)
81.
d. Grenouille was fascinated by the process. If ever anything in his life had
kindled his enthusiasm – granted, not a visible enthusiasm but a hidden
one, an excitement burning with a cold flame – then it was this procedure
for using fire, water, steam and a cunning apparatus to snatch the scented
soul from matter. (s.100)
82.
a. Von Zeit zu Zeit, wenn das Destillat wäßrig klar geworden war, nehmen sie
den Alambic vom Feuer, öffneten ihn und schütteten das zerkochte Zeug
heraus. (s.125)
b. Z času na čas, keď destilát bol už vodnato číry, vzali alambik z ohňa,
otvorili ho a vykydli z neho rozvarené zvyšky. (s.78)
c. Čas od času, když destilát nabyl čirosti vody, sundali destilační přístroj
z ohně, otevřeli ho a vylili rozvařené zbytky. (s.84)
d. From time to time, when the distillate had grown watery and clear, they
took the alembic from the fire, opened it, and shook out the cooked muck.
(s.100)
103
83.
a. Und dann fing er an, Geschichten zu erzählen, von damals, endlos. Vom
spanischen Erbfolgreich, an dessen Verlauf er, gegen die Österreicher
kämpfend, maßgeblich beteiligt gewesen sei; von den Camisards, mit
denen er die Cevennen unsicher gemacht habe; von der Tochter eines
Hugenotten im Esterel, die vom Lavendelduft berauscht ihm zu Willen
gewesen sei; von einem Waldbrand, den er dabei um ein Haar entfacht und
der dann wohl die gesamte Provence in Brand gesteckt hätte, so sicher wie
das Amen in der Kirche, denn es ging ein scharfer Mistral; und vom
Destillieren erzählte er, immer wieder davon, auf freiem Feld, nachts,
beim Mondschein, bei Wein und bei Zikadengeschrei, und von einem
Lavendelöl, das er dabei erzeugt habe, so fein und kräftig, daß man es ihm
mit Silber aufgewogen habe; von seiner Lehrzeit in Genua, von seinen
Wanderjahren und von der Stadt Gresse, in der es so viele Parfumeure
gebe wie anderswo Schuster, und so reiche daunter, daß sie lebten wie
Fürsten, in prächtigen Häusern mit schattigen Gärten und Terrassen und
holzgetäfelteten Eßzimmern, in dennen sie speisten von porzellanenen
Tellern mit Goldbesteck, und so fort ... (s.126)
104
svých létech vandrovních a o městě Grasse, ve kterém je tolik parfumérů
jako jinde ševců, a mezi nimi tak bohatí, že si žijí jako knížata v
nádherných domech se stinnými zahradami a terasami a s dřevem
obkládanými jídelnami, ve kterých hodují z porcelánových talířů se
zlatými příbory, a pokračoval tak stále dál … (s.85)
d. And then he began to tell stories, from the old days, endless stories. About
the War of the Spanish Succession, when his own participation against the
Austrians had had a decisive influence on the outcome; about the
Camisards, together with whom he had haunted the Cévennes; about the
daughter of a Huguenot in the Estérel, who, intoxicated by the scent of
lavender, had complied with his wishes; about the forest fire, that he had
damn near started and which would then have probably set the entire
Provence ablaze, as sure as there was a heaven or hell, for a biting mistral
had been blowing; and over and over he told about distilling out in the
open screech of cicadas, and about a lavender oil that he had created, one
so refined and powerful that you could have weighed it out in silver; about
his apprentice years in Genoa, about his journeyman years in the city of
Grasse, where there were as many perfumers as shoemakers, some of
them so rich they lived like princes, in magnificent houses with shaded
gardens and terraces and wainscoted dining rooms they feasted with
porcelain and golden cutlery and so on … (s.100-101)
84.
a. Nicht lang, und er war ein Spezialist auf dem Gebiet des Destillierens.
(s.128)
85.
a. Baldini hatte ihm, als er sah, wie sicher Grenouille die Apparatur
beherrschte, freie Hand im Umgang mit dem Alambic gelassen, und
Grenouille hatte diese Freiheit weidlich genutzt. (s.128)
105
c. Když Baldini viděl, jak bezpečně Grenouille ovládá aparaturu, dal mu
volnou ruku v zacházení s destilačním přístrojem a Grenouille této
svobody důkladně využíval. (s.86)
d. Having observed what a sure hand Grenouille had with apparatus, Baldini
had given him free rein with the alembic, and Grenouille had taken full
advantage of that freedom. (s.103)
86.
b. Vzal si do hlavy, že vytvorí od základu nové vonné látky, aby tak aspoň z
časti mohol pripraviť niektoré z vôní, ktoré nosil vo svojom vnútri. (s.19)
c. Měl plán vyrábět zcela nové vonné látky a tím aspoň zhotovovat některé
z vůní, které nosil ve svém nitru. (s.86)
d. His plan was to create entirely new basic odours, and with them to
produce at lest some of the scents that he bore within him. (s.103)
87.
d. He came down with a high fever, which for the few days was accopanied
by heavy sweats, but which later, as if the pores of his skin were no
Langer enough, produced countless pustule. (s.104)
88.
a. Andere wuchsen sich zu wahren Furunkeln aus, schwollen dick rot an und
rissen wie Krater auf und spien dickflüssigen Eiter aus und mit gelben
Schlieren durchsetztes Blut. (s.130)
106
b. Iné dozreli na hotové, roztrhli sa ako krátery a vyvrel z nich hustý hnis a
krv, v ktorej sa sem-tam zjavovali žlté šmuhy. (s.81)
d. Others grew into true boils, swelling up thick and red and then erupting
like craters, spewing up thick and red and then erupting like craters,
spewing viscous pus and blood streaked with yellow. (s.104)
89.
a. Nach einer Weile sah Grenouille aus wie ein von innen gesteinigter
Märtyrer, aus hundert Wunden schwärend. (s.130)
90.
a. Und dann gab es noch einen anderen Plan, mit dem Baldini schwanger
ging, einen Lieblingsplan, eine Art Gegenprojekt zu der Manufaktur
imFaubourg Saint-Antoine, die, wenn nicht Massenware, so doch für
jedermann käufliche produzierte: Er wolle für eine ausgewählte Zahl
hoher und höchster Kundschaft persönliche Parfums kreieren, vielmehr
kreieren lassen, Parfums, die, wie angeschneiderte Kleider, nur zu einer
Persom paßten, nur von dieser verwendet werden durften und allein ihren
erlauchten Namen trugen. (s.132)
c. A pak tu byl ještě jeden plán, jímž byl Baldini těhotný, jeho oblíbený plán,
jakýsi opačný projekt k manufaktuře na předměstí Saint-Antoine, která
pokud by nevyráběla masové zboží, tak přece jen zboží pro každého
107
přístupné: chtěl vytvořit pro vybraný počet vznešeného a nejvznešenějšího
zákaznictva osobité parfémy, tedy spíše je dát vytvořit, parfémy které by
se hodili jako na míru šité šaty jen k jediné osobě, jen tou by směly být
používány a nesly by její vznešené a urozené jméno. (s.88-89)
d. And Baldini was carrying yet another plan under his hearth, his favourite
plan, a sort of counter-plan to the factory in the faurbourg Saint-Antoine,
where his wares, though not mass produced, would be made available to
anyone. But for a selected number of well-placed, highly placed clients, he
wanted to create – or rather – have created – personal perfumes that would
fit only their wearer, like tailored clothes, would be used only by the
wearer, and would bear his or her illustrious name. (s.105)
91.
92.
a. Eine Behandlung sei schon deshalb nicht vonnöten, da ein Schnepper zum
Aderlaß an dem sich zersetzenden Leib, der einer Leiche ähnlicher sei als
einem lebenden Organismus, gar nicht mehr ordnungsgemäß angebracht
werden könne. (s.133)
d. No treatment was called for, since a lanced for bleeding could not be
properly inserted into the deteriorating body, which was more like a
corpse than a living organism. (s.106-107)
93.
108
a. Und obwohl der für den Krankheitsverlauf charakteristische
pestilenzartige Gestang noch nicht wahrzunehmen sei – was allerdings
verwundere und vom streng wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen
ein kleines Kuriosum darstelle -, könne am Ableben des Patienten
innerhalb der kommenden achtundvierzig Stunden nicht der geringste
Zweifel herrschen, so wahr er Doktor Procope heiße. (s.133)
b. A hoci ešte necítiť morový zápach príznačný pre priebeh tohto ochorenia -
čo je, pravda, na počudovanie a z prísne vedeckého hľadiska do určitej
miery aj kuriózne – predsa nijako nemožno pochybovať o skone pacienta
najbližších štyridsiatich ôsmich hodinách, čo je také isté, ako že sa volá
doktor Procope. (s.83)
c. A ačkoliv dosud není cítit morový pach, charakteristický pro průběh této
nemoci - což je ovšem kupodivu a z přídně vědeckého hlediska to
představuje malou kuriozitu -, nemůže být o smrti pacienta během příštích
osmačtyřiceti hodin nejmenších pochyb, jako že se jmenuje doktor
Prokope.
94.
d. Whereupon he exacted another twenty francs for his visit and prognosis –
five francs of which was repayable in the event that the cadaver with its
classic symptoms be turned over to him for demonstration purposes - and
took his leave. (s.107)
109
95.
96.
d. Now it was this boy with his inexhaustible store of scents, this scruffy brat
who worth more than his weight in gold, who had decided now of all times
to come down with syphilitic smallpox and festering measles in stadio
ultimo. (s.107)
97.
a. Aber dann ließ er den Gedanken fallen, denn die Zeit drängte zu sehr.
(s.134)
b. Potom sa však vzdal tejto myšlienky, lebo čas ho priveľmi súril. (s.84)
d. But he left the idea go, for matters were too pressing. (s.107)
98.
110
a. Er möge doch um Gottes willen die Schätze, der er in seinem Inneren
trage, nicht sang - und klang los mit sich nehmen! (s.134)
b. Veď pre zmilovanie božie , nemôže si predsa len tak z ničoho nič odniesť
do hrobu všetky poklady, aké sa taja v jeho vnútri! (s.84)
d. For God’s sake, he dare not slip away without a word, taking along the
treasures he bore inside him. (s.107-108)
99.
100.
111
c. Balsini měl chuť ho uškrtit , měl chuť ho zabít, měl chuť vymlátit z tohoto
umírajícího těla ta nejvzácnější tajemství, kdyby to bylo mělo nějaké
vyhlídky na úspěch … A kdyby to bylo tak křiklavě neodporovalo jeho
pojetí křesťanské lásky k bližnímu. (s.91)
d. Baldini would have loved to throttle him, to club him, to death, to beat
those precious secrets out of that moribund body, had there been any
chance of success ... and had it not so blatantly contradicted his
understanding of a Christian’s love for his neighbour. (s.108)
101.
a. Und so säusele und flötete er denn weiter in den süßesten Tönen und
umhätschelte den Kranken und tupfte ihm mit kühlen Tüchern – wiewohl es
ihm grauenhafte Überwindung kostete – die schweißnasse Stirn und die
glühenden Vulkane der Wunden, und löffelte ihm Wein in der Mund, um seine
Zunge zu Sprechen bringen, die ganze Nacht hindurch – vergebens. (s.135)
d. And so he went on purring and crooning in his sweetest tones, and coddled his
patient, and – though only after a great and dreadful struggle with himself –
dabbed with cooling presses the patient’s sweat-drenched brow and the seething
volcanoes of his wounds, and spooned wine into his mouth, hoping to bring
words to his tongue – all night long and all in vain. (s.108)
102.
a. Da gab Baldini seinem Herzen einen Stoß – er wollte einem Sterbenden
den letzten Willen nicht versagen – und antwortete: >> Es gibt deren drei,
mein Sohn: Die enfleurage á chaud, die enfleurage á froid and enfleurage
á l’huile.<< (s.137)
112
c. Tu se Baldini vzpamatoval – nechtěl odepřít umírajícímu jeho poslední
vůli – a odpověděl: „Existují tři takové způsoby, milý synu: enfleurage á
chaud, enfleurage á froid a enfleurage á l’huile.“ (s.92)
d. Baldini felt a pang on his heart – he could not deny a daying man his last
wih – and he answered, ‘There are three other ways, my son: enfleurage á
chaud, enfleurage á froid und die enfleurage á l’huile.’ (s.109)
103.
104.
a. Dies alles solle er beschwören bei sämtlichen Heiligen, bei der armen
Seele seiner Mutter und bei seiner eigenen Ehre. (s.139)
b. Nech to všetko odprisahá pri všetkých svätých, pri úbohej duši svojej
matky a pri svojej vlastnej cti. (s.87)
c. To všechno musí odpřísáhnout při všech svatých, při ubohé duši své matky
a při své vlastní cti. (s.93)
d. He was to swear to this by all the saints, by the poor soul of his mother
and on his own honour. (s.111)
105.
a. Wenn’s nur gut geht! So hatte er sich immer wieder ängstlich vorgebetet,
wenn’s mir nur gelingt, daß ich den Erfolg dieses gewagten Abenteuers
einheimse, ohne die Zeche bezahlen! (s.141)
b. Kiež sa to len dobre skončí! Tieto slová si opäť a opäť úzkostne odriekal
ako modlitbu, keby s ami len podarilo mať úspech v tomto trúfalom
dobrodružstve a nemusel by za to platiť! (s.88)
c. Jen aby všechno dopadlo dobře! Tak se vždycky úzkostně modlil, jen aby
se mi povedlo sklidit úspěch tohoto riskantního dobrodružství, aniž bych
za to musel draze zaplatit! (s.95)
113
d. If only it turns out all right! – that had been his continual anxious prayer –
if only I succeeded in reaping piper! (s.113)
106.
d. With this sweet thought in his silly old head relieved and bedded now on
its pillow, beneath which pressure of the little book of formulas was
pleasantly palpable, Maître Baldini fell asleep and awoke no more in his
life. (s.115)
114