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1.

Einleitung
2. Hauptinhalt
2.1. Theoretische Grundlage
2.1.1. Begriffe Metonymie und Homonymie
2.1.1.1. Begriff Metonymie
Im Buch Einführung in die Semasiologie hat Schippan den Begriff Metonymie
wie folgt definiert:
Die metonymischen Beziehungen zwischen zwei Sememen beruhen auf objektiv
der gemeinten Zusammenhängen zwischen den Erscheinungen, Merkmalen usw.
[ , S. 96]
Was hier betont wird, ist der objektive Zusammenhang. Das heißt, der
Zusammenhang zwischen den Merkmalen entsteht in Praxis und niemand kann
diesen Zusammenhang verneinen. Ich führe ein Beispiel dafür an:
Bibliothek
S1 'Institution' die Entwicklung der Bibliothek
S2 'Gebäude' in der Bibliothek arbeiten
Alle Menschen müssen anerkennen, dass eine Bibliothek eine Institution und
auch eine Gebäude ist. In diesem Beispiel geht es um die metonymische
Beziehung zwischen Bezeichnungen der Institution und des Gebäudes.
Das ist der wichtigste Unterschied zwischen Metaphorik und Metonymie.
Metaphorik geht um subjektiven Zusammenhang, weil sie auf die Ähnlichkeit
zwischen den Sachen beruht.
Löwenmaul
S1 'Maul eines Löwen'
S2 'eine Blume' 'sieht wie der Maul eines Löwen aus'
Hier benutzt man das gleiche Aussehen zwischen zwei Denotaten, zu
vergleichen. Aber auf Vietnamesisch heißt das Wort hoa mõm chó nicht hoa mõm
sư tử. Der Grund dafür ist: nach der Meinung von Vietnamesen sieht diese Blume
wie der Maul des Hunds aus. Aber die Deutsche denken, sie sieht wie der Maul
eines Löwen aus. Niemand kann sagen, wer hat Recht. Die Ähnlichkeit
zwischen den Sachen hängt von den Gedanken des Menschen ab. Deshalb sagt
man, Metonymie ist objektiver als Metaphorik.
2.1.1.2. Begriff Homonymie
Bußmann hat im Buch Lexikon der Sprachwissenschaft geschrieben:
Typ lexikalischer Mehrdeutigkeit, bei der man von verschiedenen Wörtern
spricht. Homonyme Ausdrücke verfügen über eine gleiche Ausdruckform
hinsichtlich Orthographie (Homographie) und Aussprache (Homophonie) bei
unterschiedlicher Bedeutung oft verschiedene etymologische Herkunft.
[,S.314]
Anders gesagt, Homonymie geht um verschiedene Lexeme mit zufällig
identischer Form. Nach de.wikipedia.org werden Homonyme in 2 Hauptgruppen
verteilt:
- Homographie (gleiche Schreibweise, unterschiedliche Lautform)
übersetzen1 [y:bɐ'zεtsən]
'einen Text in einer anderen Sprache wiedergeben'
übersetzen2 ['y:bɐzεtsən]
'ans andere Ufer fahren'
- Homophonie (gleiche Lautform, unterschiedliche Schreibweise)
Wände [vεndə] (Pluralform von Wand)
'senkrecht stehende Fläche' 'ein Haus oder ein Raum in einem Haus begrenzt'
Wende [vεndə]
'entscheidende Änderung'
Eine große Frage ist: Was ist Unterschied zwischen Polysemie und Homonymie?
Polysemie geht um die Sememe innerhalb eines Wortes. Es gibt da immer eine
Kernbedeutung eines Wortes, worauf die verschiedenen Bedeutungen dieses
Wortes zurückführbar sind. Wir können immer die semantische Relation
zwischen den verschiedenen Bedeutungen (Sememen) finden. Der Gegenstand
der Homonymie ist die Wörter mit gleicher Ausdruckform. Obwohl sie ähnlich
aussehen, sind sie aber verschiedene Wörter ohne semantische Relation mit
einander. Man kann Polysemie von Homonymie durch 3 Kriterien abgrenzen.
Das sind:

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- Morphologisch- syntaktische Kriterien: Dazu gehören Genus, Pluralform der
Substantive, Wortarten....
- Orthographische Kriterien: die Rechtschreibung der Wörter (groß oder klein
geschrieben)
- Semantische Kriterien: Das heißt, die Homonyme hat gleichen grammatischen
Eigenschaften, aber keine verbindende Bedeutungselemente.
2.1.2. Arten der Metonymie
In Praxis sind die Arten der Metonymie vielfältig, aber wegen der Knappheit von
Fläche werden nur 8 Arten davon mit Beispielen erklärt.
(1) Benennung des Stoffs und von Produkten aus diesem Stoff
Seide
S1 'Stoffbezeichnung' : Das Kleid ist aus Seide.
S2 'Kleider aus Seide' : Sie trägt Seide.
(2) Handlungsbezeichnung und Bezeichnung des Ortes und Subjekts der
Handlung
Regierung
S1 'Handlung' 'Herrschung' die Regierung des Monarchs
S2 'Menschen' Die Regierung hat das Vertrauen der Wähler verloren.
S3 'Ort' Er arbeitet in der Regierung.
(3) Benennung des Ganzen und des Teil (totum pro parte)
Huhn
S1 'Vogel' = 'Ganze' Ein Huhn legt Eier.
S2 'ein Huhnteil' = 'Teil' ein Huhn zum Abendessen
(4) Benennung des Teils und des Ganzen (pars pro toto)
Kopf
S1 'Körperteile' den Kopf nicken
S2 'Menschen' ein kluger Kopf
(5) Benennung des Gegenstandes und des mit ihm erzeugten (Instrument/
Produkt)
Presse
S1 'Drucker' = 'Instrument' einautomatische Presse

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S2 'Druckerzeugnis' = 'Produkt' die Presse lesen
(6) Benennungen des Gefäßes und seines Inhalts
Tasse
S1 'ein kleines Gefäß' etwas in eine Tasse gießen
S2 'Getränke' eine Tasse trinken
(7) Bezeichnung der Institution und des Gebäudes
Schule
S1 'Institution' : zur Schule gehen
S2 'Gebäude' : eine Schule bauen
(8) Bezeichnung des Gegenstandes und die Personen, die es benutzt
Tisch
S1 'Möbelstück' Der Tisch ist schön.
S2 'Studenten' Der Tisch ist faul.
(die Studenten, die an dem Tisch sitzen, sind faul)
(9) Handlungsbezeichnung und Bezeichnung des Resultats der Handlung
(10) Tätigkeitsbezeichnung und Bezeichnung des durch die Tätigkeit
Hervorgebrachten
(11) Ortsbezeichnung und Bezeichnung der dort Befindlichen
(12) Der Name des Autors statt sein Werk
(13) Bezeichnung der Eigenschaft, des Merkmals und Bezeichnung des
Eigenschafts- und Merkmalträgers
(14) Bezeichnung der Kleidungsstücks und der bedeckten Körperteile/ Person
(15) Bezeichnung der Handlung und des Mittels der Handlung
2.2. Praktische Untersuchung
2.2.1. Beispiele für Metonymie analysieren
Hier werden 5 Beispiele für Metonymie analysiert und mit ihren Entsprechungen
in Vietnamesischen verglichen. Langenscheidt Großwörterbuch und Đại từ điển
tiếng Việt werden als Hauptmaterial für diesen Teil benutzt.
(1) Erdbeere
S1 'Pflanze' = 'Gegenstand' eine Erdbeere pflanzen
S2 'Frucht' = 'Produkt' die Erdbeere essen

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metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Gegenstandes und
seines Produkts
* Vergleich zu der Entsprechung im Vietnamesischen:
dâu
S1 'Pflanze' = 'Gegenstand' eine Erdbeere pflanzen
S2 'Frucht' = 'Produkt' die Erdbeere essen
Die Beziehung zwischen S1 und S2 von dem Wort dâu ist auch eine
metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Gegenstandes und seines
Produkts, gleich wie seine Entsprechung Erdbeere im Deutschen.

(2) Löffel
S1 'Gegenstand' ein silberner Löffel
S2 'Menge' = 'Inhalt' fünf Löffel Mehl
metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Gegenstandes und
seines Inhalts
* Vergleich zu der Entsprechung im Vietnamesischen:
In Đại từ điển Tiếng Việt steht nur eine Bedeutung von dem Wort thìa, das ist
'Gegenstand'. Aber in Praxis benutzen die Vietnamese sehr häufig die Wendung
Löffel + Substanz, zum Beispiel ein Löffel Zucker. In diesem Fall hat das Wort
thìa eine neue Bedeutung, das heißt die Menge der Substanz, die auf den Löffel
passt. Diese neue Bedeutung hat eine metonymische Beziehung mit der
Kernbedeutung von thìa ('Gegenstand'), nämlich metonymische Beziehung
zwischen Benennungen des Gegenstandes und seines Inhalts. Bei der
Entsprechung Löffel im Deutschen ist es genau wie so.

(3) Glas
S1 'Stoffbezeichnung' das Fenster aus Glas
S2 'Trinkgefäß' Weinglas
S3 'die Menge einer Flüssigkeit, die in ein Glas passt' vier Gläser trinken
S4 'ein Behälter' Marmeladenglas
S5 'ein geschliffenes Stück Glas für eine Brille' ein konkaves Glas

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Hier können wir sehen, die Beziehungen zwischen S1 und S2, S1 und S4, S1 und
S5 sind gleich. Das ist die metonymische Beziehung zwischen Benennungen des
Gegenstandes und seines Produkts. Aber die Beziehung zwischen S2 und S3 ist
anders.
S2 'Trinkgefäß' Weinglas
S3 'die Menge einer Flüssigkeit, die in ein Glas passt' = 'Inhalt'
vier Gläser trinken
metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Gefäßes und seines
Inhalts.
* Vergleich zu der Entsprechung im Vietnamesischen:
kính
S1 'Stoffbezeichnung' ein Tisch aus Glas
S2 'optisches Gerät' = 'Produkt' Teleskop
S3 'Brille' = 'Produkt' Sonnenbrille
Hier entsteht nur die metonymische Beziehung zwischen Benennungen des
Gegenstandes und seines Produkts. Und die Produkte sind nicht gleich wie im
Deutschen. Im Vietnamesischen kann das Wort kính nicht für ein Gefäß, einen
Behälter oder ein Stück Glas stehen.

(4) Heinrich Heine


S1 'Schriftsteller' Heinrich Heine ist ein berühmter Schriftsteller.
S2 'Werke' Ich lese Heinrich Heine.
(Ich lese die Bücher/Werke von Heinrich Heine)
metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Namens des Autors
statt seines Werks
* Vergleich zu der Entsprechung im Vietnamesischen:
Heinrich Heine
S1 'Schriftsteller' Heinrich Heine ist ein berühmter Schriftsteller.
S2 'Werke' Ich lese Heinrich Heine.
Die Beziehung zwischen S1 und S2 von dem Wort Heinrich Heine ist auch eine
metonymische Beziehung zwischen Benennungen des Namens des Autors statt

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seines Werks, gleich wie seine Entsprechung Heinrich Heine im Deutschen.
(diese Art von Metonymie ist sehr populär und entsteht in vielen Sprachen.)

(5) Universität
S1 'Institution' an der Universität studieren
S2 'Gebäude' eine Universität bauen
metonymische Beziehung zwischen Benennungen der Institution und der
Gebäude
* Vergleich zu der Entsprechung im Vietnamesischen:
In Đại từ điển Tiếng Việt steht nur eine Bedeutung von dem Wort trường đại học,
das ist 'Institution'. Aber in Praxis benutzen die Vietnamesen sehr häufig die
Wendung eine Universität bauen. In diesem Fall hat das Wort trường đại học
eine neue Bedeutung, das heißt die Gebäude, in denen eine Universität ist. Diese
neue Bedeutung hat eine metonymische Beziehung mit der Kernbedeutung von
trường đại học ('Institution'), nämlich metonymische Beziehung zwischen
Benennungen der Institution und der Gebäude. Bei der Entsprechung Universität
im Deutschen ist es genau wie so.
Durch 5 oben genannte Beispiele können wir sehen, bei den Beziehungen
zwischen den Sememen eines Wortes gibt es eins oder mehrere Arten der
Metonymie (Beispiel (3)). Die Metonymie in Deutschen und in Vietnamesischen
hat viele Ähnlichkeiten. Das ist leicht zu verstehen, weil Metonymie eine
objektive Erscheinungen. Aber sie ist nicht total gleich mit einander. Die Art der
Metonymie ist gleich, aber die Sachen, wodurch die metonymische Beziehung
dargestellt wird, sind anders (Beispiel (3)).
2.2.2. Beispiele für Homonymie analysieren
(1) Gut
- nach semantischen Kriterien
+ gut1 'hohe Qualität' guter Tänzer
+ gut2 'ein bisschen mehr als durch das angegeben Zeit-, Längenmaß o.Ä.
bezeichnet wird' eine gute Stunde warten
+ Gut3, das, Güter 'Waren' sperrige Güter

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+ Gut4, das, Güter 'landwirtschaftlicher Betrieb' auf einem Gut arbeiten
- gleiche Schreibweise und Lautform: [gʊt] gesprochen
- nach morphologisch- syntaktische Kriterien
+ Unterschied in der Wortart: gut1: Adj., gut2: adv oder attr, Gut3 und Gut4:
Substantiv
+ gleiche Genus und Pluralform bei Gut3 und Gut4
- nach orthographischen Kriterien
+ gut1 und gut2: klein geschrieben
+ Gut3 und Gut4: groß geschrieben

(2) Golf
- nach semantischen Kriterien
+ Golf1, der, -e 'Meeresbuch' der Golf von Vietnam
+ Golf2, das, nur Sg 'Ballspiel' Golfklub
- gleiche Schreibweise und Lautform: [gɔlf] gesprochen
- nach morphologisch- syntaktische Kriterien
+ Unterschied im Genus: Golf1: der, Golf2: das
+ Unterschied in der Pluralform: Golf1: Golfe, Golf2: keine Pluralform
+ Gleiche Wortart: Substantiv
- nach orthographischen Kriterien: beides wird groß geschrieben.

(3) überführen
- nach semantischen Kriterien
+ überführen1 'etw. in einen anderen Zustand bringen'
Wasser in den gasförmigen Zustand überführen
+ überführen2 'transportieren' ein Auto überführen
- gleiche Schreibweise, unterschiedliche Lautform: überführen1 ['y:bɐfy:rən],
überführen2 [y:bɐ'fy:rən]
- nach morphologisch- syntaktische Kriterien
+ gleiche Wortart: Verb
+ überführen1: trennbares Verb, überführen2: untrennbares Verb
- nach orthographischen Kriterien: beides wird klein geschrieben.

(4) Los
- nach semantischen Kriterien
+ los1 'nicht mehr an etwas befestigt' ein loses Brett
+ los2 'j-n auffordern, etw. schneller machen oder schneller gehen'
Los, wir gehen jetzt!

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+ Los3, das, -e 'Stück Papier' Er kauft 5 Lose.
+ los4- 'etw. falsch machen' losfahren, losgehen
+ -los5 'ohne die genannte Sache' arbeitslos, sinnlos
- gleiche Schreibweise, gleiche Lautform: [lo:s] gesprochen
- nach morphologisch- syntaktische Kriterien
+ unterschiedliche Wortarten: los1: Adj., los2: Adv., Los3: Substantiv, los4-:
Präfix, -los5: Suffix
- nach orthographischen Kriterien:
+ los1, los2, los4-, -los5: klein geschriben
+ Los3: groß geschrieben

(5) Lärche - Lerche


- nach semantischen Kriterien
+ Lärche, die, -n 'Baum' die Lärche fällen
+ Lerche, die, -n 'Vogel' die Lerche jubiliert
- unterschiedliche Schreibweise, gleiche Lautform: ['lεrxə]
- nach morphologisch- syntaktische Kriterien
+ gleiche Wortart: Substantiv
+ gleiches Genus: die
- nach orthographischen Kriterien: beides wird groß geschrieben

* Nach der Analyse der Beispiele können wir sehen, dass Kontext eine große
Rolle spielt, wenn man die Bedeutungen von Wörtern finden möchte. Ein Wort
kann viele Sememe haben, aber jedes Semem passt zu einer bestimmten
Situation. Deshalb müssen wir den Kontext gut verstehen, bevor wir das Semem
des Wortes bestimmen.

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