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MATLAB
Bachelorarbeit
durchgeführt von
Florian Pokorny
(flopok@sbox.tugraz.at)
Graz, im September 2009
Graz, am . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .........................................
(Unterschrift)
1
Die vorliegende Bachelorarbeit wurde unter Verwendung von LATEX angefertigt. Alle Abbildungen ohne
Quellenangabe wurden entweder mit CorelDRAW 12 erstellt, oder aus MATLAB 7.0.4 exportiert.
2
Zusammenfassung
Im Zuge dieser Bachelorarbeit war ein MATLAB-GUI zu programmieren, das ergänzend
zur Vorlesung „Elektroakustik“ am Institut für Breitbandkommunikation der techni-
schen Universität Graz das tiefere Verständnis des Stoffes ermöglichen sollte. Im Mit-
telpunkt stand dabei eine unkomplizierte nähere Betrachtung der wichtigsten im Skrip-
tum erläuterten Wandlermodelle, nämlich des idealen dynamischen Wandlers, des idea-
len piezoelektrischen Wandlers, des idealen dielektrischen Wandlers, des realen dynami-
schen Wandlers, des realen piezoelektrischen Wandlers, des realen dielektrischen Wand-
lers, des dynamischen Mikrofons, des Kristallmikrofons, des Kondensatormikrofons, des
Lautsprechers in unendlicher Schallwand, des Lautsprechers im geschlossenen Gehäu-
se, des Lautsprechers im ventilierten Gehäuse und der kreisförmigen Kolbenmembran.
Es entstand WandLab 1.0 und die nachfolgende schriftliche Arbeit dient als technische
Dokumentation. Sie beinhaltet eine grobe Erschließung der theoretischen Hintergründe
der im Programm behandelten, eben genannten elektroakustischen Wandler, hilfreiche
Hinweise zur Bedienung des GUIs und dessen Menüführung, sowie ausführliche Erläu-
terungen der MATLAB-spezifischen Implementierung mit zahlreichen Programmcode-
Ausschnitten und Abbildungen. Weiters wird auf Versions-bedingte Probleme mit MAT-
LAB 7.0.4 hingewiesen.
Abstract
In the course of this bachelor’s thesis a graphical user interface had to be programed in
MATLAB and thereby in addition to the lecture “Electroacoustics“ by the Institute of
Bradband Communications of Graz University of Technology an improved comprehensi-
on of the material should have been allowed. A main focus of attention was the possibility
of an uncomplicated closer examination of the basic models of transducers, illustrated in
the lecture script, the ideal dynamic transducer, the ideal piezoelectric transducer, the
ideal dielectric transducer, the real dynamic transducer, the real piezoelectric transdu-
cer, the real dielectric transducer, the dynamic microphone, the crystal microphone, the
condenser microphone, the speaker in an infinite baffle, the speaker in an closed cabinet,
the speaker in an ventilated cabinet and the circular piston diaphragm. WandLab 1.0 has
been created and the following written work serves as a technical documentation. It in-
cludes a rough treatment of the theoretical background of the above listed electroacoustic
transducers, available in the program, useful hints for how to handle the graphical user
interface and for the menu navigation and also detailed information on the MATLAB-
specific implementation with lots of listings and figures. Furthermore problems due to the
used MATLAB version 7.0.4 are pointed out.
3
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 7
3 Implementierung 15
3.1 Wechsel in andere Domänen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.2 Berechnung der Wandlerkonstanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.2.1 Dynamischer Wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.2.2 Piezoelektrischer Wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.2.3 Dielektrischer Wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.3 Aufstellen der Übertragungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
3.4 Berechnung der Eingangsimpedanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3.5 Ermittlung der Resonanzfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.6 Behandlung der kreisförmigen Kolbenmembran . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.6.1 Richtungsfaktor und Richtungsmaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.6.2 Bündelungsmaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
3.6.3 Abstrahlwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
3.6.4 Strahlungsimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
3.6.5 Strahlungsblindwiderstand und Massenhemmung . . . . . . . . . . 39
Literatur 43
4
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Zusammenwirken der Domänen beim elektroakustischen Schallwandler . . 7
2 Dynamisches Wandlerprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3 Piezoelektrisches Wandlerprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
4 Dielektrisches Wandlerprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5 File-Struktur von WandLab 1.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
6 Hauptfenster von WandLab 1.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
7 Über WandLab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
8 Menü-Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
9 GUI des realen dynamischen Wandlers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
10 Anzeige-Features . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
11 GUI der kreisförmigen Kolbenmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
12 Elektromechanische Analogien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
13 Elektroakustische Analogien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
14 Umrechnung zwischen elektrischen und mechanischen Größen . . . . . . . 17
15 Panel zur Dimensionierung der dynamischen Wandlerkonstante . . . . . . 20
16 Panel zur Dimensionierung der piezoelektrischen Wandlerkonstante . . . . 21
17 Panel zur Dimensionierung der Piezokonstante . . . . . . . . . . . . . . . 21
18 Panel zur Dimensionierung der dielektrischen Wandlerkonstante . . . . . 22
19 Elektrisches Ersatzschaltbild des realen dynamischen Wandlers . . . . . . 23
20 Spannungs-Übertragungsfunktion des dynamischen Lautsprechers im ven-
tilierten Gehäuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
21 Strom-Übertragungsfunktion des dynamischen Mikrofons . . . . . . . . . 25
22 Eingangsimpedanz des dynamischen Lautsprechers im ventilierten Gehäuse 26
23 Serienresonanz und Parallelresonanz beim realen dynamischen Wandler . 27
24 Resonanzfrequenzen beim dynamischen Lautsprecher im ventilierten Ge-
häuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
25 Modell der kreisförmigen Kolbenmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
26 Richtungsfaktor der Kolbenmembran in kartesischen Koordinaten . . . . . 30
27 Fehlerhafte Darstellung des Richtungsmaßes in Polarkoordinaten bei ne-
gativen Werten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
28 Richtungsfaktor der Kolbenmembran in Polarkoordinaten . . . . . . . . . 32
29 Richtungsmaß der Kolbenmembran in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . 32
30 Bündelungsmaß der Kolbenmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
31 Strahlungsimpedanz der Kolbenmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
32 Ortskurve der Strahlungsimpedanz der Kolbenmembran . . . . . . . . . . 39
33 Strahlungsblindwiderstand und Massenhemmung der kreisförmigen Kol-
benmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
5
Listings
Listings
1 Überprüfung der Eingabe der Zuleitungskapazität Cz beim Piezomikrofon
auf reine Zahlenwerte in der Edit Text-Box . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2 Umrechnung mechanischer Größen in elektrische beim realen dynamischen
Wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3 Umrechnung mechanischer Größen in elektrische beim realen dielektri-
schen Wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4 Umrechnung akustischer Größen in elektrische beim dynamischen Laut-
sprecher im ventilierten Gehäuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5 Aufstellen der Übertragungsfunktion beim realen dynamischen Wandler . 24
6 Berechnung der Eingangsimpedanz beim Lautsprecher in unendlicher Schall-
wand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
7 fRes.m . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
8 Berechnung des Richtungsfaktors in kartesischen Koordinaten . . . . . . . 29
9 Berechnung des Richtungsfaktors in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . 30
10 Berechnung des Bündelungsmaßes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
11 gamma.m . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
12 Berechnung der Strahlungsimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
13 struve.m . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
14 Berechnung der Ortskurve der Strahlungsimpedanz . . . . . . . . . . . . . 38
15 Berechnung des Strahlungsblindwiderstands und der Massenhemmung . . 40
6
1 Einleitung
1 Einleitung
Unter elektroakustischen Schallwandlern versteht man in der Audiotechnik Systeme, die
Luftschall in elektrische Schwingungen umwandeln, hier spricht man von Mikrofonen,
bzw. elektrische Schwingungen in Luftschall, dabei handelt es sich um Lautsprecher.
Zur mathematischen Modellierung dieses Vorgangs ist sowohl die Beschreibung des phy-
sikalischen Wandlerprinzips, als auch die des Schwingungsverhaltens einer Membran,
sowie die der Ankopplung des Wandlers an das Schallfeld erforderlich. Dieses Zusam-
menwirken von Modellen aus drei unterschiedlichen physikalischen Domänen, nämlich
der elektrische, der mechanischen und der akustischen, führt zunächst zu einer gewis-
sen Komplexität, die allerdings zugleich die Möglichkeit vielseitiger Variation bietet,
was den Entwurf eines Wandlers innerhalb bestimmter Vorgaben betrifft. [WG08, S.2f.]
Abbildung 1 veranschaulicht die domänenspezifischen Zusammenhänge.
7
1 Einleitung
Beim piezoelektrischen Wandler, auch Kristallwandler genannt, kommt der Effekt der
an der Oberfläche spezieller Kristalle messbaren Ladungstrennung als Folge mechani-
scher Deformation zur Anwendung. Auch umgekehrt führt das Anlegen elektrischer Span-
nung zur mechanischen Deformation eines Piezokristalls. [WG08, S.27] Der Aufbau des
Kristallwandlers ist in Abbildung 3 dargestellt.
8
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
Die Aufgabe bestand nun darin, ein MATLAB-GUI (GUI - Graphical User Interface
[The05]) zu programmieren, welches die Möglichkeit zur komfortablen Dimensionierung
und anschließenden Evaluierung verschiedenster elektroakustischer Wandler bieten sollte
und somit zur praktischen Ergänzung und Vertiefung des Stoffs der Vorlesung „Elektro-
akustik“ dienen könnte. Behandelt wurden dabei die zuvor kurz beschriebenen Prinzipien
des dynamischen, des piezoelektrischen und des dielektrischen Wandlers jeweils sowohl
unter idealer, als auch unter realer Betrachtung, das Modell der Kolbenmembran als
konphas schwingende Platte, weiters das dynamische Mikrofon, das Kristallmikrofon
und das Kondensatormikrofon und außerdem der dynamische Lautsprecher in unend-
licher Schallwand, im geschlossenen Gehäuse und zuletzt im ventilierten Gehäuse. An
dieser Stelle ist anzumerken, dass der idealen Betrachtung eines Wandlers ein abstraktes
System zugrunde liegt, in dem Energie weder verbraucht noch gespeichert werden kann
[WG08, S.23], wo es hingegen beim realen Wandler zur Berücksichtigung zusätzlicher
Impedanzen kommt. Diese resultieren aus, als reaktive Speicher wirkenden Kapazitäten
und Induktivitäten, an die elektrische bzw. magnetische Felder zwangsläufig gekoppelt
sind. Zusätzlich liefert die Membran Reaktanzen auf der mechanischen Seite und in
elektrischen und mechanischen Widerständen kommt es außerdem zur Umwandlung von
Energie in Wärme. Trotzdem wird beim realen Wandler näherungsweise nur von ei-
ner verlustbehafteten elektrischen Reaktanz und eine einfachen mechanischen Membran
ausgegangen. [WG08, S.35]
Diese Bachelorarbeit dient vorrangig als technische Dokumentation des GUIs und
enthält ausführliche Beschreibungen einzelner Berechnungen, Ansätze und Implementie-
rungen bestimmter Details. Sie soll weiters die Bedienung des Programms erleichtern
und auf gewisse, durch die verwendete MATLAB-Version bedingte Schwierigkeiten hin-
weisen.
2.1 Menüführung
Zur fehlerfreien Verwendung des GUIs wird davon ausgegangen, dass sich alle zugehöri-
gen MATLAB-Dateien, sowie der Bilder-Ordner in einem gemeinsamen Projekt-Ordner
befinden. Er muss als Current Directory ausgewählt werden. Abbildung 5 veranschau-
licht die File-Struktur von WandLab 1.0 und so auch die Verknüpfung der einzelnen
Dateien untereinander.
9
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
Dokumentation.pdf
About_WandLab.m
About_WandLab.fig
IW_DY.m fRes.m
IW_DY.fig
IW_P.m
IW_P.fig
IW_DI.m
IW_DI.fig
RW_DY.m
RW_DY.fi
RW_P.m
RW_P.fig
RW_DI.m
RW_DI.fig
MIK_DY.m
WandLab.m MIK_DY.fig
WandLab_run.m
WandLab.fig
MIK_P.m
fRes Res onanzfrequenz MIK_P.fig
IW_DY Idealer dyna mischer Wandler
IW_P Idealer piezoelektris cher Wandler
MIK_K.m
MIK_K.fi
IW_DI Idealer dielektris cher Wandler
RW_DY Rea ler dynamischer Wandler
LS_DYUS.m Bilder
RW_P Rea ler piezoelektrischer Wandler LS_DYUS.fig
RW_DI Rea ler dielektrischer Wandler
MIK_DY Dynamisches Mikrofon LS_DYGG.m
MIK_ P Piezomikrofon LS_DYGG.fi
MIK_K Kondensatormikrofon
LS_DYUS Dynamischer Lautsprecher in unendlicher LS_DYVG.m
Schallwand LS_DYVG.fig
LS_DYGG Dynamischer Lautsprecher im geschlos senen
Gehäuse gamma.m
LS_DYVG Dynamischer Lautsprecher im ventilierten KSP_KK.m
Gehäuse KSP_KK.fig
K SP_KK Konphas schwingende Platte - Kreisförmige struve.m
Kolbenmembran
Das Ausführen der Datei WandLab_run.m startet die Anwendung. Es erscheint das
in Abbildung 6 dargestellte Hauptfenster des GUIs, das Hauptfenster von WandLab
1.0, dessen Name als Kombination aus Wandler und Labor sowohl grob auf Inhalt und
Anwendungsbereich, als auch gleichzeitig auf das zur Implementierung verwendete Pro-
10
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
Hier stehen die ausklappbaren Menüleisten Datei, Auswahl, Hilfe und Fenster zur Ver-
fügung. Unter dem Auswahlmenü können nun die einzelnen elektroakustischen Wandler
selektiert und in weiterer Folge näher betrachtet werden. WandLab 1.0 ist so aufge-
baut, dass für jeden Wandler ein eigenes GUI geöffnet wird, welches als Unterfenster vor
dem Hauptfenster zentriert und etwas kleiner als dieses erscheint und somit weiterhin
die ständige Nutzung der Menüfunktionen des Hauptfensters erlaubt. Auch ein Öffnen
mehrere Wandler gleichzeitig ist möglich. Im Dateimenü finden sich dann Einträge zur
gleichzeitigen Schließung aller im Moment geöffneten Wandler-GUIs, sowie zum Been-
den des gesamten Programms, was auch ein Schließen aller Unterfenster mit sich bringt.
Die Hilfemenüleiste bietet dem Benutzer unter dem Eintrag „Dokumentation“ die Ein-
blendung dieser Arbeit. Die Auswahl von „Über WandLab“ lässt ein kleines Fenster
erscheinen, das die wichtigsten Informationen über die Entstehung von WandLab 1.0
liefert. Es ist in Abbildung 7 zu sehen.
11
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
Wie auch von anderen Programmen gewohnt, kann die Fensterleiste dazu genutzt
werden, um zwischen allen momentan geöffneten, in diesem Fall MATLAB-spezifischen
Fenstern hin und her zu wechseln. In Abbildung 8 ist noch einmal ein Überblick über
die im Hauptfenster von WandLab 1.0 zur Verfügung stehenden Menüs und deren Funk-
tionen gegeben.
WandLab 1.0
Abbildung 8: Menü-Übersicht
12
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
13
2 Aufbau und Funktionen des GUIs
Startwert ist immer die elektromechanische Betrachtung, bzw. bei den Lautsprechern
die elektroakustische festgelegt. Die idealen Wandler dienen in WandLab 1.0 in erster
Linie zur anschaulicheren Betrachtung des Wandlerprinzips. Somit wurde auf eine Vi-
sualisierung der rein elektrischen Ersatzschaltbilder verzichtet.
Neben den Panels für Optionen und das Ersatzschaltbild findet man links oben eines
für Anzeigeoptionen. Hier kann über Check Boxes die Visualisierung der Übertragungs-
funktion des Wandlers in Blau, der Eingangsimpedanz in Grün und die der Resonanz-
frequenzen in Rot im darunter liegenden Anzeige-Panel gesteuert werden. Zu Beginn
sind alle drei Check Boxes angehakt. Bei alleiniger Auswahl der Check Box für die Reso-
nanzfrequenzen, werden diese zusätzlich zur roten Markierung als Dezimalzahl mit zwei
Nachkommastellen angezeigt. Weiters stehen am rechten Rand des Panel für Anzeigeop-
tionen Radio Buttons zur wahlweisen Verwendung des Zoom Mode oder des Datacursor
Mode, der den Startzustand bildet, zur Verfügung. Soll der Cursor, nachdem er auf der
Kurve der Eingangsimpedanz angewandt wurde, im Anschluss zur näheren Betrachtung
der Übertragungsfunktion, oder der Resonanzfrequenz dienen, so muss die Visualisierung
der Eingangsimpedanz deaktiviert, mit dem Mauszeiger auf die gewünschte Stelle der
nun zu untersuchenden Kurve geklickt und diese dann deaktiviert und erneut aktiviert
werden. Grund dafür ist ein Problems der für dieses Projekt verwendeten MATLAB-
Version 7.0.4 in Verbindung mit dem Befehl plotyy, der zur Darstellung mehrerer Gra-
fen mit gleicher x-Achse, jedoch unterschiedlicher y-Achse dient. Weiters findet im Zoom
Mode lediglich für die Eingangsimpedanz eine Vergrößerung beider Achsen statt. Für
die Übertragungsfunktion und die Resonanzfrequenzen ist das Zoomen über den Befehl
zoom on in Verbindung mit plotyy ausschließlich für die x-Achse möglich. So wurde
zur genaueren und flexibleren Betrachtung der Übertragungsfunktion ein Pop-up Menu
realisiert, mit Hilfe dessen ein Umskalieren der y-Achse eine Veränderung der Größe
des Kurvenausschnitts ermöglicht. In Abbildung 10 sind die Bedienelemente der gerade
beschriebenen Features dargestellt.
14
3 Implementierung
3 Implementierung
Nachdem in Kapitel 2 die Funktionen von WandLab 1.0 und dessen Bedienung er-
klärt wurden, soll nun in diesem Kapitel auf die mathematischen Hintergründe und
die MATLAB-spezifische Implementierung näher eingegangen werden. Zu diesem Zweck
findet abermals eine getrennte Behandlung der Berechnungen an den idealen und realen
15
3 Implementierung
Ebenso sind die elektrische und die akustische Domäne, wie in Abbildung 13 zu sehen,
über zwei formal gleichwertige Analogien miteinander verknüpft. Hier erfüllt die physi-
kalische nahe liegendere pU-Analogie, die Druck-Spannungs-Analogie, im Gegensatz zur
pI-Analogie, der Druck-Strom-Analogie, sowohl die Eigenschaft der Energiegleichheit,
als auch die der Strukturgleichheit. [WG08, S.16]
16
3 Implementierung
Aufgrund der Abstimmung von WandLab 1.0 auf die Vorlesung „Elektroakustik“, wird
bei sämtlichen Wandlermodellen mit jener Analogie gerechnet, die dem Ersatzschaltbild
des entsprechenden Wandlers auch im Skriptum zu Grunde liegt.
Im Prinzip gibt es jedoch keine eindeutige quantitative Zuordnung zwischen den Bau-
teilwerten unterschiedlicher Domänen. Es bleibt eine Modellkonstante frei wählbar. Sie
wird Einheitswandlerkonstante genannt und bei verwendeter FU-Analogie mit NU , bei
der FI-Analogie mit NI bezeichnet. [WG08, S.12]
In Abbildung 14 kann die Umrechnung zwischen mechanischen und elektrischen Grö-
ßen unter Einbeziehung der jeweiligen Einheitswandlerkonstante betrachtet werden.
17
3 Implementierung
In WandLab 1.0 erfolgt der Domänenwechsel und damit auch das Umrechnen aller
aktuell im Panel für Dimensionierung vorhandenen Bauteilwerte, wie schon im vorigen
Kapitel erwähnt, durch das Umschalten des Ersatzschaltbilds, bzw. bei den Mikrofonen
durch das explizite Wechseln der Domäne im gleichnamigen Panel.
An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass alle in WandLab 1.0 zur Eingabe der Bauteil-
werte verwendeten Edit Text-Boxen so programmiert sind, dass ausschließlich Zahlen-
werte akzeptiert und dadurch die entsprechenden Bauteile aktualisiert und erfolgreich
neu dimensioniert werden. Eine versehentliche Texteingabe hat die Wiederholung des
letzten gültigen Werts zur Folge. Listing 1 veranschaulicht die Implementierung anhand
der über edit2 steuerbaren Zuleitungskapazität Cz des Piezomikrofons. Sie beruht auf
der in MATLAB zur Verfügung stehenden Abfrage isnan (is not a number).
So wie im Skriptum wurde beim realen dynamischen Wandler, beim realen piezo-
elektrischen Wandler, beim dynamischen Mikrofon, beim Kristallmikrofon, sowie bei
allen Lautsprechern die für die Umrechnung in andere Domänen quantitativ entscheiden-
de Einheitswandlerkonstante der Wandlerkonstante gleichgesetzt. Beim realen dielektri-
schen Wandler und beim Kondensatormikrofon findet die Berechnung der Einheitswand-
lerkonstante über die Zusammenhänge N U = C · α [WG08, S.44] und N U = C = · α
[WG08, S.30,72] mit C als Koppelkapazität, C= als Kapselkapazität und α als Wand-
lerkonstante statt. Listing 2 und Listing 3 zeigen beispielhaft die in MATLAB imple-
mentierte Umrechnung mechanischer Größen in elektrische in den m-files der GUIs des
realen dynamischen und des realen dielektrischen Wandlers.
18
3 Implementierung
Nun nach der Beschreibung der Implementierung des Domänenwechsels wird im fol-
genden Unterkapitel näher auf die Dimensionierung der, bislang als gegeben behandelten
Wandlerkonstanten eingegangen.
19
3 Implementierung
20
3 Implementierung
21
3 Implementierung
Die Umsetzung aller, das Panel für Optionen betreffenden Funktionen wurden nun
behandelt. In den nächsten Unterkapiteln folgen die Berechnungen der visualisierbaren
Wandlereigenschaften, nämlich der Übertragungsfunktion, der Eingangsimpedanz und
der Resonanzfrequenzen.
! !
U1 U2
= M·
I1 I2
22
3 Implementierung
KM = MLS · MRS · MC · MR · ML =
! ! ! ! !
1 s · LS 1 RS 1 0 1 0 1 0
= . . . 1 . 1
0 1 0 1 s·C 1 R 1 s·L 1
Daraus folgt:
! !
U1 U2
= KM ·
I1 I2
Wie bereits erwähnt, werden in WandLab 1.0 zur Betrachtung der einzelnen Wand-
ler dieselben Analogien und somit auch dieselben Ersatzschaltbilder verwendet, die auch
im Skriptum der Veranschaulichung dienen. Zur Berücksichtigung aller Einzelkomponen-
ten des Wandlers und somit z.B. zur Vermeidung einer festgebremsten Membran, wird
aus der gebildeten Kettenmatrix bei allen idealen Wandlern, beim realen dynamischen
Wandler, beim Kristallmikrofon, beim Kondensatormikrofon und bei allen Lautspre-
chern die Spannungs-Übertragungsfunktion und beim realen piezoelektrischen Wand-
ler, beim realen dielektrischen Wandler und beim dynamischen Mikrofon die Strom-
Übertragungsfunktion zur Beschreibung des Übertragungsverhaltens des Wandlers auf-
gestellt. Für die Spannungs-Übertragungsfunktion gilt:
U2 1
U1 = KM (1,1) , für I 2 = 0
23
3 Implementierung
Listing 5 zeigt die Umsetzung für den realen dynamischen Wandler in MATLAB, Abbil-
dung 20 die Spannungs-Übertragungsfunktion des dynamischen Lautsprechers im venti-
lierten Gehäuse, bzw. Abbildung 21 die Strom-Übertragungsfunktion des dynamischen
Mikrofons, jeweils für die initialisierten Startwerte der Bauelemente.
24
3 Implementierung
! ! ! !
U1 U2 a11 a12 U2
= KM · = ·
I1 I2 a21 a22 I2
U 1 = a11 · U 2 + a12 · I 2
I 1 = a21 · U 2 + a22 · I 2
I 1 −a22 · I 2 1 a22
U2 = a21 = a21 · I1 − a21 · I2
a11 · a12
! ! !
a11
U1 a21 a12 − a21 I1
= .
U2 1
a21 − aa22
21
I2
U1 a11 KM (1,1)
I1 = a21 = KM (2,1) für I 2 = 0
In Listing 6 ist das Aufstellen der Kettenmatrix mit anschließender Berechnung der
Eingangsimpedanz für den Lautsprecher in unendlicher Schallwand dargestellt, in Abbil-
dung 22 die im GUI visualisierte Eingangsimpedanz für den dynamischen Lautsprecher
im ventilierten Gehäuse.
25
3 Implementierung
26
3 Implementierung
Listing 7: fRes.m
1 function [fRes_vector] = fRes(h,f) %Funktion zur Ermittlung der Resonanzfrequenzen
2
3 fRes_vector = []; %Initialisierung eines leerer Vektors
4 for k = 1:(length(h)-1) %Schleife zur Detektion von Nulldurchgängen
5 if (imag(h(k)) <= 0 && imag(h(k+1)) > 0) || (imag(h(k)) >= 0 && imag(h(k+1)) < 0)
6
7 if abs(imag(h(k))) <= abs(imag(h(k+1)))
8 %Abfrage nach jenem der beiden den Nulldurchgang bildenden Werte, der betragsmäßig näher bei Null liegt
9 fRes_vector(length(fRes_vector)+1) = f(k); %Befüllen des zuvor initialisierten Vektors
10 else
11 fRes_vector(length(fRes_vector)+1) = f(k+1); %Befüllen des zuvor initialisierten Vektors
12 end
13
14 end
15 end
16
17 end
Beim dynamischen Lautsprecher im ventilierten Gehäuse bildet der Tunnel mit dem
dahinter liegenden Gehäusevolumen ein akustisches Masse-Feder-System, das unter dem
Namen Helmholtzresonator bekannt ist [WG08, S.114]. Abbildung 24 zeigt die für diesen
Lautsprecher von WandLab 1.0 detektierten Resonanzfrequenzen, wobei die zweite von
links die Helmholtzresonanz darstellt [WG08, S.120].
27
3 Implementierung
Nach der Beschreibung der für alle idealen und realen Wandler, sowie für die Mikro-
fone und Lautsprecher implementierten Funktionen wird nun mit den Berechnungen an
der kreisförmigen Kolbenmembran fortgesetzt. Behandelt werden Richtungsfaktor und
Richtungsmaß, Bündelungsmaß, Abstrahlwinkel, Strahlungsimpedanz, Strahlungsblind-
widerstand und Massenhemmung.
28
3 Implementierung
den Abstrahlwinkel ϑ und seine Entfernung zur Quelle r zu berücksichtigen. Für feste
Abstrahlwinkel nimmt der Schalldruck für Entfernungen des Messpunkts weit größer
als der Radius der Kolbenmembran rM , gleich wie bei der Kugelwelle mit 1r ab. Die ϑ-
Richtungsabhängigkeit des Schalldrucks kann nun für jede feste Entfernung r >> rM
durch den Richtungsfaktor ΓKo (ϑ) beschrieben werden. Seine Berechnung erfolgt über
die Bessel-Funktion erster Ordnung nach dem Zusammenhang ΓKo (ϑ) = 2 · Jx1 (x) , für
x = k · rM · sin(ϑ). [WG08, S.52f.] k beschreibt hier die Kreiswellenzahl. Listing 8 ver-
anschaulicht die Implementierung des Richtungsfaktors in MATLAB.
29
3 Implementierung
Für das Richtungsmaß gilt: DKo (ϑ) = 20 · log[ΓKo (ϑ)]. [WG08, S.54] Im folgenden
Listing 9 können Berechnung und Darstellung des Richtungsfaktors, sowie des Rich-
tungsmaßes in Polarkoordinaten betrachtet werden.
30
3 Implementierung
29
30 if get(handles.radiobutton2,’value’) == 1
31 H = polar(thetaa,GammaKodB+50); %Richtungsmaß
32 set(gca,’YTick’,[-50 0]);
33 set(H,’LineWidth’,2,’Color’,[0 0.6 0]);
34 grid on;
35 zoom reset;
36 set(gca,’YTickLabel’,{’-50’;’10’;’0’});
37 ylabel(’D_K_o(\theta) = 20.log[\Gamma_K_o(\theta)] [dB]\newline + 50 dB Offset’);
38
39 end
Um den Befehl polar nicht auf negative Werte anwenden zu müssen - dies würde in
der verwendeten MATLAB-Version 7.0.4, wie in Abbildung 27 ersichtlich zu fehlerhaften
Resultaten führen - ist zur stetigen Darstellung ein Offset von 50 dB erforderlich (siehe
auch Kapitel 2.2.2).
In den Abbildungen 28 und 29 erkennt man den Richtungsfaktor und das Offset-
korrigierte Richtungsmaß in Polarkoordinaten, wie sie in WandLab 1.0 für einen Mem-
branradius von 0, 08 m und eine Frequenz von 6000 Hz visualisiert werden.
31
3 Implementierung
3.6.2 Bündelungsmaß
Wie nun bereits gezeigt, dienen Richtungsfaktor und Richtungsmaß zur Beschreibung
der Richtungsabhängigkeit der Schallabstrahlung, bzw. -aufnahme. Der Bündelungsgrad
γ(f ) hingegen sorgt für eine pauschale Kennzeichnung der Richtwirkung. Seine Berech-
nung erfolgt über die Integration des quadrierten Richtungsfaktors über alle Winkel,
bezogen auf eine Kugeloberfläche.
32
3 Implementierung
S
γ(f ) = H Γ2 (f )dS
S
S = 4 · π · r2
Listing 10 zeigt die Umsetzung zur Gewinnung des exakten Bündelungsmaßes nach den
gerade beschriebenen Zusammenhängen, sowie der angenäherte Kurve. Dieser liegt die
Annahme einer Grenze zwischen gerichteter und ungerichteter Abstrahlung der Kolben-√
membran zu Grunde, die bei k · rM ≈ 1...2 liegt. Die Grenzfrequenz beträgt k · rM = 2.
Die Kolbenmembran strahlt nun definitionsgemäß auch bei sehr tiefen Frequenzen nur
in einen Halbraum, weshalb
√ keine Werte des Bündelungsmaßes unter 3 dB möglich sind.
Für Frequenzen k · rM ≥ 2 beschreibt folgende Beziehung den angenäherten Verlauf
des Bündelungsmaßes:
[WG08, S.55]
33
3 Implementierung
28 hold on;
29 fg = (sqrt(2)/rm)*c/(2*pi);
30 Ig = max(find(fa < fg));
31 dKo1 = 20*log10(sqrt(2))+0*fa(1:Ig);
32 dKo2 = 20*log10((2*pi*fa((Ig+1):end)/c)*rm);
33 dKo = [dKo1, dKo2]; %Annäherung
34
35 semilogx(fa,dKo,’LineWidth’,2,’Color’,’m’,’LineStyle’,’--’);
36
37 hold on;
38 d = real(20*log10(gamma(f,rm,c))); %aktueller Wert
39 stem(f,d,’LineWidth’,2,’Color’,’r’);
40
41 end
Zur Lösung des Integrals über alle Winkel dient die in Listing 11 gezeigte Funktion
gamma.m.
In Abbildung 30 sind die exakte Kurve in Blau, die angenäherte in Magenta und in
Rot der aktuelle Wert des Bündelungmaßes der kreisförmigen Kolbenmembran für einen
Membranradius von rM = 0, 12 m und eine Frequenz von 1 kHz dargestellt.
34
3 Implementierung
3.6.3 Abstrahlwinkel
Der Abstrahlwinkel der Kolbenmembran beschreibt jenen Winkelbereich, innerhalb des-
sen für das Richtungsmaß D ≥ −6 dB gilt. Er kann aber, wie in Abbildung 26 ersicht-
lich, nur für k.rM ≥ 2, 22 sinnvoll angegeben werden, da im Richtdiagramm überhaupt
erst D ≤ −6 dB, bzw. ein Richtungsfaktor von Γ ≤ 0, 5 erreicht werden muss. Eine
höhere Bündelung hat einen kleineren Abstrahlwinkel zur Folge. Er berechnet sich zu:
φ = 2 arcsin k2,22
· rM
[WG08, S.55]
3.6.4 Strahlungsimpedanz
Die Belastung der Kolbenmembran, hervorgerufen durch das sie umgebende Medium be-
zeichnet man als Strahlungsimpedanz Z Ko . Strahlt die Membran im Vakuum, so ergibt
sich durch Z Ko = 0 ein Kurzschluss. Die Ermittlung der Strahlungsimpedanz erfolgt
über die Zerlegung der Membranfläche in Teilflächen dA und anschließender Berech-
nung eines dZ Ko gemäß dem Huygens’schen Prinzip. Hierbei muss jede Teilfläche gegen
den Luftschalldruck arbeiten, der von den benachbarten Teilflächen erzeugt wird. Es gilt:
Z Ko = Z0 · (1 − 2 · J1 (2 · k · rM ) + j · 2 · H1 (2 · k · rM ) ) =
2 · k.rM 2 · k · rM
Ns
= Z0 · [A(2 · k · rM ) + j · B(2 · k · rM )] = <{Z Ko } + j · ={Z Ko }[ m 3 ] mit Z0 als Schall-
kennimpedanz.
35
3 Implementierung
Nach Ausdrücken der Besselfunktion und der Struve’schen Funktion durch deren Rei-
henentwicklungen und anschließendem Abbrechen nach dem ersten Glied, erhält man
folgende Näherungslösungen:
(2 · k · rM )2 (k · rM )2 √
A(2 · k · rM ) ≈ 8 = 2 für k · rM < 2
√
A(2 · k · rM ) ≈ 1 für k · rM > 2
√
4 · (2 · k · rM )2 8 · k · rM 3
B(2 · k · rM ) ≈ 3·π = 3·π für k · rM < 2
√
4 2 3
B(2 · k · rM ) ≈ π · (2 · k · rM ) = π · k · rM für k · rM > 2
[WG08, S.56]
Die Implementierung sowohl der exakten, als auch der angenäherten Strahlungsimpe-
danz, sowie deren Visualisierung können für einen Membranradius von rM = 0, 06 m
und eine Frequenz von f = 1500 Hz in Listing 12, bzw. in Abbildung 31 betrachtet
werden.
Listing 12: Berechnung der Strahlungsimpedanz
1 if get(handles.radiobutton10,’value’) == 1
2 x = 2*(2*pi*fa/c)*rm;
3 ReZKo = 1 - 2*besselj(1,x)./x; %genaue Kurve des Realteils der Strahlungsimpedanz
4 ImZKo = 2*struve(x)./x; %ganuae Kurve des Imaginärteils der Strahlungsimpedanz
5
6 semilogx(fa,20*log10(ReZKo),’LineWidth’,2);
7 xlim([10^-1 20000]);
8 set(gca,’XTick’,[10^0 10^1 10^2 10^3 10^4]);
9 ylim([-50 5]);
10 set(gca,’YTick’,[-48 -36 -24 -12 0]);
11 xlabel(’f [Hz]’);
12 ylabel(’Z_K_o/Z_0 [dB]’);
13 grid on;
14 zoom reset;
15
16 hold on;
17 semilogx(fa,real(20*log10(ImZKo)),’LineWidth’,2,’Color’,[0 0.6 0]);
18
19 hold on;
20 fg1 = (sqrt(2)/rm)*c/(2*pi);
21 Ig1 = max(find(fa < fg1));
22 fg2 = (sqrt(3)/(2*rm))*c/(2*pi);
23 Ig2 = max(find(fa < fg2));
24
25 x1 = (2*pi*fa(1:Ig1)/c)*rm;
26 ReZKo1 = x1.^2./2;
36
3 Implementierung
27 x2 = (2*pi*fa(Ig1+1:end)/c)*rm;
28 ReZKo2 = ones(1,length(x2));
29 ReZKo = [ReZKo1, ReZKo2]; %angenäherte Kurve des Realteils der Strahlungsimpedanz
30
31 x1 = (2*pi*fa(1:Ig2)/c)*rm;
32 ImZKo1 = 8*x1./(3*pi);
33 x2 = (2*pi*fa(Ig2+1:end)/c)*rm;
34 ImZKo2 = 2./(pi*x2);
35 ImZKo = [ImZKo1, ImZKo2]; %angenäherte Kurve des Imaginärteils der Strahlungsimpedanz
36
37 semilogx(fa,20*log10(ReZKo),’LineWidth’,2,’Color’,’m’,’LineStyle’,’--’);
38 hold on;
39 semilogx(fa,20*log10(ImZKo),’LineWidth’,2,’Color’,’m’,’LineStyle’,’--’);
40
41 hold on;
42 x = 2*(2*pi*f/c)*rm;
43 ReZKo = 1 - 2*besselj(1,x)/x; %aktueller Wert des Realteils der Strahlungsimpedanz
44 ImZKo = 2*struve(x)/x; %aktueller Wert des Imaginärteils der Strahlungsimpedanz
45 stem(f,20*log10(ReZKo),’LineWidth’,2,’Color’,’r’);
46 hold on;
47 stem(f,20*log10(ImZKo),’LineWidth’,2,’Color’,’r’);
48 legend(’Re\{Z_K_o/Z_0\}’,’Im\{Z_K_o/Z_0\}’,’location’,’NorthWest’);
49
50 end
Da die Struve’sche Funktion in MATLAB 7.0.4 nicht zur Verfügung steht, wurde diese
in einem separaten m-file, wie im folgenden Listing 13 veranschaulicht ausprogrammiert.
37
3 Implementierung
Der Programmcode zur Gewinnung der Ortskurve der Strahlungsimpedanz der kreis-
förmigen Kolbenmembran ist in Listing 14 zu sehen, in Abbildung 32 ihr genauer Verlauf
in Blau, die Annäherung in Magenta, sowie der Momentanwert für rM = 0, 06 m und
f = 1500 Hz in Rot.
Listing 14: Berechnung der Ortskurve der Strahlungsimpedanz
1 function calculation4(hObject, eventdata, handles)
2
3 global rm;
4 global m;
5 global k;
6 global c;
7 global f;
8 global theta;
9
10 %Berechnung und Anzeige der Ortskurve der Strahlungsimpedanz
11 axes(handles.axes6);
12 hold off;
13
14 fa = logspace(-1,5,500);
15 x = 2*(2*pi*fa/c)*rm;
16 ReZKo = 1 - 2*besselj(1,x)./x; %genaue Kurve des Realteils der Strahlungsimpedanz
17 ImZKo = 2*struve(x)./x; %genaue Kurve des Imaginärteils der Strahlungsimpedanz
18
19 plot(ReZKo,ImZKo,’LineWidth’,2);
20 axis equal;
21 axis tight;
22 xlabel(’Re{Z_K_o}/Z_0’);
23 ylabel(’Im{Z_K_o}/Z_0’);
24 grid on;
25
26 hold on;
27 fg1 = (sqrt(2)/rm)*c/(2*pi);
38
3 Implementierung
39
3 Implementierung
Das entspricht für k · rM < 1 einem Anstieg mit 6 dB pro Oktave und für k · rM > 1
einem selbigen Abfall.
Der exakten Verlauf der Kurve kann wiederum über die Struve’sche Funktion erster
Ordnung ermittelt werden:
Xm ≈ Z0 · 2 · H12(2· k· k· r·MrM ) · AM
Xm
m ≈ ω
[WG08, S.58ff.]
Listing 15 zeigt die Ermittlung der exakten, sowie der angenäherten Verläufe des
Strahlungsblindwiderstands und der Massenhemmung in WandLab 1.0.
Listing 15: Berechnung des Strahlungsblindwiderstands und der Massenhemmung
1 if get(handles.radiobutton15,’value’) == 1
2 x = 2*(2*pi*fa/c)*rm;
3 Xm = 2*struve(x)./x*rm^2*pi; %genaue Kurve des Strahlungsblindwiderstands
4 loglog(fa,abs(Xm),’LineWidth’,2);
5 xlim([10^0 20000]);
6 set(gca,’XTick’,[10^0 10^1 10^2 10^3 10^4]);
7 xlabel(’f [Hz]’);
8 ylabel(’ZmKo [Ns/m], m [g]’);
9 grid on;
10 set(gca,’YTickMode’,’auto’);
11 zoom reset;
12
13 hold on;
14 m = Xm./(2*pi*fa); %genaue Kurve der Massenhemmung
15 loglog(fa,abs(m),’LineWidth’,2,’Color’,[1 0.5 0]);
16 legend(’Im\{Z_m_,_K_o/Z_0\}’,’m’,’location’,’SouthWest’);
17
18 hold on;
40
3 Implementierung
19 fg1 = (1/rm)*c/(2*pi);
20 Ig1 = max(find(fa < fg1));
21 x1 = (2*pi*fa(1:Ig1)/c)*rm;
22 Xm1 = 8*x1./(3*pi)*rm^2*pi;
23 x2 = (2*pi*fa(Ig1+1:end)/c)*rm;
24 Xm2 = 2./(pi*x2)*rm^2*pi;
25 Xm = [Xm1, Xm2]; %angenäherte Kurve des Strahlungsblindwiderstands
26 loglog(fa,Xm,’LineWidth’,2,’Color’,’m’,’LineStyle’,’--’);
27
28 hold on;
29 m = Xm./(2*pi*fa); %angenäherte Kurve der Massenhemmung
30 loglog(fa,m,’LineWidth’,2,’Color’,’m’,’LineStyle’,’--’);
31
32 hold on;
33 x = 2*(2*pi*f/c)*rm;
34 Xm = 2*struve(x)/x*rm^2*pi; %aktueller Wert des Strahlungsblindwiderstands
35 h = stem(f,abs(Xm),’LineWidth’,2,’Color’,’r’);
36 set(h,’BaseValue’,1);
37
38 hold on;
39 m = Xm/(2*pi*f); %aktueller Wert der Massenhemmung
40 stem(f,abs(m),’LineWidth’,2,’Color’,’r’);
41
42 end
41
4 Evaluierung und Ausblick
42
Literatur
Literatur
[Dic97] Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik: Band 2. 6.Auflage. K.
G. Saur Verlag KG, 1997. – ISBN 3–598–11322–6
[The05] The MathWorks, Inc.: MATLAB Help: Version 7.0.4.365 (R14) Service
Pack 2, 2005
43