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Zusammenfassung
Der Autor stellt das auch heutzutage noch häug übersehene Lei-
stungsmerkmal nämlich die THD vor, und zwar im Zusammenhang
mit anderen Leistungsmerkmalen. Es werden die Ursache und die uner-
wünschte Eekte ausführlich behandelt. Hinterher wird ein neuer Ansatz
gezeigt, wodurch THD kostengünstig, schnell und eektiv ermittelt wer-
den kann. Das Verfahren wird auch durch ein Beispiel untermauert.
1 Einleitung
Mit der Verbreitung nichtlinearer Verbraucher wird die Bedeutung von THD1
auch in den Endverbraucherstromnetzen immer wichtiger. An und für sich ist
THD in der erster Reihe als einen wesentlichen Bestandteil der Qualität der
(Haushalts-)Energie zu betrachten, aber auch andere Aspekte dieser Frage mö-
gen hier von Interesse sein. Wie gesagt, die Qualität der Energie fasst einige
Merkmale um, die es verdient haben, aufgezählt zu werden:
• THD
• Crest-Faktor
• Stabilität der Spannung
Eine gute Übersicht bietet in dieser Hinsicht [1], wessen Zusammenfassung auch
für uns als Leitfaden gedient hat, wenn auch mit einigen Abweichungen (z.
B. wir haben die Blindleistungseigenschaften auÿer Acht gelassen, da unseres
Erachtens handelt es sich in diesem Fall nicht unmittelbar um die Qualität der
Leistung).
1 Total Harmonic Distortion
1
Obwohl dieser Beitrag sich hauptsächlich mit THD beschäftigt, ganz kurz
wird hier Vollständigkeit halber auch den anderen Merkmalen der Qualität ein-
gegangen.
2
darstellen, welches wiederum zu weiteren Spannungsabfällen oder Über-
ströme führt. Einige halten es genau deswegen für ratsamer, diese Art von
Brownout rechtzeitig in blackout (kompletter Ausfall) umzuwandeln, da
die dadurch entstandene Schaden doch eher unter Rahmen bleiben.
3
steht. Es gibt eine Klasse von recht teuren Messgeräten: die sog. Netzqualität-
Analysatoren, die in der Lage sind, die Qualitätsmerkmale des Netzes zu erfas-
sen, und zu protokollieren. Die verwenden FFT, und daraus wird auch THD
errechnet.
In folgenden Teilen des Beitrages werden wir ein viel einfachere und eektive
Methode zeigen, vorher möchten wir aber kurz die immense Bedeutung der THD
schildern.
• die Verbreitung der Lichtröhren und der Anteil der von diesen aufgenom-
menen Leistung war nicht besonders hoch
• Lichtröhre hatten einen induktiven Ballast, welcher dieses nichtlinearen
Verhalten unterdrückt hat
• zu den Ballast hat man meistens auch ein Puerkondensator verwendet,
um die Blindleistung zu sinken, dadurch die Nichtlinearität nach auÿen
weiter verschwand.
PC-Schaltnetzteile
diverse Konsumelektonikgüter, besonders Fernseher u. PC-Bild-
schirme
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Wie wir sehen können, die Anzahl der solchen Gerätschaften und die von die-
sen verwendete Leistungsanteil stieg erheblich. Ein interessantes Merkmal der
Entwicklung, daÿ Verbraucher, die bisher als linear galten, wandelten sich auch
nichtlinear um (z. B. eine Glühlampe bekommt einen Dimmer vorgeschaltet).
Alle diese Lasten haben die Eigenschaft, daÿ mit dem Steigen des momenta-
nen Spannungswerts stellen sie eine wesentlich höhere Belastung fürs Netz dar,
als aus dem Nennleistung hervorginge. Da das Netz wie bereits angedeutet
wurde nicht über einen 0-Ohm Innenwiderstand verfügt und in diesem Sinne
nicht ideal ist, die dadurch enstandene Wellenform der Spannung wird immer
mehr Vierecksignal ähnlich, könnte sogar noch eine kleine Wölbung statt der
Spitze haben. Jetzt wird auch klar, was in der Einleitung über den Crest-Faktor
gesagt wurde: solche Lasten nehmen im Spannungsspitzen viel Strom auf, auch
wenn der Eektivwert gering bleibt, daher der Crest-Faktor des aufgenommenen
Stroms steigt.
Man könnte sich jedoch fragen: was macht einem das alles aus? Solange das
Eektivwert der Spannung unter die von Standard denierten Rahmen bleibt,
ist es nicht egal, wie die Sinuswelle sich verformt?
Die Antwort ist ein klares Nein. Nämlich, wie aus der Denition der THD
hervorgeht, je höher sie ist, desto höher ist der Anteil der (ungerade) Ober-
wellen an der Netz. Plötzlich landen wir also in einer Situation, was wir uns
kaum noch vorgestellt haben: das 50Hz-Strom, wie schön auf den Typenschild
des Stromzählers stehen mag, besteht aus kunterbunter Mischung von Grund-
und Oberwellen, die bis hin zu 21-ter Ordnung hinausgehen. Selbstverständlich
alle Elemente der angeschlossenen Geräte verarbeiten dieser Mischung, so, wie
es in ihrer Natur steht: Kondensatoren werden Oberwellen besser durchlassen,
Drossel besser dämpfen. Das Hauptproblem liegt aber dabei, daÿ Bauteile einen
immer gröÿer werdenden Abstand von ihrer theoretischen Abstraktionsmodell
aufzeigen werden: eine Spule hat z. B. eine Kapazität, welche auf 50Hz noch zu
vernachlässigen ist, nicht jedoch für 550Hz. Oder ein Erdkabel wird für die 5-te
Oberwelle (das ist noch recht bedeutsam) nur einen Fünftel seinen kapazitiven√
Blindwiderstand darstellen. Der wohlbekannte Crest-Faktor für Sinuswellen 2
wird falsch sein, dadurch können Netzteile die erwartete Spannung nicht mehr
liefern, und Spannungsmessungen mit DMM ohne True-RMS-Fähigkeit werden
falsch. Diese Änderungen vom Idealverhalten haben erhebliche Folgen, wie:
Ich will nicht das manchmal umstrittene Land der Baubiologie be-
treten. Tatsache ist jedoch, daÿ Grenzwerte bereits gelegt sind, und
mit höherer Frequenz sind die immer niedriger. Oberwellen könnten
eine abweichende Wirkung auf das Organismus haben.
5
Nicht umsonst hat der Standard einen oberen Toleranzwert von 5% der THD
gelegt. Sollte diese Grenze überschritten werden, so müssen wir zunehmend mit
diesen Störverhalten rechnen. Daher ist es unumgänglich, daÿ wir THD einfach
und möglichst ständig erfassen können.
Ut = A · sin(ωt + ϕ) + εt (2)
Hier wird ϕ zwangsläug durch Sampling auf 0 gesetzt, und dabei A mit der
folgenden Zielsetzung gesucht:
X
εt −→ min
t
• ω ist Festwert
• Ut und t sind bekannt als Samplingswerte.
6
und wenn wir die Gleichung (2) umordnen, daÿ εt auf die linke Seite steht, dann
durch Summieren der Quadrate haben wir schon eine sehr gute Annäherung der
Summe in (1). Wie gut diese Annäherung ist, zeigen wir im nächsten Absatz
durch ein Beispiel.
• zum Vergleich wird THD auch durch FFT errechnet und ausgegeben.
Literatur
[1] Anibal T. De Almeida. Understanding Power Quality. Home Energy Maga-
zine Online, November/December 1993.
7
300
Signal
Grundwelle
Oberwellen
200
100
-100
-200
-300
0 1 2 3 4 5 6 7
[3] Ulrich Tietze and Christoph Schenk. Analóg és digitális áramkörök. M¶szaki
Könyvkiadó, 7. edition, 1993.
Anhang
cmode
8
xa = i * step; ya = sin(xa)
dif = abs(ya) - top
if (abs(ya) != 0) sig = ya / abs(ya)
else sig = 0
if (dif > 0) ya = sig * (top + dif / damp)
X[i+1] = xa; Y0[i+1] = ya * amp
maxim = max(Y0[i+1], maxim)
}
return(maxim)
} # end generate
fmode
macro fftthd 1
# now we assume data has been set
let IM = 0
fft $1 IM FRE FIM
let POW = FRE^2 + FIM^2
cmode
nom = 0; size = data / 2
for (i = 3; i <= size; i++) nom += POW[i]
thdval = sqrt(nom) / sqrt(POW[2])
print "fftthd: thd=", thdval, " "
print "Upp=", 2 * sqrt(POW[2]/data), "\n"
fmode
stop # macro fftthd
macro mythd 1
set function sine
set parameter A 1
set method svd_fit
let ZIGMA=1
fit X $1 ZIGMA
let DIFF = $1 - $1FIT
let $1FIT2 = $1FIT ^ 2
let ueff1 = sqrt(sum($1FIT2) / data)
show fit
save vectors X $1 $1FIT DIFF "thd.tmp"
let DIFF2 = DIFF ^ 2
let harm2 = sum(DIFF2) / data
let harm = sqrt(harm2)
let thd = harm / ueff1
let $1_2 = $1 ^ 2
let ueff = sqrt(sum($1_2) / data)
cmode
print "mythd: Ueff=", ueff, " "
print "crest=", mx / ueff, " "
print "thd=", thd, "\n"
fmode
stop # macro mythd
9
# read 'thd.dat' X Y Y0
set data 32
cmode
mx = generate(0.66, 3)
fmode
set format %10.3lf
mythd Y0
fftthd Y0
10